Wind Beyond Shadows

Normale Version: Far from home
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Der Atem der Grabrösser hing weiß in der Luft, ebenso wie der ihrer Reiter. Frauen und einige wenige Männer, eingehüllt in lange dunkle Mäntel, mit Kapuzen die ihre Gesichter verbargen, fegten über das Land hinweg. Die Hufe der Tiere war durch den Schnee und das lange Gras gedämpft. Etwas wofür wohl alle dankbar waren. Der Nebel wurde dichter. Ein Vorteil, aber auch ein Nachteil für die Reiter. So wurde es noch schwerer sie zu erspähen andererseits versperrte der Nebel auch ihnen die Sicht..

Tom schmunzelte während er still in dem Kreuzgang stand und wartete. Damals vor so langer Zeit wie auch heute war die Nacht eisig. Der Schnee lag ebenfalls, doch fehlte der Nebel. Irgendwo in dem Kloster erklang eine Glocke. Tom zählte die Schläge mit 23 Uhr, noch eine Stunde bis Mitternacht.
Er zog den Mantel fester um sich, nicht weil ihm kalt war sondern weil es ein Stück zuhause war. Der Stoff, weicher wie Seide, dünner als ein Atemhauch, gefertigt von seinem Volk für ihn, ebenso wie die Rüstung welche selbst jetzt noch perfekt saß. Er hatte zugegeben schon befürchtet, er würde nicht mehr hinein passen.
Erneut erklang die Glocke. Mitternacht.
Die Schritte der Mönche die sich zum Nachtgebet versammelten. Tom folgte ihnen lautlos. Die Mönche Interessierten ihn nicht sonderlich, der Abt allerdings, dieser hatte die vollkommene Aufmerksamkeit von Tom. Er war sich sicher gewesen, dass er den Mann auch so zum reden hätte bringen können, doch ein wenig "Unterstützung" konnte nicht schaden.
Singend betrat ein jeder der Mönche die Kirche, Tom folgte ihnen und noch bevor die Tür sich geschlossen hatte waren zwei der Mönche bereits tot. Sicher Tom hätte auch einfach Dolche oder ein Schwert benutzen können, oder eben andere geläufige Waffen, er hatte sich jedoch gegen diese Option entschieden. Immerhin, betrat er ein Kloster. Und was hatte einen besseren Dramaturgischen Effekt als rohe Gewalt im Kloster. Nicht von Menschlichen Waffen, sondern von solchen die der Mensch nicht erklären konnte. So gewalttätig das man glauben sollte der Teufel hätte hier gewütet.

Unter den Menschen musste Tom sich immer einschränken, beherrschen, seine Bewegungen, Schritte und Atmung ihren anzupassen. Diese plumpe Art sich zu bewegen die ihm zuwider war. Er hatte sich zwei Tage darauf forbereitet und war erstaunt gewesen wie schnell es doch gegangen war. Sein Körper schien auch jetzt noch zu Juneln sich so zu bewegen wie er es eigentlich immer getan hatte. Fließende, grazile Bewegungen, elegant und irgendwie so als würde er durch die Luft gleiten, teleportieren und fließen.

Für die Menschen musste es wahrlich ein grausiger Anblick sein, Tom stand weiterhin verborgen auf dem Altar, gab dem Kreutz dort einen heftigen Tritt. Es begann zu wackeln und kippte dann, rotierte einmal soweit, dass der Kopf des Mannes darauf nach unten hing.
Bevor die Tür zu viel und die Mönche gewahr wurden was eben passierte, kam eine Tirade von geschoßen vom Altar, blau, fast durchscheinend traf zwei der Mönche in forderster Reihe und durrchlöcherte sie buchstäblich. In ihrem Flug nahmen sie die zwei hinter ihnen ebenfalls noch mit.
