Wind Beyond Shadows

Normale Version: Ausflug in die Stadt
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Wenn es nach ihm ginge würde Nao innerhalb eines Wimpernschlages an einer Wand landen, vorzugsweise natürlich mit herunter gelassener Hose und sich windend weil er einfach nicht länger warten konnte. Doch so schön die Fantasie auch war und wie verlockend die Bilder, welche vor seinem inneren Auge auftauchten auch alles aus schmückten, so hatten sie hier doch eine gewisse Verantwortung der sie gerecht werden mussten. Nicht das es ihn störte wenn sie jemand erwischen würde, um derlei Dinge machte er sich keine Gedanken. Nur handelte es sich hier um Jugendliche und somit sah das ganze gleich wieder anders aus. Hatte er doch keine Lust sich den empörten und wahrscheinlich total frigiden Eltern der Satansbraten zu stellen, nur weil diese im unpassendsten Moment herein platzten und etwas sahen, was gar nicht für ihre Augen bestimmt war. Mehr als nur frustrierend. Hatte er ihn doch in greifbarer Nähe und wusste das er sich zwar zieren würde, nur um schlussendlich doch nach zu geben. Somit blieb also nur der Weg der Frustration, sowie die Fantasie in der er sich bis ins kleinste Detail ausmalte was er alles mit ihm anstellen würde, sobald er ihn nur für eine gewisse Weile und ohne uneingeladene Spanner zwischen die Finger bekam. Wer weiss, vielleicht gab es hier irgendwo doch eine kleine stille Ecke in der er über ihn her fallen konnte und die kühle und all zu perfekte Fassade zum Einsturz bringen konnte, denn so kühl und berechnend wie Nao sich gab war er gar nicht. Ganz im Gegenteil, versteckte sich hinter der Fassade doch ein brodelnder Vulkan, der ihn immer wieder überraschte und antrieb die Grenzen immer weiter und weiter aus zu dehnen um sein verstecktes Naturell nach und nach frei zu legen. Einem Puzzle gleich, welches nach und nach sein Bild preis gab, je mehr Teile man aufgedeckt hatte. Ein mehr als nur verlockendes Puzzle, welches im Gegensatz zu so vielen anderen seinen Reiz nie zu verlieren schien, sondern ihn nur immer mehr und mehr in seinen Bann zog.
Ein Umstand der mal wieder dafür sorgte das er seine guten Vorsätze wenigstens für eine kurze Zeit über den Haufen warf. Keine Ahnung wie er es immer wieder schaffte, legte er es oftmals doch noch nicht einmal darauf an und doch reichte ab und an schon eine einfache Geste das er nur noch daran denken konnte wie er sich am schnellsten in ihm vergraben konnte. Ein Verhalten das alles andere als vereinbar mit ihrem Alter war, ganz im Gegenteil, waren sie doch schon längst aus dem Alter heraus in dem man ständig und unbeherrscht übereinander her fiel und einfach nicht die Finger voneinander lassen konnte. Nichts desto trotz kam er sich dennoch wie einer vor, auch wenn der ganze Mist mit Pickel und derlei fehlten. Zufrieden das es ihm wenigstens nicht allein so ging und auch er ausser Atem war, von anderen Dingen ganz zu schweigen, welche er schnell hinter seiner Jacke verbarg grinste er vollkommen unschuldig vor sich hin. Ein Lächeln das nur umso breiter wurde bei seinem strafenden Blick der vollkommen ausser Acht gelassen wurde. Funkelten seine Augen doch schon wieder so hübsch herausfordernd, so das er sich glatt zusammen reissen musste um nicht doch noch zu beenden was er gerade angefangen hatte. "Mach weiter so und die nächste Wand ist deine" warnte er ihn noch leise, vornüber gebeugt in sein Ohr, eh er sich zusammen riss und die ganze Meute zusammen trommelte.
Natürlich waren alle begeistert von der Aussicht auf einen Ausflug in die Stadt. Kein Wunder, mussten sie während der ganzen Fahrt doch still sitzen und die nächsten Tage würden nun wahrlich kein Kaffeekränzchen werden, sondern eher eine Aneinanderreihung von verschiedenen Trainingseinheiten und Wettkämpfen. Umso wichtiger war ein guter Start und hoffentlich ein guter, denn ganz so einverstanden mit Naos Idee war er nicht. Nicht das er wollte das alle hübsch bei der Hand neben ihnen her liefen, aber sie sich vollkommen sich selbst überlassen war seiner Meinung nach mehr als nur riskant. Doch in diesem Punkt vertraute er ihm, kannte er seine Zöglinge doch am Besten und wusste wie weit er die Leine lockern konnte eh sie ihm davon rennen würden. Nate hingegen war ein ganz anderes Thema, doch auch hier sah er ein das er ihn nicht wie eine Glucke behüten und ständig um ihn herum sein konnte. Schliesslich sollte er seinen eigenen Weg finden und bestenfalls schnell in die Gruppe integriert werden und wenn er da ständig dabei war, wäre das wohl kaum förderlich. Trotzdem nahm er ihn in einem unbeobachteten Augenblick beiseite. Kurz überlegend wie er das Thema am Besten an schnitt ohne ihm gleich auf die Zehen zu treten. Statt jedoch eine Predigt oder einen Vortrag oder dergleichen zu halten drückte er ihm einfach den Umschlag in die Hand, zusammen mit seiner Jacke. "Viel ist es nicht, aber für das was du brauchst sollte es reichen" meinte er knapp und grinste ihn schief an "und eh du meckern willst, nimm es. Sieh es als Bezahlung für gute Leistungen an" meinte er knapp "du bist genauso gut wie alle anderen, du musste es ihnen nur zeigen"setzte er noch überzeugt hinzu eh er sich wieder zu Nao gesellte der gerade die Gruppen einteilte eh es mit dem Van auch schon Richtung Stadt gehen und die Meute ausschwirren konnte.


