Wind Beyond Shadows

Normale Version: Dream my little Girl
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Kilian

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Arwyn
Drache
Traumland
Ein Stück Ewigkeit

Komm
laß uns Träume spinnen
aus grenzenloser Heiterkeit
mit weiten Herzen
offnen Sinnen
durcheilen Raum und Zeit

Laß
uns erden Fesseln lösen
fliegen mit dem Sternenwind
Verwunschene im Traum erlösen
spüren wie die Seele schwingt

Spazierengehen
auf dem Regenbogen
unsre Namen schreiben
in das Himmelsbuch
und winken aus den Götterlogen
den Liebenden der Welt zum Gruß

Komm
laß uns Träume spinnen
schnell
vor des Morgenglanzes Licht
bevor in unsren Sinnen
ein Stück Ewigkeit erlischt

Traumland
Sehnsucht nach einer Unbekannten
Nieder gerafft von der unendlichen Schuld, der letzte seiner Sippe zu sein und mit dem Wissen das das Blut dieser an ihm klebte. Das all dies einzig und allein seine Schuld gewesen war, hatte er die letzten Jahrhunderte in einem fast endlosen Schlaf an sich vorbei ziehen lassen. Nur ab und an unterbrochen um seinen Hunger zu stillen. Mehr tot als wirklich lebend.
Doch ohne es zu ahnen gab es ein Mädchen, völlig unwissend ihrer Herkunft das ihm eines Nachts im Traum erschien. Vollkommen abgezerrt und mit Wunden übersäht flehte sie ihn um ihre Rettung an. Nicht bereit je wieder das Schicksal eines Menschens in seine Hände zu nehmen ignorierte er dies vorerst. Versuchte ihr immer wieder zu entfliehen, nur um fest zu stellen das sie bald darauf wieder in seine Träume flüchtete. Die Gestalt des Drachens bei behaltend entsprang so nach und nach eine Freundschaft in der der Drache das kleine Mädchen tröstete und um sie ab zu lenken Geschichten von riesigen Drachen erzählte. Drachen die die Herrscher der Welt waren und sich frei in der Welt bewegten. Für sie vielleicht Geschichten und doch, für ihn Erinnerungen an das was einmal gewesen war und was er für immer verloren hatte.
So wurde aus den vorerst gehassten Besuchen doch ein Ereignis das ihn nach und nach aus der Lethargie riss und zu Highlights seines Lebens wurden.
Je älter das Mädchen wurde, umso grösser wurde der Drang sie zu finden, so das er sich schliesslich doch auf die Suche nach ihr begab, ohne zu wissen wo genau sie sich befand und warum er überhaupt nach ihr suchte. Ihr selbst sagte er nichts, wollte er ihr doch nicht vergebliche Hoffnungen machen, nur um am Ende ein zu gestehen das er ihr doch nicht helfen konnte.
Immer näher und näher war er ihr gekommen, fast war sie greifbar, nur um in der nächsten Nacht vollkommen zu verschwinden.
Wieder verfiel er in einer Lethargie, erst Recht als sich ein schier unendlicher Zeitraum zwischen ihrem nächsten Besuch erstreckte. Hatte er doch schon fast die Hoffnung aufgegeben das er sie jemals wieder sehen würde ... bis sie ihm eines Nachts wieder erschien. Unendliches Glück und Erleichterung überrollte den Drachen, so das er sich von nun an noch verbissener daran machte sie zu finden. War sie doch sein unendlich wertvoller Schatz den er beschützen und behüten wollte.
So geschah es schliesslich das er sich bei der Suche nach ihr am anderen Ende der Welt wieder fand. So suchte er sich eine Höhle, recht abgelegen in der Wüste und wollte von dort aus seine Nachforschungen betreiben. Wusste er doch nur zu gut das er ihr nahe war, sehr nahe und der Zeitpunkt ihrer Rettung bald gekommen war. Dennoch schwieg er auch jetzt und verriet ihr nicht das er in ihrer Nähe war. Würde es sie doch nur umso tiefer in die Hölle ihres Lebens reissen wenn sie wusste das er vielleicht versagte.
Dennoch würde er nicht aufgeben und wartete auf ihren neuen Besuch, auf ein paar Details hoffend die es ihm vielleicht leichter machen würden sie endlich zu finden.

