Wind Beyond Shadows

Normale Version: A helping Hand ...
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Erneut verging ein halber Tag den der junge Künstler hier damit verbrachte Musik zu schneiden, Videos zu sichten, Bilder zu bearbeiten und sich mit dem kleinen Hund zu beschäftigen der ab und an durch das Studio lief. Nicht immer war es einfach alles unter einen Hut zu bekommen und doch konnte sich Daphyd hier sein Geld damit verdienen das er eben genau jene Sachen gut machte. Er brauchte nicht viel überlegen wenn es um Bilder geht und er brauchte auch nicht wirklich viel Geschick dafür den er hatte eine Art Gespühr für eben jene Momente und Bilder die etwas her gaben. Er war aber auch gezwungen heute noch einmal sein Haus und das daneben liegenden kleine Attellier (einst die Garage für 2 PKW’s ) zu verlassen, denn er wollte sich noch mit einem besonderen Kunden treffen. Ein Herr Williams brauchte ein paar besondere Bilder und das sollte heute besprochen werden, in einem kleinen Cafè neben der Uni, wenn es Daphyd richtig verstanden hatte. Ein kleines Seuftsen ging ihm durch den Kopf, es war schließlich schon an der Zeit das er los musste.

Erst einmal überlegte er ein wenig, was er den zu diesem Treffen anziehen wollte. Schlussendlich entschied sich der junge Mann einfach für ein Outfit, das er auch im Alltag tragen würde. Eine einfache Jeans, ein lockers Shirt und seine Tasche die er immer trug, wenn er einen Kunden traf. Dort konnte er sich auf dem darin befindlichen Block dann ein paar Notizen machen, wenn diese von Nöten sein sollten. Vielleicht war dieser Kunde aber auch ein einfacher Kunde, der genau wusste was er wollte und der sich nicht zu fein war, auch seine Vorstellungen und Wünsche zu äußern. Wie dem auch sei, nachdem kontrolliert wurde ob wirklich alles dabei war, schloss der Mann hier hinter sich die Tür und verriegelte diese auch. Mit dem Wagen war er in keinen 5 Minuten an dem Café und setzte sich an den bestellten Tisch. Herr Williams müsste nur am Eingang bescheid sagen das er zu Herr Corvino wollte, so wie es abgesprochen war. Mit einem bestellten Tee und eine paar Mochi saß er nun hier und wartete geduldig auf seinen Kunden, da er wie immer zu früh war.
Seid mehr als zwei Jahren lebte und studierte er nun in Japan. Unfassbar, wenn man bedachte, das er früher auf der Strasse gelebt und mit seiner Musik als Strassensänger sein Lebensunterhalt mehr schlecht als recht verdient hatte. Umso mehr sollte man meinen, das er nun seinen Traum lebte, nun da er endlich sein Handwerk offiziell lernen konnte, ein festes Dach über den Kopf und immer genug zu Essen hatte. Doch wie eine Medaille, hatte alles auch eine Rückseite.
Lebte er doch in einem fremden Land, einer fremden Kultur, fremden Sitten und noch dazu in einem Land mit der schwersten Sprache der Welt.
Dennoch hatte Sev sich nicht unterkriegen lassen. Hatte wie ein Irrer fleissig die Vokabeln gebüffelt, bis sein japanisch gut genug war, damit er nicht ständig mehr einen Übersetzer brauchte. Stand er in der Uni doch so schon ständig im Fokus der anderen Kommilitonen. Die Mädchen geiferten ihm als Exoten hinterher, die Jungs hassten ihn weil er anders war und als Krönung pries ihn der Dekan noch immer als Wunderkind an und zeigte ihn bei jeder sich ihm bietenden Möglichkeit wie eine Laborratte umher. Eine "Gunst" auf die er nur allzu gerne verzichten konnte und doch durfte er keinen Mucks machen. Immerhin war seine Aufenthaltsbestimmung an den Besuch der Uni gebunden. Im Klartext hiess es also fein die Klappe halten, wenn er nicht von der Uni und auch aus dem Land fliegen wollte.
Immerhin hatte sich sein Zimmergenosse als ertragbar erwiesen. Nun gut, ein wenig schräg war er schon, doch wer war er, das er sich darüber beschweren konnte ? Wer war er, das er ein recht auf ein Urteil hatte ?