( zur Info für eure Szene)
Nao verbat sich an solche Sachen zu denken. Nicht auszumalen, was die Jungs sagen würden, sollte man sie erwischen oder ihnen etwas anzusehen sein. Die Beherrschung war eine Wanderung, die der über einen feinen Drahtseil gleichkam. Verstand gehen das Verlangen, alles über Board zu werfen, sich hin zu geben und die Verantwortung hinter sich zu lassen. Nur so war er nicht. Lieber reizte er die nerven bis zum geht nicht mehr aus, als das er die Klamotten von sich riss und Ty in die nächste ecke dirigierte. Was man nicht durfte, wollte man am meisten. Jeder Raucher würde es nachempfinden können, wie es gerade ging, auch wenn er die Verlockung nach Sex mit Ty keiner sucht gleichsetzen wollte. Bestand ein großer Unterschied darin? Wohl kaum. Sein Blick heftete sich kurz an ihn, glitt über ihn, ehe er sich wieder abwandte und auf das Wesentliche Konzentrierte. Andernfalls würde er zu nichts mehr kommen, wie er wusste.
Und doch war es wieder ein Blick, den er zu ihm wandern ließ, nur um dem Tys zu begegnen. Ein stummer Austausch, den so niemand verstehen konnte, doch sie beide nur zu genau wussten, was der andere dachte. Ja er reizte ihn gern, wollte, das dieser Kerl seine Mauern erzittern ließ, wie er es ach vorzüglich verstand, IHN erzittern zu lassen. Nao mochte es sehr, wie Ty immer wieder aufs neue versuchte, die Fassade zu durchbrechen, ihn zum Schwanken zu bringen, ihn aus seinen gewohnten Bahnen zu reißen, die er nicht verlassen wollte. Kein anderer schaffte es, ihn aus der Ruhe zu bringen, bei keinem anderen würde er es zu lassen, das es ihn so sehr beeinflusste. Das Vertrauen Naos zu gewinnen, war eine Unmöglichkeit, doch Ty war auf gutem Wege...
Nao grummelte dann. „Wag es ja nicht... nicht auszudenken, wenn sie uns erwischen.“, grummelte er, zupfte die Kleidung zurecht und hatte wahrlich Mühe, auf irgendwas anderes zu konzentrieren, als das Gefühl, ihn in sich und eine kalte Wand an sich zu haben. Oder Tisch. Leicht schüttelte er den Kopf. Sie waren keine 2 Stunden hier und schon solche Gedanken. Wo sollte das noch enden? Er fühlte sich so aufgewühlt und dennoch musste er sich um Ruhe bemühen. Seine Züge glätteten sich und der ehemaligen Schwimmer atmete noch mal durch. Es war schwer, doch er hatte sich geschwind wieder im Griff, so sehr, das er Ty einen strafenden Blick zu werfen konnte.
„So, ihr kennt den Plan. Ich könnt euch frei bewegen. Wenn was ist, ruft an. Zum Abendessen um 7 seid ihr wieder hier. Jeder, der zu spät kommt, wird bestraft. Sollte jemand nicht wieder kommen, wird er direkt nach hause geschickt.“ Wie er betreffenden finden wollte, sie mal dahin gestellt, das musste keiner von den Zöglingen wissen. Es stand außer Frage, dass er sie finden würde. „Enttäuscht mich nicht. Es wäre nur euer eigener Schaden.“ Einer nach dem anderen wurde angesehen und ja, man musste kein Hellseher sein, um ihnen die Spannung und den Tatendrang anzusehen.
„Der Fahrer wird euch absetzen, aber auch wieder einsammeln.“, sagte er noch, besah jeden noch mal eindringlich, ehe er sie frei gab. Nao wartete noch, ehe alle eingestiegen waren, die wollten und atmete dann durch, als die Tür zu fiel. Er konnte seinen Jungs vertrauen, wusste, das keiner unnötig über die Stenge schlagen würde, denn alles würde die Eltern erreichen und was dann folgen würde, konnte er nicht ahnen. Schläge sicherlich nicht, denn der Ruf war ihnen wichtiger, als körperliche Strafen. Und keiner von den Jungs wollte enttäuschen, lag es doch an ihnen, welches Licht auf die Familie fiel.
„Wie Nate sich wohl schlagen wird?“, fragte er eher ins Ungewisse, als das er sich an Ty wandte.
Sich etwas vornehmen und schlussendlich auch wirklich durch zu ziehen waren 2 verschiedene Paar Schuh. War die Anziehung zwischen ihnen doch förmlich greifbar und dennoch waren sie erwachsen genug sich dagegen zu wehren. Was natürlich nicht hiess das es nicht irgendwann eine kleine Fortsetzung ihrer nonverbalen Diskussion von eben geben würde. Ganz im Gegenteil, würde es die sicherlich geben, dafür liebten sie es viel zu sehr sich gegenseitig immer wieder an zu stacheln und zu necken, bis es einem von ihnen schlussendlich doch zu bunt wurde. Eine Neckerei die oftmals damit endete das Nao irgendwo mit dem Hintern in der Luft an der Wand endete, oder besser noch, hübsch drapiert über einen Tisch oder eine Kommode, oder vielleicht doch ganz anständig und brav im Bett ... Möglichkeiten gab es oft genug und auch wenn sie sonst wohl beide ein Muster an Beherrschtheit waren, so galt dies wohl kaum sobald sie sich allein in einem Raum befanden. Ein mehr als nur amüsantes Unterfangen, wenn man bedachte das sie sich brav ein Zimmer teilen mussten und dann auch noch die Finger von einander lassen sollten. Eine Mutprobe der anderen Art und Weise, bei der es wohl nur eine Frage der Zeit war, wann einer von ihnen einknicken und nachgeben würde. Vorzugsweise natürlich Nao. "Dann solltest du brav leise sein damit sie uns nicht erwischen" warf er breit grinsend er, den kleinen giftigen Blick beiseite wischend den er zugeworfen bekam. Kannte er ihn gut genug um zu wissen das er genauso heiss war wie er und die kleinen Machtspielchen zwischen ihnen liebte, in denen er sich auflehnen konnte eh er schlussendlich doch nachgab und die Mauern senkte die er so mühselig errichtet hatte. Nur davon liess er sich nicht aufhalten. Ganz im Gegenteil, stachelte es ihn doch nur noch mehr an. Wurde er nur umso neugieriger darauf was er alles dahinter verbarg, als das er sich abschrecken liess.
