Wind Beyond Shadows

Normale Version: New Warrior was born
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Ryan Ravenscar

Die Heimreise verlief fast schweigend, von gelegentlichen Blicken einmal abgesehen. Hingen sie wohl beide dem ein oder anderen Gedanken nach und doch waren sich diese wohl ähnlich. Wussten sie doch beide was er tun würde sobald sie ankamen. War sein Schicksal doch schon vor vielen Jahren besiegelt worden, sich wenn er es nun wissentlich vollendete. Wie es ausgehen würde, das wusste er selbst nicht. Blieben doch nur 2 Möglichkeiten, entweder er starb, oder er verwandelte sich in was auch immer. Hatte doch in keiner der Aufzeichnungen gestand mit was genau Valentin herum experimentiert hatte. Umso wichtiger war es das sie heim ritten, gab es dort doch genug Waffen damit ihn Noel notfalls ausser Gefecht setzen und richten konnte falls es nötig wurde. Nicht das er ihm gerne diese Aufgabe zu schob, oder es sich gar wünschte. Dennoch mussten sämtliche Eventualitäten mit rin rechnet werden und da gehörte ein vollkommen wildes Tier nun einmal dazu. So kreisten seine Gedanken immer zwischen dem her was kommen würde und dem was gerade geschehen war.
Hatte er es sich doch im tausenden von Nächten ausgemalt wie es wäre wenn er ihm an die Wäsche durfte. Jedes noch so kleine Detail hatte er sich ausgemalt und doch hatte ihn nichts auf die geradezu animalische Lust vorbereitet mit der et ihn mitgerissen hatte. War er doch vollkommen ungezügelt, hemmungslos und ja sogar selbst dann noch rechthaberisch und doch hatte er jede einzelne Sekunde, jeden harten Stoss genossen. Selbst jetzt spürte er noch immer die Nachwirkungen und rutschte hin und wieder versohlen ein klein wenig umher um den Druck etwas zu mildern. Ein mehr als nur denkwürdiges Ereignis welches er so schnell wohl nicht vergessen würde.
Je näher das Haus kam umso mehr ersetzte Anspannung die bis dahin behagliche Entspannung. "Im Keller ist ein Waffenlager" ergriff er schliesslich doch das Wort als es sich nicht länger vermeiden liess "wenn es nicht zu kontrollieren ist musst du es tun" beschwor er ihn in einem Ton der absolut keinen Widerspruch duldete. Wussten sie beide doch nicht was kommen würde, umso wichtiger war es das er sich vollkommen auf ihn verlassen konnte.

Noel Kreiss

Noel wusste nicht, woran er denken sollte, das eine war genau so unangenehm, wie das andere. Das eine forderte ebenso nach Aufmerksamkeit, wie das andere. Wandlung und Tod, oder Sex, der so vielleicht nie hätte passieren sollen. Aber wenn nicht jetzt, dann hätte es vielleicht nie wieder eine Gelegenheit dazu gegeben. Zudem... er war alles, nur nicht schleicht gewesen. Sogar der Beste, den er je gehabt hatte. Allein der Gedanke daran, ließ ihn schaudern. Nur das andere Thema verhinderte, das er all zu sehr daran dachte und vielleicht noch ein Problem bekam. So hüpften seine Gedanken also von einem zum anderen Thema, ohne das sie sich bei einem festsetzten.
„ja...“, sagte er nur, als man ihn zurück in die Wirklichkeit holte. Noel wusste auch ohne ihn, was zu tun war, denn er war, was er war. Seinen Wunsch würde er zudem respektieren, aber ihn immer wieder aufzuklären, war nicht nötig, was den Schluss zu ließ, das es Ryan eine gewisse Sicherheit gab, es immer wieder zu erwähnen, bis er Noel ein Versprechen abgerungen hatte. Wie in jeder Lebenslage, würde er sich auf ihn verlassen können, so schwer es auch für ihn wäre. Wer tötete schon den besten Freund? Ein Gedanke, den er noch von sich schob, auch wenn er bereit war, gezwungener maßen. Er war es ihm schuldig.
Dann kamen sie endlich an. Noel stieg ab und kümmerte sich um sein Pferd, ehe er ins Haus ging. Hier sah es so aus, wie sie es zurück gelassen hatten. Selbst der Zettel lag noch da und er erinnerte ihn an den absurden verlauf des Tages. der schlag, der Streit, der Sex... eine ganz absonderliche Mischung, da machte der Ort, an den sie ihn gehabt hatten, auch keinen Unterschied mehr.
„Warum willst du es tun?“, durchbrach er die entstandene Stille, denn die Frage wollte ihn einfach nicht los lassen. Warum es nicht dabei belassen, was war?