Arwyn

Sobald die junge Frau ihre Augen aufschlug, wusste sie wo sie war. Jede Nacht führte sie ihr Schlaf in einen dunklen Gang und Arwyn wusste, was in der Höhle dahinter wartete.
Vor vielen Jahren hatte dieser Traum begonnen. Damals war sie noch ein junges Mädchen und die Narben an ihrem Körper und an ihrer Seele waren frische Wunden. Damals wünschte sie sich nichts sehnlicher als endlich dem Grauen zu entfliehen. Wünschte sich Hilfe. In dieser Zeit träumte sie zum ersten mal von ihm. Einem großen schwarzen Drachen der doch violett schimmerte, wenn auf seine Schuppen Licht viel. Wie gebannt war sie damals gewesen und musste ihn wohl mit großen Augen angesehen haben. Am Anfang flehte sie ihn jedes Mal an, ihr zu helfen und den Schmerzen zu entkommen. Doch mit jedem Tag mehr verschwanden diese Worte von ihren Lippen. Sie ahnte ja nicht, dass hinter den Träumen ein echter Drache war und so hielt sie es eben einfach nur für einen normalen Traum. Doch damals fand sie auch ein wenig Frieden und konnte für ein paar Stunden alles was am Tag passiert war, vergessen. Sie lauschte seinen Geschichten über andere Drachen und den Landschaften. Da sie nie die Welt gesehen hatte, war es für das Mädchen wie eine neue Welt von all den Dingen zu hören. Mit der Zeit lernte das Mädchen auch in den Augen des Drachen ein wenig zu lesen. So blieb ihr irgendwann nicht verborgen, wie besorgt er schaute, wenn neue Wunden ihren kleinen Körper zierten und auch den Wunsch, dass sie darüber sprach. Doch nicht einmal berichtete sie von den Geschehnissen am Tage. So wurde es zur Routine, dass sie Kraft durch seine Geschichten fand.
Doch dann änderte sich alles, denn Arwyn hörte auf zu Träumen. Sie durfte nicht mehr in einen tiefen Schlaf fallen, da nun auch Nachts Experimente gemacht wurden. Er lies sie immer so viel schlafen, dass ihr Körper genug kraft sammeln konnte, aber nie Lang genug, dass sie in ihre Traumwelt flüchten konnte. Die Blondine litt darunter und verlor auch einen kleinen Lebenswillen. So lies sie alles über sich ergehen und vergas sogar den Traum vom Drachen. Nur ihre gemalten Bilder von früher erinnerten das Mädchen an diese Träume. Doch vor einigen Monaten gab es eine Wendung. Viu gab es auf auch Nachts an ihr zu experimentieren und lies sie nach Jahren endlich wieder durch schlafen. Und da träumte sie wieder von dem Drachen. Arwyn war es, als würde sie platzen vor Freude. Sie hatte ihren Zufluchtsort wieder und statt dem Drachen zu berichten was geschehen war, freute sie sich mehr über seine Geschichten. Sie fühlte sich wieder wie das kleine Mädchen von damals und für einige Stunden verschwand die junge junge unsichere Frau. Doch dann vor einigen Tagen, wurde sie mit etwas neuem konfrontiert und kam in diesen Tagen nicht zum Drachen.
Heute war wieder die erste Nacht, in der sie die Ruhe fand den Weg im Traum zu ihm zu finden. Mit langsamen Schritten ging sie in die Höhle und begrüßte den Drachen mit einem Lächeln. "Guten Abend mein Drache:" sagte die junge Frau sanft und setzt sich ihm gegenüber an das kleine Feuer. Nachdenklich blickte sie zu dem Drachen empor und erst jetzt fiel ihr auch auf, dass sie nie seinen Namen in all den Jahren erfahren hatte. Konnte man sich selbst einen Namen geben? dachte die junge Frau nach. Obwohl sie ihm in die Augen sah, war sie doch so in Gedanken versunken, dass es schien als würde sie durch ihn hindurch schauen. Auch fragte sie sich, wie der Drache männlich sein konnte, obwohl sie eine Frau war. So in Gedanken versunken spielte sie mit ihrem Kleid herum und dabei rutschte es am rechten Bein nach oben, bis zu ihrem Oberschenkel. Doch bevor sie es wieder hinunter zog, blitzte ihr Mahl auf dem Oberschenkel auf.