Ruhig direkt hinter ihm stehend während er seine kleine Rede hielt und Anweisungen verteilte, versuchte er sich auf die Jungs vor ihnen zu konzentrieren und zudem sich jedes Gesicht ein zu prägen. Nicht das er damit rechnete das plötzlich einer von ihnen verschwand, doch sicher war schon immer die Mutter der Porzellankiste und es machte sich wohl nicht gut, wenn man einen Jungen suchte, welchen man noch nicht einmal beschreiben konnte, oder von dem man nicht einmal wusste was er trug. Gott sei Dank hatte er für derlei Dinge ein gutes Auge. Auch nicht weiter verwunderlich, war dies doch oft die entscheidende Kleinigkeit, welche darüber entschied ob man in Dinge herein gezogen wurde oder nicht, oder noch sehr viel schlimmer, ob man diesen Tag überlebte oder nicht. Jede noch so geringfügige Kleinigkeit konnte da die Waage sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung kippen. Dennoch war auch er erleichtert, als auch der letzte im Wagen war und der Bus davon fuhr. Hoffend das alles gut ging und leicht grinsend weil es Nao wohl gleich ging. "Er wird sich schon bemühen und mehr können wir uns nicht wünschen" meinte er zuversichtlich und versuchte dies auch zu sein. "Schnapp dir den ganzen Papierkram und dann fahren wir in irgend ein Cafè am Hafen" schlug er vor. So wären sie für den Notfall in der Nähe, falls wirklich etwas sein würde und noch sehr viel wichtiger, sie konnten die frische Seeluft geniessen während sie den ganzen Papierkram durch gingen und die Pläne erstellten, die sicherlich nicht ohne sein würden. Zudem verband er gerne das nützliche mit dem schönen und sie beide allein in einem Raum, während die Jungs weit weg waren, war nun wahrlich keine gute Idee, wenn sie nicht versehentlich schon am ersten Tag wieder heim reisen wollten.
Nao sah ihn an, wünschte sich einen Kuss, der nichts mit Zärtlichkeit zu tun hatte. Einen der hart ausgeführt wurde, von Leidenschaft und Verlangen, ja gar von Forderungen erzählte und ihn zum schaudern brachte. Doch im Kreis der Jugendlichen alles andere, als angebracht und einfach. Es war schwer, persönliche Belange hinten an zustellen, besonders, wenn man zeit davor darauf verzichten musste, doch allein dessen Anwesenheit, schien es wett zu machen. Keinen anderen könnte er sich hier besser vorstellen, als ihn. Nicht wegen ihrer persönlichen Beziehung, die wohl keiner von ihnen richtig beschreiben konnte. Viel mehr war es das Vertrauen in sein Können, in dessen Umgang mit den Teens. Sie waren so gegensätzlich und kannten sich zudem gut genug, um zu wissen, wie weit sie gehen konnten, das es im Rahmen des Tolerierbaren blieb. Wo Nao ruhig und ausgeglichen war, griff Ty auch mal durch, würde lauter werden, wenn es angebracht war, was in manchen belangen mehr brachte, als Geduld.
Dieser Mann schaffte es immer wieder Seiten an dem ehemaligen Schwimmer heraus zu kitzeln, die er selbst nicht kannte und bestenfalls nur erahnt hatte. Vielleicht war es auch bei den Teens so? Nicht, das Ty ebenso mit ihnen verfuhr, wie mit ihm, das wäre wahrlich auf vielen Ebenen verwerflich, viel war es dessen Wesen mit anderen umzugehen. Die hinreißende forsche Art, die Nao eine Gänsehaut über den Rücken trieb und die Knie weich werden ließ. Er nahm, was er wollte, selten mit ein paar Kompromissen, jedoch nicht rücksichtslos, das sollte man nicht verwechseln.
Allein der Gedanke daran, ließ ihn leicht schaudern, was den Eindruck hinterließ, als würde er frösteln. Einfach vornübergebeugt und ja – benutzt – zu werden, es gab fast nichts besseres, raubte es ihm doch jegliche Kontrolle. Würde er sich wahrlich darüber bewusst sein, hätte er sich für den Gedanken geschämt und den Kopf geschüttelt. Wer stand denn schon auf solche Dinge? Und doch reichte es aus, um wieder zu ihm hinüber zu sehen, auf der suche, ob er ebenso dachte, wie er selbst oder ob es nur an ihm lag, solche schmutzigen Gedanken zu haben.
„Bist du nicht der lautere?“, wollte er süffisant wissen. Ihm sah man es an, ja, doch hörte man ihn sehr selten, da es ihm selbst sehr unangenehm war, sich so gehen zu lassen. Wenn es nach ihm ginge, würde er nicht mal niesen, aber es gab Dinge, die konnte er nicht vermeiden, und auch nicht unterdrücken, gleich wie sehr er sich darum bemühte. So auf sich aufmerksam zu machen war.... peinlich... Umso mehr, wenn Ty es unmittelbar mitbekam .
Ty war wirklich ein Typ für sich. Oft nahm er einmal mehr ansturm, auf die mauern Naos, statt sich davon abschrecken zu lassen, fast, als hielt er das, was sich dahinter verbarg, als besonders kostbar, und das er sein Eigen nennen wollte. Gleich, wie oft er sich Beulen holte, er ging wieder dagegen an, bis es bröselte. Nao... vertraute ihm, doch oft spielte sein Stolz eine zu große Rolle, als das er sich gleich ergeben wollte, zudem war vieles banales menschliches hinter den Mauern. Zumindest würden andere es sagen, für ihn war es jedoch wahrlich kostbar, machte es ihn doch genau zu dem, was die anderen waren. Ein Mensch, der im Grunde nichts beeinflussen konnte, so sehr er es auch wollte. Und doch liebte er es ungemein, das Ty es immer wieder für sich beanspruchen wollte.