Ryan Ravenscar

Vielleicht war es närrisch das er ihn immer wieder zum gleichen Versprechen nötigte. Dennoch war es überaus wichtig. Würde er sonst niemandem genug Vertrauen um es zu verlangen und wenn es schon sein musste, dann wenigstens von der einzigsten Hand der er wirklich etwas bedeutete. Waren all die anderen doch nur hinter seinem Geld, seinem Namen her oder priesen ihn als guten Kämpfer. Was sich dahinter verbarg interessierte niemanden. All die Jahre hatte er nur ihn gehabt, warum also nicht durch dessen Hand sterben wenn es unumgänglich war.
Sich gründlich um sein Pferd kümmetnd eh er ihn auf die Weide entliess folgte er ihm ins Haus. Innerlich vollkommen angespannt und doch entschlossen. "Wir können so tun als hätten wir nichts gefunden, als wäre all dies nie geschehen" setzte er nach einer Weile an "an der Wahrheit wird es dennoch nichts ändern, sondern mich weiter jeden Monat quälen und irgendwann in den Wahnsinn treiben" schloss er, denn so harmlos die Alpträume vielleicht erschienen, ja selbst das jucken, so zermürbte es ihn doch Jahr um Jahr. Da setzte er lieber alles auf eine Karte, im der Hoffnung das auch er endlich einmal ein klein wenig Glück hatte und es nicht in einer absoluten Katastrophe endete.
Ihn an sich ziehend legte er seine Hände an seine Hüfte und zog ihn enger an sich "Alles wird gut" versuchte er mehr als zu zuversichtlich zu klingen, zuversichtlicher als er selbst war, eh er ihn sanft küsste.
Widerwillig von ihm lösend eh das Ganze wieder ausartete ging er ins Wohnzimmer und goss sich einen grosszügigen Drink ein. Auf einen der Sessel sitzend hielt er das volle Glas in der einen Hand, die fast schon harmlos wirkende Spritze in der anderen. Hin und her überlegend und sich doch im Kreis drehend bis er das Glas beiseite stellte und in einer geübten Bewegung in seine Vene schob. Scharf nach Luft schnappend während sich das Feuer seine Venen entlang kroch biss er sich auf die Lippe bis der Kolben hinunter und die Spritze im Kamin landete. Fast als wäre nichts passiert Griff er wieder nach seinem Glas und nippte an ihm, abwarten was passieren würde, falls überhaupt etwas geschah.