Kilian

Vollkommen erschöpft von seinen Rundflügen und Erkundungsgängen durch die Gegend, immer weiter der Spur des kleinen Mädchens folgend, kam er heute erst sehr spät zurück in seine Höhle. Zutiefst beunruhigt weil sie doch schon wieder seit einigen Tagen nicht erschienen war und dies beim letzten Mal in Jahren und nicht nur in Tagen endete. Dennoch entfachte der Mann wie üblich mit flinken Bewegungen wieder ein Feuer, welches sie wärmen würde, selbst an einige Kissen hatte er gedacht damit sie es bequem hatte. Eigentlich vollkommen hirnrissig, denn selbst nach all den Jahren erhielt er die Annahme das all dies einer Fantasie entsprach noch immer aufrecht. Teils weil er dann wohl nur wieder ihre Hoffnung auf Rettung geschürt hätte, vor allem aber um sie nicht zu ängstigen. Hatte sie zwar all die Jahre seinen Geschichten, oder vielmehr seinen Erinnerungen aus der Vergangenheit, entzückt gelauscht und konnte gar nicht genug bekommen und doch hatte sie die Drachen nie von sich aus zur Sprache gebracht. Schien es doch fast so als wüsste sie nicht wer sie wirklich war und welch mächtiges Wesen in ihrem Innern lauerte, abwartend auf den Tag da es endlich die Freiheit erlangte.
Hatte er in all den Jahren die er nach ihr gesucht hatte doch ausgiebige Erkundungen gemacht und wusste das sie wie er sein musste. Ein Drache und doch nicht einer unter vielen. Ganz im Gegenteil, verriet das Mal, welches er immer wieder hatte aufblitzen sehen doch von welch hoher Geburt sie war und von denen hatte es schon damals nur sehr wenige gegeben. Vielleicht mit ein Grund warum er nach ihr suchte, trug er doch selbst versteckt ein kleines Mal, welches von seiner hohen Geburt zeugte und dafür sorgte das er weit über allen stand. Heutzutage natürlich vollkommen irrelevant, waren ihm in all den Jahrhunderten doch nicht mehr als ein paar Krallen voll seiner Art begegnet und doch war er sich dessen stets bewusst und wusste welche Verantwortung mit solch einem Mal her ging. Einer Verantwortung die er sich in seiner Jugend stur sinnig verweigert hatte und nun wohl vollkommen irrelevant geworden war. Würde es die Albenkrieger noch immer geben hätten sie sich wohl gezeigt oder hätten nach ihm gesucht oder sich sonst irgendwie zu erkennen gegeben und doch war nichts dergleichen passiert. Umso wichtiger war dieses kleine Mädchen, ein Gedanke der ihn zum schmunzeln brachte, da im Laufe der Jahre aus dem kleinen Mädchen eine wunderschöne junge Frau geworden war und doch blieb sie in seinen Gedanken immer das kleine verängstigte Mädchen, mit tränenüberfluteten Wangen, riesigen flehenden Augen und doch einem kindlichen Vertrauen darauf das der Drache ihr nichts tat. Mit ein Grund warum er sich ihr nie offenbart hatte. War doch der Drache ihr Freund, jemand an den sie sich lehnen konnte, oder wenn sie gar übermütig war ein Freund auf dem man lachend herum tollen konnte. Hatte sie zwar nie darüber geredet was am Tage passierte, doch dumm war Killian bei weitem nicht und jede Narbe erzählte ihm eine Geschichte des Grauens.
Selbst jetzt, tief in Gedanken versunken spitzten sich die Ohren des Drachens automatisch als zierliche Füsse das Innere der Höhle betraten. Für andere wohl ein kaum hörbares Geräusch, vielleicht etwas was sie gar nicht wahr genommen hatten und doch ein Geräusch auf das er sich freute, da es ihre Ankunft ankündigte. Eine Ankunft die sich immer weiter näherte, so das die Höhle kurz in einem gleissendem Licht erstrahlte und statt dem Hünen von Mann plötzlich ein schwarzer Drache vor dem Feuer lag, welcher zur Begrüssung leicht die Fänge zeigte, fast als wollte er ein Lächeln auf das Maul zaubern, welches zu derlei Dingen gar nicht fähig war. Aufmerksam verfolgte er mit seinem Blick die Bewegungen der jungen Frau und liess ihr die Zeit die sie brauchte, eh sie von sich allein anfing zu reden. Schien es doch fast so, als würde sie heute einiges beschäftigen, so das sie in Gedanken ganz woanders war. Dennoch hütete er sich sie direkt danach zu fragen. Wich sie bisher doch immer aus oder erzählte ihm irgendwelche Geschichten von denen er ganz genau wusste das sie frei erfunden und ihn womöglich beruhigen sollten. Daher wartete er geduldig ab, den riesigen Schädel auf die Pranken gelegt damit sie sich nicht all zu sehr den Hals verrenken musste wenn sie mit ihm redete, waren die Zeiten der Tollereien auf ihm doch scheinbar vorbei und bevorzugte sie es nun ihm gegenüber zu sitzen. Das ihr Mal erneut aufblitzte, auch wenn sie es schnell wieder versteckte entging dem Blick des Riesen natürlich nicht. "Was beschäftigt dich Kleines ?" harkte er jedoch schliesslich doch nach, als sie selbst nach einer geraumen Zeit noch immer still und vollkommen in Gedanken versunken in die Flammen des Feuers schaute. "Was lässt dich selbst jetzt nicht zur Ruhe kommen ?"Würde er heute doch nicht locker lassen, nicht wenn er ihr so nah war. Wollte er sie doch nicht noch einmal verlieren, denn wer wusste ob sie sich dann noch einmal begegnen.

