Wind Beyond Shadows

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Kaleb Vasquez

[Bild: tumblr_nj9w2zQAuY1u9cjpqo1_400.gifv]

Wie viele Tage oder gar Wochen er in der Gefangenschaft des Psychopathen gewesen war wusste er nicht. Konnte er noch nicht einmal sagen ob es Tag oder Nacht war oder wie viele Stunden seit dem letzten Besuch seines Peinigers vergangen waren.
Bestand sein Leben doch nur noch aus einer abwechselnden Aneinanderreihung von Qual und Schmerz. Wie ein Baby zusammen gerollt lag er in Ketten gebunden in einem Käfig. Nicht grösser als der für einen Hund. Keine Möglichkeit sich zu strecken und selbst wenn er es gekonnt hätte, so hätte er wohl kaum noch die Kraft dafür gehabt. Blutete er doch aus zahlreichen Wunden die ihm immer wieder zu gefügt worden waren und das Blut verdeckte andere Wunden die schon teils geheilt waren, oder unter den erneuten Folterungen wieder auf brachen. Am schlimmsten jedoch war sein Rücken, bestand dieser doch fast nur noch aus rohem Fleisch, da sein diabolischer Peiniger seine helle Freude daran hatte ihn immer wieder und wieder zu quälen bis die Haut an seinen Schultern erneut auf platzte und schwarze Flügel sich ihren Weg hinaus suchten. Flügel eines Engels und doch schwarz wie die Nacht, schwarz wie die Seele des Erzengels der ihn entführt und gefangen genommen hatte. Einst der Quell seiner Neugierde, nun nur noch verhasst da er zu etwas geworden war das vollkommen wider der Natur war. Einst ein Mensch, in einem Labor gezüchtet um nur die besten Gene zu vererben. Nun eine Monstrosität wie es sie nirgendwo auf der Welt gab. Hatte ihm sein Peiniger doch sein verunreinigtes Blut injiziert, immer wieder bis er sich schliesslich ganz zu seiner Freude wandelte. Ein Moment der sämtliche Qualen, sämtliche Schmerzen in den Schatten stellten und von nun ab ständig herbei geführt wurde. Erkannte er sich doch mittlerweile selbst nicht mehr. War er froher doch ein lebenslustiger Mensch gewesen, vielleicht schüchtern und viel zu analytisch und dennoch zweifelsfrei ein Mensch. Augenscheinlich war er dies noch immer und doch hatte sich etwas Böses tief in ihm drin eingenistet. Etwas Böses was dafür sorgte das er hinter einem roten Schleier aus Wut nichts mehr sah. War der Drang etwas in Fetzen zu reissen doch unbändig gross und nicht zu kontrollieren. Wie auch, wenn er immer wieder in die Blutrausch hinein gebracht wurde und ihm unschuldige Opfer vor die Nase gesetzt wurden, welche er im Rausch zerfetzte. Doch statt von einem Rausch in den anderen zu verfallen hielt dieser nie lange an, nur so lange bis die Blutgier scheinbar besänftigt wurde und er sich wieder zurück verwandelte inmitten all des Blutes und der Überresten dessen was einmal ein lebendiges Wesen gewesen war. Gefangen, nicht nur von Ketten, sondern auch von einem erbarmungslosem Gewissen welches ihm jede seiner Tat vor Augen hielt und als Monster brandmarkte.
Fpr ihn gab es keine Hoffnung mehr, durfte es keine Hoffnung mehr geben. So schwand die anfängliche Hoffnung das Ayo ihn finden würde, bis er schliesslich sogar hoffte das er ihn niemals finden würde und sah was aus ihm geworden war. Konnte doch niemand einem Monster die Hand reichen, oder schlimmer noch es gar lieben.
Es war wieder ein neuer Tag heran gebrochen, oder waren es nur Stunden gewesen ? Genau wusste er es nicht und doch war der Lärm der plötzlich durch die Wände der Höhle wider hallte unendlich laut. War es doch ein starker Kontrast zu seinen Schreien und Qualen die sonst von den Wänden wider hallten. Vollkommen erschöpft und gebrochen, nicht fähig sich zu rühren ohne das ihm der Schmerz schier den Atem raubte drängte er sich so dicht es ging an die hinterste Wand seines Käfiges. Nur wenige Zentimeter und doch wenige Zentimeter die ihn von seinem Peiniger weiter entfernten, die ihn wenigstens für den Hauch eines Augenblickes die Qual verzögern würden. Doch als der Lärm verebbte sah er sich nicht seinem diabolisch grinsendem Peiniger entgegen. Nicht einem der zahlreichen Wesen die durch ihn ihren Tod fanden. Nein, er sah in einstmals geliebte Augen, Augen die für ihn die Welt bedeutet hatten und ihm nur noch mehr vor Augen führten welch eine Scheusslichkeit er geworden war. Versucht so weit wie möglich zurück zu kriechen, fast in die Metallgitter hinein zu kriechen schüttelte er immer wieder den Kopf, versucht ihn davon auf zu halten weiter am Schloss herum zu hantieren welches die verlockende Freiheit in Aussicht stellte, eine Freiheit die es für ihn nicht geben durfte und doch wurde sie ihm gewährt. Mit einem leisen Klicken öffnete sich das Schloss und die Tür wurde geöffnet, die Tür hinaus in ein Leben das nie mehr so werden würde wie es gewesen war.
Mit von Schmerzen durchzogenem Gesicht schaute er ihn an, den Blick fest auf ihn gerichtet während sich die Qual in einem markerschütterndem Schrei löste und er in Ohnmacht fiel. Die schwarzen Schwingen die aus seinen Schultern empor gebrochen waren offenbarend und nun wie ein Kokon schützend um seinen Leib gelegt.