Noel Kreiss

Noel hätte ihn als pathetisch bezeichnet, wenn er gewusst hätte, wie genau Ryan das alles nahm. Aber im Grunde wäre er genau so gewesen. Wenn ihn jemand im Notfall töten sollte, dann von jemand, dem e nicht egal war, weil er sich der großen Mehrheit anschloss und es nur eine Tat war, wie jede andere. Niemand wollte einfach vergessen werden, auch er nicht.
Dann drinnen angekommen, bekam er die Antwort, nach der es ihm verlangte, doch war es nicht der Inhalt, den er hatte hören wollen. Gut, er konnte es nicht nachvollziehen und doch... es ließ ihn nachdenklich werden. Verstehen könnte er es, doch hatte er noch immer Zweifel, die er auseinander pflückte, während er ihn musterte.
„Ist es das wert, zu sterben?“, fragte er direkt heraus. Das sie mit der Wahrheit leben mussten, lag auf der Hand, es war die Entscheidung, wie er, oder sie, es taten. Hier gab es keine Garantie, das alles gut ging. Sie konnten es nicht wissen, nicht mal erahnen, da sie ja nicht mal wussten, was kam? Es konnte eine Katze, aber auch ein Bär oder vielleicht ein Elefant sein, selbst wenn letzteres unwahrscheinlich war. Vielleicht stand nachher kein Tier vor ihm, sondern ein Dämon! Noel atmete sehr schwer aus. Ihm gefiel das alles nicht, vor allem, da die Bedenkzeit so knapp schien. So viel gab es zu bedenken! Er fühlte sich überrollt, obwohl die Ahnung schon so lang im Raum stand...
Noel presste die Lippen aufeinander, als Ryan ihn an sich zog. Oft war er optimistisch, nahm die Sache, wie sie war, doch das hier... überstieg seine Kräfte. „Das sagst du so leicht...“, murmelte er und sah ihn böse an, wissend, das er doch nichts daran ändern konnte. Schlussendlich war es seine Entscheidung, da konnte er noch so dran rütteln.
Er ging dann ins Wohnzimmer. Noel dachte sich nichts weiter dabei, bis er zufällig ansah. Sein Blick wurde fassungslos. „Was machst du da?!“, fauchte er, schrie er und war in mehreren Sätzen bei ihm. „Kannst du nicht wenigstens Bescheid geben und vorwarnen?!“ Überschlug sich grade seine Stimme?! Er hab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, alles andere als Schmerzvoll, dafür aber umso aussagekräftig, wie dumm es war. Verzweifelt starrte er ihn an, außer Stande, ihm das Zeug aus den Venen zu quetschen.

