Wind Beyond Shadows

Normale Version: Slander is a loser's best tool
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Obwohl es noch gar nicht so spät war, war sowohl die Pachinko-Halle, als das dahinter gelegene Casino voll besucht. Der Umsatz für heute Abend würde sich sehen lassen. Sobald er Zeit hatte, konnte Ikuto ein Blick in die Bücher werfen, was an Gelder heute eingenommen wurden. Es war nicht so, als hätte der Fuchs irgendein Gewissen, dass den Leuten hier reihenweise die Gelder aus der Tasche gezogen werden. Selber Schuld, wer in seinen Laden kam, sollte damit rechnen, mit leeren Taschen diesen auch wieder zu verlassen. Wirkliche Gewinne? Hier? Nein, sicherlich nicht. Er stellte Betrüger ein, um den Schein zu wahren, dass man ab und zu hier auch etwas gewinnen könnte und das machte er nicht nur vorne im Pachinko-Bereich, auch hinten bei den richtigen Glücksspielen. Menschen waren dumm und er nutzte das nur in vollen Zügen aus. Und er hatte seine Freude daran, dieses unterbelichtete Volk nach seinen Vorstellungen zu quälen und zu verarschen. Natürlich waren sie nicht dumm. Ikuto tat schon alles Nötige, damit nicht noch die Polizei hierher herumschnüffelte und wenn doch mal etwas aufkam, wusste er sich dem Problem auch zu entledigen. Nachdem er mit einer Servicearbeiterin noch etwas besprochen hatte, machte der Kitsune sich auf den Weg in die hinteren Räume der Halle. Schon von weiten, dank seiner guten Ohren hörte er die Stimme eines angetrunkenen Mannes, der anscheinend schlechte Laune hatte.
"Das kann doch nicht wahr sein! Hier geht es doch nicht mit rechten Dingen zu!," konnte Ikuto ihn brüllen hören. Definitiv angetrunken, denn das Lallen war nicht zu verhören. Der Fuchs strich sich die Strähnen nach hinten und dachte sich, dass der Kerl wahrscheinlich nur Luft lassen wollte. Wie er solch unzivilisiertes Gesindel verabscheute, das sich beim Saufen nicht in Griff halten konnte. Ältere Japaner - wenn sie einen im Kessel hatten - verloren sie gerne mal die übliche Selbstkontrolle und wurden dann aufbrausend. Meistens schimpften sie, dass man sie einfach mit dem Bodyguard höflich hinausbat. Aber dieser Typ war dann doch nicht wie die meisten. Er passte zwar ins Bild. Ungefähr 50-60 Jahre, kleiner und stämmiger gebaut und ein ziemlich strenges Gesicht. Aber sein Temperament war um eine Spur breiter als üblich. Denn aus dem Winkel heraus sah er, wie dieser Mann versuchte nach dem Croupier des Tisches, an dem er saß, zu greifen, während aus seinem angetrunkenen Mund unschöne Worte ihr Ausgang fanden."Du verdammter kleiner Betrüger! Scheißkerl! Du willst mich doch nur um mein Geld bringen! Ich bin mir ganz sicher, dass du mich hier abziehen willst!", bevor jener aber noch wirklich handgreiflich wurde, gegenüber seines Mitarbeiters hatte Ikuto sich schon mit schnellen Schritten an den Tisch begeben. "Hier scheint es ein Problem zu geben. Das Anfassen der Croupiers ist hier leider nicht gestattet," es war nicht wirklich, weil er sich Sorgen machte. Aber es war nun mal jemand, der für ihn arbeitete und wenn es auch nur ein banaler Mensch war, so wollte Ikuto nicht, dass jemand, der für ihn arbeitet, verletzt wurde, selbst wenn es nur ein Mensch war. "Und ich werde ungemütlich, wer es doch wagt. Geht es dir gut, Haruaki?", dem Fuchs juckte es nicht, wenn er rauer mit den Gästen umging. Er war in einer Position wo er es sich leisten konnte und dieser einzelne Mensch, war für ihn etwas was er wie eine Kakerlake zertreten konnte.
Zuvor hatte ich geglaubt, der Abend würde ruhig verlaufen, doch diesen Wunschgedanken bereute ich schon bald. 'Jinxed', würde ich mal behaupten. Alles lief wunderbar, ich dealte eines meiner Lieblingsspiele in dieser merkwürdigen Casino-Ecke und die Spieler waren allesamt guter Dinge und relativ kontrollierbar. Wir spielten Black Jack mit 4 Decks, die ich allesamt regelkonform neu geöffnet und vor ihren Augen vorgeführt und anschließend ordentlich gemischt hatte. Der Vorteil an Black Jack? Die Gewinnchancen lagen bei etwa 42% für den normalen Spieler, ein Eingreifen war nicht immer gefordert, etwas was ich bevorzugte. Nicht, dass ich hier irgendwen verurteilte dafür, dass er die Spiele manipulierte, ich gönnte es einem Großteil der schmierigen alten Säcke, die hier ihre Zeit verschwendeten und ihr Geld verprassten. Zugegeben, es war nicht die gesundeste Einstellung, aber nach etwa einem Jahr in diesem Schuppen ließ man sich doch von der einen oder anderen Betrachtungsweise anstecken.