Arwyn

Sobald sie die Höhle betreten hatte, entspannte sich ihr Körper etwas. Schon vor vielen Jahren wurde diese Höhle ein Ruhepol für sie, wo sie vergessen konnte. So in Gedanken versunken schlichen sich Erinnerungen aus alten Tagen in diese. Ihre erste Begegnung, bei der sie nicht einmal Angst hatte. War es, weil der Drache ich bin? war ihr Gedanke darauf hin. Dann erinnerte sie sich daran, wie sie immer auf ihm herum getollt war und es geliebt hatte hinten auf seinem Schwanz hinunter zu rutschen. Jedes Mal fühlte es sich so echt an und wieder fragte sie sich, ob es deswegen war, dass dieses Wesen ihres war. Auch die Geschichten waren wunderschön gewesen. War dies meine Flucht aus der harten Realität? war ein anderer Gedanke in ihrem Kopf. Sie hatte nicht bemerkt wie viel Zeit vergangen war oder das sie nicht mit ihm sprach, bis er sie ansprach. Ruckartig fand ihr Blick den seinen und sie schaute ihn an. Langsam drangen seine Worte in ihr Bewusstsein durch und sie dachte über ihre Antwort nach. "Drache es ist so viel passiert, dass ich nicht mehr weiß wer ich bin." sagte sie leise und zog ihre Beine an. Doch dann streckte sie diese wieder und fummelte fahrig an ihrem Kleid herum. Dann stand sie aber auf, nahm eines der Kissen und ging um das Feuer herum. Direkt neben seiner Pranke, auf der sein Kopf ruhte, lies sie es fallen. Mit aufgewühlten Augen schaute sie zu ihm hinunter, bevor sie sich zu ihm setzt. Seit langer Zeit war es wieder das erste mal, dass Arwyn die Nähe des Drachen suchte und legte daraufhin sanft ihre Finger auf seine große Pranke. Sie fühlte die Schuppen unter ihren Fingern und den großen Kontrast zwischen der Farbe ihrer Haut und seiner Schuppen. Wo er mit der Dunkelheit verschmelzen konnte, wenn er wollte, leuchtete sie wie ein Lichtschein. Federleicht strich sie über die Schuppen. "Seit ich denken kann, wohne ich bei einem Mann namens Arviu und erlitt jeden Tag die schrecklichsten Qualen und musste schlimmste Experimente über mich ergehen lassen. Wenn ich fragte wer meine Eltern sind oder woher ich kam oder gar warum er all dies mit mir tat, erhielt ich nie eine Antwort. Ich lernte ihn und sein furchtbares Haustier zu fürchten, sah immer nur die kalten Wände eines Kellers und kannte Rasen nur durch eine kleine Quelle die im Keller in meinem Glaskäfig war. Nie hatte ich gewusst was eine Sonne war oder Blumen oder Vögel oder all das andere was draußen so existierte." Die junge Frau sprach leise und konzentrierte sich auf das stetige Streicheln seiner Schuppen. Es beruhigte sie und gab ihr den Mut, auch wenn sie dachte mit sich selbst ein Gespräch zu führen, über alles zu erzählen. "Doch vor ein paar Wochen änderte sich plötzlich sein Umgang. Er