Verspürte er Reue die Leben zu nehmen? Nein. Auch irgendeine andere Gefühlsregung hatte er dabei nicht, auch als er den alten Abt zu Foltern begann. "Also alter Mann" er lächelte leicht,, setzte die Flamme erneut an und schaute zu wie sie sich dessen Beine entlang fraß. "Also, es wird Zeit, dass du redest"


Alaska viele, viele Jahre später:
Tom schlug die Tür zu, streckte sich und seufzte. Wie lange schon? Wie lange schon suchte er? Er starrte nach oben in den Mond, stieß einen frustrierten Ton aus, warf ein neues Stück Holz in das Feuer, welches er vor dem kleinen Haus das er gekauft hatte angezündet hatte. Er hatte eine blutige Spur durch Klöster gezogen, durch das Land, doch irgendwann hatte er aufgehört. Er sollte sich sammeln, neu ansetzen...
Jahrzehnte, Jahrhunderte, wie lange konnte ein Mensch leben? Eine gute Frage, die ich selbst so nicht beantworten würde. Immerhin belief es sich bei mir schon auf über 600 Jahre, in denen einiges passiert war. Manches verdrängte ich, manches konnte ich aber auch einfach nicht vergessen. Wohl so wie die 'Kreuzzüge des Todes', wie ich sie nannte. Denn sie suchten ausgerechnet die Orte heim, in denen ich mich sicher fühlte, Klöster. Aber nicht unbedingt die, in denen ich auch verweilte. Dennoch trauerten wir um die gefallenen Brüder...
Und dann, eines Nachts, als ich in einem der Klöster verweilte, um ehrlich zu sein weiß ich nicht mehr was vorher vorgefallen war, aber ich hatte dort Zuflucht gesucht, war verletzt und brauchte erst wieder Zeit mich zu erholen, denn ich war nicht gestorben... also regenerierte mein Körper anders. Ich lag in meiner Kammer, ein junger Novize saß bei mir, um eventuell hilfreich zu sein. Die meiste Zeit schlief ich, auch wenn meine Verletzungen nicht so schwer waren, so fehlte mir einfach die Kraft. Ich hörte die Turmglocke, es schlug die elfte Stunde und ich wusste, bald würden die Brüder zu ihrem letzten Gebet dieses Tages in die Kapelle gehen. Allerdings ahnte ich nicht, dass es für sie wirklich DAS letzte Gebet wäre! Sie gingen mit ruhigen gleichmäßigen Schritten den Gang entlang, erreichten die Kapelle und ihr Singsang hallte von den Wänden wieder! Bis auf zwei... die schon vor der Türe ihr Leben aushauchten!
Ich wurde unruhig, auch wenn wir hier nichts davon hörten, denn die Mauern des Klosters waren stabil und sehr massiv. Der junge Novize versuchte mich abzulenken, wusste nicht genau was mit mir los war, doch er hatte keinen großen Erfolg. Ich versuchte aufzustehen, kam aber kaum auf die Beine. Als er mich abstützen wollte, ich nur mit einem diese langen Hemden bekleidet, erreichten wir nicht einmal die Kammertüre und ich musste einsehen, dass es keinen Sinn hatte. Ich bat ihn nachzusehen, aber er sagte mir, er hätte dem Abt sein Wort gegeben bei mir zu bleiben. DAS rettete uns beiden wohl das Leben... Allerdings erkannten wir es erst später, als entdeckt wurde, was sich dort in der Kirche zugetragen hatte. Wobei, WAS konnte wohl niemand so genau sagen, denn alle dort hatten es nicht überlebt. Es war nur zu erkennen, dass jemand mit großer Grausamkeit und ohne Skrupel vorgegangen war! Ich versuchte erneut aufzustehen und es brauchte wirklich mehr als nur eigene Überwindung, bis ich den Weg dort hin schaffte und die Brüder sah, die in ihrem eigenen Blute dort lagen! Etwas hatte sie förmlich durchbohrt! Selbst das große Kreuz hing schief, als ob es bewegt worden wäre! Ich fiel zu Boden, meine Hand legte sich auf einen der leblosen Körper und Tränen liefen mir über das Gesicht... Ich hatte danach keine Ahnung mehr was passierte, bin wohl durch die Anstrengung zusammen gesackt. Der Novize sprach nachher an meinem Lager zu mir, dass der Mönch am Boden sich geregt hätte, ihm bruchstückhaft erzählte, was hier passiert war, auch wenn es wirklich kaum zu glauben und schon gar nicht zu erklären war. Denn er meinte, Luzifer selbst schien hier marodiert zu haben! Dann war er zum Herren zurück gekehrt...der ihn vorher schon zu sich rief.