Ein weiterer praktischer Aspekt war, dass sich die meisten hier so viel hinter den Dübel gossen, dass ihnen die wichtigste Regel im Black Jack abhandenkam: strategisch vorgehen. Ab einem gewissen Pegel wurde nur noch kreuz und quer gewettet und die Hemmungen zu riskanten Spielen fielen. Gleiches Problem wie beim Poker - auch ein Spiel, das ich gern dealte!
Das einzige Problem konnte werden, wenn jemand beim Karten zählen erwischt wurde, doch dafür hatten wir Vorkehrungen ... und die wenigsten des normalen Klientels waren nach etwa einer halben Stunde noch dazu in der Lage sich an die Karten des vorletzten Spiels zu erinnern.

Wir spielten also ganz in Ruhe unsere Runden, bis dieser eine runde Medizinball dazugerollt kam. Ich mochte ihn von Anfang an nicht aber wir Dealer hatten unsere Abneigung gegen die Gäste im Zaum zu halten, ich lud ihn also lächelnd zum Tisch ein und zu Beginn wirkte er wenigstens nur etwas sehr angetrunken. Im Verlauf der ersten Runden jedoch zeigte sich, dass er nicht nur das war, sondern auch noch schlecht drauf oder einfach viel zu schnell unnötig provozierbar. Mir mehrfach auf die Zunge gebissen versuchte ich natürlich wie es sich gehörte, meine professionelle Miene aufrechtzuhalten, während ich dealte und zum Wetten abgeben aufrief, doch der Kerl machte mir meinen Job zunehmen schwerer. Warf Chips ungestühm auf den Tisch oder die Karten, verkippte sein Getränk und war einfach viel zu laut. Das einzig Gute an ihm war die Anzahl seiner Chips, weswegen die Security des Ladens, die ihn sehr wohl bereits im Auge zu haben schien - wie ich mit einem Seitenblick feststellte - noch nicht eingriff. Wir spekulierten wohl darauf, ihn vorher nochmal richtig auszunehmen, bevor er rausflog.
Während ich ihm noch zu seinem Gewinn der letzten Runde gratulierte, schubste er mir erneut aggressiv seinen halben Chipstapel zu, obwohl ich noch nicht einmal die nächste Runde begonnen hatte. Am liebsten hätte ich sie ihm der Reihe nach in die Kehle gestopft, aber neiiiin ... Immer ein Engelsgesicht, fröhlich lächeln! Ich wusste ganz genau, was ich ich gleich erstmal machen würde, um diese Misere zu überstehen.

Zwei Runden ging es noch gut - wobei, was hieß gut, ich musste mir sonstwas von ihm anhören - bevor es tatsächlich eskalierte. Und als ich meine Hand nach den Chips in seinem Wett-Feld ausstreckte, meinte er wirklich, nach meinem Handgelenk greifen zu müssen. Meine Chancen standen relativ gut, gegen seinen angetrunkenen Körper, der anscheinend bereits Probleme damit hatte, Entfernungen einzuschätzen, weswegen ich dem Griff entkommen konnte, doch endete es da nicht. Er polterte direkt los und meinte, mich beschimpfen zu müssen. »Sie irren sich, werter Herr. Sie hatten leider einfach kein Glück diese Runde. Aber Sie haben doch vorhin schon gew-« ich kam gar nicht dazu, meine wunderschönen Deeskalationstricks anzuwenden und ihn in die nächste Runde zu lullen, da er mich mit seinen wüsten Beschimpfungen direkt im Satz abschnitt. Ohne es verhindern zu können, schnalzte ich genervt mit der Zunge, behielt aber dennoch das Lächeln bei. Wie gern ich ihm das beschissene Bierglas über den Kopf ziehen würde. Ihm den Inhalt in den Schoß kippen und den Stuhl gegen sein Schienbein hämmern. Meine Gedanken wurden wild, malten sich aus, was ich mit ihm anstellen könnte um ihm endlich das Maul zu stopfen, während er mich beleidigte, doch bevor vielleicht doch noch irgendetwas Unprofessionelles aus mir herausrutschen konnte, hatte sich der Boss eingeklinkt. Ich hob den Blick, als er mich ansprach. »Alles bestens, Ayanokouji-shachou«, bestätigte ich mit meinem besten Mitarbeiter-des-Monats-Lächeln, das den Gast wohl nur noch mehr zu provozieren schien.