hörte auf mich zu Quälen und Experimente mit mir durch zu führen. Er öffnete mein Gefängnis und gab mir in seinem Haus ein Zimmer unter dem Dach und er ließ mich zum ersten mal in meinem Leben nach draußen in einen wunderschönen Garten. Ich war überwältigt von all diesen Eindrücken, doch konnte ich mich nicht ganz so sehr daran erfreuen. Ich misstraute ihm, ich tue es noch immer, doch es geschah in den ersten Tagen nichts. Ich entspannte etwas und schaffte mir unter dem Dach mein kleines Paradies mit Blumen." Als sie dies berichtete, fingen ihren Augen leicht an zu funkeln. Sofort war sie damals von der Welt der Pflanzen und Blumen fasziniert gewesen und so glich ihr Zimmer einer Mischung aus Blumenladen und Dschungel. "Und dann gab er mir ein Buch seiner Aufzeichnungen. Und ich verlor mich selbst. Alles was ich dachte zu sein, schien nicht zu Stimmen und all das was ich noch erfuhr, überwältigte mich. In diesem Buch stand, dass ich ein Drache wäre. Auch all seine Forschungsberichte waren darin enthalten. All die Jahre hatte er versucht heraus zu finden, warum ich mich nicht wandelte oder so was ähnliches. Ich verstand kaum etwas, was dort stand. Nur ein Wort brannte sich in mir ein. Drache. Dann erinnerte ich mich an dich, und war noch verwirrter. Wer bin ich? Was bin ich?" Sie endete mit leiser Stimme und blickte dann genau in seine Augen. Als sie all diese Erinnerungen wieder hochgeholt hatte, wurden all die Jahre der Qual in ihren Augen sichtbar. "Was will er von mir? Warum hat er mir all diese Qual bereitet? Proben genommen, mein eigenes Blut gemischt mit seinen Tränken trinken lassen? Warum ist er plötzlich so freundlich?" Ihre Stimme war nur noch ein heißeres Flüstern und einige Tränen rannen ihre Wange hinab. Erschöpft von dem durchleben der Erinnerung lehnte sie sich nun an ihn und umschlang mit einem Arm sein Vorderbein, wobei sie ihre Hand an die Seite seine Schnauze legte. "Wie kannst du männlich sein, wo ich doch weiblich bin? Und warum bist du nur in meinem Inneren und kommst nicht heraus?" Fragte sie nun ihre Frage, aus der deutlich hervor ging, dass sie glaubte Kilian wäre ihr Drachenwesen. "Wenn du heraus kommen würdest, könntest du die Ketten sprengen die mich halten. Immer wenn ich im Garten bin, höre ich andere Geräusche, Stimmen von Personen, Wesen die komische brummende Laute von sich geben. Daher glaube ich, dass auf der anderen Seite des Zaunes Hilfe warten könnte. Hilfe die ich mir früher so oft ersehnt hatte. Und nun wo sie so nah ist, kann ich nur durch dich entkommen. Also warum kommst du nicht endlich raus?" Ihre Stimme vibrierte leicht vor Frustration auf sich selbst, da sie sich selbst die Schuld gab, dass sie sich nicht wandelte.