So kam es, wie es immer kam. Der Dekan wollte mal wieder die reichen Schnösel um sich herum sammeln und ihnen gehörig die Geldbörse erleichtern. Vollkommen normal und eine gängige Praxis an Unis. Dumm nur, wenn man das Aushängeschild dieser Veranstaltung war. Nun ja, das Konzert bereitete ihm weniger Kopfschmerzen. Kannte er jeden Tastenschlag doch in und auswendig und könnte selbst blind absolut fehlerfrei spielen. Viel mehr nervte es ihn, das der Dekan tatsächlich neue Aufnahmen von ihm verlangte. Alle natürlich piekfein und hochkarätig, um die feinen Schnösel anzulocken. Bilder, die dafür sorgten, das er den heutigen Nachmittag tatsächlich von allen Vorlesungen befreit worden war, damit er sich mit dem Fotografen treffen konnte. Ein Treffen, das ihm so ganz und gar nicht behagte, auch wenn der Fotograf nicht wirklich etwas dafür konnte. Schliesslich machte der nur seine Arbeit.

Pünktlich mit dem ersten Gong schnappte Sev sich seine Tasche, stoppte die Jacke seine Uniform hinein und machte sich auf den Weg zu einem kleinen Café, nicht unweit der Uni. Sev hatte in den letzten Wochen gelernt dieses kleine Café zu lieben, hatten sie doch eine riesige Auswahl an Mochis und auch wenn er sonst nicht viel von Süssigkeiten hielt, so verliess er diesen Laden doch nie ohne die ein oder andere Kreation von dort. Somit war es also nicht wirklich verwunderlich, das er diesen Ort für das Kennenlernen gewählt hatte. Egal ob er mit dem Fotograf klar kam, oder nicht, zu seinen Mochis würde er kommen.
Eilig schlängelte er sich durch die Scharen der Studenten, nur um erleichtert auf zu atmen, als er sie endlich hinter sich lassen konnte, kaum das er das Unigelände verliess. Sich seelenruhig eine Zigarette anzündend und die Blicke der Anderen ignorierend schulterte er seine Tasche und rauchte genüsslich, während er durch die Strassen ging. Weit zu gehen brauchte er nicht, da das Café nur 10 Minuten vom Gelände entfernt lag.

Noch einmal tief Luft holend öffnete er schliesslich die Tür und liess seinen Blick diskret durch die vereinzelten Menschen streifen, während er seinen Matcha und sich den heutigen Mochi des Tages bestellte. Den Fotograf entdeckte er fast sofort. War er doch die einzige Person im Raum, welche er hier noch nicht gesehen hatte, so das er schliesslich zielsicher auf ihn zusteuerte.
"Severino Williams" stellte er sich höflich, mit einer leichten Verbeugung vor. "und sie sind Herr Corvino ?" fragte er, erleichtert auf den Stuhl ihm gegenüber rutschend, als dieser nickte. "Es freut mich, das der Termin so kurzfristig zustande gekommen ist und wir uns ein wenig über die Aufnahmen unterhalten können" gab er erleichtert zu. Hatte er meist doch nicht so ein Glück und wurde wie eine Puppe hin und her geschoben, ohne das auch nur irgendwer seine Meinung wissen wollte. "Haben sie vielleicht ein paar Aufnahmen dabei, damit ich mir ein Bild von ihrem Stil machen kann ?" harkte er höflich nach. Natürlich hatte er die ein oder andere Idee, doch erst einmal wollte er sich ein Bild von seinem Gegenüber machen, eh er diese offenbaren würde.
Mittlerweilen hatten sich doch ein paar mehr Menschen hier eingefunden udn hatten sich ihren Tee oder ihre Mochies bestellt. Ein fröhliches gemurmel ging um und auch wusste er das sich die moisten hier über Beruf, Freunde oder einfach nur die ehlenden menschen die ihnen Begegneten unterhielten. Es war ein bisschen amüsant wie sich 2 Teenies hier über ihre Eltern auf regten die meinen das diese Jungspunde doch dies udn das zu tun hätten bevor sie an die Konsole oder den fernseher durften. Er schmunzekte leicht bei seinem nächsten Schluck Tee denn auch hier waren es Gespräche die er selbst als Kind wahrscheinlich gerne geführt hätte, sofern er denn Freunde gehabt hätte die mit ihm redden konnten. Viele Erinnerungen gingen ihm hier nun durch den Kopf und das ganze war schon etwas traurig. Kinder udn Jugendliche in seiner alten heimat hatten oft mit sich selbst zu tun oder mit ihrer … “Erschaffern” die mehr oder weniger für diese Wesen da waren. Einzigst sein vater schien da anders udn sozialer zu sein.