Ein lautes Klappern und Klirren ertönte, als eine handvoll Chips mich mitten ins Gesicht traf, an mir abprallte und sich über den Tisch und Boden verteilte. Ich hatte die Bewegung gerade noch so im Augenwinkel gesehen und konnte den Kopf etwas drehen, aber dennoch bekam die Seite meines Gesichtes, die ihm zugewandt war, einiges ab. Meine Augen waren geschlossen, mitunter zum Schutz - auch wenn die Lider eh nicht wirklich die beste Sicherheitsmaßnahme gegen dicke Plastik-Spielchips waren - und für einen Augenblick verharrte ich starr in dieser Position. Atmete tief durch. Wuzah! Einfach nur Wuzah, und zwar ein ganz großes, sonst wär ich über den Tisch gesprungen um ihn am Kragen zu packen und daran zu schütteln wie der Schimpanse, den ich letztens in einem Video gesehen hatte. Hing am Gitter einer Tür und rüttelte wie ein Verrückter an ihr, nachdem auf ein Klopfen hin nichts passiert war.
In Windeseile stellte sich ein Schmerz an der Schläfe und dem Wangenknochen ein, an denen er mich getroffen hatte, sodass ich mit der Handfläche das halbe Gesicht bedeckte und ein wenig rieb.
Der Fuchs hatte sich gerade nach dem Wohlbefinden seines Mitarbeiters erkundigt und dem Gast nebenbei seinen Unmut ausgesprochen, dass er nicht viel davon hielt, wenn man seine Mitarbeiter einfach anfasste. Als Japaner müsste er doch die Höflichkeitsformeln dieses Landes gut genug kennen. Aber anscheinend nicht, oder der Alkohol hat jeden Rest von Anstand aus dessen Gehirn gefegt. Denn kaum hatte er von Haruaki erfahren, wie sein Zustand war, bekam Ikuto mit, wie diesem gerade eine Handvoll Spielchips ins Gesicht gefeuert wurden von demselben Gast, der anscheinend gerade unter Beweis stellen musste, dass anscheinend nur Vakuum hinter dessen Stirn vorzufinden war. Ikuto blieb zwar äußerlich ruhig und es schien, dass er den Gast erst ignorierte, aber innerlich brodelte es in dem Kitsune. Und das würde er gleich zu spüren bekommen."Wir werden uns das gleich anschauen, Haruaki", nachdem der Langhaarige das gesagt hatte, flog seine Aufmerksamkeit auf den angetrunkenen Japaner und die bis eben noch halbwegs freundliche Miene, die Ikuto überwiegend aufgesetzt hatte, wich aus seinen Gesichtszügen.
"Anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt. Wenn ich sage, dass ich nicht möchte, dass meine Mitarbeiter angefasst werden, schließt es auch mit ein, dass nichts ihnen entgegengeworfen werden", der alte Japaner lachte nur spöttisch auf. Ein Fehler, ein verdammt großer Fehler. Ikuto näherte sich diesem, während jener von seinem Stuhl aufgesprungen war. "Sie scheinen gerne andere zu berühren oder mit Gegenständen zu werfen?", kaum wurde dieser Satz ausgesprochen, hatte der Fuchs die rechte Hand dieses Mannes ergriffen und hielt sie in seiner. Jene Hand, mit der er zuvor den armen Croupier mit seinen Spielchips beworfen hatte. Der alte Kerl versuchte sich sofort aus Ikutos Griff zu entwenden, aber das ließ der Fuchs nicht zu "Verzeihen sie, ich werde mich für sie deutlicher ausdrücken, damit sie in Zukunft besser Bescheid wissen", die Augen vom Kitsune fingen an in einen leicht anderen Farbton aufzuschimmern, was darauf schließen ließ, dass er wütend war. Aber das war etwas, was nur dieser Japaner in diesem Moment sehen konnte. Und nach seinem Blick zufolge, machte ihm das anscheinend Angst, was er da gerade gesehen hatte.
Mayu war das nicht vergönnt, weil er nur den Rücken von dem Langhaarigen sehen konnte. Ikuto nahm die Hilfe seiner zweiten Hand und begann die Finger - angefangen mit dem Daumen - nach hinten zu biegen, bis ein Knack ertönte und der alte Japaner vor Schmerzen aufschrie. "Hör auf damit! DAS TUT WEH!"
Aufhören? Nein. Das war aber nicht in seinem Sinne. Mittlerweile zog und wand der Alte sich, um seine Hand freizubekommen, aber Ikuto ließ es immer noch nicht zu. Er fing doch gerade erst an und bog jetzt auch den Zeigefinger langsam nach hinten. Man hörte nur noch ein Betteln, dass er es lassen sollte und dass er nie wieder sowas machen würde. Doch Knack! Der nächste Finger war gebrochen und mittlerweile nahm das ein sehr unschönes Bild an.