Ty stand hinter ihm. Nicht dicht genug, um ihn aus der Fassung zu bringen und doch war er dort. Sicherheit und Bedrohung zu gleich. Sicherheit, das verstand sich von selbst. Er konnte auf ihn zählen, da er ihn unterstützte. Belohnung, weil diese Spannung zwischen ihnen herrschte. Ein elektrisierendes Gefühl, das gleichzeitig erregend war und sie sich beherrschen mussten. Wenn Nao nicht aufpasste, seine Gedanken nicht in geordnete bahnen lenkte, konnte in seinem Kopf so viel passieren.... Dinge, die sie miteinander tun konnten, sobald sie allein waren...
„Hoffen wir es.“, stimmte er zu. Teenys waren so unberechenbar... Dann aber sah er ihn lächelnd an und nickte. „Gute Idee. Kaffee kann ich gebrauchen, dann hole ich alles.“, sagte er und setzte sich auch schon in Bewegung, um alles zu holen, was er für das Erstellen brauchte. Samt seiner Tasche die Tablet und Papiere enthielt, kam er wieder zu Ty zurück, um mit ihm in ein Cafè zu fahren. Dort setzte er sich und bestellte einen großen Kaffee, ehe er sich zurück lehnte und ein wenig entspannte.
Zu gerne hätte er sich noch ein paar Minuten gestohlen. Ein paar Minuten um dafür zu sorgen das ihm die Knie weich wurden und er nicht mehr wusste wo unten und oben war. Ein paar Minuten, die dafür sorgten das er keinen giftigen Blick mehr zustande bekam, sondern ihn vielmehr flehend und bettelnd anschaute damit er bloss nicht auf hörte. Doch so wie er sie kannte wusste er ganz genau das er dann nicht mehr hätte aufhören können. Das es nicht einfach nur bei ein paar Küssen geendet hätte, sondern er viel mehr Bekanntschaft mit der Wand geschlossen hatte und das in einer sehr viel intensiveren Form als es eben der Fall gewesen war. War ihr letztes Treffen doch viel zu lange her und ihn nun ständig um sich zu haben würde das Ganze wohl kaum besser machen. Trotzdem hatten sie eine Aufgabe und vor allem eine Verpflichtung und der würde er gewissenhaft nach kommen. Würde er doch jetzt nicht damit anfangen seine Schützlinge im Stich zu lassen. Nun gut, seinen Schützling genau genommen und doch gehörten auch die anderen dazu. Waren 4 Augen doch sehr viel besser als nur 2 und nur weil sie sich momentan vorbildlich benahmen, bedeutete es noch lange nicht das es so auch bleiben würde. Nicht, das Nao nicht damit klar kommen könnte, oder er gar an ihm zweifelte, aber hatte er doch sehr viel mehr Erfahrungen im Umgang mit aufmüpfigen und störrischen Jugendlichen und fackelte daher nicht lange, während Nao doch eher der Besonne war, der immer das für und wider ab wog. Eigentlich super und doch nicht immer der richtige Weg um mit solchen Situationen fertig zu werden und sie wieder unter Kontrolle zu bringen. "Kannst du genauso ... wenn ich es richtig anstelle" konterte er dreist und vollkommen gelassen, sich nur all zu gut an ihren kleinen Ausflug zurück erinnernd, als er doch tatsächlich wenigstens für kurze Zeit die Fassade hatte fallen lassen. Ein Moment der unendlich kostbar war und von dem er noch einige mehr erleben wollte, egal was er dafür tun musste.
Nach aussen hin voll konzentriert auf die Schüler, glitt sein Blick hin und wieder doch zu Nao. Einfach nicht den Blick von ihm lassen könnend, wie er da hübsch ruhig und souverän stand und alles erklärte. Wie er ... ein leichtes Grinsen breitete sich auf den Lippen aus, als er das leichte Schaudern bemerkte. Nicht stark genug das es auf fiel und subtil genug um als Frösteln aus gelegt zu werden und doch kannte er ihn besser. Kannte ihn wahrscheinlich sehr viel besser als er sich selbst und war sich sicher das sich noch sehr viel mehr hinter ihm verbarg. Ein Gedanke, der ihn nur umso breiter Grinsen liess, da er ihn automatisch wieder zu ihrem Wochenendausflug zurück führte der doch einige Dinge offenbart hatte mit denen er so nie gerechnet hatte oder gar geahnt hatte wie tief der schlummernde Vulkan in ihm tatsächlich verborgen gewesen war. Abwartend bis er zurück kam, schwelgte er weiter in Erinnerungen, sich jedes Detail noch einmal herauf beschwörend, in der Hoffnung den Punkt zu finden der der Auslöser gewesen war und dafür sorgte das er auch weiterhin vollkommen die Fassung verlieren würde. Ein Gedanke der ihn nur noch mehr in Fahrt kommen liess als es eh schon der Fall war und doch blieb er nach aussen hin ruhig und gelassen und liess sich nichts anmerken.
Angekommen im Cafè setzte er sich dreist einfach direkt neben ihm. Ausser Acht lassend was wohl andere denken könnten. War es doch so sehr viel einfacher alles gemeinsam durch zu gehen, ohne das er sich ständig den Hals verrenken musste und sehr viel entscheidender und wichtiger, er wollte ihm bewusst auf die Pelle rücken und nah sein. Wollte, das er sich ständig seiner Nähe bewusst war und nicht so tun könnte als wäre da nichts. Zudem strahlte die Sonne und sie hatten ein paar Stunden Zeit nur für sich. Somit folgte er seinem Beispiel und lehnte sich entspannt zurück. Ihn hin und wieder aus dem Augenwinkel heraus beobachtend ohne das es all zu offensichtlich war, hoffend das es tatsächlich ruhig blieb.