Ayato

Engel mussten nicht schlafen und doch war es gut, hin und wieder ein wenig zu ruhen. Warum dem sogar, dessen wusste Ayato nun. Seine Bewegungen waren nicht mehr all zu präzise, nicht mehr ganz so flüssig, wie er fand, Unsinn würde ein anderer sagen, ließ sich kein Unterschied zu vorher erkennen. Doch ob es nun Einbildung war, das ihm die eigenen Bewegungen nun langsamer vorkamen,oder nicht, sei dahin gestellt. Für solche Sachen hatte er keine Zeit, die unermüdliche Suche nach Kal nahm ihn voll und ganz ein.
Die Imaginären Fühler weit ausgebreitet, flog er unablässig über die Insel, auf der sie Urlaub machen wollten, doch das war nicht das Einzige. Auch ihre Heimat ließ er nicht unbedacht, sodass er von einem Ort zum anderen Pendelte, hoffend irgendwann, irgendeine Spur zu entdecken, die auf sein Menschlein hinwies. Das die beiden Orte die halbe Welt trennte, darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Kurz spielte er sogar mit dem Gedanken sich Hilfe zu holen, doch welcher Engel sollte dafür abgestellt werden? Niemand würde ihm helfen, dessen war er sich bewusst, daher flog er unablässig die Orte ab, an denen er ihn vermutete. Das war seine tägliche Arbeit, nachts lag er oft auf dem Dach ihres Hauses, ließ die Sinne schweifen und suchte auf dem Rest der Welt, wobei er überrascht war, wie weit seine Reichweite nun war. Nie hatte er sich so sehr auf die Suche nach irgendwem oder irgendwas konzentriert, was wohl der Grund dafür war, doch zum Wundern hatte er ebenso wenig Zeit, wie zum schlafen...
Statt den Engeln fiel ihm dann aber die Hexe ein, die sich um Hund kümmerte, doch weder sie, noch Hund waren zu entdecken, als er die Hütte fand. Stattdessen traf er dort auf eine Elfe, die er für seine Suche einspannte. Im Laufe des Gesprächs mit ihr, fand er heraus, das die Hexe sie aufgenommen hatte, damit sie bei ihr in die Lehre gehen konnte. Ein seltsames Zusammenspiel, welches er nicht weiter hinterfragte, standen doch andere Dinge im Vordergrund.
Während er also größere Gebiete abflog, bat er sie die Hütte im Auge zu behalten und ihm, sollte sich etwas tun, Bescheid zu geben. Nach der Elfe, bat er Nyphen, Dryaden und andere Geschöpfe, ihm zu helfen. Das Netzwerk seiner Bekannten war groß. So baute sich innerhalb kürzester zeit ein kleines Informationsnetz auf Erden auf, das ihm nichts mehr entgehen konnte. Das er dafür Schulden und Versprechen einlösen oder neue eingehen musste, war vorerst nicht wichtig....
so trugen sich mit der Zeit immer mehr Informationen zusammen, die ein Bild zeichneten, mit dem er nur sehr wenig gerechnet, es aber befürchtet hatte. Jedoch konnte er so endlich eine Spur aufnehmen, die sich irgendwann verlor, aber Ayato wäre nicht der, der er war, wenn er die Spur nicht wiederfand. Er wusste, wo der Ort war, an dem sich Samael versteckte. Schon viel eher hätte er sich um den ehemaligen Erzengel kümern sollen, doch hatte er ihm immer wieder eine Gnadenfrist eingeräumt, von der dieser nichts wusste. Angst vor diesem hatte er nicht, jedoch wollte er das Leben seinesgleichen nicht eben so beenden, auch wenn dieser kein Engel mehr war. Es war etwas anderes ein Wesen zu töten, welches keine Daseinsberechtigung hatte und eine andere, einem Wesen, welches unsterblich war, zu beseitigen. Doch nun hatte er einen Schritt zu viel gemacht und sein Schicksal besiegelt.
In Ayato tobte eine nie gekannte Wut. Feuer wie Eis tobten in ihn, umgaben ihn in einer nie enden wollenden Spirale. Der Teufel persönlich hätte nicht eindrucksvoller sein können, doch war er nicht nach Effekthascherei aus, viel mehr betrat er das Haus der gequälten Seelen und verbrannte und schmolz alles, was sich ihm in den Weg stellte. Selbst auf die unschuldigen Wesen, welche man hier untergebracht hatte, konnte er keine Rücksicht nehmen. An könnte es aber auch als Gnade sehen, da er ihrem Leid ein Ende setzte...
Ayato musste nicht lang suchen, bis er fand, wonach es ihm begehrte. Ohne Rücksicht, ohne Warnung schlug er zu, wütete tobte, das es die Grundfesten erschütterte. Er selbst schien inzwischen in Flammen zu stehen. Nichts drang zu ihm durch, bis er sein Werk verrichtet hatte und das Wesen, welches meinte, sich an Kal zu vergreifen, Tod zu seinen Füßen lag. Einstmals ein schöner Engel, war es nur noch ein dampfender Klumpen Fleisch ´, geschmückt von ein paar verbrannten Federn.
Teilnahmslos schritt er über ihn hinweg, dem sich intensivierenden Band folgend, bis er Kal erreichte. Fassungslos starrte er an, was sich ihm bot, doch dauerte der Moment nur einige Sekunden, ehe er ihn nahm und zu ihrer Hütte brachte, in eine Etage unter der Bibliothek, die bis jetzt geheim war. Unzählige Zauber schützten diese, ließen sie nach außen hin nicht existent wirken. Das Heiligtum Ayatos, sein Geheimes Versteck, an dem er sich zurück zog. Nur Gott selbst konnte ihn hier erreichen.
Er saß nun an einem Tisch und beobachtete Kal, den er auf ein großes, gemütliches Bett gelegt und zugedeckt hatte. Rein weiße, weiche Bettwäsche umgab ihn. Die Wunden waren gereinigt und verbunden, sodass er sich nun ungehindert seine Gedanken um ihn machen konnte.
Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt.