(Nathan ahnt in dem Moment nicht, dass er durch seine Hände den Mönch wieder zurück geholt hatte. Allerdings war er nicht stark genug.)
War es Glück im Unglück, dass es viele der dort normal wohnenden Brüder gab, die sich gerade auf Reisen befanden und nach und nach zurück kehrten. Aber in dem Kloster wurde es nie wieder so wie vorher...
Während ich dann in den Einsätzen der Marines war, bekam ich nicht mit, dass es auch noch andere Klöster traf, durch die verschiedenen Jahrhunderte hinweg. Und wenn doch, dann sah das Bild so aus wie in diesem einen Kloster, nur konnte ich nicht einschätzen was dort passierte. Wer würde so etwas machen? Es konnte doch nur einer sein, an den die Brüder voller Angst dachten und um Schutz beteten, tagein und tagaus... Dennoch war ich der Meinung, es musste eine andere Erklärung geben. Aber selbst die Polizei fand keine verwertbaren oder erklärbaren Spuren. Wer konnte schon sagen WOMIT die Brüder umgebracht wurden? War es eine neuartige Waffe, die das Militär entwickelt hatte? Ich versuchte mich umzuhören, fand aber keinerlei Hinweise darauf. Aber wenn sie nicht vom Militär war, von wem dann? Terroreinheiten? Söldnertruppen?
Irgendwann hörte es auf! Die Klöster lebten in Angst, doch es passierte nichts mehr! Langsam gab es ein leichtes Aufatmen, war es wirklich vorbei?


Alaska...
Eine Gegend in denen sie mich kaum kannten. Anchorage war die nächst größere Stadt, ich wohnte irgendwo am Potters Creek, in der Wildnis, mit meinen Hunden. Vieles aus der Vergangenheit wurde in meinem Kopf verdrängt, aber vergessen konnte ich kaum, es kam immer mal wieder zum Vorschein... So wie auch die Klosterschändungen, die sich wie eine Spur dahin zogen, und dann stoppten...
Ich lauschte hinaus, die Hundemeute schlief, sie lagen gerne draußen, konnten durch die Klappe aber auch ins Haus kommen. Kurz legte ich noch einen Scheit Holz nach und ging zu Bett. Immer noch war ich so groß und muskulös gebaut wie vor... Jahrhunderten, es hatte sich nicht viel verändert. Was variierte war wohl durch die Zeit meine Haarlänge und mein Gesicht alterte nur leicht, alle 50 Jahre um ein Jahr, also minimal, wenn jemand mich so lange kennen würde... aber die meisten Personen schaffen es nicht einmal hinter dieses Geheimnis zu kommen, da sie nicht so lange leben durften, ein normales Menschenleben war verdammt kurz...
Ich schlief ein, träumte, wirre Träume.
Alaska:

Tom mochte keine Hunde.
In seiner Welt gab es diese Tiere nicht. Sicher, Wölfe doch die zu zähmen, darauf würde nicht mal ein sternhagelvoller Mann kommen.
Tom hatte keine Angst vor Hunden, doch sie konnten Gerüche aufnehmen und diese verfolgen. Viele wurden darauf spezialisiert und die Wachen...Polizei setzten diese gerne ein.
Sicher, er besaß Magie, aber seinen Geruch zu verbergen, dafür gab es keine Magie. Es gab Mittel und Wege, gebraut von den Parfümeuren seines Volkes, doch sein Vorrat war fast aufgebraucht. Es herzustellen war schwierig, und es dauerte ewig auch nur einen Fingerhut zu destillieren. Selbst wenn Tom das könnte, hier gab es die Zutaten dafür nicht.
Er seufzte fuhr sich über das Gesicht, öffnete die Tür. Sonne. Seine Laune sank noch mehr. Er fluchte in seiner Muttersprache und zog sich die Kapuze besetzt mit Fell über, das würde zumindest ein wenig helfen. Sonnenbrillen, die trug er im Schnee nicht. danach brannten seine Augen wie Feuer und er war für Tage ausgeknockt. Dann lieber so, konstantes Licht.