Obwohl er vor Schmerzen weinte, zitterte und bettelte er verzweifelt weiter, dass der Kitsune endlich abließ. Nur Ikuto war jemand, dem sowas egal war und er machte weiter, bis auch die restlichen Finger eine unschöne neue Ausrichtung fanden. Sowas war doch schon Kunst, oder? Gehörte doch eindeutig in ein Museum! Der Alte konnte sich vor Schmerz kaum auf den Beinen halten und sank noch Ikuto entgegen ab in Richtung Fußboden, wo der Fuchs ihn dann endlich auch losließ. Der Alte auf den Knien wegen seiner Finger heulend, gab ein elendes Bild ab.
"Wer in mein Geschäft kommt, hat sich an meine Regeln zu halten, wenn sie das nicht können, dann bleiben sie in Zukunft von hier fern. Sonst werde ich ihnen nicht nur die Finger brechen, dreckiges Gesindel", damit wandte er sich ab und hob leicht die Hand, um der Security ein Zeichen zu geben. Zwei kamen auch herbeigeeilt. Der Mann wurde jeweils an einem Arm ergriffen und unsanft wieder auf die Beine hochgezogen, während er wimmerte. Nun sah man wie verbogen seine Finger waren, das war wirklich ein grotesker Anblick, denn man so auch nicht alle Tage bekam und man gewiss selber nicht erfahren möchte wie es war, sowas verpasst zu bekommen. Der Versoffene Gast sollte eigentlich jetzt herausgeworfen werden, aber anscheinend fand er unter dem Wahnsinn der Schmerzen seine Stimme zumindest wieder. "IHR SEID BETRÜGER! Ihr betrügt hier nur. VERBRECHERSCHWEINE!", ⁣ schrie er. Aber ob das eine gute Idee war, Ikuto weiter zu provozieren? Immerhin hatte der Fuchs für Menschen sowieso nicht viel übrig, was würde mit ihm passieren, wenn er die Wut des Fuchses noch weiter schürte?
Es herschte absolute Stille im Raum. Ich konnte all die Augenpaare spüren, die auf der Szene lagen und mit angehaltenem Atem verfolgten, was passieren würde, nachdem die Chips geworfen worden waren. Sicherlich war der eine oder andere versucht, sich auf den Boden zu begeben um das weggeworfene Geld in Form von Chips aufzusammeln und sich daran zu bereichern, doch keiner bewegte sich. Geschuldet durch die Anwesenheit des Chefs, dessen autoritäre Ausstrahlung selbst mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. So jung er aussah, er war jemand, mit dem man sich nicht anlegen wollte. Und wem das noch nicht bewusst gewesen ist, der würde diesen Entschluss spätestens nach dem treffen, was sich vor ihren Augen abspielen würde, da war ich sicher.

Ich war mir nicht sicher, ob ich die Augen wieder öffnen wollte, dennoch überwiegte die Neugier und, genau wie alle anderen, starrte ich gebannt auf das, was geschah. Den Chef des Ladens, der spielend leicht die Hand des Gastes hielt, der sichtliche Schwierigkeiten hatte, sich aus jenem Griff zu befreien. Ich hatte einen hervorragenden Blick auf das Gesicht des dicken Japaners, während ich Ikutos Rücken neben mir hatte. Ich wusste also nicht, was ihm die Farbe aus dem Gesicht weichen ließ, auch wenn ich es mir fast vorstellen konnte. Cheffchens Blick konnte sicherlich tödlich werden!
Womit ich - und kein anderer, da war ich sicher - rechnete war, dass er sich direkt für das schlechte Verhalten revanchierte. Das Knacken des Fingers war in der Stille des Saals fast ohrenbetäubend laut. Der Aufschrei noch umso mehr.

Ein weiteres Knacken. Irgendetwas in mir regte sich. Etwas, das tief geschlummert hatte. Begann sich langsam zu winden - fast wie eine Schlange im Sand, die zum Vorschein kommen wollte. Ein weiteres Knacken und es lief mir eiskalt den Rücken herunter, hörte gar nicht mehr auf, unangenehmes Kribbeln im Nacken sorgte dafür, dass ich meine Schultern hochzog und als das vierte Knacken ertönte spürte ich Hände auf meinen Ohren. Meine eigenen - ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich sie gehoben hatte. Und doch hallte das Geräusch in meinem Kopf wider und das Winden des schlummernden Wesens in mir wurde stärker und stärker, drehte mir den Magen um. Was war das nur? Warum fühlte ich mich so unwohl, so elend? Ich hätte mich auf der Stelle übergeben, wenn ich noch ein weiteres Knacken gehört hätte, doch das letzte musste ich verpasst haben, hörte nur mein Blut in den Ohren rauschen und den Herzschlag in mir drin, meinen eigenen Atem, der schneller ging. Irgendwas lief gewaltig schief!

