Wind Beyond Shadows

Normale Version: 1. Date Shixi
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Wahrscheinlich war es gut das sie beide schwiegen, wer wusste schon was am Ende bei heraus gekommen wäre.
Nichts desto trotz war es alles andere als unangenehm. War er sich Präsenz doch mehr als nur bewusst, das Worte vielleicht gar gestört, oder schlimmer noch das herrliche Kribbeln zerstört hatten, das ihm den Rücken herunter lief, sobald sein Blick ihn streifte. Hatten sie momentan doch noch die perfekte Illusion die schnell von der Realität zerstört werden konnte, auch wenn er davon nicht ausging. Immerhin hatten sie beide die Anziehung schon bei ihrem ersten Treffen gemerkt und auch das zweite Treffen verlief nicht sehr viel anders, wenn man von dem kleinen Zwischenspiel am Anfang weg dachte. Erschien es doch fast so, als wären sie zwei Magnete die sich ständig umkreisten und immer wieder anzogen. Fast als würden sie zusammen gehören, fast als müssten sie zusammen gehören. Mehr als nur befremdliche Gedanken, vor allem wenn man berücksichtigte das er eigentlich immer für sich blieb und nie grossartig den Kontakt zu anderen suchte. Klar lies sich das oftmals nicht vermeiden, erst Recht nicht wenn sie in einem Team arbeiteten und doch selbst dort schaffte er es immer wieder den Kontakt auf das minimalste zu halten, ohne sich grossartig die Mühe zu machen die anderen besser kennen zu lernen, oder gar Freundschaften zu schliessen. Die einen würden es wohl als Phobie oder Psychose oder dergleichen bezeichnen, an Psychologen wollte er gar nicht denken. War es doch einfach das was ihn aus machte, wie er war und doch wurde alles komplett über den Haufen geworfen sobald er ihn nur sah. Anstatt zurück zu weichen und einen Abstand zwischen sie zu schaffen wollte er ihm so nah wie möglich zu sein. Statt einfach alles von der Seite zu beobachten wollte er mitten drin im Geschehen sein. Statt ruhig und still sich seine eigenen Gedanken zu machen wollte er sich mitteilen und seine Gedanken hören und darüber reden. Vollkommen befremdlich und doch auch wieder berauschend. War es doch ein Verhalten, welches er immer nur bei anderen gesehen und beobachtet und ehrlich gesagt insgeheim auch drüber amüsiert hatte und nun erging es ihm vollkommen gleich.
In Gedanken schon wieder an seinen Lippen klebend. Herrje warum dachte er nur ständig an seine Lippen und die zarte Haut an seinem Hals an der er ..... vehement den Gedanken beiseite schiebend, eh er sich nun doch noch vollends zum Idiot machte, räusperte er sich kurz eh er seine Konzentration wieder vollends auf ihn richtete und nicht nur auf bestimmte Körperteile die viel zu verlockend waren. "Was hast du dir denn erträumt ?" fragte er neugierig nach, irgendwie schockiert und gleichzeitig auch geschmeichelt darüber das er doch tatsächlich Tagträume von ihm hatten. Geheimnisvoll lächelnd bei seiner Frage "bei uns ist immer etwas los, mal mehr mal weniger " setzte er ausschweifend an, da er mit Aussenstehenden eigentlich nicht über seine Arbeit reden durfte "aber momentan ist es verhältnismässig ruhig" setzte er noch nach, ihm indirekt doch eine Antwort gebend. Jedoch kein Grund dafür sich auf die faule Haut zu legen oder gar zu denken, das dieser Zustand lange anhalten würde. Gab es so etwas wiee Freizeit doch eigentlich nie und somit war er auch heute nicht ohne Waffen unterwegs. Alle strategisch gut und versteckt an seiner Haut platziert und dennoch im Ernstfall jederzeit griffbereit. Gehörten sie zu ihm, wie er die Luft zum atmen aus ging und selbst wenn er schlief hatte er immer Waffen in Reichweite, für den hypothetischen Notfall der vielleicht irgendwann eintreten könnte und für den er jederzeit gewappnet sein musste. Selbst jetzt glitt sein Blick immer wieder zu den Passanten auf der anderen Strassenseite und denen die ihnen entgegen kamen. Konnte doch im Bruchteil einer Sekunde eine Situation vollkommen aus den Fugen geraten und ein Eingreifen erfordern. Doch heute schien ihm das Glück wohlgesonnen und sie erreichten ohne Unterbrechungen schnell das kleine Restaurant das in der Nähe bei ihm war und berühmt für seine kleinen Separees war. Ein Umstand der schliesslich dafür gesorgt hatte das er sich für dieses entschieden hatte. Waren sie doch so mitten im Geschehen und doch auch zeitgleich wieder nicht, da sie ihre eigene Nische hatten.
Unfähig die Finger von ihm zu lassen während er ihm die Tür aufhielt glitt seine Hand wie selbstverständlich an seinen Rücken, während sie die Bedienung freundlich durch das Restaurant bis zu ihrer Nische führte. Fast bedauernd das sich nicht unendlich weit weg war und er seine Hand wieder von ihm lösen musste. "Ich hoffe es gefällt dir" meinte er leise als die Bedienung ihnen die Karten gegeben und sie wieder allein gelassen hatte.
Chiaki würde, was auch immer das zwischen ihnen wurde, was werden konnte, nicht mit anderen vergleichen, denn kitschige Dinge Mochte er ebenso wenig, wie Kosenamen. Verliebte Blicke, das konnte er nicht beeinflussen, er sah ihn gern an, wie es auf andere wirken konnte, war ihm gleich. Solang er nicht dümmlich grinste, war es in Ordnung, wie er fand, und doch vollkommen untypisch, für in, als Einzelgänger, dem vieles zu dumm war, um sich damit zu befassen. Und doch war hier dieser Kerl, der im mindesten 5 Jahre älter war, als er selbst, mit dem er sich befassen wollte, der ihn auf eine Art beeindruckte, die er nicht beschreiben konnte. Gefährlich war er, was ein wichtiger Punkt war, wie er inzwischen glaubte, welcher die Anziehung erklärte. Dazu Älter und somit anders, als Gleichaltrige, die ihn nur nervten. Seine Ansichten waren anders, reifer, ob sie sich mit denen Chiakis deckten, das würde sich zeigen. Bis jetzt hatte er sehr gute Karten. Doch hatte Chiaki sie auch?