Diese Blicke konnte man durchaus als Absicht bezeichnen, nicht, weil er sich danach fühlte, eher um Ty zu provozieren, denn gern forderte er ihn heraus, sah, wie weit er gehen konnte, bis dieser mehr oder minder aus der Haut fuhr und seine Grenzen überschritt. Nur jetzt sollte er es wohl nicht anwenden und doch passierte es unbewusst, das er ihm diese Blicke zu warf. Ja, er begehrte ihn und Ty wusste es. Zu oft konnten sie die Hände nicht voneinander lassen, zu oft wollte er ihn spüren, auf die eine oder andere Art, am liebsten so, das man Kindern die Augen zuhalten musste.
Immerhin hatte er Zeit sich zu sammeln, als er seine Sachen, die er für das erstellen der Pläne brauchte, holte. Zu kurze Zeit, um wirklich runter zu kommen, aber besser als nichts. So kam er wieder zu ihm, das sie gemeinsam ins Cafè gehen konnten, um einen wohlverdienten Kaffee zu trinken, nachdem er den ganzen Tag schon lechzte. Hunger hatte er keinen, zumal es hier hauptsächlich Süßes gab, welches er nicht haben musste. Ein Effekt seines Trainings vor langer Zeit, wo er explizit aufs essen hatte achten müssen. Es sehr verinnerlicht hatte, das es nun normal war, auf das eine oder andere zu verzichten.
„Du rückst mir auf die pelle.“, stellte er irritiert fest, blickte ihn an und überlegte, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn sie gegenüber sitzen würden. Außenstehende würden sicher auf seltsame Gedanken kommen, was in ihm die frage aufwarf, ob es die Absicht war, die Ty hier geradewegs verfolgte? Kurz verengte sich sein Blick, als könnte er es ihm an der Nasenspitze ansehen, doch entspannte er sich kurz darauf wieder. Es zeigte sich sogar ein kleines Lächeln, welches einige Sekunden andauerte, ehe er wieder Ernsthaftigkeit auf seinen Zügen ausbreitete.
„Die Eltern haben die Handys der Kinder verwanzt. Ich kann sie mit einer App orten.“, sagte er vollkommen Zusammenhanglos. Die App zu nutzen, soweit würde er nicht gehen, so lang nichts passierte und alle heil zurück kamen, würde er sie nicht anrühren. Vertrauen wichtig fand, jedoch nicht auf Grunde der App. Sich nicht anders verhalten würde.
„Es kann also keiner verloren gehen... ob sie es wissen, weiß ich nicht. Aber ich finde es dennoch wichtig, zu vertrauen. Ich werde sie nicht kontrollieren.“ Er schloss die Hände um die Tasse, auch wenn er sie lieber um die Schenkel des Mannes neben ihm schlingen würde. Das musste warten und gehörte nun nicht hier her. Lieber sah er auf, fixierte seinen Blick, fing ihn einfach ein und lächelte leicht. Ja er war froh, das er ihn begleitet hatte, das er es nicht allein händeln musste, aber auch, das er ihn so nicht vermissen musste. Leicht, mit ihm umzugehen, ohne zu offenbaren, was er für ihn fühlte, war es nicht, doch besser so, als nicht zu wissen wo er war, wie es ging oder was er machte. Auch wenn er 2/3 dieser fragen nie laut stellen würde, oder wenn er den Drang hätte, ihn zu kontrollieren. Er vertraute ihm mehr, als ihm lieb sein konnte, wie er sich eingestand, aber damit konnte er noch leben.
„Manchmal frage ich mich, was schlimmer ist: Eltern, die sich nicht kümmern, oder solche, die mit Apps ihre Kinder kontrollieren und ihnen keine Freizeit lassen, alles kommentieren, kritisieren und Erwartungen ohne Ende haben...“ Wahrscheinlich ersteres, natürlich, aber beide Lose waren nicht leicht. An seinem Kaffee nippend, lehnte er sich zurück, den Moment für sich nehmend, ehe er sich an die Arbeit machte, die er mit Ty teilen musste. Eine kleine Einführung, ehe er ihn künftig unterstützen durfte.
Äusserlich gelassen registrierte er jeden einzelnen Blick von ihm, hier und dort ein wenig grinsend während er sich überlegte wie er ihm diese kleine Gemeinheit zurück zahlen konnte. Wusste Nao doch nur all zu genau das er selten eine Herausforderung ab lehnte und schon gar nicht wenn es sich darum handelte das er ihn absichtlich provozierte und neckte bis ihm irgendwann der Geduldsfaden riss und Nao mal wieder Bekanntschaft mit irgend einer Wand, oder irgend etwas in der Nähe schloss. Nicht gerade intelligent, wäre es doch sehr viel einfacher ihm das Spiel zu vermiesen und tatsächlich gar nicht zu reagieren. Doch liebte er diese kleinen Spielereien, die sie beide immer mehr und mehr anstachelten viel zu sehr als nicht darauf ein zu gehen. Vielleicht bescheuert und kindisch in den Augen der anderen, doch ihm war es egal. Musste es doch für sie stimmen und das tat es definitiv, denn ansonsten hätten sie die Neckerei schon lange beendet statt sich immer wieder neue Möglichkeiten aus zu denken wie man den anderen reizen konnte ohne das Unbeteiligte überhaupt etwas mit bekamen. Eine Königsdisziplin, die sie hier nur noch mehr perfektionieren konnten, denn diesmal durfte tatsächlich niemand etwas mit bekommen, wenn sie nicht in aller Munde sein wollten und darauf hatte er nun definitiv keine Lust. Ging sein Privatleben doch niemandem etwas an.