Kilian

In Ruhe abwartend bis sie endlich sprach was ihr auf der Seele lastete lief er innerlich ganze Kilometer. War er doch kein Narr, geschweige denn das er blind war. Hatte er die zahlreichen Prellungen und Narben im Laufe der Jahre doch nur all zu gut beobachtete. Selbst jetzt könnte er wahrscheinlich jede einzelne nach zeichnen ohne das er sie tatsächlich sah. Hatte ihn jede Wunde jede weitere Narbe doch immer wieder gequält, allein schon aus dem Grund weil er ihr nie verraten hatte das er schon längst auf der Suche nach ihr war. Somit sprach er auch kein Wort als sie ihm langsam und stockend erzählte was er schon längst gewusst hatte, auch wenn ihm einige Details bis dahin nicht bekannt waren. Jedes Detail welches sie verriet in sich aufziehend ratterte es wie wild in seinen Gedanken. Hatte er doch endlich einen Namen, auch wenn ihm dieser wohl kaum verriet wo genau sie sich befand. Dennoch hatte er endlich einen Namen zu dem bisher gesichtslosen Monster welches all die schändlichen Dinge getan hatte ohne auch nur einen Funken Mitleids zu beweisen. Wie konnte man tagein tagaus ein unschuldiges Mädchen quälen ? Wie konnte man immer wieder grauenvolle Experimente an ihr vollziehen, sich vollends bewusst das er ihr damit schadete und sie verletzte. Selbst das er diese ohne Grund endlich eingestellt hatte und ihr Freiräume hatte entschuldigte nichts von dem was er getan hatte. Würde es für derlei schändliches Verhalten dich niemals eine Entschuldigung geben.
Das sie nun endlich wusste was er schon vor langer Zeit wusste liess ihn nur leicht aufschnauben. Fast als wollte er sie ermuntern weiter zu machen, auch wenn er wohl keine neuen Details erfahren würde. Dennoch half es ihr vielleicht ein wenig wenn sie sich alles von der Seele redete. Ein Gespräch welches ihn schliesslich doch verdutzt den Kopf heben liess. Hielt sie ihn tatsächlich für sich selbst ? Scheinbar schon, denn da sie seinen Blick nicht bemerkte redete sie weiter und forderte ihn doch geradezu heraus aus ihr heraus zu kommen. In einer anderen Situation wahrscheinlich zum lachen, doch nicht bei ihr. Schien es doch fast so als würde sie sich an den letzten rettenden Anker klammern der ihr scheinbar blieb. "Ich bin nicht der für den du mich hältst"ergriff er schliesslich jedoch doch das Wort als sie scheinbar fertig war mit reden. "Dein Drache steckt tief in dir, tief verborgen und sich versteckend vor dem Monster welches euch seit Jahren quält" erklärte er ihr vollkommen ruhig. War es doch nur all zu verständlich das sich das Wesen in ihr vor dem Grauen verbarg, ahnend das es wohl noch schlimmer werden würde wenn es sich offenbaren würde. "Er wird sich zeigen sobald er sich sicher und geborgen fühlt" versuchte er optimistisch zu sein, auch wenn er es insgeheim nicht war. Hätte sie sich doch eigentlich schon von klein auf wandeln müssen, erst nur unbewusst bis sie es später bewusst entscheiden konnte. Doch wenn man ihre Geschichte genauer betrachtete war es nur all zu logisch das sich ihre wilde Seite verbarg und sie so schützen sollte. War die Möglichkeit das weitere Qualen, weitere Experimente folgen würde doch nur allzu wahrscheinlich und so schützte der Drache das Mädchen indem es sich nicht offenbarte.