Kaleb Vasquez

Das sein Engel tatsächlich nach ihm suchte und nicht aufgab, daran glaubte er gar nicht mehr. War er doch nur ein Mensch der ihn innerhalb einer kurzen Zeitspanne Gesellschaft leisten würde, eh er dahin scheiden und in vielen Jahrhunderten nur noch der Hauch einer Erinnerung sein würde. Trotzdem hatte er zu beginn wenigstens noch die Hoffnung gehabt. Eine Hoffnung welche nach jeder erneuten Folterung, nach jeder erneuten Qual immer mehr in sich zusammen schrumpfte, bis auch diese schliesslich wie Rauch verpuffte. War eine Flucht doch aussichtslos Nicht das er es nicht immer wieder versucht hatte, nur um fest zu stellen das es unmöglich war und sein Entführer seine Wut über seine Versuche nur noch mehr an ihm ausliess. Einzig die Ohnmacht begrüsste er noch, erlöste sie ihn doch wenigstens für den Augenblick von den Qualen, eh sie in einer gefühlten Endlosschleife wieder von neuen begannen.
Somit versuchte er den Lärm auch zu verdrängen statt ihn zu begrüssen oder gar wieder Hoffnung in sich erwachen zu lassen. War er doch ständig von Lärm umgeben und auch wenn dieser anders klang als die vielen dutzenden Male zuvor, so weckten diese doch vielmehr Angst in ihm. Malte er sich in Gedanken doch schon die grausigsten Szenarien aus darüber was sein Entführer nun wohl schon wieder geplant hatte. War es vielleicht nur wieder ein weiteres seiner bestialischen Szenarien die er improvisierte um sein kleines Experiment, wie er ihn nannte, zu beobachten und heraus zu finden zu was er nun fähig war. Hatte er doch ein Monster aus ihm gemacht und schien sich auch noch darüber zu freuen und zu frohlocken.
Doch keines seiner grausigen Szenarien kam an das heran was er plötzlich sah. Sah er doch plötzlich das Gesicht, welches er am meisten herbei gesehnt hatte. Vollkommen erschöpft und mit tiefen Furchen der Sorge. Ein Anblick der ihm schier das Herz zerriss. Wollte er ihn doch selbst jetzt noch schützen und warnen, doch kein Laut glitt ihm über die Lippen Immer wieder versuchte er es vergeblich, so das er sich auf das schütteln seines Kopfes verlegte als dieser sich am Schloss zu schaffen machte. Doch typisch Ayo liess dieser sich natürlich nicht davon beirren, sondern machte weiter. Nicht wissend welches Monster er damit befreien und auf die Erde hernieder lassen würde. Somit blieb ihm fast nur noch eine Möglichkeit, ein einziger Versuch ihn vor sich selbst zu beschützen. Den unendlichen Schmerz fast begrüssend der ihn schier zerriss als die Flügel aus seinen Schultern hervor brachen versuchte er ihm das wahre Ausmass dessen zu zeigen was passiert war. Die Ohnmacht die einher ging freudig in Kauf nehmend und hoffend das Ayo das einzig Richtige tat und ihn tötete. Hatte er das Recht auf Leben doch verwirkt und egal was genau er nun auch war, er durfte diesen Käfig nicht verlassen.
Während der Heimreise immer wieder für einen kurzen Moment erwachend stellte er jedoch fest das der Engel wieder nicht tat was er von ihm erwartete, doch eh er auch nur ansatzweise protestieren konnte legte sich wieder gähnende Schwärze um ihn herum und riss ihn mit sich fort. So schwankte er immer wieder zwischen Ohnmacht und kurzen Erwachen ohne zu wissen wie lange sich dies hin zog. Nur als sich Ayo an seinen zahlreichen Wunden zu schaffen machte war er froh darum. Hatte er in letzter zeit doch mehr als genug ertragen müssen, so das die Ohnmacht mehr als nur willkommen war um nicht noch mehr ertragen zu müssen. Doch schliesslich liess auch diese ihn in Stich und lieferte ihn der gnadenlosen Realität aus die nun wohl sein Leben sein sollte. Ruhig blieb er liegen, seine Sinne umher wandern lassend während er versuchte das Wirrwarr zu entwirren welches in seinem Kopf herrschte und unter einem dichten Nebel versteckt wurde. War er sich des leisen Atems des Engels überaus bewusst den er am liebsten gerade den Hals umgedreht hätte. Wozu hatte er ihn zurück gebracht. Wo auch immer er gerade war. Wozu hatte er ihn gepflegt wenn das unausweichliche doch eigentlich klar war. Wusste er doch was seine Aufgabe war und das er keine Gnade zeigen durfte und nachdem Gott nach ihrer ersten Eskapade wohl alles andere als erfreut gewesen sein musste, so musste er nicht lange überlegen um zu wissen das sein Todesurteil nun definitiv fest stand. "Warum ?"brachte er nach mehrfachen versuchen mühselig krätzend zustande. Hätte er seine Arbeit doch schon längst tun können statt das unausweichliche länger hinaus zu zögern. "Tu es...du weisst das du es tun musst" forderte er, innerlich schon längst mit dem Leben abgeschlossen, oder dem was einmal sein Leben gewesen war. Hatte eine Abscheulichkeit wie er doch kein Recht auf Leben und wenn dieses nun schon beendet werden sollte, dann war er froh das es wenigstens durch seine Hand geschah. Konnte er so doch damit rechnen das es nicht unnötig in die Länge gezogen wurde, sondern schnell und sauber erledigt.