Erschrocken sah er ihn dann an. „So was kannst du doch nicht fragen!“, meinte er empört, als hätte man ihn bei etwas verwerflichem erwischt. Röte stieg ihm in die Ohren, machte ihn verlegen, doch übertünchte er das mit einem mürrischen Blick. Chiai konnte ihm doch nicht erzählen, das er den faden von der ersten Begegnung weiter gesponnen hatte, sich vorgestellt hatte, wie Xi ihn in eine dunkle Ecke zerrte, damit er ihn aus den Klamotten pflücken und die nackte haut erkunden konnte. Dabei war er schockiert gewesen, erschrocken und hatte es sehr genossen in den Händen des Älteren zu vergehen, sich nicht wehren zu können. Eine sehr angenehme Angst, gepaart mit Erregung.... nein. DAS konnte er ihm wirklich nicht sagen, wo kamen sie denn dann hin? Entweder würde Xi bei der Offenbarung lachen, ihn einen kindischen Idioten nennen und gehen, oder einen Vogel zeigen, oder beides! Zugeben würde er es nicht, doch das sich hier etwas anderes anbahnen könnte, als das erhoffte, würde ihm sehr zu schaffen machen. Ungeduldig presste er die Lippen aufeinander, als würde er darauf warten, das man IHM die dunkelsten Fantasien offenbarte. Vorsichtig riskierte er einen Blick, sah aber schnell zur Seite und brummelte. Was sah Xi ihn denn ausgerechnet jetzt an? Das wurde ja immer peinlicher. So war er doch gar nicht.
„Und da dachtest du, wir gehen essen?“, grinste er nun wieder, als er hörte, das nicht all zu viel los war. Hoffentlich würde es so bleiben. Das er nun aufsprang, war kein angenehmer Gedanke. Viel mehr enttäuschend, war die zeit mit ihm doch immer aufregend gewesen, auch wenn so nichts passierte. Allein dessen Anwesenheit, reichte aus, um die Kopfhaut prickeln zu lassen. Seine Aura, dessen auftreten, die Ahnung dessen, was er verbarg, wie er sich bewegte. Kurz spielte er sogar mit dem Gedanken, ihn am Kinn zu packen, dessen Gesicht zu sich zu drehen und zu küssen, das er keine Möglichkeit mehr hatte, sich lauernd und doch vollkommen unauffällig umzusehen.... Wie sollte man ihm da nicht verfallen, oder anhimmeln? Chiaki schauderte, mit dem drang kämpfend, sich an ihn zu schmiegen. Dies verwirrte ihn so sehr, das er leicht den Kopf schüttelte. Was war hier los mit ihm?
Zum Glück seiner selbst erreichten sie das kleine Restaurant, das nun nichts mit diesen typischen China-Läden gemein hatte, die man sonst kannte. Doch hatte er geglaubt, sich wieder konzentrieren zu können, irrte er sich, denn er spürte die feste Hand, die ihn dirigierte, die einen Schauer über den gesamten Körper jagte. Eine vielleicht so unbedeutende Geste, die so viel ausmachte. Sein Blick weitete sich ein wenig. Es fühlte sich so unglaublich gut an, das ihm die Knie ein wenig weich wurde. Schnell konzertierte er sich wieder auf das Restaurant, was ihm nur schwerlich gelang. Es roch nicht nach Fritteuse, nicht nach Frühlingsrolle... es war angenehm hier, selbst wenn ihn hier Farben erwarteten, die er so nicht in Verbindung gebracht hätte. Dazu Bilder an den Wänden, die ihn beeindruckten und nichts mit den typischen Malerei zu tu hatten. Es war Kunst. Keine Billige, sondern Echte!
Sich umsehend, ließ er sich zu einem kleinen Separè geleiten und setzte sich. Das Licht war sehr angenehm, wie das Kissen in seinem Rücken, welches er unter seinen Hintern schob. Noch nie war er so erleichtert, zu sitzen, auch wenn es den Verlust der festen Hand in seinem Rücken bedeutete. Chiaki musste sich sammeln.
„Ähm... ja... es ist vollkommen untypisch und doch ganz typisch.“, grinste er. „Nicht, wie die, die man kennt, aber ...“ Er sah sich um. „So stell ich mir China vor.“ Wenn er sich konzentrierte, konnte er die Hand noch immer spüren...
Hätte er um seine Gedanken gewusst hätten sie wohl beide gelacht. Führten sie sich doch beide wie Teenager auf die vollkommen von ihren Hormonen überwältigt und gar überfordert waren, weil sie nicht wirklich wussten wohin damit. So aber hingen beide ihren Gedanken nach, versucht den anderen einfach nicht zu überrumpel. Unwissend das der andere genau mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte, die eigentlich so schnell hätten gelöst werden können.
"Natürlich kann ich das fragen" stellte er grinsend klar, keine wirklich klare Antwort bekommend und doch ahnend das seine Träumereien wohl nicht ganz so jugendfrei waren. Sonst hätte er sie wohl preis gegeben, wenn sie doch von der harmloseren Sorte gewesen wären. Trotzdem harkte er nicht weiter nach, auch wenn er jetzt erst Recht neugierig geworden ist, vor allem da er doch glatt rot geworden war, auch wenn er versuchte dies mehr schlecht als recht zu verbergen. Ihm den Vogel gezeigt hätte er definitiv nicht. Sehr viel wahrscheinlicher wäre es gewesen das er seine guten Vorsätze sich anständig zu benehmen rigoros über den Haufen geworfen hätte, nur um aus der Fantasie innerhalb weniger Sekunden doch eine Realität zu machen, indem er genau das getan hätte was er sich ausgemalt hatte und noch sehr viel mehr. Nicht gerade romantisch oder dergleichen und doch wohl ganz passend zu ihnen. Lebte er sein Leben doch ständig in Gefahr, während Chia genau jenes suchte und von ihm angezogen. Was war da anrüchiger als eine kleine Nummer in einer stillen Gasse in der die Gefahr bestand das sie jederzeit entdeckt und unterbrochen werden konnten, egal ob von Menschen oder von anderen Wesen die urplötzlich hätten auftauchen können.