Arwyn

Es war schon etwas erleichternd für Arwyn, sich dies alles endlich mal von der Seele zu reden. Solange hatte sie aus Angst geschwiegen. Aus Hoffnungslosigkeit nicht einmal sich selbst all dies gesagt. Doch nachdem sie all die Worte los geworden war, ging es ihr etwas besser. Auch wenn sie bis zu diesem Zeitpunkt, bevor der Drache anfing zu sprechen noch glaubte, es nur sich selbst erzählt zu haben. Umso überraschter war sie, als sie die Worte des schwarzen Drachens vernahm. Mit großen hellen Augen schaute sie in seines. Nur langsam sickerten seine Worte in ihren Kopf und begriff auch nur genauso langsam, was er ihr sagte. Aber wie konnte es sein, dass sie ihn dann sehen konnte, mit ihm sprechen konnte oder ihn sogar anfassen konnte? Sie sprang von ihrem Platz auf und lief, zwischen Kilian und dem Feuer immer auf und ab. Nur zu offensichtlich war es, dass diese Worte sie nun wieder völlig durcheinander brachten. "Das kann nicht wahr sein. Wie soll das gehen?" flüsterte sie immer wieder vor sich und fing dabei an, auf ihrer Unterlippe zu kauen. Irgendwann blieb sie genau vor seinem Kopf stehen. "Aber wenn du nicht ich bist, wieso kann ich mit dir reden? Wieso kann ich dich dann berühren? Wieso habe ich dann keine Angst vor dir?" leise und doch etwas verzweifelt fragte. Dabei legte sie wieder eine Hand auf die Oberseite seiner Schnauze und strich immer wieder sanft darüber. "Wenn es war ist was du sagst, dann wird er nie kommen, wird er sich nie zeigen." Ihre Stimme bebte leicht vor ungeweinten Tränen und sprach ohne Hoffnung. Ihre blauen Augen wurden vor lauter Hoffnungslosigkeit etwas trüber. "So viele Jahre soll er sich verborgen gehalten haben. Und wenn er erst hervor kommt, wenn er sich sicher und geborgen fühlt, dann wird er niemals kommen." Nun kamen doch ihre Tränen und die erste tropfte auf seine Nüstern. Mit einem verzweifelten Schluchzen ging die Blondine in die Knie und drückte sich an die Schnauze des riesigen Wesens, verbarg ihr Gesicht an seinen Schuppen. "Ich werde Arviu niemals entkommen. Ich werde diesem Haus niemals entkommen. Ich werde für immer nur den Garten kennen, für immer darauf angewiesen sein, dass der Mann der mich quälte mir Bücher brachte. Und wenn er merkt, das alles nichts bringt wird er mich bestimmt töten." Arwyn sprach leise und wurde immer wieder von ihren Schluchzern unterbrochen. "Vielleicht ist es besser...besser wenn ich ihm einfach zuvor komme. Wenn ich einfach vor ihm meinem Leben ein ende mache. Was bringt es noch zu leben? Ich hatte nie ein Leben und so wie es scheint werde ich nie eines haben. Niemand suchte mich...niemand vermisste mich...nicht mal ich weiß wer ich noch wirklich bin. Ich bin kein Mensch und irgendwie auch kein Drache." flüsterte sie leise und mit schwindendem Lebenswillen. Es wirkte, als würde sie zu sich selbst sprechen, so leise flüsterte sie. Ein Mensch hätte es auch nicht gehört und da sie nicht ahnte, wie gut ein Drachengehör war, ahnte sie auch nicht, dass Kil alles gehört hatte. Doch die junge Frau kam mit jedem Tag mehr an ihre Grenzen. Nicht einmal ihre Blumen und ihre Bücher würden sie noch lange halten. Aber was sollte man auch erwarten von einem Wesen, das nur Leid und Qualen in ihrem Leben erfuhr und nie Hoffnung erleben konnte.