Ayato

Sein Blick ruhte auf dem geschundenen Körper und Ayato konnte nicht sagen, was er von alle dem hielt. Die ganze Welt hatte er umgekrempelt, um ihn wieder zu bekommen, hatte ohne zögern einen Kampf auf sich genommen, der sein letzter hätte sein können, aber er bereute nichts. Seine Entscheidung hatte nichts damit zu tun, das sein Leben an dem Leib vor ihm hing, viel mehr hatte er sie aus einer Überzeugung heraus getroffen, die er nicht greifen konnte, nicht benenn oder beschreiben. Auch spielte es keine Rolle. Was nutzte es, etwas zu benennen, wenn man es nicht verstand?
Ihm mangelte es nicht an Intelligenz, viel mehr beherrschte ihn ein Innerstes ein Chaos, welches er nicht sortieren konnte. Zu viele Unwägbarkeiten, Eventualitäten, ja sogar Möglichkeiten. Über dem thronte noch immer die Sorge um den Menschen, den es so nicht mehr gab. Vor ihm lag ein Dämon, einer, den er töten musste, doch würde diese Tat einiges nach sich ziehen, was er so nicht vertreten konnte. Er würde doch keinen Dämon töten, der mit ihm verbunden war, einer den er... liebte...
Über seine Überlegungen war er froh, wenigstens die Finger beschäftigen zu können, was auch seine Gedanken hier und dort zerstreute, denn Kenntnisse wurden verlangt, die er lang nicht benötigt hatte. Kräuter, Umschläge Tinkturen. Nichts blieb unversucht, um die verschiedenen Verletzungen zu kurieren, von denen manche nur oberflächlich waren, andere hingegen schwerwiegender. Wieder andere konnte er nur erahnen und würde wohl nichts davon erfahren, wenn Kal nicht selbst darüber sprechen wollte. Natürlich bestand die Möglichkeit, ihn zu befragen, doch wollte er nicht in Dingen rühren, die er besser vergessen wollte. Zudem wollte er das selbst aufgestellte Tabu nicht brechen und und in Gedanken wühlen, die nicht geteilt werden wollten.
Gern hätte er irgendwas gesagt, etwas, das beruhigte, das zeigte, das er sicher war, doch fiel ihm nichts ein. Jedes Wort schien wie weggeblasen und das, welches er doch irgendwie greifen konnte, schien ihm nicht ausreichen genug, nicht gut genug, um es auszusprechen, so neigte er sich herab, küsste die Wange und entschied vorerst, eine Erwiderung fallen zu lassen und hinüber zu einer Schüssel zu gehen und seine Hände in das Wasser zu tauchen, Mittel und Blut von ihnen zu waschen und sich ein wenig Zeit zu verschaffen, um sich zu sammeln.
All zu lang konnte er sich jedoch nicht drücken, so wandte er sich wieder um, lehnte sich überlegend an die kleine Kommode, auf der die Schüssel stand. Die Arme verschränkt, blickte er zu Kal hinüber. Vieles wanderte ihm durch den Kopf, doch was sollte er sagen? Unsinniges war genau so deplatziert, wie Vorwürfe, Sorge oder Fragen.
Schließlich stieß er sich ab, nahm einen Hocker und setzte sich wieder neben ihn, um nach seiner Hand zu greifen und leise den Atem auszustoßen. Fast war er versucht, die leicht geöffneten Lippen wieder zu schließen, doch fiel ihm ein, das er Kal noch eine Antwort schuldig war. Nun konnte er danach greifen und sich daran festhalten, bis das dünne Eis, von dem er nicht einschätzen konnte, ob es ihn trug, dicker wurde und er sicher sein konnte, sich weiter vorwagen zu können.
„Ich werde dich nicht töten, das weißt du doch. Ich Krempel nicht die Welt um, damit ich dich dann töte.“, murmelte er zerknirscht. „Zudem... stirbst du mir jetzt nicht mehr weg, wenn du dich ein wenig anstrengst... ich kann dich zu Orten bringen, die sonst kein Mensch sieht...“ Nun an Urlaub zu denken, war ein Hohn, nicht zuletzt, weil Kal aus eben jenen entführt worden war, doch irgendwas musste er ihm bieten, damit er kämpfte, überlebte, alles andere würde sich dann finden...
Er erhob sich kurz entschlossen von seinem Hocker, stieg auf das Bett, auf dem Kal lag, machte einen schritt über ihn, ehe er sich setzte und die Beine ausstreckte. Den Patienten zog er ein wenig, aber behutsam auf sich, das er sich an den Engel lehnen konnte, jedoch noch hauptsächlich lag. Nun den Kopf auf seinem Schoß habend, war ein klein wenig entspannend, denn es verschaffte ihm Sicherheit, das all das nicht nur ein Traum war und er sich hier wirklich befand, statt nur in der Einbildung.