"Ist denn am Essen was schlechtes dran?" fragte er nun verwirrt nach. Immerhin war dies doch eigentlich üblich bei einem Date, auch wenn er absolut keine Ahnung hatte wie die Menschen es hielten. Trotzdem musste jeder irgendwann einmal essen und zudem konnte man so in aller Ruhe plaudern, ohne das einen die Musik im Club störte in dem man gerade war, oder man gar zur Ruhe ermahnt wurde, weil man im Kino mitten im Film anfing zu plaudern. Somit also eigentlich die ideale Wahl wenn man jemanden kennen lernen wollte und was noch sehr viel besser war, es gab einen hübschen Tisch zwischen ihnen der verhinderte das er schlussendlich doch einfach über ihn her fiel und er am Ende noch dachte das es ihm nur darum ging und er ansonsten kein Interesse an ihm hätte. Diesen Eindruck wollte er nun wahrlich nicht entstehen lassen, auch wenn er zugeben musste das sich seine Gedanken doch immer wieder genau um diesen einen Punkt herum drehten. Waren ihre Treffen bisher doch immer sehr explosiv gewesen und die Spannung förmlich greifbar. Auch diesmal war es nicht wirklich anders, ganz im Gegenteil, konnte man die Blitze die zwischen ihnen hin und her glitten doch merklich spüren und statt das sie irgendwann einmal auf hörten wurde es mit jeder Sekunde die er neben ihm ging immer schlimmer und das Verlangen ihn zu berühren und sei es nur ein kurzes Streifen immer grösser. Da kam es ihm gerade Recht, das sie ihr Ziel erreicht hatten und er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte. War es doch eher eine beschützende Geste und doch gleichzeitig auch eine klare Demonstration das er zu ihm gehörte und sich bloss keiner zu nah an sie heran wagen sollte. Eigentlich primitiv und vollkommen daneben und doch war es ihm einfach ein Bedürfnis, nicht zu letzt weil es ihm einfach gefiel ihn zu berühren, auch wenn seiner Meinung nach viel zu viel Stoff ihn vom eigentlichen Ziel fern hielt. Nur damit musste er einfach leben, konnte er ihn wohl kaum mitten im Restaurant entblättern nur weil er heraus finden wollte ob er eine Gänsehaut bekam sobald er über seine Haut strich. So ein Etablissement war dieses hier nun wirklich nicht, ganz im Gegenteil, war es doch sehr nobel und dementsprechend musste man sich auch benehmen. Ein kleiner Sicherheitsanker der hoffentlich dafür sorgte das sie sich benahmen.
Erfreut lächelnd bei seiner Erklärung lehnte er sich zurück. Versucht irgendwie die Gedanken in die richtige Richtung zu drängen. "Hier haben wir wenigstens ein wenig Ruhe und sind unter uns" meinte er erklärend "zudem gibt es hier nicht den komischen Frass auf den die Leute so stehen und die nichts mit authentischer Küche zutun haben" war es doch mehr als auffällig das eigentlich nur Asiaten verschiedenster Kulturen hier waren, wenn man sich einmal etwas genauer um schaute. Etwas das er selbst hier nicht unterlassen kann und seinen Blick hin und wieder immer wieder durch die Umgebung schweifen liess, besonders wenn jemand an ihrer Nische vorbei ging. Konnte man doch die Illusion eines freien Abends erschaffen und doch konnte er selbst jetzt nicht ganz aus seiner Haut. Besonders jetzt nicht, wo er nicht allein war und somit auch nicht für sich alleine verantwortlich war, sondern es jemanden gab der im Notfall beschützt werden musste. Nicht das er ihn für schwach oder dergleichen hielt. Wahrscheinlich konnte er sich ganz gut wehren und doch war es etwas anderes wenn man es mit einem Rüpel zutun hatte oder gar einen Möchtegerngängster oder sich doch einem Wesen gegenüber sah, dessen Schwächen und Stärken man nicht kannte und das man womöglich noch nie gesehen hatte. Somit lief seine Konzentration auf Hochtouren. Versucht nichts aus den Augen zu llassend und doch versucht unauffällig damit Chia sich nicht vor kam als wäre er uninteressant, oder gar nur ein hübsches Dekoobjekt das nicht weiter relevant war. "Wie wärs mit Sake ?" schlug er vor, sich über sein Alter gar keine Gedanken machend. Konnten Jugendliche bei ihnen in Idris doch schon sehr viel früher Alkohol trinken als es im Rest der Welt der Fall war. Nur wirklich Gedanken darum machte er nicht, viel mehr hoffte er das sich so die Anspannung vielleicht doch ein wenig legen würde die merkbar zwischen ihnen herrschte. "Wenn dir nichts gefällt kannst du auch alles selbst zusammen stellen" setzte er noch nach, versucht den Blick und die Nase in die Karte zu stecken, statt ihn ständig wie ein Trottel an zu starren.
Er würde immerhin noch als Teenager durchgehen, was man von seinem Gegenber nicht behaupten konnte. Zudem hatte er das Glück, sich in beiden Welten aufhalten zu können, der, der Teenager und der, der erwachsenen. Wobei er sich eher bei letzteren zurecht fand, als in ersterer. Und doch hätte er wirklich gelacht, hätte er gewusst, das der Mann fast das gleiche dachte, wie er selbst, nur, um ihn anschließend damit aufzuziehen. Um also keinen schlechten Eindruck zu machen – einen, den er nicht wollte – war es wohl besser, das Chiaki nicht sagen konnte, was dem Blonden im Kopf herum spukte. Manche Macken und Eigenschaften konnte man nur wohl dosiert offenbaren.
Einmal mehr, war es gut, die Gedanken nicht zu kennen, denn zu der Fantasie in der Gasse... hätte er sicher noch einiges hinzufügen können, um zu bedauern, das es so schnell nicht umzusetzen war. Denn auch wenn Xi auf ihn, wie das Licht auf die Motte wirkte, Sex beim ersten Date wollte er dann doch nicht, gleich wie anrüchig oder faszinieren oder gar verführerisch sie war. Altmodisch sollte man ihn dennoch nicht bezeichnen, nur wollte Chiaki wenigstens eine kleine Basis schaffen und denjenigen, mit dem er ins Bett sprang, kennenlernen.
Obwohl er ständig die Gefahr und den Nervenkitzel suchte, ja süchtig danach war, sehnte er sich gleichzeitig nach Sicherheit, einen, wo er sich verkriechen konnte. Vollkommen Widersprüchlich und doch genau das, was ihn am besten beschrieb. Zu Hause Sicherheit, ein warmes Körbchen und unterwegs ständig auf der Suche nach einer abenteuerlichen Gelegenheit, sich den Hals zu brechen.