Sich einen der Zettel schnappend als sein Vorwurf kam grinste er ihn nur vollkommen unschuldig an. "Will mir nur nicht ständig den Hals verrenken müssen wenn ich was sehen will" antwortete er vollkommen lapidar als ob nichts wäre, denn natürlich rückte er ihm bewusst auf die Pelle und liess ihm keinen Moment zum verschnaufen und herunter kommen. Etwas das ihn wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben würde, wenn man bedachte das sie rund um die Uhr aufeinander hocken würden, wenn auch leider nur sprichwörtlich. Das die Eltern ihre Kinder tatsächlich hinterher spionierten brachte ihm nur einen entgeisterten Blick ein. Nicht das es nicht gut war für den Notfall, wenn wirklich etwas passiert wäre. Nein, dafür fand er die App wirklich gut, nur ging er nicht davon aus das sie so verwendet wurde. Vielmehr wollten diese Eltern wohl rund um die Uhr wissen wo ihr Kind war und was es gerade tat. Mehr als nur schändlich dem Kind so Fesseln an zu legen, ohne das es Platz hatte zu atmen oder sich selbst zu verwirklichen. Mehr als nur verwerflich und das krasse Gegenteil von dem was seine Schützlinge hatten. Traf hier doch pure Ignoranz und Gleichgültigkeit auf extreme Überwachung und einen goldenen Käfig. Beides vollkommen inakzeptabel und doch konnten sie dagegen wohl kaum etwas unternehmen, ausser den Jungs wenigstens für eine kurze Zeit innerhalb gewisser Grenzen den Freiraum zu gönnen den sie sonst nicht hatten.
Sein Lächeln erwidernd schnappte er sich seine Tasse, die Finger sorgsam darum geschlossen damit sie sich nicht an die ein oder andere Stelle verirrten die dafür sorgen würde das sie innerhalb von Sekunden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen würden, nur leider alles andere als freiwillig. Entspannt zurück lehnend um die Sonne zu geniessen hörte er ihm aufmerksam zu. Hier und dort doch vorbeugend und wieder bewusst nah an ihn heran kommend, ab und an sogar seine Hand streifend wenn er auf etwas deutete schien der Papierkram endlos zu sein. Gab es doch für alles genaue Regeln und festgelegte Zeiten in denen die Jungs zu kleinen Robotern erzogen wurden die auf Kommando ihre Leistung bringen sollten. An sich nichts verwerfliches, war es bei solch einem Sport doch nun einmal vollkommen normal und ohne harte Arbeit gab es auch keine Resultate. Dennoch machte er sich Gedanken darüber ob Nate es wirklich schaffen konnte sich in all dies zu integrieren. War es doch der vollkommene Gegensatz zu dem wie sein Leben sonst lief. Trotzdem würde er ihn gegen keinen anderen tauschen. War ihm der Rotzlöffel doch irgendwie ans Herz gewachsen und erinnerte ihn nur all zu gut an sich selbst als er in dem Alter gewesen war. Kratzbürstig, aufmüpfig und immer mit einem dummen Spruch auf den Lippen. Nicht wirklich an Morgen denkend, sondern von einem Tag in den anderen lebend. Ein Lebensstil der ihm schlussendlich fast das Genick gebrochen hätte und dafür gesorgt hatte das er tatsächlich eine Jugendhaftstrafe hatte verbüssen müssen. Ein Weg der sich auf bei Nate über kurz oder lang abzeichnete und bei dem er hoffte das er ihn noch rechtzeitig zurück auf den richtigen Weg bringen konnte, eh er wie so viele andere im Knast landete und damit in einen Teufelskreis geriet dem nur sehr wenige wieder entrinnen konnten. Hatte er selbst es damals doch auch nur mit Hilfe geschafft, nur soweit wollte er es erst gar nicht kommen lassen. "Also, was genau sind meine Aufgaben ?" harkte er nach. Immerhin war er nicht als Babysitter gekommen der wie eine Glucke seinen Küken hinterher rannte, sondern wollte sich aktiv einbringen und Nao so entlasten. Nur war es eine vollkommen andere Welt und somit harkte er lieber genauer nach eh er Fehler machte die man schnell hätte vermeiden können.
Ob Ty wusste, das Nao gern mit ihm spielte? Ihn gern provozierte und eben genau dieses Verhalten zu Provozieren? Das er es gern darauf anlegte, wer als erster nachgab? Wahrscheinlich nicht, denn andernfalls, würde er dieses ewig andauernde Spiel zwischen ihnen beenden. Oder aber er wusste, worauf er sich einließ, was das Spiel noch unvergleichlich spannender machte, da jeder den anderen bis zum geht nicht mehr reizen wollte, nur das sie eben beide ihren Spaß davon und miteinander hatten und somit keiner auf den anderen verzichten wollte oder konnte. Nao konnte nicht sagen, wie viel Zuneigung er dem anderen entgegen brachte und das er eben dies hinter diesen Provokationen versteckte, das es nicht gesehen wurde. Da war so viel mehr, als blankes Begehren oder Verlangen, aber das in Worte zu kleiden... würde all das beenden, denn er kannte den Mangel an vertrauen, den Ty in die Menschen setzte. Selbst war er nicht anders und doch war seine Ansicht, sein Handeln ein ganz anderes. Gleiche Ansichten, gleiches Verhalten und doch so verschieden. Und doch zogen sie sich immer wieder an.
Und aus.
Wahrlich eine Königsdisziplin, die so viel von Strategie und Taktik hatte, wie man kaum glauben wollte. Was war die richtige Dosis? Was war ausreichend und doch vollkommen unauffällig? Wie gut sie sich doch inzwischen kannten... Und doch reichte es keinen von beiden aus, wie es schien, da sie immer wieder Möglichkeiten fanden, ohne sie suchen zu müssen.
„Vielleicht gibt’s auch nichts spannendes zu sehen?“, deutete er mit einem kleinen Lächeln an, schaltete das Tablet ein, ohne die Absicht, irgendwas zu tun. Mit Ty in der Nähe war es ohnehin schwer, sich zu konzentrieren, da konnten noch so viele um sie herum sitzen. Eher würden ihm graue Haare sprießen, als das er zu was kam, wenn der andere es nicht zu ließ. Wobei Ty bis jetzt immer Rücksicht nahm, sollte es wirklich wichtig sein, was er tat. Andernfalls würde es ungemütlich werden, oder Nao würde dazu übergehen, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, denn die Arbeit erledigte sich nicht von allein. Leider, aber soweit war es bis jetzt nie gekommen, das er Ty in seine Schranken hätte weisen müssen.