Kaleb Vasquez

Das er ihn wirklich so lange gesucht hatte stimmte ihn fassungslos. Teils weil es bedeutete das er ihm wirklich am Herzen lag und nicht nur eine zeitweilige Spielerei des Engels war. Andererseits wäre es vielleicht besser gewesen wenn er es nicht getan hätte, denn auch wenn er nie offen gesagt hatte was er für Gott tat, so war Kaleb doch schlau genug um 1 und 1 zusammen zu zählen und zu wissen das er nach allem auf der Jagd war, was Gott ein Dorn im Auge war, oder was ihm missfiel und genau zu dieser Kategorie gehörte er ja nun auch. Immerhin hatte der Engel schon eine ordentliche Strafe bekommen als sie sich küssten, nicht aus zu denken wie er reagieren würde, wenn er wüsste was nun aus ihm geworden war. War dies vielleicht eine letzte Gnadenfrist ? Ein paar Tage die er noch leben durfte eh Gott ein Urteil gefällt hätte ? Somit war seine Forderung nur all zu berechtigt, war es doch so schon schlimm genug für etwas bestraft zu werden wofür er eigentlich nichts konnte und noch sehr viel schlimmer mit dem Wissen zu leben was er alles getan hatte und zu was er nun fähig war. Wie sollte er damit leben können ? Wie sollte er das was geschehen war vergessen und weiter leben als wäre nichts gewesen ?
Fragen über Fragen die auf ihn einprasselten, nur um bei seinem Kuss abrupt zum Stillstand zu kommen. Zwar zuckte er leicht zusammen und spannte sich an und doch schlich sich heimlich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Schien der Engel doch selbst genauso verwirrt und ratlos zu sein, was ihm half wenigstens ein klein wenig wieder zu entspannen und die Ruhe die sich zwischen ihnen ausbreitete zu geniessen. War es doch keine dieser unangenehmen Ruhen bei der man sich einfach an schwieg und nicht wusste wohin mit sich. Nein, irgendwie hatte es etwas fast friedliches an sich und war ein krasser Gegensatz zu dem was hinter ihm lag. War es doch eine wohltuende Ruhe nach all dem Geschrei, teils von ihm, teils von den Opfern die um Gnade flehten eh die Bestie über sie her fiel und sie in Stücke riss. Fast hatte er seine Frage schon wieder vergessen und leicht am dahin dämmern, als er aus eben diesem gerissen wurde als er seine Finger auf den seinen spürte. Ein Moment, seltsam vertraut und sonst eigentlich willkommen und doch spannte er sich wieder an und behielt ihn genau im Blick. Erst Recht als er glatt unverfroren zu ihm ins Bett stieg und eine Fassade erschaffen wollte, als wenn nichts gewesen wäre, als wenn noch immer alles so war wie es einmal gewesen war. Zwar sträubte er sich nicht oder gab ihm gar konter und doch war er wie ein Tiger auf der Lauer der jederzeit damit rechnete angegriffen zu werden. "Du weisst ganz genau das diese Entscheidung nicht bei uns liegt" brachte er zwischen zusammen gekniffenen Lippen hervor, sich mühsam beherrschend um sich nicht der trügerischen Sicherheit zu ergeben die ihm auf einem Silbertablett serviert wurde. "Du hast jahrhundertelang Monster gejagt und zur Strecke gebracht" setzte er fort, den Blick starr nach oben an die Decke gerichtet um ihm bloss nicht in die Augen sehen zu müssen. "genau so wird es auch diesmal sein... Gott gibt den Befehl und du hast ihn aus zu führen" fuhr er fort, über sein eigenes Schicksal redend als würde es ihm nichts bedeuten. Dies tat es tatsächlich nicht, denn all das was er einmal gewesen war, all das was ihn einmal ausgemacht hatte war besudelt. "Es liegt nicht in unserer Hand" setzte er nach einer Weile nach, eh er mit einem resignierenden Seufzer auf den Lippen die Augen schloss, wenigstens für die letzten Momente der Gnadenfrist die er hatte noch einmal seine Nähe spürend und sich als all das zurück erinnernd was sie zusammen erlebt hatten. Momente der Ruhe bis er sich abrupt und vor Schmerz aufkeuchend aufsetzte und panisch umschaute, eh er fast schon erleichtert wieder zurück sackte. "Lass Hund nicht in meine Nähe" forderte er. Nicht weil er das Tier nicht mochte, ganz im Gegenteil, war das pelzige Fellknäuel doch zu einer guten Gesellschaft geworden. Nein vielmehr weil er sich selbst nicht traute und dem Tier auf keinem Fall etwas zuleide tun wollte. Fast schon zufrieden entspannte er sich langsam wieder und glitt in einen leichten Dämmerschlaf, immer wieder zusammen zuckend und sich wild hin und her drehend wenn ihn die Erinnerungen wieder voll in ihren Fängen hatten.