„Nein kannst du nicht, das gehört sich nicht.“, behauptete er mit einem kleinen Lachen, doch seine leuchtenden, warmen Ohren verrieten was anderes. Obwohl er mehr als verlegen war, warf er Xi einen vielsagenden Blick zu, der anrüchiger nicht sein konnte. Chiaki hatte es Faustdick hinter den Ohren, nur wollte er es ihm nicht gleich auf die Nase binden, dafür hatten sie noch genug Zeit, wie er hoffte. Wenn nicht heute, dann das nächste mal, welches hoffentlich recht bald stattfand. Erwarten konnte er es nicht und das, obwohl er sich mitten drin befand.
Chiaki schob ein Bein unter sich, nicht grade die idealste Art zu sitzen, wenn man bedachte, wo sie waren aber brav grade zu sitzen, war nicht seine Art. herum lümmeln wollte er aber auch nicht, daher griff er auf diese Art zurück, die ohnehin niemand sah, da es sich unter dem Tisch abspielte. Wer aber nun dachte, es mangelte ihm an Benehmen, der irrte. Es war einfach bequemer und eine kleine Art die Nervosität unter Kontrolle zu bekommen.
„Nein, es ist vollkommen okay und ganz richtig so!“, beruhigte er ihn. Dazu auch noch eine Richtung, bei der er vieles Ausprobieren konnte, da er es nicht kannte. Idealer hätte die Wahl nicht ausfallen können, nicht bei ihm. Gut, hier und da gab es noch anderes, aber das würden sie künftig auch noch tun können... Es rannte ihnen ja nichts weg und bis jetzt war Chiaki nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil. Da gab es noch einiges, was er mit Xi erleben wollte, denn das Kribbeln im Nacken war unbestreitbar noch immer da, welches ungehindert über seinen ganzen Körper wanderte und ihm eine Gänsehaut bescherte.
Hätte er den Eindruck das es mangelnde Aufmerksamkeit an seiner Person gab, wäre ein tritt gegen das Schienbein wohl noch das harmloseste. Und doch fielen ihm die Blicke auf, kannte er doch solch ein Verhalten von anderen in seiner Umgebung. Statt jedoch beleidigt zu sein, gab es ihm eher eine gute Portion Nervenkitzel. Eben so ein Verhalten konnte man nicht vortäuschen. Entweder war es echt, oder gestellt und er erkannte den Unterschied, ob es antrainiert und echt war, oder nur aufgesetzt, um cool zu wirken. Bei letzterem würde er einen passenden Kommentar geben und verschwinden, doch hier bescherte es ihm eine weitere Gänsehaut, das er fast glaubte, wie ein aufgeplusterter Vogel aus zu sehen, bei den unablässigen Schaudern, die ihn überkamen.
„Sake ist immer gut. Mein Opa stellt ihn selbst her. Da kommen oft echt interessante Sachen raus. Im Abgang verschiedene -geschmacksrichtungen.“, erzählte er und auch wenn er zum Teil damit aufwuchs, würde er sich nicht als 'Kenner' bezeichnen. Er trank ihn einfach gern, grinste dann aber über die Karte. „Selbstzusammenstellen, hmm... da ist man fast versucht die ganze Karte durch zu probieren und alles getestet zu haben.“, drohte er leicht lachend. Aber dann würde man ihn raus rollen können.
Als teenager würde er ihn kaum bezeichnen, auch wenn dies vielleicht vom Alter her hin kam. Trotzdem hatte reife oder gar Lebenserfahrung nichts mit dem Alter zu tun, denn gemessen an dem was Menschen als Reife und Lebenserfahrung definierten, so hatte er doch schon jetzt mehr als nur genug zusammen für ein ganzes Leben und selbst dann noch mehr als so manch andere. Kein Wunder, musste man in seiner Kurltur doch schon sehr früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen und während andere sich mit Freunden vergnügten oder auf ihren komischen Konsolen herum spielten setzten sie sich jede Nacht erneut dem Kampf ums Überleben aus. Somit hatte er also ganz andere Massstäbe und doch versuchte er sich immer ein eigenes Bild zu schaffen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Klar klappte dies nicht immer und doch zählte doch schon allein der Versuch dessen. Somit war es also durchaus komisch wenn man bedachte wie gross der Altersunterschied zwischen ihnen war, immerhin waren es doch ganze 11 Jahre. Dennoch benahm sich Chia nicht wie ein typischer "Teenager", mit ein Grund warum er sich überhaupt auf ein Date eingelassen hatte. Das er ihn zudem einfach nicht aus den Kopf bekam und von ihm wie die Motte vom Licht angezogen wurde, waren nur weitere Faktoren denen er auf den Grund gehen wollte. Zeigten seine mehr als nur anrüchigen Fantasien doch mehr als nur deutlich in welche Richtung das Ganze über kurz oder lang hinaus laufen würde und hoffentlich noch sehr viel weiter gehen würde. Konnte er diesem Spass auf Zeit, oder Spass für eine Nacht nicht wirklich viel abgewinnen. Wollte er seinen Gegenüber doch kennen und einschätzen können um zu wissen auf was er sich da ein liess. Somit war ein Date genau der richtige Ort um dies heraus zu finden und ab zu klären ob mehr zwischen ihnen war als eine funkende Verbindung welche dafür sorgte das er unruhig war und seine Gedanken ungewollt immer wieder in die eine Richtung glitten.
"Es gehört sich also nicht ?" harkte er nach und grinste ihn frech an. Reichte doch allein schon sein Blick aus, welcher ihm glatt einen Schauer über den Rücken jagte, um zu wissen das seine Gedanken alles andere als jugendfrei und brav gewesen sein mussten. "Dann hätte ich dich also auch nicht mitten am Tag in einem öffentlichen Café küssen und auf meinen Schoss ziehen dürfen" erinnerte er ihn, breit von einem Ohr bis hinüber zum anderen grinsend, denn wie er sich nur all zu gut erinnerte hatte Chia daran rein gar nichts aus zu setzen gehabt und war ihm mehr als nur willig entgegen gekommen. Somit hatten sie die Regeln der Schicklichkeit also eigentlich schon längst überschritten. "Vielleicht erzählst du es mir später einmal" lenkte er dann doch ein und wollte ihm nicht all zu arg auf die Pelle rücken. Fand er ihn doch viel zu interessant, als das er sich schon alles verbauen wollte, nur weil er neugierig war.