Nun aber war er wieder hier und die Gedanken waren weg geschoben da sich am nachbartisch ein Ehepäärchen anfing darüber zu unterhalten was sie noch alles erreichen wollen. Ein kleines Lächeln war es wieder einmal als sie begannen zu straiten welche Auto, was für ein haus und wieviele Kinder sie wollten. Fast schon verschluckte er sich an dem Mochi das er gerade ass als sie began zu sagen das ein Kindergarten schön wäre. Seinen laptop hatte er nun aber auch angeschmuissen udn wear sich sicher das er noch eine gute viertel Stunde Zeit hatte bevor sein Kunde da war. Also wurde der Laptop aus gepackt und die darauf bereits gespweicherten Bilder aus dem letzten Shooting geöffnet. Er musste sie noch ein bisschen auf Kundenwunsch bearbeiten udn dies tat er dann auch.

10 Minuten spatter blickte er aber auch ein wenig auf und sah das ein neuer menschling das Café betreten hatte und seine Vorahnung bewahrheitete sich nun auch. Es war jener junger Mann der ihn her bestellt hatte, sein neuer Kunde ünber den er sich scheinbar umsonst den Kopf zerbrochen hatte. Ein freundlich aussehender Mann mit einen schönen Auftreten udn einer noch schööneren strahlenden Aura. Freundlich gesinnt soviel stand fest und so erhob sich der Blick auch als jener auf ihn zu steuerte udn der Laptop wurde so auf dem Tisch platziert das der Bursche bequem auch daran Platz hatte. ૐ» Es freut mich ebenso Herr Williams aber bitte nennt mich Daphyd. Das ist etwas … persönlicher und ich komme mir dann nicht ganz so alt vor. «ૐ stellate er dann schmunzelnd fest und beobachtete Sev wie er sich setzte und erleichtert schien das das heute geklappt hatte. ૐ» Natürlich kann ich ihnen ein paar meiner Aufnahmen zeigen. «ૐ und mit diesen Worten drehte er seinen Laptop so das er die verschiedenen Bilder sehen konnte und das Reportuar war wirklich vielseitig. Von Tier- und Naturfotografie über Portraitfotografie bis hin zu Action- und Cosplayfotografie war wirklich alles dabei.
Sev war mehr als nur froh, dass statt dem erwarteten alten Mann tatsächlich ein junger Kerl auf ihn wartete. Dies musste zwar noch lange nichts bedeuten, doch schuf es tatsächlich ein wenig Hoffnung. Dennoch blieb er gewohnt höflich, da auch der erste Eindruck schnell einmal täuschen konnte.
"Nur wenn sie mich Sev nennen" forderte er nun leicht schmunzelnd, da dem Anderen die extreme Höflichkeit zuwider sein schien. Erst jetzt bemerkte er, wie angespannt er eigentlich gewesen war und entspannte sich etwas.
"Darf ich fragen wie lange sie schon als Fotograf arbeiten ?" fragte er höfflich, während sein Blick neugierig über die Bilder auf dem ihm zugeschobenen Laptop streiften. Unerfahren war sein Gegenüber definitiv nicht. Nur war es fraglich ob sie etwas Modernes hin bekamen, dass den Dekan nicht gleich in Ohnmacht fallen liess.