Ayato

Was wäre, wenn Kal wüsste, wie recht er hatte? Alles, was laut Gott keine Daseinsberechtigung hatte, musste von ihm beseitigt werden, ob nun Mensch, Tier, mythisches Wesen, Dämon oder seinesgleichen, oder Etwas, welches sich zwischen den üblichen Kategorien befand, spielte keine Rolle. Doch darüber wollte er sich grade nicht den Kopf zerbrechen, lieber hatte er den Baby-Dämonen auf sich liegen, nach dem er die ganze Weltgeschichte abgesucht hatte.
Ein paar Strähnen waren es, die er mit dem hin und herschieben seiner Finger auf der weichen Haut seiner Stirn, sortierte. Eine Beschäftigungsmaßnahme, in der er sich ein wenig Zeit verschaffen wollte, ehe er wieder ein paar Worte an ihn richtete. Inzwischen war der Kopf nicht mehr all zu leer gefegt, dennoch wollte er nicht drauf los reden, denn die Stille schien trotz der jüngsten Geschehnisse doch recht angenehm, vertraut und entspannt. Sie hatten wieder, was sie verloren geglaubt hatten und das sollte nicht in Vergessenheit geraten oder durch unbedachte Worte verdrängt werden. Stattdessen nahm er sich Zeit, kostete aus, den warmen Leib zwischen den Beinen liegen zu haben, die Vertrautheit zu spüren, die trotz allem noch da war.
„Vielleicht nicht, vielleicht doch.“, sagte er vage, da nichts fest stand und es auch nicht an ihm war, Entscheidungen in Zweifle zu ziehen oder zu treffen, die mehr als sie beide betreffen könnten. „So lang ich nichts rührt...“, fügte er hinzu, verschweigend, das er nicht die Absicht hatte, Kal ein Härchen zu Krümmen. Nie hatte er sich so sehr gegen etwas gewehrt, als ihn zu töten. Mit vielem konnte er leben, mit noch mehr arrangieren, doch auch er hatte Grenzen und er war bereit, diese zu verteidigen, selbst wenn es gegen ein Wesen war, gegen das er nicht den Hauch einer Chance hatte. Selten war ihm etwas wichtig genug, für das er sich in Gefahr begab. Nun. Kal war es, definitiv und würde es wohl auch sein, nun für immer, da er das Leben eines Unsterblichen erlangt hatte. Für welchen Preis, das würde sich noch zeigen.
„Ich werde mich weigern.“, brachte er nun doch seine Gedanken auf den Punkt. So klar und deutlich, wie er es sagte, meinte er es auch. „Es gibt Grenzen, die ich nicht überschreite.“ Das Kal ein zu großer Teil war, auf den er nicht verzichten konnte, behielt er für sich, um sich keinen Eigennutz unterstellen zu lassen. Es war keiner, daher musste es nicht erwähnt werden Ayato war so alt, seine Arbeit so gefährlich, er hatte nichts dagegen, wenn es vorbei wäre, aber nicht als Konsequenz, das er das Leben Kals beenden musste. Es zog so viel mehr nach sich, als die Tatsache, das sie verbunden waren und es sie beide ereilen würde, statt nur einen von ihnen.
Ayato konnte noch zurückweichen, spürte jedoch den verursachten Luftzug, als Kal sich aufsetzte. Neutral lag sein Blick auf ihm, wer aber dachte, es wäre ihm egal, das Schmerzen den Körper des anderen durchzogen, irrte, denn der Engel beobachtete, studierte, verarbeitete, speicherte ab. Solche Episoden würden sich in den kommenden tagen sicher noch oft abzeichnen, ehe sich eine gewisse Regelmäßigkeit einpendelte. Erst, als sich der Körper wieder legte, schloss er locker die Arme darum.
Hund, wie sie ihn noch immer nannten, war noch immer bei der Hexe, denn so lang sie nicht wussten, was passierte, wäre er dort sicherer, eine Entscheidung, die er recht bald getroffen hatte. Im Grunde war Ayato nur kurz bei der Hexe gewesen, um sie zu informieren, als Kal kurz zu vor verschwunden war.
Sanft an seinen Armen entlang streichend, hing er seinen Gedanken nach, als Kal weg dämmerte... Sorgen zeichneten sich auf seinen ebenmäßigen Zügen ab.