Das ihm die Wahl gefiel liess ihn fast erleichtert aufseufzen. War es doch einfach ein typisches Klischee das Asiaten nur asiatisch aßen und auch mochten. Vollkommen bescheuert und hirnrissig und doch fest eingefressen in den zahlreichen vorgefertigten Meinungen vieler. Ganz so einfach war es nicht gewesen, hatte er sich doch schier stundenlang den Kopf zerbrochen und schlussendlich hatte dieses gewonnen da es gut zu Fuss erreichbar war und zudem doch eine gewisse Abgeschiedenheit garantierte, welche man selten in Restaurants fand, ausser man ging in einen separat angemieteten Raum. Doch das wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen einen Raum zu mieten nur um ihn für sich alleine zu haben. So hatte er doch einen guten Kompromiss gefunden und zudem eine Küche die der seinen vielleicht nicht all zu unbekannt, sondern viel mehr ähnlich war, so das auch er etwas für sich fand was ihm schmecken würde. So zu mindestens war seine Theorie, die nun gnadenlos dem Praxistest unterzogen wurde. Das sein Grossvater selbst Sake her stellte war ein überraschender und doch interessanter Fakt der ans Licht kam. "Gut, dann liegst du mir nicht schon nach dem ersten Becher volltrunken unter dem Tisch" zog er ihn schmunzelnd auf. War Sake doch nicht mit dem normalen Alkohol den man im Laden um der Ecke kaufen konnte zu vergleichen. Ganz im Gegenteil, war er doch sehr viel stärker und je nach Herstellung eine Überraschung, da jeder ein anderes Rezept hatte mit dem er herum experimentierte. "Wenn du alles testen willst hätte ich vielleicht gleich noch einen Karren besorgen sollen" neckte er ihn, nicht wissen das er wohl den gleichen Gedanken hatte. "aber wenn es dir Spass macht, dann tu dir keinen Zwang an" setzte er noch nach. Irgendwie würde er ihn schon wieder sicher nach Hause bringen und zur Not dann halt auch rollend wenn es denn sein musste. Abwartend bis die Bedienung zurück kam bestellte er eine kleine Auswahl verschiedener Sake, die man angeblich nur hier bekommen konnte. So konnten sie sich selbst durch probieren und entscheiden welcher ihnen am besten schmeckte und hatte immer das passende zum Essen da. "Also, willst du die Karte einmal strategisch von oben nach unten bestellen, oder hast du bestimmte Favoriten ?" nahm er den Faden grinsend wieder auf, abwartend ob er seine Drohung tatsächlich auch umsetzte.
„Nein, es gehört sich nicht.“, bestätigte er mit einem mehr als frechen Grinsen, als er zu ihm hinüber sah. Jedoch währte dieser Blick kurz kurz, ehe er abschweifte, in die eine oder andere Ecke wanderte. Nicht weil er Xis Urteilsvermögen nicht traute, viel mehr, weil er sehen wollte, was um sie herum passierte, wer sich in der Nähe befand. Mühe, dies unauffällig zu tun, machte er sich nicht, wo zu auch? Sollte es nur sehen, besser das, als das Kommende, denn kaum brach er die Untersuchung ab, beugte er sich zum anderen hinüber, presste ihm die Lippen kurz, dafür intensiv auf die seinen, ehe er sich grinsend zurück lehnte und anlehnte. Ehe Xu zum Gegenangriff starten konnte, hob er mahnend den Finger. „Denk ja nicht dran!“, verlangte er, denn der kurze Moment, den er für sich genutzt hatte, währte sicher nicht ewig. Und erwischt werden, wollte er nicht. Trotz des Kribbelns im Magen, das an eine Horde Ameisen erinnerte, die übereinander herfielen, um sonst was miteinander zu treiben. Aufregung, Neugierde auf mehr und eine sonderbare, sehr angenehme Wärme in ihm, vermischten sich miteinander. Wo das Wenige war, war mehr versteckt, das spürte er... Dennoch... manches hatte nicht warten können. Schon seit er aus der heimischen Tür getreten war, hatte er es tun, nein, wiederholen wollen, da der erste Kuss, der zur Begrüßung erfolgt war, viel zu kurz ausfiel.
Chiaki wirkte ein klein wenig erleichtert, wenn man es unter der Nervosität denn so nennen konnte. Nun, da der Kuss von seiner Seite erfolgt war, konnte er den Geschmack, den er hatte, auch besser genießen, als zu vor, wo er vollkommen unvorbereitet gewesen war. Gleichzeitig kam er sich so durcheinander vor. Als würde er hier sitzen und gleichzeitig neben sich stehen. Einbildung, natürlich denn Physikalisch war so was nicht zu erklären... Vorerst kein Kuss mehr, beschloss er, der Gänsehaut zum trotz.
Was treibe ich hier eigentlich?, fragte er sich, bereute aber nichts davon. Im Gegenteil, doch dafür waren sie nicht hier. Sie wollten sich kennen lernen, er wollte IHN kennen lernen, auch wenn die Ahnung im Raum stand, das er viele Geheimnisse für sich verbarg, aber eben das machte auch seinen Reiz aus. Ihm schlug der Puls bis zum Hals, das Adrenalin stieg in ihm hoch und er genoss es sehr. Vorsichtig hob er den Blick, begegnete dem Xis. Eigentlich unschuldig, doch der Schalk ließ sich nicht verbergen. Chiaki hatte es Faustdick hinter den Ohren.
„Genau, das hättest du nicht tun dürfen.“, behauptete er, ignorierend, das er eben getrost dagegen verstoßen hatte. Aber er durfte das, beschloss er eben mal, was die Sache umso reizvoller machte, da Xi so an sich halten musste. Chiaki würde lügen, wenn er behaupten würde, es würde ihm nicht gefallen, ihn so leiden zu sehen. Sie kannten sich kam und doch reizte er ihn schon jetzt so gerne. Viele machten dieses Spiel nicht mit, leider...