"Wie sie wissen soll bald ein grosses Benefizkonzert stattfinden und passend dafür benötigen wir neue Aufnahmen für den Saal und die Einladungen und die Presse und derlei" wies er auf und grinste leicht, als endlich seine Bestellung gebracht wurde. "Wenn es nach dem Dekan geht soll alles wieder absolut gleich langweilig und absolut perfekt sein, wie immer. Jedoch würde ich mir einen etwas moderneren Touch wünschen" gab er seine Idee minimal preis, während er an seinem Matcha nippte und seinen Gegenüber musterte. "Ich glaube das man die ganze Kunst endlich ein wenig entstauben und aus dem langweiligen Klitsche heraus holen muss, nur darf die Idee nicht zu gewagt sein, da es ansonsten die Sponsoren abschrecken könnte." fügte er noch hinzu und wartete ab, was der Fotograf dazu meinte. Konnte er es sich kaum vorstellen, dass dieser gerne die uralten Standardaufnahmen machen wollte, die bei jedem Konzert Gang und Gebe waren und bei denen sich nur die Gesichter der Pianisten veränderten.
Es war immer schon etwas komisch wenn man sich auf etwas vor bereiten wollte und doch etwas anderes zu Gesicht bekam.. Sicher, Daphyd war ziemlich jung und wahrscheinlich dachten viele deswegen er habe nicht viel Erfahrung doch alles was man über den kleinen und jungen Mann wusste war nichts im Vergleich zu dem was er an Lebenslauf und Berufserfahrung mit brachte. Dann aber musste der Mann hier auch ein wenig Schmunzeln. ૐ» Sehr gerne Sev. Ist denke ich auch angenehmer unter jungen Leuten wie uns. «ૐ Er schmunzelte und er musste zugeben das dies schon einmal viel lockerer wurde.
ૐ» Ich fotografiere dun filme schon seit gut 5 Jahren verschiedene Dinge. Mir ist egal was man verlangt, ich versuche es und ich bin auch selbst immer für neue Ideen offen. «ૐ Er wusste das e simmer gut war so etwas zu erzählen und auch das sowas manche Auftraggeber dann interessierter waren. Immer noch hatte der Mann hier den Laptop von Vivi vor sich und konnte er somit auch Bilder betrachten die etwas anders waren: Andere Winkel, andere Einstellungen, von modern bi shin auf altertümlich gemachte Bilder.
ૐ» Was genau hast du dir denn vor gestellt bei den Bildern? Ich meine es muss ein Thema geben mit dem wir experimentieren können und das wir allumfassend bearbeiten können. «ૐ Etwas was dem Mann hier schon einmal wieder ein bisschen mehr kribbeln in die Finger brachte denn er war ein sehr freundlicher Mensch dun experimentierte auch gerne gemeinsam mit seinen Kunden.
ૐ» Etwas modernes aber zu modern das es abschreckt? Das müssten wir hin bekommen. Ich müsste mir dazu nur einmal die Lokation etwas ansehen und dann könnten wir mit verschiedenen Lichtern oder Perspektiven arbeiten. «ૐ Vielleicht war dies ja sogar einmal eine Aufgabe an der der junge Fotograf auch an sich selbst wachsen könnte oder bekannter werden könnte.
Irgendwie hatte er heute den Tag vertrödelt, indem er mit dem Laptop auf dem Bett gesessen und Musik zusammengeschnitten hatte. Dabei war er in seinem Tun so vertieft, dass er wahrlich zusammenzuckte, als Sevs Handy los piepte. Im ersten Moment glaubte er, dieser wäre zurückgekommen, hatte sich ins Zimmer geschlichen, um ihn nicht zu störe, doch als er den Blick hob, war niemand zu sehen.
„Mist.“, murmelte er, klappte den Laptop zu, stellte ihn zur Seite und sah nach dem Handy. Soweit er wusste, erwartete Sev einen Anruf, ob wichtig oder nicht, ließ sich nicht sagen, daher beschloss er, ihm das Handy zu bringen. Cyr könnte nicht damit leben, wenn sein Mitbewohner durch ihm einen Auftrag nicht annehmen konnte.
In die Hose geschlüpft nahm er das eigene Handy, schob es in die rechte Hosentasche und das Handy Sevs, welches er in die linke schob, ehe er eine Jacke und Schuhe überstreifte. Als er dann auch seine Umhängetasche hatte, ging er zum Pinboard, wo sie ihre Termine notiert hatten. Aus Sevs Spalte konnte er die gewünschten Informationen entnehmen, wo der Termin stattfinden würde. Das eigene Handy wieder in der Hand, gab er die Adresse ein und machte sich auf den Weg, nach dem er die Tür zu ihrem Zimmer abgeschlossen hatte. Ein Blick warf er auf das eigene Handy, sah sich den Weg an, damit er sich nicht verlief, wobei ihm auffiel, dass er die Adresse kannte!