Kaleb Vasquez

Ob er Recht hatte oder nicht war eigentlich vollkommen irrelevant. Lagen die Fakten doch eigentlich klar auf dem Tisch und somit war alles andere eigentlich nur ein aussichtslosen heraus holen von Zeit eh das unausweichliche passieren würde. Nicht gerade prickelnd wenn man bedachte das er all dies nun wirklich nicht gewollt hatte, geschweige denn überhaupt eine Wahl gehabt hatte und dennoch war es passiert.
Das er halb auf dem Engel lag und dieser mal wieder mit seinem widerspenstigen Haar spielte machte die ganze Situation auch nicht sehr viel besser. Ganz im Gegenteil, erinnerte es ihn doch nur all zu sehr an das was einmal gewesen war. An die zahlreichen Abende in denen sie einfach nur faul auf der Couch gelegen hatten, vielleicht ein Buch gelesen, oder einfach nur stundenlang dem Schneetreiben vor dem Fenster zu geschaut hatten. Banalitäten für die einen und doch überaus kostbare Momente in seiner Erinnerung. Das der Engel versuchte sich selbst zu belügen liess ihn leicht schmunzeln denn auch wenn seine Absichten durchaus ehrbar waren, so stand er doch einem Gegner gegenüber der ihn einfach davon fegen konnte. War es doch eigentlich egal ob er es tat oder nicht, schlussendlich würde es bei einer Weigerung wohl nur bedeuten das ein anderer geschickt werden würde um die Aufgabe zu vollenden und Ayo würde nur wieder eine Strafe bekommen gegen die die letzte wohl harmlos aussehen würde. "Wenn nicht du, dann kommt ein anderer" murmelte er leise, denn die Wahrheit konnte nun einmal nicht verdreht oder umgekehrt werden, egal wie sehr er auch versuchte ihn davon zu überzeugen. Vielleicht sich selbst davon zu überzeugen.
Auch wenn wenn der Schlaf alles andere als erholsam war, so sorgte er doch immerhin dafür das sein Körper sich wenigstens zum Teil von den Tortouren erholte und zusammen mit den verschiedenen Tinkturen des Engels ihre Wirkung entfalteten und heilten. Wie lange er diesmal weg gewesen war wusste er nicht, wohl aber das der Engel wohl scheinbar nicht von seiner Seite gewichen war. Spürte er dessen Wärme doch noch immer, genauso wie die beruhigenden Kreise die er mit seinen Fingerspitzen auf seiner Haut zog. So blieb er einfach liegen, vollkommen wach und doch dem hauch der Idylle erliegend die gerade herrschte.

Ayato

Die Möglichkeit bestand durchaus, das man einen anderen schicken würde, um die verweigerte Aufgabe zu erfüllen. Doch das war sein Heim, sein Menschlein, wer wäre er, wenn er das eine oder andere ausliefern würde, nur weil jemand anders es haben wollte? Er würde beides bis zum Ende seiner Existenz verteidigen. Es würde ein unerbittlicher Kampf werden, nachdem nichts mehr auf dem anderen stand.
„Wenn du hilfst, kommt niemand hier rein.“, stellte er fest. Gegen ihn allein könnte man vielleicht was machen, aber sie zusammen mit den Zaubern, die hier herrschte, sollte es unmöglich sein. Wenn er die Stelle im Wald, die er auf seinen Rundflügen entdeckt hatte, richtig deutete, dann war es kein leichtes Unterfangen. Sie mussten nur beide bereit sein, das zu schützen, was sie hatten... an sich keine schwere Entscheidung, doch unter den gegebenen Umständen, war er sich nicht mehr so sicher. Kal hatte sich verändert und doch war er der Gleiche. Was die Veränderungen umfassten, musste er noch ausloten, doch nicht jetzt. Nun war es wichtiger, das er sich erholte. Alles andere kam danach.
Seine Finger schoben sich zu einer Wunde, an der er inne hielt. Ein kleiner Stoß seiner Magie und die wunde überzog eine leichte Eiskruste. Nicht viel, aber es sollte genügen, um den Schmerz zu mildern. So lang er sich nicht bewegte, würde sie anhalten, es sei denn, Ayato selbst hob die Eisbarriere wieder auf. So verfuhr er noch mit ein paar anderen.
„Hör auf die Gedanken zu machen. Werde erst mal gesund, dann sehen wir weiter...“, murmelte er, da es zu erleichternd war, ihn wieder hier zu haben, auf sich, da wollte er keine Probleme wälzen, die nicht wegrannten, die in zwei Stunden, zwei Wochen, ja in zwei Monaten noch da waren. Nun etwas über das Knie zu brechen, nutzte nichts.
„ER selbst wird kaum vom Himmel kommen.... Und vor allem anderen sind wir hier sicher.“, erklärte er, kannte er doch die Kräfte der anderen Wesen und vor eben diesen waren sie hier geschützt. Seit Kal hier war, sogar noch von ein paar Zaubern mehr, als sonst.
„Nun lass mich ein paar Engelsachen machen, vor denen ich mich sonst immer drücke...“, schmunzelte er. Und das war nicht mal gelogen. Lieber widmete er sich anderen Dingen, als Menschen oder anderen zu helfen. Allein die Schutzengel... deren Arbeit stellte er sich furchtbar vor, nur Gutes zutun...

