Wind Beyond Shadows

Normale Version: Nishijin Textile Center
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Schon seit Ewigkeiten hatte er immer einen Kimono gewollt. Klar bekam man diese in den verschiedensten Geschäften und Massschneidereien und doch hatte er nirgendwo den Einen gefunden, den einen Kimono, der auch seine Persönlichkeit und Einzigartigkeit widerspiegelte. Ein Umstand, der ihn langsam tatsächlich ein wenig frustrierte. Stand doch bald das Setsunbun an und dies wollte er unbedingt traditionell begehen. Alec freilich war alles andere als begeistert von der Idee sich einen Kimono schneidern zu lassen, doch mit Begeisterung hatte er gar nicht gerechnet. Kannte er den ausgeprägten Hass seines Schatzes gegen Shopping doch nur all zu gut und war sogar so nett ihn diesmal nicht mit sich zu schleifen.
So machte sich Magnus schon früh am Morgen los, um das Nishijin Textile Center zu besuchen, angeblich ein Geheimtipp, wenn man den perfekten Kimono suchte und wollte.
So war er heute guter Hoffnung. Konnte er dort doch nicht nur einiges über die Herstellung der Kimonos erfahren, sondern bekam auch gleich noch eine hübsche Kimono-Show obendrauf, welche ihm hoffentlich die entscheidende Inspiration lieferte, welche ihm noch immer fehlte. Doch aufhalten liess er sich davon nicht. Immerhin war er Magnus Bane... exzentrisch, einzigartig, unverwechselbar und niemals vom Weg ab zu bringen.
Neugierig folgte er dem Strom der Touristen, nur um sich allzu bald von ihnen zu distanzieren. Hatte er doch kein wirklich grosses Interesse daran sich die teils wirklich idiotischen Fragen der Touristen anzuhören, sondern wollte lieber die Schönheit der ausgestellten Stücke in Ruhe geniessen und bewundern. So war es auch nicht weiter verwunderlich, das er bald alleine in einem der zahlreichen Ausstellungsräume war.
Tief versunken betrachtete er gerade einen Kimono, als ein leichter Umschwung der Energien ihn doch aus seiner Faszination riss. Leicht den Kopf drehend entdeckte er eine junge Frau, tatsächlich in einem Kimono gekleidet. Fast vermutete er schon, das sie schon eine der Darstellerinnen der Shows hier war. Eine zu leichte Lösung, denn auch wenn sie ansonsten nichts verriet, so spürte er doch sofort, das sie eine alte Seele war. Eine alte Seele, die normalerweise nur des Nachts unterwegs war.
Leicht verneigte er sich als Zeichen des Erkennens in ihre Richtung, eh er sie auch wieder in Ruhe liess und den nächsten Kimono betrachtete. Waren Begegnungen mit anderen Rassen doch keine Seltenheit und nicht jede war zum plaudern aufgelegt, also wollte er sich nicht unhöflich aufdrängen.

AJ Isugei

Langeweile, pure Langeweile. Normalerweise würde sie lieber in ihren Büro sitzen, die Kurse der verschiedenen Handelsplätze begutachten und endsprechend reagieren. Ganz schnell konnten 10 Millionen Dollar den Besitzer wechseln und nur weil sie binnen einer Sekunde eine Endscheidung gefällt hatte. Dann wäre da noch ein privattreffen mit den Finanzminister Japans gewesen über Darlehen für das Kaiserhaus, doch kurz bevor das Treffen stattfinden sollte, wurde es abgesagt und auf einen neuen Termin in den nächsten Tagen verlegt worden. Ja, es war einsam und langweilig an der Spitze, eines der grössten Banken der Welt und mit einen Handelsvolumen Chinas. Geld? Geld war Langweilig, Geld war nur noch ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck und eine Sache, die noch mehr Geld einbrachte. Einsam in ihren Sessel sitzend, die untergehenden Sonne anschauend, wunderte sich die Vampirin eigenlich, dass sie noch immer auf war, normalweise war es Zeit für das Bett. Die räumlichkeiten waren mit einen gewissen Sonnenschutzfolie ausgestattet, aber man konnte noch immer alles sehen, wie bei normalen Fenstern.

Nein, sie hatte nur Langeweile, egal was sie anschaute, berührte oder machen wollte, war sofort Langweilig, nichts machte Spass, vielleicht sollte sie mal wieder unter die Leute? Ja, dass wäre doch mal eine Option, also machte sie sich ausgehfertig, diesmal ein Isono-Kimono, dreilagig und stöckelschuhe, eben komplett tradtionell. Doch bevor sie sich umziehte, nahm sie ein ausführliches Bad, Jasmin und Lavendel. Der Lavendel würde spätestens nach 2 Stunden verfliegen, aber Jasmindurft würde bleiben. Da sie kein Personal unterhielt und ihre wenigen Angestellten schon zu HAuse waren, machte sie alles selbst. Wer richtig Kimono binden konnte, der konnte das meiste auch alleine, immerhin mussten die Geishas des alten Japans, es auch selbst machen. Zu ihren Glück hatte sie es in den guten alten Zeiten erlernt und gezeigt bekommen, doch die waren die meisten Hauser hier noch nicht mal gestanden bzw in der Planungsphase, einzug die Burg, die war gerade im Bau.