Er ging um das Haus herum ergriff dort den Schlitten, die Axt, packte sie zusammen mit etwas zu Essen und zu trinken auf den Schlitten. Zusammen mit einem Packet, eingeschlagen in Segeltuch. Ein langes gebogenes Messer am Gürtel und Pfeil und Bogen bei sich tragend steckte er die Finger in den Mund, stieß einen Pfiff aus. In einem Regen aus blauen Punkten, vergänglich wie Funken eines Lagerfeuers erschien ein Pferd. Grau war es, mit heller Mähne und Schweif. Das bemerkenswerteste allerdings war: Das Tier hatte Hörner. Wie eine Ziege. Es schnaubte, kam auf seinen Besitzer zu und ließ sich Streicheln. Tom lachte leise als das Tier seine Nase vehement gegen seine linke Manteltasche drückte. "Vielfraß" doch es war liebevoll gemeint.
Er spannte den Schlitten an das Pferd, stieg auf und schnalzte. Torrent, so hieß das Pferd lief los.
Je weiter sie von seinem Haus fort kamen desto mehr schaute Tom sich um und wirkte schlussendlich doch seinen Zauber, verbarg die Hörner seines Pferdes.

"Morgen" brummte er, hielt bei seinem Nachbar an. "Fleisch, hab gestern gejagt..."
Hunde begleiten mich schon sehr lange. Meistens waren es die kleinen englischen Schönheiten, oder eben die großen Kraftpakete. Natürlich fällt es mir auch da schwer, mich von einer Hundeseele zu verabschieden, dennoch ist es bis dahin auch eine unglaublich intensive Zeit.
Wölfe zähmen? Ein verrückter Gedanke, kaum umsetzbar, die Wildheit blieb in ihnen so wie der Wolf auch in den Malamutes steckt, aber sie mussten über die Zeit lernen... Ein Wolf ließ sich nicht einfach so zähmen, tolerierte mit viel Glück einen Menschen, aber ich würde ihm trotzdem nie lange den Rücken zudrehen, er bleibt immer ein wildes Tier.
Die Hunde hatten unglaubliche Nasen. Uch meine Jungs und Mädels hier. Ich war früh am Morgen erwacht. Dakota hatte mich geweckt, ein aufmerksamer Malamut-Rüde mit dunkelbraunem Fell, dunklen Augen und einer stattlichen Körperhöhe. Er könnte fast für einen dunklen Wolf gehalten werden, wäre da nicht die eher sanfte und plüschige Form des Malamutes. Ich war also aufgestanden, hatte Wasser für den ersten Kaffee aufgesetzt und mir vorher die einfachen Freizeitsachen angezogen. Die Pelzjacke hing neben der Tür, ebenso die warme Hose. Ich öffnete die Zwischentüre im Haus, wie eine überdimensionale Katzenklappe, die den Hunden Zutritt ins Haus ermöglichte und ungefähr die Hälfte einer Eingangstüre war. Sofort erklangen tapsige Geräusche und bald darauf fanden sich drei weitere Malamutes und vier Huskies ein. Ein kurzes Gewusel bis sie alle ihren Platz gefunden hatten und mich abwartend anschauten. Nur Dakotas Blick streifte immer wieder zur Haustür. Ich ging hinüber, öffnete sie, schaute mich kurz draußen um, erkannte aber nichts auffälliges. So führten meine Schritte mich wieder hinein, ein kurzes kräftiges Nackenkraulen bei dem Rüden: "Alles in Ordnung, Dakota."
Acht Augenpaare beobachteten mich, während ich ein Stück Fleisch zerteilte und dann zuerst die Leithündin ihre Portion bekam, sie mir behutsam abnahm und damit durch die Hundetüre in den anderen Gebäudeteil verschwand, wo die Hunde im Anbau ihre Schlafplätze hatten. Nach und nach folgten sechs weitere der Schlittenhunde, bis nur noch Dakota übrig blieb. "Na, bist du heute mein großer Schatten?"