Kilian

Das sie ihn für eine Ausgeburt ihrer Fantasie hielt, damit hatte er sich schon lange abgefunden, ja hatte es geradezu gefördert. Immerhin war sie damals ein kleines Mädchen gewesen als sie ihn zum ersten Mal besucht hatte und sollte nach all dem was ihr widerfahren war nicht auch noch Angst vor ihm haben. Beängstigend war er wahrlich und doch würde sie ihn niemals fürchten müssen. Das sie jedoch dachte das er ihr Drache war, nun den Gedanken musste er berichtigen, auch wenn es sie schockierte.
"Du bist wie ich" gab er ihr daher auch eine mehr als nur dürftige Erklärung als sie ihn fragte wie dies denn überhaupt sein konnte. Wirklich erklären konnte er sich diese Geschichte auch nicht wirklich und doch war es keine Ausgeburt seiner, ihrer, Fantasie. Eh er ihr jedoch seine Erklärung, oder zu mindestens seine Vermutung preis geben konnte plauderte sie weiter, so das er lieber schwieg und ihr ruhig zu hörte, auch wenn das was sie sagte ihn zutiefst erschütterte. Nährte es doch wieder den Drang ihr preis zu geben wie nah er war und das sie nur noch ein klein wenig länger durch halten musste. Ein vages Versprechen in Anbetracht dessen das dies schon einmal der Fall gewesen war und sie dann plötzlich verschwunden war und er wieder von Neuem hatte beginnen müssen. Wie konnte er ihr versprechen das er sie retten würde.
"Du bist viel stärker als du denkst. So viele Jahre hast du die Tortur überlebt, so vieles hast du erleiden müssen und doch bist du daran nicht zerbrochen sondern hast weiter gekämpft" versuchte er ihr daher Mut zu zu sprechen, auch wenn dies wohl eher ein kläglicher Versuch war. "Vergiss niemals das du kein Mensch bist, du bist ein Drache und noch dazu einer von edlem Geblüt und daher würde er dich niemals umbringen. Gab es doch schon vor dem grossen Krieg nicht wirklich viele von uns und nun scheint es so als wären wir die Letzten die es noch gibt" sprach er weiter, darauf hoffend das es ihr irgendwie ein klein wenig Mut gab weiter durch zu halten und ihm so weiterhin mehr Zeit verschaffte sie endlich zu finden.

Arwyn

Sie lauschte seinen Worten und schluchzte immer wieder leise auf. Nachdem er geendet hatte, schwieg sie eine Weile. War sie wirklich nicht zerbrochen? Hatte sie wirklich gekämpft? Die junge Frau löste sich etwas von ihm und wischte sich über ihr Gesicht. "Woher kannst du wissen, dass ich aus eigenem Antrieb überlebt habe? Woher kannst du wissen, dass ich gekämpft habe? Nichts fühlt sich danach an. Weder habe ich gekämpft, noch habe ich selbst dafür gesorgt, dass ich überlebe. Es war immer Arviu. Er hat immer alles bis zum äußersten gemacht und wenn dann doch plötzlich mein leben gefährdet war, weil er es übertrieben hatte, holte er mich zurück." Sie sprach leise und kuschelte sich an seine Pfote. Langsam hob sie die Hand und strich wieder über seine Schuppen. Es war wie ein inneres Verlangen dies zu tun. "Kämpfen konnte ich auch nie. Wie hätte ich es auch können, wo ich doch gerade mal so viel kraft hatte zu tun was er wollte. Die meiste Zeit saß oder lag ich in der Zelle zu erschöpft von den Qualen. Und sobald ich wieder ausreichend erholt war, ging es von vorne los. Und irgendwann lies ich es nur noch über mich ergehen in der Hoffnung, dass es schnell vorbei war." Sie seufzte leise und schloss die Augen, ihre Arme um sich gewickelt. Obwohl seine Worte nicht ganz wahr waren, fühlten sie sich gut an. Sie wärmten ihr zerbrochenes Herz und ihren kalten Körper. Und sie konnte nicht verhindern, dass ein kleines Licht der Hoffnung in ihr schien. Sah er all das wirklich in ihr? Sah er etwas, was sie nicht sehen konnte? Doch was brachte ihr das? Plötzlich spürte sie ein ziehen in ihrem Körper, ein Zeichen dafür, dass sie gleich erwachte.
"Es war anscheinend nur ein kurzer Schlaf und ich wache wohl gleich auf." sprach sie leise und hob den Blick in sein Auge. Ein letztes Mal strich sie mit der Hand über seine Schnauze. "Ich komme bestimmt nachher wieder, da es jetzt schon Abend sein muss bei mir. Ich hoffe, dich nachher wieder zu sehen. So lange werde ich in die Sterne schauen und mir vorstellen, dass es dich wirklich gibt und du oben am dunklen Himmel fliegst und mich suchst." Sie erhob sich, beugte sich zu seiner Schnauze und drückte auf diese einen leichten Kuss. Dann ging sie auch schon auf den Tunnel zu und war dann auch schon bald verschwunden. Doch sie nahm sie vor, wenn sie für die Nacht schlafen ging, wieder zu kommen.