Er machte sich auf den Weg und überlegte, dass er dort auch gleich Kaffee und Mochies besorgen konnte. Ersteres konnte er nun gut gebrauchen! Während er unterwegs war, hatte das Handy erneut geklingelt, was Cyr dazu veranlasste, ein Schritt schneller zu gehen, ohne dass es den Anschein machte, er würde rennen. Und doch trat er von einem Fuß auf den anderen, als er an einer Ampel halten musste. Weit war es nicht mehr bis zum Cafè.
Das Gefühl, es ging bei dem Anruf um Leben und Tod, drängte sich ihm auf, wobei der Kopf wusste, dass es blanker Unsinn war. Selbst wenn es um etwas ging, was wichtig war, konnte man immer zurückrufen. Er ging weiter.
Ihm entkam ein überraschter Laut, als ihn ein Radfahrer halb über den Haufen fuhr. Tief atmete er durch. Er war angespannt, nervös und gestresst, keine gute Mischung. Ich muss besser aufpassen., sagte er sich, sah sich um und entdeckte den Laden, welcher sich unweit von ihm entfernt lag. Cyr setzte sich wieder in Bewegung, steuerte den Laden an und besah sich die Fenster. Nicht, weil die Informationen so interessant waren, sondern um sich zu sammeln und nicht gehetzt hereinzuplatzen. Niemand war hinter ihm her.
Als er sich so weit unter Kontrolle hatte, dass er hoffentlich einen normalen Eindruck machte, drückte er die Tür auf. Wenn man ihn so sehen würde, könnte man nie glauben, dass er Konzerte gab, dass er gebucht wurde, um auf Empfängen klassische Livemusik zu spielen! Das Abenteuer hier machte ihn wesentlich nervöser, als vor hunderten oder tausenden zu spielen.
Er betrat den Laden, wo ihm auch schon leckere Düfte entgegenwehten. Neugierig wollte er sich umsehen, besann sich aber und blickte sich suchend nach Sev um, den er auf Anhieb nicht entdecken konnte. Ihm sank das Herz in die Hose. Ich kaufe erst mal Kaffee…, beschloss er und ging zur Theke, sich dabei schon dazu entscheidend, eine größere Variation von Mochies zu nehmen.
Leicht schmunzelte er vor sich hin. War der Fotograf doch vollkommen anders, als seine stocksteifen Vorgänger, mit denen er bisher zutun gehabt hatte. Erfreulich definitiv und doch fragte er sich insgeheim, ob sein Gegenüber tatsächlich seine Wünsche umsetzen konnte, ohne das der Dekan einen seiner berühmten Wutanfälle bekam.
"Ich denke wenn wir vollkommen traditionell sein wollen gibt es die üblichen Bilder im Konzertsaal" fasste er die Grundsituation zusammen, sich darauf verlassend, dass sein Gegenüber schon einmal einen Konzertsaal von innen gesehen hatte.
"Eigentlich vollkommen normal und doch viel zu langweilig" gab er zu und verbarg nur mit Mühe seine Abneigung gegen diese vollkommen stupiden und nichtssagenden Bilder.
"Ich dachte eher an den Flügel bei uns auf dem Unigelände" gab er mit einigem Zögern schliesslich preis und musterte seinen Gegenüber. "Dort steht das gleiche Piano wie im Saal, nur könnten wir diesen mit ein wenig Aufwand vielleicht nach draussen rollen" gab er seine mehr als nur verrückte Idee preis. "Der Probensaal ist ebenerdig mit einer grossen Glasfront, die wir öffnen können und gegenüber gibt es eine grosse Rasenfläche wo man den Flügel deponieren könnte" führte er seine Idee noch weiter aus und musterte seinen Gegenüber nachdenklich.
Traditionell war seine Idee definitiv nicht und schlimmer noch, der Dekan würde wohl einen Anfall kriegen, wenn sie den Flügel einfach mal umpositionierten und doch war es ihm egal. War es doch Zeit endlich die Klassik mit der Moderne zu verbinden.