Immerhin hatte er schon die Nacht hier im Haus verbracht. Ich reichte ihm sein Fleischstück, spülte das Geschirr ab und wusch mir die Hände, in der Annahme er wäre den Anderen gefolgt. Irrtum, er stand unentschlossen an der Tür, das Fleischstück im Maul und schaute zu mir. "Na, was ist? Geh zu den anderen futtern, nicht hier im Haus. Danach kannst du wieder zu mir kommen." Zögerlich drehte er ab, schob sich durch die Tür und die weichen Schritte entfernten sich. Ich nahm meine Kaffeetasse und ein Stück Kuchen, ein fester Formkuchen mit Schokolade, und setzte mich damit an den Tisch. Drüben versuchte einer der Jüngeren den Alten ein Stück Fleisch abzujagen und wurde durch ein kurzes Knurren in die Schranken verwiesen. Sie machten es unter sich aus, auch wenn sie mich alle als ihren Leithund akzeptierten. Nachdenklich frühstückte ich ebenfalls und war fast fertig, als es an der Haustüre klopfte.
Ich stockte, stand dann leise auf und hörte schon weiche Pfotenballen Richtung Hundetür kommen. Mein Blick fiel auf das Jagdgewehr neben der Türe und dem Bogen mit Köcher. Ein Blick aus dem Fenster neben der Eingangstüre zeigte mir einen Einspänner und langsam öffnete ich. Allerdings sah ich im ersten Moment nichts als Pelzkragen und Kapuze, hörte dann die Stimme des Mannes. Kurz huschte ein Lächeln über meine Lippen, er war wohl auch so ein 'brummeliger Einsiedlier'. "Guten Morgen, oh, das ist sehr aufmerksam."
Ich versuchte mich daran zu erinnern, ob ich ihn schonmal gesehen hatte, aber es wollte mir nicht einfallen. "Was bekommen sie dafür? Geld oder Brot? Es ist gestern frisch aus dem Ofen gekommen." Natürlich bot ich ihm einen Gegenwert an, kenne es nicht anders. "Möchten sie sich mit einem Kaffee aufwärmen?"
Dakota kommt durch die Hundetür, noch von der Haustür verdeckt und wittert! Irgendwas passt ihm nicht und ich sehe es aus den Augenwinkeln...
Tom wie er sich nannte, zog sich die Kapuze fester um den Kopf. Wind kam auf, trieb Schnee vor sich her. Kalt, zwar schien die Sonne, was seine Augen noch mehr schmerzen ließ, doch ritt er weiter. "Scheiß Ort..nicht wahr Torrent?" sein Pferd schnaubte senkte den Kopf leicht und zuckte mit den Seitlich abstehenden Ohren. "Ja ich weiß.." würde jemand ihn beobachten würde er ihn für verrückt erklären. Er redete mit einem Pferd, und dann auch noch so als würde es antworten. "Wenn wir wieder zuhause sind, gebe ich dir so viele Rosinen wie du willst.
Das Pferd musste geantwortet haben, denn Tom lachte leise. "In Ordnung," eine Weile lang lief Torrent durch den Schnee blieb stehen, reckte den Hals und schüttelte den Kopf. Tom seufzte."...ja ich finde sie auch wunderschön, doch die Menschen, sie kennen sowas nichts, also bleibt mir nichts anderes übrig als deine Hörner zu verstecken" Das Pferd schnaufte, es klang genervt.

Eine Weile lang zogen sie vor sich hin, der Mann nun auf einem "normalen" Pferd sitzen von den Ohren einmal abgesehen die ihm seitlich vom Kopf abstanden.
Fleisch, Tom jagte Tiere, verkaufte es dann, er hatte seine Stammkunden, doch heute war er anscheinend auf jemand neuen getroffen.

Der Hund knurrte ihn an, während er meinte "Wenn es keine Umstände macht" mit Kaffee bekam man ihn immer..meistens zumindest. Er ignorierte den knurrenden Hund, fürs erste, folgte dem Besitzer in dessen Hütte. Er blickte sich um, während er die Kapuze zurück nahm und sich sowohl Mütze als auch Schaal abzog. Darunter kam ein gutaussehender Mann, blonde schulterlange Haare und mit blauen Augen hervor. Er hängte seine Jacke ordentlich an den Haken. zog die Schuhe aus, bunt gestrickte Wollsocken trug er. Obenherum war es ein blauer Pullover. "Wir sind wohl Nachbarn. Mein Name ist Tom, freut mich sie kennen zu lernen..?" eine Frage wie der Mann hieß. Er trat etwas in den Raum hinein, und setzte sich dann nach Aufforderung an den Tisch. "Euer Hund mag mich wohl nicht" kommentierte er das knurren.