So bekam er auch jetzt seine zeit, die er brauchte, um die Zeiten zu vergleichen, Teams zusammen zu stellen, damit sie sich gegenseitig anstachelten. Möglichst sollten beide den gleichen Leistungsstand haben, was das Können betraf, damit er das ganze besser koordinieren konnte, auch was das Krafttraining anging. Nao blätterte, schrieb, machte Bemerkungen an den Rand, wobei jeder seine eigene Seite hatte, und die wiederum sein eigenen Hefter, doch dieser war in der Herberge geblieben, da er nicht mit einer Schubkarre herum laufen konnte.
Dann sah er aber fragend, verwirrt und aus seiner Welt gerissen auf. „Auf Nate aufpassen, meine Jungs zusammen stauchen, wenn sie Mist machen, mich bespaßen, reicht das nicht?“, fragte er ernst, legte den Kuli, mit dem er seine Notizen vorgenommen hatte, bei seit und schnappte sich die große Tasse, um sich damit zurück zu lehnen.
„Nein.“, grinste er leicht. „beaufsichtige sie beim Krafttraining. Eine feste Aufgabe hast du an sich nicht. Ich wollte dich einfach dabei haben.“, gab er schulterzuckend zu. „zu zweit ist es besser zu ertragen. Dir vertrau ich mehr, als anderen. Frag mich nicht warum, ist so. Außerdem hast du irgendwas an dir.... du kümmerst dich um gleichaltrige, auf andere Weise, als ich.“ Und das spielte ihm, wie auch Nao und auch den Jungs in die Hände. Oft fand Ty einen besseren Weg einen Draht zu finden, als Nao, der oft selbst bemerkte, wie unnahbar er war. Er kümmerte sich liebevoll, war empathisch und hatte immer ein offenes Ohr, sie vertrautem ihm auch, vertrauten sich an und doch konnte er sich ihnen nicht öffnen. Er konnte es selbst nicht beschreiben und mochte es selbst nicht an sich und doch konnte er nicht aus seiner haut. Als würde er Angst davor haben, das einer von den Jungs irgendwas intimes, sehr tief verborgenes in ihm entdecken und mit Gewalt ans Licht zerren. Unsinn, blanker Unsinn, da es nichts gab, was man ihm entreißen könnte.
Ob er nun ahnte oder wusste das Nao ihn absichtlich gerne provozierte war eigentlich vollkommen egal. Hatten sie doch beide Spass daran sich immer wieder zu necken, auf zu ziehen und den Grenzen immer wieder gefährlich nahe zu kommen. Liebten sie doch beide dafür das Spiel mit dem Feuer viel zu sehr und solange alles innerhalb gewisser Grenzen blieb war es auch vollkommen egal. Waren sie doch beide alt genug um zu wissen was sie wollten und solange beide ihren Spass daran hatten war es doch vollkommen irrelevant was andere davon hielten oder gar darüber dachten.Das so aus einer lockeren Affaire sehr viel mehr geworden war konnte man am Anfang nicht ahnen. Hatte sich dies doch einfach irgendwie von alleine ergeben und zog ihn immer mehr in seinen Bann. Ein Bann der ihm durchaus Angst und Panik machte, da es sehr viel tiefer, sehr viel intensiver war als alles andere was er jemals zuvor zu gelassen hatte und doch konnte und wollte er sich nicht befreien. War Nao doch mittlerweile zu einem sehr wichtigem Punkt in seinem Leben geworden den er nicht missen wollte und somit balancierte er weiter auf dem dünnen Drahtseil. Selbst nicht wirklich wissend was er wollte und wo dies schlussendlich enden würde.
Das es bei ihm nichts interessantes geben sollte lies ihn nur leise aufschnauben. Kannte er Nao doch mittlerweile gut genug um zu wissen das sich hinter der zwar empathischen, aber teils doch sehr kühlen und distanzierten Aura sehr viel mehr verbarg als es im ersten Augenblick den Anschein hatte. War er doch irgendwie mit einer Zwiebel vergleichbar, welche aus den verschiedensten Schichten bestand, welche man erst nach und nach entdeckte. Bisher hatte er nur ein paar wenige entdeckt, da er immer wieder und wieder Mauern erstürmen und einreissen musste um einen kurzen Blick zu erhaschen und doch liess er nicht locker. Sorgte doch das was er gesehen hatte dafür das er nur noch tiefer in seinen Bann geriet und immer weiter und weiter angreifen würde bis er schlussendlich beim Kern angekommen war. Einem Kern den sonst niemand sah und von dem er nicht einmal wusste ob Nao ihn sogar selbst kannte. Schaffte er es doch immer wieder ihn heraus zu fordern und mit Dingen zu überraschen mit denen er partout nicht gerechnet hatte. Doch unglücklich war er deswegen nicht, ganz im Gegenteil waren sie doch mittlerweile fast zu einer Droge geworden nach der er lechzte und von der er einfach nicht genug bekam. "Bei dir gibt es nichts uninteressantes" raunte er leise in sein Ohr, eh er sich doch ein klein wenig zurück zog. Weit genug um ihn seine Arbeit machen zu lassen und nicht all zu sehr ab zu lenken und doch wider rum nah genug damit er sehen konnte was er tat. Nah genug das er sich nur ein kleines bisschen vorbeugen musste um ihn zu berühren. Eine Tatsache die er dreist ausnutzte als Noa dank seiner Frage eh kurz aus dem Konzept gebracht wurde und ihn verwirrt anschaute.