Überrascht musste er leise lachen. „Nein, das wirklich nicht.“, stimmte er zu, allein was er manchmal auf den Partys seines Vaters trank... da brauchte es mehr als drei Becher Sake. Was das Anging war er gleichaltrigen nicht ganz so weit voraus, wobei er aber gleichzeitig weit davon entfernt war, zur Besinnungslosigkeit zu trinken, nur weil er auf einer Party war. Es ergab sich einfach einiges, doch ging es nie so weit, das er nicht wusste, was passiert war, oder er sich in fremden Betten wieder fand, aus denen er still und heimlich verschwinden musste.
„Dann musst du mich aber auf selbigen heim fahren, da ich mich nicht mehr bewegen kann.“ Dann lieber einmal mehr her kommen, was wohl mehr Dates versprach. Selbst hätte er nichts dagegen, im Gegenteil. Ihn wieder zu sehen, obwohl er vor ihm saß, versetzte ihn dermaßen in Aufregung, das er die Hände auf die Schenkel legte. Eine schüchterne Geste, würde man meinen, aber das war er nicht. Chiaki wollte sich einfach nicht blamieren. Dafür war er zu aufregend. Er wollte ihn wieder sehen.
„Ein Drittel jetzt. Ein Drittel das nächste mal. Und das letzte Drittel beim übernächsten mal.“, vollkommen unverfroren kommentierte. Wenn man kleinere Portionen bekam, dann problemlos alles testen konnte. Dreist angrinste.
Was sich gehörte oder nicht war ihm vollkommen egal. Hatten sie diese grenze doch schon längst überschritten gehabt als sie sich kennen gelernt hatten. Immerhin rückte er nicht jedem Wildfremden so dreist auf die Pelle, geschweige denn das er sich glatt die Mühe machte zahlreiche öde Jahrbücher zu durchforsten nur um ihn wieder zu sehen. Spätestens jedoch im Café hatten sie die Regeln der Schicklichkeit wohl weit überschritten. Dennoch interessierte es ihn nicht wirklich. War er fasziniert von ihm und hatte absolut nichts dagegen wenn es andere mit bekamen. Immerhin hatte es ihn gestern auch nicht grossartig interessiert als er regelrecht auf seinen Schoss geklettert war. Trotzdem liess er es vorerst auf sich beruhen, auch wenn seine Augen schelmisch funkelten bei dieser unsinnigen Aussage. Doch statt es einfach auf sich beruhen zu lassen musste er doch glatt noch eins drauf setzen. Dumm nur das er noch viel zu sehr in Gedanken war um die kurze Episode vollkommen zu geniessen und noch sehr viel schlimmer. So schnell wie der Kuss kam, so schnell war er auch wieder zu Ende. Nur vollkommen logisch das er ihn herausfordernd an blickte und um herzhaft zu lachen bei seiner Warnung. "Warum etwas tun wenn es erwartet wird" konterte er frech. Ihm vorerst seinen Willen lassend, wohl wissend das er ihm so schnell nicht davon kommen würde. Ganz im Gegenteil schrie dies doch regelrecht nach einer Fortsetzung, einer mehr als nur ausführlichen und gründlichen Fortsetzung die dafür sorgen würde das er kein Atem mehr für freche Sprüche hatte. Obwohl er sich bei letzterem nicht all zu sicher war, so wie der Schalk aus seinen Augen blitzte, denn so harmlos und lieb wie er tat war er wohl doch nicht.
"Ob ich dich Heim rolle oder einfach hier lasse liegt allein an dir"forderte er ihn dreist raus " dementsprechend solltest du also ausgesprochen lieb sein" forderte er nun ebenfalls mit einem schelmischen Funkeln in den Augen. War es doch egal wie der Abend enden würde, selbst wenn sich heraus stellen würde das dieses Knistern zwischen ihnen verflog. War er doch für ihn verantwortlich und würde ihn nie hier einfach sich selbst überlassen, sondern vielmehr dafür sorgen das er sicher Heim kommen würde. Doch von diesem Supergau ging er nicht aus. Dafür knisterte es viel zu sehr zwischen ihm und wenn er dachte das die Schmetterlinge vor ihrem Treffen schon verrückt waren, so spielten sie mittlerweile einen wilden PingPong der mit jedem Blick, jedem Moment stärker wurde. Etwas das wohl auch ihm auffiel als er doch glatt dreist von weiteren Dates redet. "Mal schauen ob ich dich überhaupt so oft ertrage" konterte er ebenso dreist während er im gleichen Moment nach der Bedienung winkte damit er erst gar nicht kontern konnte. Die Bestellung durchgebend amüsierte er sich köstlich als die Bedienung immer grössere Augen bekam als er tatsächlich glatt 1/3 der ganzen Karte bestellte. "Schauen wir doch mal ob du dein Vorhaben durch hältst" konterte er als sie noch immer sprachlos von dannen zog und er ihm wieder seine volle Aufmerksamkeit widmen konnte. "Lass uns die üblichen Standardfragen überspringen die eh nur langweilig sind und uns gleich zum interessanten Teil vor wagen" schlug er vor und suchte in aller Ruhe erst einmal den nächsten Sake aus eh er das Gespräch fort führte. "Erzähl mir was von dir was sonst keiner weiss" forderte er, sich entspannt zurück lehnend und neugierig abwartend was nun wohl kommen würde.
Chiaki grinste, hatte jedoch schon auf den Lippen, sich darüber zu beschweren, das er es hasste, etwas zutun, weil es erwartet wird, gleich von wem. Was war die Sache wert, wenn man etwas machte, weil es sich gehörte, statt etwas zutun, was man wollte? Eine frage die so leicht nicht zu beantworten war, Chiaki diese also immer wieder wälzte. Erwartungen, Enttäuschungen, Ärger? Oft machte an Erwartetes trotzdem, weil es leichter war, den Konsequenzen aus dem Weg zu gehen, doch hier wurde einiges über den Haufen gekippte, denn der Kerl, der sicher 10 Jahre älter war, verleitete ihn unwissend zu Dingen, die ihm sonst vollkommen egal waren. Küssen, Berühren, ihm unzählige Dinge erzählen waren nur ein Bruchteil dessen, was in ihm vorging und doch musste er sich beherrschen, was nicht leicht war. Der Gedanke, das dieser Erwachsene genug von ihm hatte, das Weite suchte, weil es ihm zu viel war... erschreckte ihn auf eine Weise, die ihn verwunderte.