Natürlich durfte ihr Katana nicht fehlen, aber unter den Kimono konnte man es super verstecken, heutzutage war es eher ungewöhnlich mit solch ein Ding durch die Strassen zu rennen, es seidem man betrieb Cosplay oder war Schauspieler, der gerade auf dem Weg zu seiner Aufführung war. Es dauerte lange eher sie sich vor dem Nishijin Center wiederfand, die ganze Zeit musste sie über die eine oder andere Sache aus ihrem Leben nachdenken. Z.B die Sache mit der Titanic? Niemand in Kyoto würde ahnen, dass diese Dame Überlebene Nr. 413 war oder das sie auch die Edo Periode komplett live erlebt hatte. Erst jetzt bemerkte sie, wie alt sie wirklich war und vom Rest wollte sie erst garnicht denken. Sie ging einfach hinein, doch bevor sie sich aufmachte, schaute sie gen Himmel. Nun gut, es war noch vielen Stunden Zeit bis zur Morgendämmerung, aber dann sollte sie wieder daheim sein.

Wie gewöhnlich doch der Laden war, Zwar waren die Stoffe und Ballen doch 'sehr' teuer für normal Sterbliche, aber sie könnte den Laden sofort aufkaufen, aber wozu? Geld machte nicht Glücklich, aber man konnte sehr gut damit arbeiten, auch das Privatvermögen war immenz, aber warum sollte man sich Statussympole kaufen? Hie eine Jacht, da ein Jet, dort ein Flughafen und Schmuck, Klamotten oder ein Weltraumbahnhof, pure Verschwendung. Und der Laden? AJ bemerkte gerade, dass sie irgendwie den Siinn für Kleingeld verloren hatte und die paar 10.000 Yen sofort zahlen konnte, für sie aber war das niichts. Ein Kinmochi für 900.000 Yen? Lächerlich. Der Laden war aber gewöhnlich und genau das war ja das besondere gerade, dass gewöhnlich sein. Als sie vor 200 Jahren mit den Bankengeschäft begann, war sie selbst noch gewöhnlich, aber jetzt war sie mit der Bank gewachsen und Gewöhnlich hatte sie sehr stark vergessen.

Aber auch das Material war eher Industrie, ihrer war 300 Jahre alt und handgefertigt und kostete für damalige Verhältnisse recht wenig, aber ihr gefiel er und sie trug ihn nur, wenn ihr mal wieder langweilig war. Und dieser Mann? Ein Übernatürlicher? Interessant, aber nicht aufregend genug für sie. Sie machte zwar eine kurze höffliche Geste, aber redete nicht, generell redete man beim Blickkontakt in Japan nicht, sie hatte auch keinen Grund dazu und daher ging sie weiter. Und noch eine nervente Verkäuferin? "Kaufen? Nein, aber danke." endnervt ging sie weiter und ließ die verdutzte Frau einfach stehen. Da war er wieder, dieser seltsame übernatürliche Mann. Er war Jung, aber er war übernatülich, ein Hexer? Aj behilt Ihn in den Augen.
Über seine Vergangenheit dachte er nicht oft nach, zu mindestens nicht mehr so oft, wie es früher der Fall gewesen war. Natürlich war sie ein teil von ihm und machte ihn schlussendlich zu dem, wer er war und doch hatte er dank seines Schatzes gelernt, das es nichts brachte immer der Vergangenheit hinterher zu trauern.
Klar kam es noch vor, das er seine Fotoalben vornahm, oder kurz beim Anblick eines bestimmten Kleidungsstückes erstarrte, doch versank er deswegen nicht länger mehr in einer tiefen Depression, aus der es so schnell kein entrinnen mehr gab. Da sorgte sein Schatz schon für und hielt ihm gerne die ein oder andere Predigt. Überaus niedlich, wenn er sich vor ihm aufplusterte und die Hände in die Hüfte stemmte und den Oberlehrer hervor holte. Doch das band er ihm natürlich auf die Nase, fand er ihn doch viel zu knuffig.
Den Gedanken beiseite schiebend stöberte er sich durch die verschiedenen Räume der Einrichtung. Irgendwie darauf hoffend, das er eine Erleuchtung bekam, doch irgendwie fand er immer wieder etwas zu bemängeln. Mal waren es die Farben, die nicht zueinander passten, beim Nächsten erschien ihm die Garnfarbe falsch, nur um gleich darauf die Stickerei zu bemängeln. Irgendwie war echt der Teufel drin. Wieso nur war es so schwer einen Kimono zu finden, der wirklich zu ihm passte und bei dem alles stimmte ?! Scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit !!!
Umso mehr erstaunte ihn die Vampirin, die tatsächlich ein einzigartiges Stück trug, bei dem er auch beim zweiten und dritten Blick keinen Fehler finden konnte.
Eh er jedoch die Chance hatte sie anzusprechen, kam ihm auch schon eine der zahlreichen Verkäuferinnen zuvor, welche sich geschickt unter die Touristen mischten, um das Geschäft und den Verkauf anzukurbeln. Geduldig wartete er ab, bis die Dame sich entfernte und sie wieder alleine im Raum waren.
"Dürfte ich fragen, woher sie ihr einzigartiges Einzelstück haben ?" fragte er höflich, durchaus im Bewusstsein, das er gerade wahrscheinlich 10000 Regeln der Höflichkeit und Netiquette missachtete. "Verzeihen Sie meine Unhöflichkeit" fügte er noch hinzu, während er sich leicht verbeugte "Mein Name ist Magnus Bane."