"Ich soll dich also bespassen ? " pikte er sich den Punkt heraus der ihm Momentan am besten in den Kram passte, allein schon aus dem Grund, weil seine Finger klammheimlich und für andere nicht sichtbar, unter dem Tisch seinen Oberschenkel entlang streichelten. "Gibt es da bestimmte Wünsche oder Listen an die ich mich halten sollte ?" zog er ihn dreist auf, seine Finger langsam und mit mehr Druck zur Innenseite gleiten lassend, jedoch kurz unterhalb der interessantesten Stelle stoppend und sich entspannt zurück lehnend, als wäre nichts gewesen. Das er eine vollkommen andere Herangehensweise hatte als Nao war nur all zu logisch. Waren sie doch nicht nur charakterlich zum Teil vollkommen verschieden, sondern hatten auch vollkommen andere Erfahrungen und Erlebnisse. Ein Punkt, welcher ihnen nun zugute kam, denn so konnten sie noch sehr viel besser auf die kleinen Satansbraten eingehen, auch wenn er kaum davon aus ging das sie arg über die Stränge schlugen. Schlimmstenfalls waren sie länger wach als es eigentlich erlaubt war, oder schauten sich vielleicht nicht ganz so jugendfreie Seiten auf ihren Handys an. Schlimmstenfalls betrank sich vielleicht einer, weil er vor seinen Freunden angeben wollte. Alles in allem eigentlich vollkommen harmlose Dinge mit denen er rechnete und doch war er sich durchaus bewusst das auch schlimmeres folgen könnte. Dennoch würde er vorerst erst einmal beobachten und sich im Hintergrund halten. Kannte Nao seine Jungs doch am Besten und brauchte niemanden der ihm dazwischen pfuschte oder das komplette Gegenteil von dem erzählte was er gerade gesagt hatte. War es doch das erste Mal das sie so gesehen zusammen arbeiteten und auch wenn er nicht wusste ob es ein zweites Mal geben würde, so wollte er ihm doch eine Hilfe und keine zusätzliche Last sein und noch sehr viel wichtiger, er wollte sein Vertrauen nicht missbrauchen, welches er sich hart erarbeitet hatte. teils sogar wortwörtlich zu nehmen.
Nao vermutete, das es ihre, ganz eigene Chemie und Art war, miteinander umzugehen. Ob nun provozierend, oder auf ernstere, erwachsener Weise, die mal dahin gestellt. Ihm selbst war es jedenfalls wichtiger, präsentierte Ty doch genau das, was er in einem Menschen suchte, ohne selbst von der Suche zu wissen. Niemand war wie dieser, was ihn auch besonders machte, auf vielerlei arten, nicht nur wegen diesen Macken. Sie verstanden sich eben auf ihre Art und das gab es kein zweites man, dessen war er sich absolut sicher. Ob das der Grund war, warum er ihn liebte, sei dahin gestellt. Allein durch das ständige Miteinander hatten sie sich mit der Zeit immer besser kennengelernt und Nao sein Herz an diesen verloren, auch wenn er es selbst manchmal nicht gut fand. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben konnten, waren sehr erschreckend. Selbst für ihn. Es hatte unbewusst seinen Lauf genommen, obwohl er ein Mensch war, der Grenzen und Regeln mochte, sie selbst sogar gern aufstellte, um sie dann einzuhalten, doch hatten sie sich mit der Zeit mehr und mehr verwischt, ohne das er etwas dagegen tun konnte..... oder wollte. Was nicht beruhigender war. Es ging soweit, das er für ihn campen ging!
Nao schaltete das Tablet ein und steckte das Kabel in die Steckdose, damit er ihm nicht ausging und tippte eine Zahlenkombi ein, die ihn aktivierte. Sein Blick hob sich, nur, um zu sehen, wie Ty sich zu ihm neigte und doch tatsächlich so dreist war, den herrschenden Abstand zu überbrücken. Ihm strich ein Schauer über den Rücken, geführt von zwei kalten Fingern, die über die nackte haut nach unten strichen. Ein Frösteln durch rieselte ihn, jedoch angenehm, vor freudig, welches sich in seinem Magen sammelte. Spätestens jetzt konnte Ty froh sein, das er nicht um dessen Gedanken wusste, denn als Zwiebel wollte er nicht bezeichnet werden, auch wenn es doch recht treffend war.
„Ach was gibt es denn Interessantes?“, stachelte er ihn mit einem frechen Blick an. Das wollte er nun wirklich wissen, denn selbst würde ihm wirklich nichts einfallen, was es lohnte, anderen schmackhaft zu machen. Wobei er nicht mal wusste, warum er sich bei anderen beliebt zu machen. Er war, wie er war. Beobachtete lieber, als sich direkt einzubringen und zog die eigenen Schlüsse aus dem, wie sie sich gaben. Ty kam aus der Sache also nicht mehr raus, wenn die Antworten nicht kamen, auf die Nao wartete. Da konnste selbst die Arbeit noch warten.
Und doch öffnete er Tablellen mit Zahlen an deren Rand die Namen der Jungs standen, dann verschiedene Zeiten, Daten und ganz außen ein paar Bemerkungen. Wichtige Infos, die jedoch recht schlicht gehalten waren, wenn man von den Ampel-Farben absah, die anzeigten, ob sich einer verbessert oder verschlechtert hatte.
„Bespaßen klingt doch gut!“, behauptete er schmunzelnd und ließ sich von der Hand nicht beirren. Er hatte hier einiges zutun, wenn er also ein wenig Schlaf bekommen wollte, musste er sich ran halten. Das Camp sollte seinen nutzen haben, so legte er das Tablet auf den Tisch, switschte sich durch die Unterprogramme und trug hier und dort was ein. Auf die Jung würde einiges zu kommen. Hoffentlich genossen sie die Freizeit, denn in den kommenden Tagen würden sie Tod ins Bett fallen.
„Ich Drucke dir was aus.... es wäre gut, wenn du den Sporteil übernimmst.“ Irrsinnig, wenn man davon ausging, das es ein Schwimmcamp war. „Also das Training an den Geräten... Ich gedenke die Jungs aufzuteilen. Die einen schwimmen, die anderen trainieren die Kraft, was du übernehmen solltest.“ Das sollte Ty am ehesten liegen, da er Kraft technisch auch mehr aufbieten konnte, als Nao. „Du streicht dann ab oder bemerkst irgendwas, wenn etwas sein sollte. Wenn sie es schaffen, oder nicht. Aber im Grunde... es ist straft, aber machbar.“, meinte er und hatte da schon seine Vorstellungen, wie ein Zahnrat in das nächste Griff und am Ende würde man sehen, ob es fruchtete.
Er lehnte sich zurück und nippte an seinem Kaffee. Das Schmunzeln, welches er eigentlich mit der Tasse verstecken wollte, spiegelte sich in seinem Blick wieder.
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