Ich versuchte die Arme zu senken, auch wenn es schwer war, die Kontrolle über meine Gliedmaßen zurückzubekommen, zitternd sanken die Hände, ich blickte auf meine eigenen Finger um die des Gastes nicht sehen zu müssen, bevor ich sie auf meinen Schoß verschwinden ließ und den Blick senkte. Ich wollte nichts mehr mit dieser Szene zu tun haben. Ich fürchtete mich. Nicht unbedingt vor Ikuto, eher vor der Gesamtsituation. Was würde es für Folgen haben, solche Körperverletzung zu begehen ... vor all den Zeugen?
Als ich endlich den Blick hob, sah ich wie der Kerl davongezogen wurde von der Security und wendete mich dem Chef zu. »...war das eine gute Idee?«, fragte ich sehr leise, mit besorgtem Blick, vermutlich blass wie ein Bettlaken. Bis auf die roten Stellen im Gesicht, an denen ich die Chips abbekommen hatte.
Ikuto hat beschlossen seine Wut vorerst nicht weiter auszuleben an diesem Wurm und befahl der Security ihn wegzuschaffen. Man nehme jetzt an, er würde auf die Straße geworfen werden. Nein, Ikuto hatte seine Security gut genug drauf trainiert, dass sie zwischen seinen Zeilen lesen konnten und wussten, wann sie jemanden herauswarfen und wann sie jemanden wegbrachten, denn das bedeutete, dass ihr Chef noch etwas vorhatte. Der Fuchs rief dann eine Servicemitarbeiterin her und bat sie, dass sie den restlichen Gästen ein Getränk und eine Runde Freichips zur Verfügung stellte als Entschuldigung für diese unruhige Szene, die sie gerade hier mit erleben mussten. Dann wandte er sich halb zu Haruaki, der ihn schon fragte, ob das, was er getan hatte, eine so gute Idee gewesen war.
Dieser Junge wusste nichts, er war ein unbedeutender Mensch, daher kannte er Ikuto nicht wirklich und wusste nicht, dass der listige Fuchs immer ein Ass im Ärmel versteckt hatte, um ungebetene Dinge sich unkompliziert aus dem Sichtfeld zu schaffen, ohne dass er Konsequenzen in Form von Polizei erwarten musste oder anderen Dingen. "Kümmer dich darum nicht. Die Angelegenheit ist bereits so weit geklärt. Da wird nichts auf uns zukommen und umso weniger du da herumfragst, umso besser ist es für dich", sprach der Fuchs und hatte sich komplett dem Croupier zugewandt und sah diesen an. "Du solltest erst einmal Pause machen. Lass uns deine Wange im Aufenthaltsraum anschauen", sagte er und sah schon, wie seine Servicemitarbeiterin zurückkam. Er gab ihr den Befehl, ein Verbandskasten schnellstens zu besorgen. Die Dame nickte und machte sich auch schon ohne weitere Worte auf den Weg. Ja, er hatte zumindest die Angestellten ohne Probleme in Griff. Er sagte, und sie sprangen. Aber war das auch schwer? Sie wollten immerhin Geld, um ihre Leben zu finanzieren und er machte schon bei Einstellung deutlich, dass er keine Mitarbeiter brauchte, die nicht auf ihn hörten. Und zwar nur auf ihn. Der arrogante Fuchs hatte kein Manager unter sich, der ebenfalls Befehle gab. Heutzutage war es ja gang und gäbe, ob Geschäft oder Firma, dass es mehrere Leitende Angestellte gab. In seinen Augen völliger Blödsinn, ein Konzept, das hier nicht gebraucht wird.
Mit dem Croupier, nachdem er dessen Tisch erstmal geschlossen hatte, ging er in den Aufenthaltsraum, wo die Angestellten ihre Pausen normalerweise machten. Ihm war vorhin nicht entgangen, dass der Junge Kreidebleich geworden ist. Wahrscheinlich durch die gesamte Situation. Haruaki arbeitete ja noch nicht so lange bei ihm. Vielleicht hatte die Situation ihn mehr erschreckt als wie nötig eigentlich war. Die Servicemitarbeiterin kam mit einem Kästchen in den Raum und stellte es auf dem Tisch ab, ehe sie sich verbeugte und wieder an ihre gewohnte Arbeit ging.
"Desinfiziere dir erstmal die Wange. Wer weiß wie dreckig dieser Alte war und es muss sich ja nicht gleich infizieren. Wie sieht das aus, wenn du, mit einer angeschwollenen Wange so groß wie eine Honigmelone, demnächst die Gäste unterhältst am Spieltisch.", Ikuto nahm dann aus einem der Hängeschränke ein Glas und füllte Wasser hinein, bevor er es vor Haruaki auf den Tisch abstellte. "Du bist Blass. Trinken hilft gegen sowas", es war kein Drang, sich um ihn zu kümmern. Im Gegenteil, Ikuto würde es ignorieren im Normalfall, wenn dieser nicht für ihn arbeiten würde. Und er pflegte das Prinzip, sich etwas um seine Angestellten zu kümmern, weil er den fliegenden Wechsel hasste, wenn sie so schnell kündigten, wie sie angestellt waren. Und das nur: weil sie sich schlecht behandelt fühlten! Das hatte immer zur Folge, dass er wieder neue Angestellte für sein kleines Casino suchen musste. Das war immer mit einem Risiko verbunden.