Eh er jedoch seinen Gedanken weiter vertiefen konnte wurde er hellhörig, als er eine nur allzu bekannte Stimme hörte. Suchend glitt sein Blick durch das leicht verwinkelte Café, eh er leicht grinste, als er den Besitzer der Stimme entdeckte. "Vielleicht könnte er uns helfen. Wir studieren gemeinsam" informierte er kurz seinen Gegenüber und winkte Cyr zu, damit er zu ihnen kam.
Daphyd war schon immer anders als die anderen Menschen die man kannte und auch wenn er ein Wesen war, er war schon immer mit den etwas anderen Bildern eher vertraut als mit den stink normalen Bildern. Vielleicht hatte er aber auch dadurch diese gute Kundschaft die immer wieder zufrieden war mit dem was er tat. Vivi hingegen hörte den Menschen zu und versuchte zu verstehen was sie wollten und was ihre Ansprüche waren wenn er mit ihnen ihre Ideen durch ging. Dann aber nickte der Mann hier und machte sich schon einmal ein kleines Bild von dem Flügel im Konzertsaal. Natürlich kannte er solche Sääle, war er doch auch Musiker im Herzen und hatte diese für Konzerte mit seiner Band schon öfter auch vom Backstagebereich aus kennen gelernt. ૐ» Wir könnten auch erst einmal ein paar einfache schlichte Bilder machen dun dann schauen wir was ich daraus machen kann bevor wir dann zu denen über gehen die dann etwas spezieller sind. «ૐ schlug er einfach vor damit der junge Mann etwas beruhigter war und so mehrere Bilder als Auswahl haben konnte wenn er sie bekommt.
Dann lauschte er wieder den Worten von Sev und konnte sich erneut ein bild von dem machen was sie wahrscheinlich wirklich tun würden dun das erhellte die Laune des Photographen dun er zog seinen laptop wieder zu sich um ein paar andere Bilder heraus zu sichen. So etwas ähnliches hatte er doch schon einmal gemacht, mit einem Schlagzeuger und einem Orchester die unbedingt ein paar schöne Bilder ihrer Instrumente in der Natur haben wollten dun schon fand er den Ordner dun öffnete ihn. ૐ» Stellst du dir so etwas vor mit dem Piano? Das sollte kein Problem sein wenn wir das Piano erst einmal nach draußen bekommen haben. Ich kann dann auch mit verschiedenen Winkeln und effekten Arbeiten um das ganze in Szene zu sitzen. «ૐ meinte er begeistert und zeigte dem Mann seine Bilder von draußen und den anderen schönen Naturaufnahmen die er im Laufe seiner Kariere gemacht hatte.
Die gedanken waren hier wahrscheinlich schon eher einer Meinung und die Vorstellungen entsprachen einander schon mehr als sich aber auch Daphyd ein bisschen abgelenkt als er beobachtete das Sev sich umblickte. Vielleicht sollte er sich ein wenig entspannen dun so blickte er auch in die Richtung in die Sev deutete. Ein anderer junger Mann schien hier zu sein, ein junger mann den Sev kannte dun sich über dessen Ankunft freute also nickte Daphyd einfach nur. Es war in ordnung für ihn das sie Hilfe belkamen denn vielleicht konnte amn so doch noch etwas mehr aus dem ganzen hier heraus holen und Ideen zusammen tragen. Etwas modernes wenn es sein musste aber denoch mit klassischen elementen, ja, so würde das sicherlich auch gut werden dun etwas schönes als Gesamtbild ab geben.
Cyr sah zu, wie ihm die Variation zusammengestellt wurde, die als 'Fruchtig' deklariert wurde. Sev würde die Auswahl sicher gefallen, obwohl er nicht sagen konnte, welche Sorten dieser schon kannte. Das Cafè war dafür bekannt, regelmäßig neue Sorten zu probieren. Beliebte Sorten wurden behalten und die, welche nicht all zu beliebt waren, konnten aber auf Bestellung hergestellt werden. Irgendwann würde er all die Sorten herausfinden, die er mochte und dann ein persönlich, auf Sev abgestimmtes Päckchen ordern.