Ich will ihm gefallen., stellte er kurz und bündig fest und spürte bei der Erkenntnis, wie die Hitze in seine Wangen kroch. Verlegen zu sein, war nicht angenehm, wie er fest stellte. Vorsichtig riskierte er einen Blick, den er gleich zum mustern nutzte, dabei sah er sich nur bestätigt.
Schnell, und hoffentlich nicht all zu auffällig, sah er in eine andere Richtung, folge mit dem Blick einer jungen Bedienung, ohne sich wirklich für sie zu interessieren. Es war eher die Bewegung, die seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Kaum, das sie weg war, sah er vorsichtig zurück, schob seine Hand in dessen Richtung, ließ sie aber dann wieder fallen. Ich führe mich so peinlich auf...., stöhnte er innerlich und hätte sich zu gern irgendwie beschäftigt, um sich nicht zu viel mit Xi zu beschäftigen, nicht all zu aufdringlich zu sein, doch war es ihm schier unmöglich irgendwas zu finden!
„Ich muss Heim gerollert werden.“, erwiderte er prompt, zog kurz den Kopf ein. Solche unsinnigen Worte, und doch straffte er sich gleich wieder. Er war doch sonst nicht so, warum kitzelte also dieser Kerl solche Seiten an ihm heraus?! Man nahm ihn doch nie wieder ernst! Wo war der Alkohol, wenn man ihn mal brauchte?
Fast schien es, als hätte Xi einen wunden Punkt getroffen, als er, selbst im Spaß, meinte, das er nicht wusste, ob er Chiaki künftig ertragen könnte. Irgendwas krampfte sich in ihm zusammen, ließ ihn die Luft stocken, doch entspannte er sich gleich wieder. Solche Aussagen hörte er oft, wenn seine Mutter geruhte mal daheim zu sein. Da er aber weder das eine, noch das andere zusammenbringen wollte, verdrängte er es, entspannte sich wieder und lehnte sich zurück. Die erste Aufregung schien sich langsam zu legen, was ihm ganz recht war.
Passender Weise wurde die Bedienung heran gerufen, was ihm zusätzlich ein wenig Luft zu verschaffen, um sich wieder zu sammeln. Er hoffte, das nichts von diesem kleinen Moment bemerkt worden war, denn Xi sollte nicht annehmen, das es etwas mit ihm zutun hatte.
Das Essen sah köstlich aus, als mehr und mehr auf den Tisch befördert wurde. Erst, als die junge Frau, nachdem ihr Kommentar gefallen war, gegangen war, legte er los, was ihm auch ein wenig Bedenkzeit verschaffte.
„Was keiner weiß....!“, überlegte er. „Da gibt’s eigentlich nichts, was keiner weiß.“, antwortete er zunächst, denn Geheimnisse hatte er keine. „Ich gehe mit einem Kerl aus, das weiß wohl niemand.“, grinste er, doch das war wohl nicht das, was Xi interessierte. „Ich will eine Tempelreise durch Japan machen.“ Das hatte er auch noch keinem erzählt. „Und... ich stehe wohl auf Männer und Frauen.“ Aber dann fiel ihm etwas ein, was aber auch abschrecken konnte. „Ich bin Jungfrau und wäre wohl das Gespött, wenn es jemand erfährt.“ Den ersten leeren Teller von sich schiebend, mit einem Vollen austauschend, sah er Xi auffordernd an. „Nun du.“, grinste er.
Das war wohl eine Frage über die man Jahre hätte diskutieren können. Gab es doch für jede Haltung ein für und wider. Doch damit wollte er sich gar nicht lange aufhalten. Kam ihm das konter doch mehr über die Lippen um seine Nervosität zu überspielen. Schaffte es der Kerl doch jedes Mal das sein Kopf wie leer gefegt erschien und er sich einfach nur wie ein Trottel vor kam der nichts gescheites zu sagen hatte. Der krasse Gegensatz zu seinem sonst so kühlen Kopf der sich nie aus der Ruhe bringen liess und doch reichte schon ein Blick von Chia aus das seine Hände feucht und sein Hals trocken wurden und die Welt scheinbar kopfüber stand. Mochte er ihn doch tatsächlich, eigentlich so mehr als das und das obwohl er eigentlich so gar nichts von ihm wusste. Dennoch schreckte ihn das nicht ab, nicht einmal der doch grosse Altersunterschied. Ganz im Gegenteil, fühlte er sich wie eine Motte vom Licht angezogen und wollte ihn kennen lernen. Heraus finden ob sie Gemeinsamkeiten hatten und ob es nur ihm so ging.
Hätte er gewusste das er mit seiner Aussage einen wunden Punkt bei ihm getroffen hatte, so hätte er sich umgehend entschuldigt. Immerhin war seine Aussage eigentlich als Scherz gedacht gewesen und sollte nicht dafür sorgen das er sich unwohl fühlte. Selbst wenn das Date absolut katastrophal verlaufen würde, so würde er ihn doch nicht einfach hier sich selbst überlassen. Das verbot ihm allein schon sein Ehrgefühl. Zudem verlief der Abend bisher doch eigentlich ausgezeichnet, wenn man einmal davon absah das er sich wohl zu einem absoluten Volltrottel machte. Doch da er bisher noch nicht geflüchtet war, schien es wohl nur halb so wild zu sein. Zudem gab es ja immer noch die Bedienung die genau im richtigen Moment kam eh es womöglich noch peinlich werden konnte. Zeit um seine Gedanken in andere Richtungen zu lenken.
Gedanken die sich nur so überschlugen als er tatsächlich einige Dinge von sich preis gab, so das er sich tatsächlich entspannte und hier und dort etwas auswählte. Amüsiert schmunzelnd weil er absolut keine Scheu kannte und ordentlich zu langte. Einem Beispiel dem er nur all zu gerne folgte eh er sich bei seiner letzten Aussage glatt verschluckte und verlegen räuspern musste. "Na zu mindestens nimmst du kein Blatt vor den Mund" versuchte er die Peinlichkeit zu überspielen, während sich seine Gedanken einzig und allein um die eine Aussage drehten, so das er doch leicht rot anlief und sich nun definitiv verlegen räusperte. Immerhin waren seine Gedanken was ihn an belangten alles andere als jugendfrei und dann kam er ihm mit so einem Fakt. Ein Fakt der ihm diese Nacht wohl definitiv den Schlaf rauben würde.