Ich ahnte nicht, was es mit dem Pferd auf sich hatte, auch wenn die Ohren schon seltsam aussahen, aber ich war nicht der Typ, der sich über sowas lustig machte. Vielleicht spürte Dakota es, aber er konnte es mir nicht sagen. Wobei ich schon eine gewisse Kommunikation mit den Hunden pflegte, nur ihrerseits nicht verbal. Auch wenn Dakota gerade unterschwellig vor sich hin grummelte, was durchaus wie ein Knurren klingen konnte, den Unterschied hörte wohl nur ich, weil ich ihn schon seit jung an kannte. Ein böses Knurren wäre deutlicher, aber ich klärte es nicht auf.
"Er mag keine Besucher", versuchte ich es stattdessen mit einer neutralen Erklärung und nickte Richtung Tisch, nachdem er einen Teil seiner Kleidung abgelegt und damit einen optisch recht netten Menschen zeigte, meine Einschätzung, wie schief ich nur liegen konnte... Die Hütte war zweckmäßig eingerichtet, ausreichend für mich und meine Verhältnisse, ich hatte selten viel Einrichtung, da ich ja oft umher zog, was sollte ich mir da viel anschaffen? So war es auch hier, soweit es die Umgebung gestattete, für mich passend eingerichtet, manches von dem Mobiliar handgemacht, damit ich nichts liefern lassen musste. Die Sonne schenkte mir einen großen Anteil am Strom, auch wenn ich trotzdem noch einen Kamin statt Heizung hatte, so spare ich mir unnötige Kraftstofflieferungen und konnte den Strom anders nutzen. Ich hatte mir den Potters Creek extra ausgesucht, mit seinen unzähligen Bäumen, dem gleichnamigen Fluss und hier und da felsigen Untergrund. Unwegsames Gelände, wenn man es nicht kannte. Es gab eine Straße, ansonsten nur kurze Wege, und sicherlich nicht bis zu meiner Hütte. Ich brauchte keine Rücksicht auf Post oder ähnliches zu nehmen, wenn etwas für mich kam, bekam ich vorher eine Nachricht, aber es gab nur wenige Personen, die sich da melden würden. Und am besten kam ich hier eh im Winter mit den Hunden klar.
"Nathan, freut mich, Tom. Hier ist es nicht immer einfach die Nachbarschaft im Auge zu behalten." In meinem Kopf arbeitete es, ob ich Tom jemals schon gesehen oder etwas von ihm gehört hatte, aber noch kam nichts. Nun, so oft verließ ich die Hütte auch nicht Richtung Anchorage Ortskern. Also verwunderte es mich nicht. Würde ich sein Gesicht kennen, hätte ich mich daran erinnert, egal wie lange es auch her war. Aber direkt begegnet waren wir uns nicht... indirekt schon... wenn ich es nur ahnen würde!
"Sch... Sch... machte ich leise Richtung Dakota, der sich keine zwei Meter an ihn heran traute, nur grummelnd witterte, und dann verstummte! Er wusste jetzt, ich blieb auf der Hut, hatte ihn verstanden und er legte ab, den Blick in unsere Richtung, während ich den zweiten Kaffeebecher zu Tom auf den Tisch stellte, ihm auch den Kuchen anbot: "Bitte, bediene dich ruhig. Er ist sehr vorsichtig, dass ist alles..." Dass ich mich auf Dakotas Spürsinn für gewöhnlich verlassen konnte, erwähnte ich nicht. Auch nicht, dass sich hinter der augenscheinlich normalen anderen Zimmertüre noch ein ganzes Rudel befand, dass durch Dakotas Reaktion abwartend dahinter verharrte. "Wie lange wohnst du schon hier?" fragte ich scheinbar neugierig, in Wahrheit versuchte ich die Situation zu sondieren, trank einen Schluck und schaute Tom genau in die Augen. Ein direkter Blick aus ruhigen Augen.