Ich wusste nicht, was sich hinter den Kulissen abspielte, noch weniger, wie diese Angelegenheit bereits geklärt sein sollte, obwohl sie sich quasi vor wenigen Augenblicken noch vor uns abgespielt hatte, aber ich war schlau genug, die Mund zu halten. Immerhin war dies nicht der einzige illegale Job, den ich betrieb. Ich wollte Ikuto nicht in Gefahr bringen ... und mich noch viel weniger. »Ist gut, Ayanokouji-shachou«, sprach ich leise. So still, wie es noch im Raum war, musste keiner von den Gesprächen mitkriegen, die Mitarbeiter führten. Ich setzte ein leichtes Lächeln auf, auch wenn es Schmerzen in der Wange verursachte und nickte. Bevor ich aber den Tisch verließ, entschuldigte auch ich mich gemäß den Richtlinien bei den Gästen, dessen Runde ich abbrechen musste, gab ihnen ihre Wetteinsätze zurück und sicherte all die Chips, die an meinem Tisch bereits verloren worden waren, damit keiner dort herankam. Danach verabschiedete ich mich mit einer tiefen Verbeugung, schickte die Kunden an einen Nachbartisch zu einem Kollegen, der noch Plätze frei hatte und folgte dem Chef in den Aufenthaltsraum. Mit jedem Schritt konnte ich spüren, wie dieses mulmige Gefühl noch immer irgendwo in mir lauerte. Selbst wenn meine Beine leicht zitterten, wollte ich dem Gefühl keine Aufmerksamkeit schenken, wollte mich ablenken, denn ich wollte nicht daran denken. Daran, woran mich die brechenden Finger erinnerten.

Als ich die Tür hinter mir schließen wollte, hatte die Dame mit dem Verbandskasten bereits aufgeholt und überholte mich, bevor ich den Tisch überhaupt erreicht hatte. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, doch an ihrem Blick sah ich, dass da mehr war als nur meine gerötete Wange. Auf die Erkenntnis hin konnte ich mir ein leises Seufzen nicht verkneifen, bevor sie verschwand und ich Platz nahm, den Koffer an mich zog und das tat, was der Chef verlangte. Es fühlte sich nicht an, als wären viele der Hautschichten betroffen, kein Blut, kein wirklich fühlbarer Kratzer. Nur der Aufprall der Chips hatte dafür gesorgt, dass es schmerzte. Ich vermutete eher, dass es ein kleiner blauer Fleck werden würde. Oder zwei. Einer an der Wange, einer weiter oben am Wangenknochen. Und da es die rechte Seite meines Gesichtes war, machte sich das doch gut als Partnerlook zum Muttermal neben dem linken Auge ...
Mit einem in Desinfektionsmittel getrunkten Stofftuch wischte ich mir langsam über die Gesichtshälfte, verzog hier und da kurz die Miene, wenn ich unüberlegt zu viel Druck ausübte und merkte zumindest am Wangenknochen doch ein leichtes Brennen.
Ich hob den Blick erst vom Verbandskasten, als ein Glas in meinem Blickfeld auchtauchte und sah zum Chef auf. »Danke, Ayanokouji-shachou«, flüsterte ich und zog es etwas an mich heran. »Ich glaub, das Geräusch bekam mir nicht so ganz ...«, gestand ich. Ein Fehler, vermutlich. Nicht, dass er glaubte ich könnte so etwas nicht ab. Ich hatte eigentlich einen recht starken Magen, war abgestumpft für Gewalt um mich herum, auch wenn ich sie nicht unbedingt toll fand. Doch das Geräusch ... »Es tut mir leid.«
Der Plan, den ich vorhin noch gefasst hatte ... in meiner Pause ... wurde immer realistischer. Immer willkommener. Doch konnte ich das nicht vorm Chef, das ging gar nicht! Also musste ich noch warten.
Menschen waren in seinen Augen doch einfach nur wertloser Müll. Wenn sie nicht gerade logen und dachten, sie könnten sich alles erlauben, waren sie zerbrechlich wie Insekten. Insekten, wo er nichts dagegen hätte draufzutreten. Ja, Ikutos Hass auf die Menschen hatte sich in den Jahrhunderten wirklich nicht gelegt, wenn er sich auch etwas gebessert hatte. Er hat sich bisher dran gehalten niemanden mehr umzulegen, nachdem er ein ganzes Dorf aus verräterischen Menschen, den Erdboden gleich gemacht hatte. Ob man ihm das allerdings gut rechnen konnte, war fraglich, denn wenn er sie auch nicht tötete, behandelte er einige wirklich grauenvoll und da war die Sache mit den gebrochenen Fingern für seine Verhältnisse so wie eine nette Umarmung. Aber manchmal tat es gut an den Insekten seinen Hass herauszulassen. Einfach um das Bittere, was ihn heute noch quälte, abzumindern, wegen dem, was er nicht haben konnte: Yukiji.