"Vor einigen Jahren sollte ich heiraten" setzte er an " eine arrangierte Ehe die bei uns noch ziemlich verbreitet ist" schob er erklärend noch dazwischen " Es ist nichts draus geworden, doch noch heute kriege ich monatlich eine Zusammenfassung von netten Frauen die in Frage kommen könnten weil mein Vater nicht weiss das ich schwul bin" versuchte auch er es mit absoluter Ehrlichkeit, eh er die Stirn runzelte "Wenn keiner da ist singe ich gerne" gab er zu, denn diesen Fakt wusste nun absolut keiner. "Ansonsten bin ich wohl eher langweilig" schloss er, denn dafür hielt er sich tatsächlich. Statt auf Partys un dergleichen zu gehen blieb er lieber in seinem Haus und vergnügte sich mit einem guten Buch. Statt irgendwelchen Frauen oder Kerlen hinterher zu rennen ging er lieber trainieren oder versuchte sich weiter zu bilden."Ich war noch nie in einem Kino oder Club" platzte schliesslich doch noch aus ihm heraus um nicht als vollkommener Langweiler da zu stehen.
Ob Gemeinsamkeit oder nicht, da machte sich Chiaki keine Gedanken. So lang sie vernünftig reden konnte, spielte der Rest kaum eine Rolle. Zu sehr wurde er von ihm angezogen, was für sich schon ein Wunder war, denn Gleichaltrige mochte er kaum, waren deren Ansichten doch Welten von den eigenen entfernt. Und gegeben den Falls, das sie keine Gemeinsamkeiten hatten, konnten sie diese gemeinsam entdecken, oder eben die des anderen teilen, um sich vielleicht selbst zu überraschen. Was das anging war er sehr neugierig und offen für alles, was seinem Enddeckerdrang und der Neugier zu verdanken war. Ihm war der Mensch wichtig, sowie diverse Eigenschaften, der Rest würde sich finden.
Der Mut, das es einem gleichgültig war, wenn man sich blamierte, die Sicherheit, das man die Konsequenzen nicht fürchtete, mussten erst erwachsen. Dies brauchte Zeit, Zeit, die sie miteinander verbringen mussten. Zeit, die er gern mit ihm verbringen wollte, wenn er es denn konnte, auch mit dem kleinen Zwischenfall, von dem er sich wieder erholte. Die Bedienung half ihm unwissender weise dabei, worüber er froh war.
Immerhin konnte er dann essen, was ihm sicher die eine oder andere Peinlichkeit mehr ersparte, nicht jedoch die Offenbarungen, die seine Begleitung recht überraschte. Chiaki grinste, als Xi sich verschluckte, nicht aus Schadenfreude, eher, weil er ihn aus dem Konzept brachte. Beim ersten Date zu offenbaren, das man noch Jungfrau war, konnte man nicht als Üblich bezeichnen, doch das machte ihm nichts aus. Vorwarnen wollte er ihn nicht, viel mehr machte es ihm nichts aus. Tatsachen, die irgendwann ans Licht kommen würden, spätestens, wenn sie weitere Schritte unternehmen würden.
„Nein, nicht oft...“, gab er zu, was aber nicht mit dem gleichzusetzen war, das er wie eine Axt im Walde war. Manchmal wollte er einfach provozieren, in anderen Momenten ehrlich sein und in anderen schwieg er, wenn er etwas für unangebracht hielt. Es kam also auf die Situation an. Hier und da redete er auch ohne Punkt und Komma, wenn ihn die Begeisterung für etwas gefangen hielt, da konnte er sich selbst nicht bremsen, so sehr er es auch wollte. Wie ein überfüllter Beutel wollte dann alles aus ihm heraus, möglichst schnell und Informativ.
Chiaki setzte ein dreckiges Grinsen auf. Wer nun dachte, er würde nun scheu und ängstlich an die Sache mit der Unschuld gehen, der irrte. Nicht, das er darauf lauerte, möglichst schnell die Unschuld zu verlieren, dem war nicht so. dennoch war er nicht abgeneigt das eine oder andere ausprobieren zu wollen, dennoch war es ihm wichtiger, jemand kennen zu lernen, vertrauen aufzubauen, als seinen Spaß zu haben. Denn auch wenn es seinem Verhalten widersprechen sollte, war ihm vertrauen wichtiger, als alles andere und ohne dies, passierte nichts.
So freche Gedanken er auch hatte, die sich um ihn und sich drehten, hielt er mitten im Essen inne. Die Stäbchen schwebten vor seinen Lippen in der Luft, als er ihn anstarrte. 'Heiraten' war ja nun kein Allerweltsthema. Sie waren bei ersten Date und doch hing dieses Wort zwischen ihnen. Sein Blick huschte über ihn, immerhin besaß er die Geistesgegenwärtig den Mund zu schließen. Seine Gedanken überschlugen und analysierten die Information.
Heiraten. Nicht mich. Verheiratet, er? Dann würde er hier nicht sitzen. Sein Blick huschte zu seinen Fingern, fanden jedoch nichts verdächtiges, das er ihn wieder ansehen konnte. Nur weil etwas arrangiert wurde, war es nicht weniger real oder wichtig. Wenn etwas arrangiert wurde, war es umso wichtiger und sollte nicht außer acht gelassen werden, fand er.
Hier taten sich Informationen auf...
Schwul, dann macht es die Sache umso wichtiger... es würde also immer ein Thema sein., überschlug erweiter und spürte einen winzigen Funken Eifersucht, auch wenn dazu keinerlei Grund bestand und er auch kein Recht dazu hatte. Dennoch hörte er ihm weiter zu. Doch statt weiterer Erklärungen zu Hochzeit, Vater kam eine Information, die so gar nicht zu dem anderen passte. Spätestens jetzt senkte er die Stäbchen, lehnte sich zurück und versuchte ihn sich singend vorzustellen. Es klappte nicht. Dennoch würde Chiaki nicht soweit gehen, ihn darum zu bitten.
Chiaki sortierte.
„Du bist schwul, dein Vater will dich verheiraten, singst gern und wir gehen das nächste mal ins Kino.“, fasste er zusammen. „Du bist eine Büchse der Pandora!“, grinste er, obwohl ihm das mit dem Vater ein wenig Sorgen bereitete. „Aber langweilig finde ich dich trotzdem nicht.“, gab er zu. Er musste nur an diesen Kerl hier denken, um eine Gänsehaut zu bekommen. Das schaffte keiner, der langweilig war...
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