Aus dem Auslenkungswinkel bemerkte er eine Bewegung, die sich wiederholte, was seine Blicke auf sich zog. Langsam wandte er den Kopf, um nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen, falls er nicht gemeint sein sollte. Doch als er Sev entdeckte, schmunzelte er leicht, hob die Hand auf halbe Höhe, um zu signalisieren, das er ihn bemerkt hatte.
Ehe er zu ihm kam, nahm er die Papiertüte und seinen Kaffee entgegen, bezahlte und ging dann langsam hinüber. Gestohlene zeit, um sich auf die fremde Person einzustellen, die Sev Gesellschaft leistete. Sicher der Termin und... ganz anders gekleidet, als es sonst die Norm war. Als aber keine zeit mehr zu schinden war, ohne, das es auffiel, trat er an den Tisch.
„Guten Tag, ich bin Cyrian Cipriano.“, stellte sich der Landes bekannte Musiker vor und verneigte sich leicht vor dem Fremden, ehe er sich Sev zu wandte. Nachdem die Tüte mit dem wertvollen Inhalt abgestellt war, den Sev eigentlich nicht sehen sollte, griff er in seine Jackentasche. Als er die Hand wieder vor zog, hielt er das Handy hervor.
„Das hast du vergessen. Es sind zwei Anrufe angekommen. Ich dachte, sie wären wichtig daher...“, erklärte er sein Erscheinen. Wie und welche Termine sein Mitbewohner hatte, wusste er nicht, es sei denn, sie standen an ihrem Kalender, aber selbst in diese mischte er sich nicht ein. „Ich wollte nicht stören...“ An dem Umstand, das er es doch getan hatte, ignorierte er geflissentlich, denn ohne ging es nun mal nicht. Sev das Handy durch den Raum zu zuwerfen, würde auf das gleiche hinaus kommen, inkl. der Gefahr, das er ihn verfehlte.
Normal war ihm zu einfach und viel zu altbacken. Hatte er doch schon immer die Herausforderung geliebt und scheute sich nicht davor, Grenzen zu überschreiten, um Neues zu erfinden. Umso mehr missfielen ihm die traditionellen Bilder, welche sein Dekan forderte. Sahen alle doch irgendwie immer gleich aus und nur der Pianist änderte sich, sodass man eigentlich nur die Gesichter austauschen müsste.
Neugierig rückte er minimal näher, als seine Idee nicht gleich als Unsinn abgetan wurde, sondern tatsächlich passende Beispiele geliefert wurden. Nachdenklich studierte er eins nach dem anderen, eh er leicht lächelte. „Genau in der Art hatte ich es mir vorgestellt. Einfach weg von dem altbekannten und hinaus in die Natur“ stimmte er zu und blickte ihn direkt an. „Die Bilder gefallen mir wirklich gut und kommen meiner Idee erstaunlich nah“, lobte er den Fotografen, eh das Lächeln auf seinen Lippen erstarb. „Es ist nur fraglich, ob der Dekan da überhaupt mitspielt und ich die Genehmigung dafür bekomme den Flügel zu bewegen“ gab er zu bedenken, denn begeistert wäre der alte Sack von der Idee bestimmt nicht. Somit musste er sich einen lückenlosen Schlachtplan zurechtlegen, um den alten Kauz von der Idee zu überzeugen.
Eh er aber den Gedanken weiter vertiefen konnte, entdeckte er zufällig und das Lächeln kehrte wieder zurück. Vielleicht hatte dieser ja eine Idee, wie sie den Dekan bestechen konnten.
Die Tüte nahm er nur am Rande wahr und schmunzelte, als er sein Handy entdeckte. Erleichtert nahm er dieses entgegen und schaute kurz aufs Display. „Bitte entschuldigt mich kurz“ entschuldigte er sich höflich, eh er kurz das Cafe verliess, um den Chef des Clubs zurückzurufen. Was dieser wollte, wusste er nicht, doch wenn er schon 2x angerufen hatte, war es wohl wichtig und er durfte es nicht einfach so ignorieren. Dass er dabei Cyr einfach so mit dem Fotografen alleine liess, behagte ihm gar nicht. Kannte er dessen Phobie anderen Menschen, insbesondere Fremden gegenüber doch nur allzu gut und doch musste er die wenigen Minuten einfach überstehen, bestenfalls ohne Panikattacke oder Flucht.
Seiten: 1 2