AJ Isugei

Es war immer eine Frage der Geduld, wenn man es mit Touristen zu tun hatte. Die meisten blieben nur ein paar Tage, höchstens 2-3 Wochen und dann waren sie wieder weg. Und was sie besonders hasste, waren diese Touristen, die sich nicht mal im Ansatz, mit den Regeln, Traditionen und Gegebenheiten vertraut gemacht haben, sich noch nicht mal bemühen diese in Erfahrung zu bringen und denken, sie könnten sich wie Zuhause füllen, wie es ihnen passt. Man musste nur 5 Minuten durch die Straßen rennen und man konnte sofort eines dutzend Touristen mit diversen Fehlern finden, aber AJ hat schon früh lernen müssen, darauf keinen Wert legen zu müssen. Okay, was kümmerte sie es? Sie war Upperclass, sie gehörte zur High Society dieser Welt, war einer der schwerreichsten Persönlichkeiten dieser Welt, über die kaum bis Garnichts bekannt war. Wer mit Ihr auf herkömmlichen Wegen reden wollte, musste ihr Interesse wecken, aber wenn es ums Geschäft ging, gab es nur wenige Dinge die sie haben wollte und diese besaß sie entweder schon oder war kurz davor zu bekommen. Zusammenfassend, wer mit ihr reden wollte, musste entweder ungewöhnlich sein oder etwas Besonderes besitzen, damit man auch nur reden durfte. Freunde? Wenn man so alt ist, wie AJ hört man auf, sich Freunde zu suchen, in der Regel sterben sie schneller weg, als dass man etwas von ihnen hat. Doch AJ war nie alleine, bisher hatte sie immer Leute um sich, die aber mehr Angestellte waren als Freunde. Die loyalsten Bedienstete durften auch Vampir werden, aber bisher kam das aber noch nicht vor.

AJ war nicht verborgen geblieben, dass jemand sich ständig näherte versuchte, aber von diesen lästig anmutenden Verkäuferinnen doch abgehalten wurde. Und als der Rummel vorbei war, versuchte diese Entität es dann doch. Ausländer, seltsamer Name, aber im Ansatz doch höfflich, für einen bürgerlichen Menschen. Nein kein Mensch, er roch verdammt alt, naja wie konnte man alter riechen? Aber man konnte es wahrnehmen, interpretieren, es war eine Mischung aus Erfahrung, Instinkt und Beobachtung. Ihr Kinmochi? Der war selbstgemacht, von AJ selbst, endsprechende Kenntnisse konnte sie bereits vor der Edo-Zeit sammeln und meistern, eines der wenigen Hobbys die sich hatte, abgesehen von Geldzählen, Aktien und Depos, Wertanlagen, Schwertkampf und Immobilien.

„Mein Kinmochi?“ Verwundert schaute sie sich um und verstand erst nicht, was er wollte oder einfach nur überrascht? „Wenigstens endschuldigen Sie sich.“ Und verbeuge sich sachte, wie es der Brauch war. „Dieses Einzelstück, werden sie weder finden oder irgendwo bekommen, es ist von mir selbstgemacht und ist älter als die ganzen Besucher zusammengezählt.“ Sie machte eine Pause und schaute sich kurz um. „Und ich rede wirklich von selbstgemacht, über die Zucht von Seidenspinner, bis zur Ernte, garen und weben, der Seite, bis hin zur Stickerei und Schneiderei.