Der Name nur in seinen Gedanken ließ den Fuchs Erinnerungen aufsteigen, die eigentlich schon längst verblasst, sein hätten sollen. Und trotzdem kamen sie immer wieder hoch und waren wie ein Schlag in sein Gesicht. Vor Jahrhunderten war er noch naiv gewesen, er wusste ja, dass ein Yokai und ein Mensch nicht zusammenpassen konnten und war trotzdem bereit gewesen, sie bis zu ihrem Tod an seiner Seite zu halten, nur um diese banalen Gefühle, die er damals so schön fand, weiter wahrnehmen zu können. Jetzt wurde ihm eher nur noch speiübel, wenn er nur daran dachte.
Er horchte bei dieser leisen Stimme auf, die von Haruaki kam. Er hatte für einige Momente diesen komplett ausgeblendet, als wäre er überhaupt nicht im Raum gewesen. Dabei kümmerte er sich gerade um die Wunde an der Wange. Ikuto hatte ihm ein Glas Wasser hingestellt und ließ die Worte durch seinen Kopf gehen.
"Haruaki! Entschuldige dich nicht dafür, für etwas, wofür du nichts kannst. Ich habe euch nicht eingestellt, dass ihr sowas von Anfang an wegstecken könnt, als wäre es nichts. Das erwarte ich nicht. Ich erwarte, dass du am Tisch sitzt und deinen eigentlichen Job machst.
Doch ich habe meine Prinzipien und niemand hat das Recht meinen Angestellten etwas zu tun und damit ungestraft davonzukommen. Sie sind rau, aber sie zeigten bisher immer den gewünschten Effekt",
wenn auch nur zum Teil es stimmte, so log Ikuto nicht ganz. "Aber es kommt selten vor, dass ich so wie heute solche Schritte machen muss. Daher glaub nicht, dass du jetzt ständig sowas ausgesetzt bist", bislang arbeitete die Security immer sehr gut und kümmerte sich eigentlich um das Pack, ehe Ikuto eingreifen musste. Heute war es nur reiner Zufall, dass er bereits in der Nähe war. Immerhin war seine Halle auch kein Prügelschuppen, wo man sowas ständig erwarten musste. Nein, aber hier konnte man sich gut hinter die Ohren schreiben, dass die Regeln des Hauses auf keinen Fall überschritten werden.
Er hatte nicht unrecht, ich war inzwischen fast ein Jahr dabei und bis auf leicht lästige Kunden hatte ich bisher noch keine Handgreiflichkeiten bemerkt, die so eskaliert sind. Meist murrten die Kunden, war ja klar, immerhin verloren sie hier zum Teil viel Geld - selbst Schuld, aber das nur nebenbei! - aber die meisten ließen das nur verbal aus. Keiner hatte sich bisher gewagt, tatsächlich nach mir zu greifen. Nach den Chips vielleicht, doch das war nicht ganz so schlimm, dafür hatten wir ja die Security. Da konnte man eingreifen und etwas gegen tun, doch wenn nach einem selbst gegriffen wurde, war das Eingreifen meist schon zu spät und bei dem Expemplar von vorhin kam es so aus dem Nichts. Oder vielleicht hatte ich ihn einfach maßlos unterschätzt. Vielleicht sollte ich beginnen, Kunden ernster zu nehmen. Mehr als mögliche Bedrohung anzusehen, wenn sie bereits verbal so aggressiv waren.
»Ich bin sonst nicht so zimperlich was solche Momente angeht, das verspreche ich!« Ja ich wusste, dass er gerade noch gesagt hatte, dass ich mich nicht entschuldigen oder rechtfertigen sollte, aber ich tat es dennoch. Er war mein Chef, es war nur nochmal, dass ich ihm gefallen wollte, dass ich ihm klar machen wollte, dass ich nicht unnütz war! »Und ... ähm ... vielen Dank, dass Sie so schnell da waren und eingriffen. Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.«

Meine Hand griff langsam nach dem Glas und nahm einen zaghaften Schluck Wasser, der mir eiskalt die Kehle hinabglitt. Anscheinend hatte ich es gebraucht, wo ich doch sowieso immer schon zu wenig trank - zumindest Wasser oder was auch immer sonst noch hydrierte. Und jener Schluck hatte den Durst, den ich immer unterdrückte oder mit irgendwelchen zucker- oder alkoholhaltigen Getränken ablenkte, geweckt, sodass die nächsten Züge größer waren, das Glas leerten und ich fühlte mich fast wie eine Pflanze nach einem Regenschauer, die das Wasser in sich aufsog und langsam das Leben wieder in sich einkehren spürte. Es würde aber auch nicht dafür sorgen, dass ich mehr auf mich oder das was ich konsumierte achtete, es war nur für den Moment etwas Angenehmes.