Kaleb Vasquez

Wer die Aufgabe übernehmen würde war ihm eigentlich einerlei. Konnte er doch 1 und 1 zusammen rechnen un wusste das er nun zu all jenen Scheusslichkeiten zählte die nicht geduldet wurden. Wie auch ? Immerhin war er weder das eine noch das andere, sondern eine mehr als nur brandgefährliche Mischung aus den Genen eines PSI gepaart mit dem Blut eines Erzengels und das eines Dämons. Selbst Dynamit konnte da nicht explosiver sein und somit war sein Schicksal besiegelt, ob er wollte oder nicht.
"Wie sollte ich schon helfen ?" meinte er fast schon resignierend während er mit der Hand an sich entlang wedelte. Ähnelte er momentan doch mehr einer zum leben erwachten Mumie statt an einem Menschen, oder was auch immer, der ihm wirklich helfen konnte sie beide zu schützen. Ob sich sein Gott davon aufhalten liess war zudem genauso fraglich. Immerhin hatte dieser Kräfte mit denen sie es niemals aufnehmen konnten, noch nicht einmal wenn sie wirklich Seite an Seite kämpfen würden. Dennoch war es fast schon rührend wie der Engel alles versuchte um ihn in Sicherheit zu wiegen und ihm Hoffnung auf eine Zukunft geben wollte die eigentlich nicht sein durfte.
Dennoch war er tief in seinem Herzen, tief vergraben unter all dem was passiert war noch immer ein Mensch. Ein Mensch der ihm versuchte wieder zu vertrauen. Hatte er doch schliesslich nicht aufgegeben, sondern ihn schlussendlich tatsächlich gerettet, auch wenn all dies ohne ihn wohl nie passiert wäre. 2 Seiten einer Medaille die immer wieder die Seiten drehten und gegeneinander konkurrierte und doch wollte er ihm vertrauen. Wollte darauf vertrauen das er Recht behielt und alles zu Ende war. Wollte darauf vertrauen das sie von nun ab ein halbwegs ruhiges Leben führen konnten ohne ständig auf der Flucht vor irgendwelchen Spinnern zu sein die ihm an den Hals wollten.
Seinen Arm schnappend und um sich ziehend versuchte er die Gedanken aus zu blenden und weiter zu ruhen, denn auch wenn er schneller heilte und der Engel wohl wer weiss was getan hatte, so brauchte er definitiv Erholung um endlich wieder zu Kräften zu kommen und ihm eine Hilfe statt eine Last zu sein die ihn nur unnütz aufhielt.

Ayato

„Manche Dinge können eben nur Dämonen. Wieder andere, nur du.“, brachte er es unumwunden auf den Punkt. Aber all das lag noch in den Sternen, musste es erst erforscht werden, zu was er fähig war. Nicht zu Letzt wegen der eigenen Sicherheit. Bis jetzt konnte er nur vermuten, das dies, was Kal ohnehin vermag, um das vielfache gesteigert wurde. Um weitere fragen zu beantworten, würde er nach dem Engel, der ihm das angetan hatte, forschen müssen. Irgendwo musste es Aufzeichnungen geben, die auflisteten, wozu er da war. Hier und da wusste Ayato Bescheid, doch alles, wusste auch er nicht.
„Wir sollten erst mal mehr über den Engel herausfinden... dann finden wir mehr über dich heraus...“, sprach er seine Gedanken aus und hatte auch schon einen Ort, an dem sie suchen konnten. Dort wurden Schriften aufbewahrt, an die kaum einer zu denken wagte. Gefährlichere, als jene, die er hier aufbewahrte. Dinge, die von jedem vergessen worden waren, da der Ort, der sie beherbergte, als Ruine galt. Offensichtlich für Menschen und doch fernab vor ihren Blicken verborgen. Eine vergessene Ruine, in der es scheinbar nichts mehr zu finden galt.
„Bevor wir aber dahin gehen, musst du deine... das...“ Er wedelte mit der Hand, um zu verdeutlichen, was er meinte, was ohne jegliche Beschreibung jedoch schwer war, zu erkennen. „Die Erdbeben-Sache.“, präzisierte er, denn unter Steinen oder einen ganzen Gebirge vergraben zu werden, lag nicht in seiner Absicht. „Üben. Üben. Üben. Freundchen.“
Verwundert sah er ihn an, als plötzlich sein arm geschnappt wurde, doch die Überraschung verschwand sehr schnell und er legte den arm ein wenig fester um ihn, zog ihn an sich und grübelte. Irgendwo würde er Kal hinbringen müssen, das er lernte mit dem umzugehen, was er hatte. Absurd, denn wie sollte man etwas beherrschen, was man nicht kannte? Aber genau so mussten sie es machen. Die Bücher von dort zu holen, wagte er nicht, zu gefährlich war deren Inhalt.
„Wenn du dich beherrscht, siehst du was, von dem jeder glaubt, es existiert nicht. Wissen, für das Menschenreiche vernichtet werden würden.“ Wissen, das die Menschheit umkrempeln könnte. Ob es genug lockte, um zu lernen und beherrschen? „Außerdem.... du musst lernen damit umzugehen, sonst haben wir bald kein Wald mehr, in dem wir uns verstecken können.“ Ayato grinste leicht.