»Ich werde gleich weiterarbeiten, ich denke ich brauch noch ein paar Minuten, wenn das in Ordnung ist«, fragte ich vorsichtig und hob den Blick vom Glas, unschlüssig, ob ich aufstehen und mir noch eins holen sollte.
Ikuto schwieg für einen Moment bewusst, bei der Aussage von dem Kleinen, der beteuerte, dass er sonst so nicht war. "Ist mir nicht entgangen, du arbeitest nicht erst seit gestern für mich und ich übersehe meine Mitarbeiter nicht, trotz dass ich oft viel zu tun habe" und Haruaki wurde wie allen von Anfang an klargemacht, dass es hier nicht wie beim Zuckerschlecken zugehen würde. Bisher gab es auch keine wirklichen Vorkommnisse oder Schwierigkeiten, die der Mitarbeiter beklagt hatte, also kam er meisten zurecht. "Das hier sind besondere Ausnahmefälle. In deiner Situation wäre jeder verstört, daher brauchst du dich nicht rechtfertigen" es war nicht das er groß Empathie für den Jungen empfand, Ikuto wollte einfach nur nicht weiter zu jammern lassen und hoffte dadurch dies schnell zu beenden. Aber da er wusste, dass Menschen komisch reagierten, musste er einfach ein wenig falsches Verständnis vorgaukeln.
Kaum hatte der Fuchs ihm das Wasser hingestellt, war es nicht zu versehen, wie der Angestellte es auch schon hastig trank, als hätte er gerade eine Wüstenexpedition hinter sich und seit mehre Tagen keinerlei Flüssigkeit zu sich genommen. Aber er machte sich jetzt keinen größeren Kopf darum.
"Ist gut, zur Not geh einfach nach Hause, wenn es für dich heute nicht mehr geht. Es nutzt uns beiden nichts, wenn du dir nicht sicher bist, dass du das heute noch durchziehen kannst. Dann wäre es besser, du gehst nach Hause und kommst morgen in besserer Verfassung wieder. Ich kann auch die Servicekraft bitten, ob sie dich nach Hause fährt",, oder wie auch immer. Wenn nicht, sollte er einfach zum Arzt gehen. Aber vorhin sah es schon aus, dass irgendwie ihn vielleicht mehr mitnahm, als wie er zugeben wollte. Aber das konnte auch nur Einbildung sein. "Willst du noch Wasser?", fragte er dann als ihm aufgefallen war, dass Mayus Glas bereits leergetrunken war.
Da hatte er wohl recht, der Chef war tatsächlich nicht allzu oft auf der Fläche vertreten, aber das war in seiner Branche und Rolle wohl auch normal. Immerhin gab es wichtigere Dinge als den Leuten auf die Finger zu schauen, die in seinem Laden ihr Geld ließen, dafür gab es die Security und Croupière, die ihre Spielgäste im Auge behielten. Gerade wenn man mit ihnen am Tisch saß, entging einem recht wenig, sodass man der Security dezente Hinweise und Fingerzeige geben konne, bevor etwas eskalierte. Doch dafür musste man die Situation gut genug einschätzen können und darin hatte ich nun einmal versagt. Doch ich verstand auch, dass es an der Zeit war, meinen Mund zu halten und nicht weiter mein eigenes kleines Grab zu schaufeln, also nickte ich nur brav um ihm rechtzugeben. Wäre das Geräusch nicht gewesen, hätte ich ja auch einfach direkt weiterspielen können aber ... Nein, nicht drüber nachdenken.

Ich stellte mir amüsiert vor, wie mein Hirn das Wasser wie ein verstrockneter Meeresschwamm aufsog und langsam wieder zum Leben erwachte. Ein wenig fühlte es sich so an. Es war erfrischend und machte ein wenig wacher. Nicht, dass ich müde war aber ... eben der geistige Zustand. Vielleicht war es auch nur der Situation geschuldet, dass ich das Trinken so wahrgenommen hatte, wer weiß. "Schon gut, es ist wirklich nicht so schlimm, in 5 Minuten bin ich wieder am Tisch", versprach ich und schob das Glas auf dem Tisch ein wenig hin und her, die Augen darauf fixiert.
"... ja, ich denke schon", murmelte ich dann, stand aber selbst auf. "Ich möchte Sie nicht weiter aufhalten, Ihre Zeit ist sicher kostbarer, als mir Wasser einzuschenken. Vielen Dank nochmal für Ihren Einsatz und Verständnis", ich verbeugte mich tief und füllte das Glas dann selbst nach, bevor ich es direkt vor der Quelle ziemlich gekonnt exte, tief durchatmete und mich dann kurz entschuldigte, um die Örtlichkeiten aufzusuchen, bevor ich den Dienst wieder angtreten würde.


(Ich denk, wir können die Szene dann beenden ^^)