Ryan Ravenscar

Pathetisch hin oder her, war ihm die Rückversicherung mehr als nur wichtig. Immerhin ging es hier nicht um sein leben, sondern vielmehr das der anderen, welches er vielleicht in Gefahr brachte und dies war eine Tatsache die er niemals akzeptieren könnte. Hatte er sein leben doch dafür verwendet um andere zu schützen und vor Unheil zu bewahren. Somit war es mehr als nur logisch das er alle Eventualitäten einberechnete, egal wie unschön diese vielleicht auch aussehen mussten. Sprachen sie doch hier nicht von einer 50/50 Chance das alles gut ging. Hätte das Geheimnis doch nicht so lange bewahrt werden können, wenn solch eine hohe Wahrscheinlichkeit bestand das alles gut gehen würde.
"Sterben werde ich so oder so" murmelte er leise, denn so unschön der Gedanke auch war, so rechnete er fest damit. Dennoch, einfach weiter machen als wäre nichts gewesen ? Das war absolut inakzeptabel. War sein Leben schliesslich immer von anderen bestimmt und in bestimmte Richtungen gelenkt worden, so das er endlich das Zepter selbst in die Hand nahm, mit allen möglichen Konsequenzen die es nach sich ziehen würde. Natürlich bedauerte er es, gerade nach allem was gewesen war. Hätte er gerne noch viele weitere Jahrzehnte mit ihm verbracht und doch würde diese Geschichte immer wie ein fader Beigeschmack an ihnen haften bleiben. Würde sich immer die Frage gestellt werden was gewesen wäre, wenn er es getan hätte. Somit stand die Entscheidung fest, so unlogisch wie es auch in seinen Augen sein musste. War es allein seine Entscheidung die ihm sonst keiner nehmen konnte, geschweige denn das er sie von einem anderen treffen lassen würde. Daher versuchte er es auch mit gespieltem Optimismus, auch wenn er sich diesen wohl gleich hätte schenken können. Viel mehr blieb ihm in dieser Situation nicht. Einzig ein Funken Hoffnung das wider Erwarten doch alles gut gehen würde.
Vielleicht deswegen und auch aus dem Grund heraus das er sich sonst wohl doch breit schlagen lassen würde setzte er sich selbst die Spritze. Konnten sie es doch drehen und wenden wie sie wollten, schlussendlich würde immer sehr viel mehr gegen die Aktion, statt für sie stehen. War es doch vollkommen wahnsinnig und verrückt und doch, irgendwo tief in ihm drin hoffte er das alles gut ging. Daher lächelte er ihn auch leicht an, ihm den erneuten Klaps verzeihend da er an seiner Stelle wohl genauso reagiert hätte. "Mit Logik und Diskussionen kommen wir hier beide nicht weit" blieb er vollkommen ruhig und gelassen, obwohl sich das Gift gleich einer Feuersbrunst immer weiter und weiter ausbreitete und ihn förmlich in Brand steckte. Dennoch zuckte er mit keiner Miene, gab mit keinem Laut preis wie höllisch das Ganze brannte. Einzig und allein an seinen Fingern, die sich immer stärker um das Glas klammerten, hätte man es erkennen können, sofern man überhaupt den Blick dafür hatte. Das Glas dennoch beiseite stellend schnappte er ihn kurz entschlossen und zog ihn auf seinen Schoss, seine Nase kurz an seinem Hals vergrabend, als wäre nichts gewesen und sie würden einfach nur einen vollkommen normalen Abend vor dem Kamin verbringen. "Hol das Grosskaliber" wies er ihn an, auch wenn er wohl selbst darauf gekommen wäre. Wussten sie dich nicht was schlussendlich kommen würde und doch egal was es war, die Kugeln würden ihn wenigstens eine Weile ausser Gefecht setzen, so das er kostbare Sekunden gewann um handeln zu können. Mit einem letzten Kuss, der vielmehr an Verzweiflung, denn an Leidenschaft grenzte gab er ihn wieder frei. Den Blick auf ihn gerichtet als er davon stürmte um auf das Unvermeidliche vorbereitet zu sein.
Erst als er ausser Sichtweite war liess er die Fassade fallen und stöhnte schmerzerfüllt auf. Wellen glühend heisser Lava schienen immer wieder gegen seine Haut zu branden, sorgten dafür das sie sich anfühlte als würde sie jeden Moment unter dem Druck zerreissen. Mit einem leise geflüsterten "Ich liebe dich" brach er schliesslich von Krämpfen geschüttelt von dem Sessel. Laute der unendlichen Pein mischten sich mit einem für ihn ohrenbetäubenden Knacken, welches ihm den Magen umdrehte. Hatte er derlei Geräusche doch schon ein paar Mal gehört und wusste das es das Bersten von Knochen waren. Hilflos der Qual ausgeliefert und seine Eltern samt Valentin verfluchend für das was sie ihm angetan hatten nutzte er jede Sekunde einer Atempause um Luft zu holen, nutzend eh die nächste Welle über ihn rollte und mit sich riss. Sämtliche Hoffnungen aufgebend das es irgendwie gut ausgehen konnte. Fühlte es sich doch eher an als würde er jeden Moment implodieren und sich in tausenden Einzelteilen im Wohnzimmer verstreuen. Dennoch, einzig und allein der Gedanke an ihn verhinderte das er aufgab. Erbittert kämpfte er sich Welle um Welle durch den Schmerz. Kämpfte gegen den Schmerz als Krallen aus seinen Fingerspitzen heraus schossen, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Kämpfte gegen die drohende Ohnmacht als scharfe Reisszähne sich erbarmungslos durch sein Zahnfleisch bohrten und seinen Mund mit Blut füllte, so das er immer mehr und mehr Probleme bekam zu atmen. Kämpfte gegen den Schmerz als mit einem markerschütterndem Knacken seine Wirbelsäule brach und sich auf unnatürliche Weise bog und stauchte. Kämpfte als nach und nach Fell durch seine Haut brach und diese nur noch in Flammen zu stehen schien.
Ein Kampf der sich scheinbar endlos in die Länge zog, immer wieder jeden einzelnen Knochen brach, nur um ihn neu zu positionieren. Mehr besinnungslos denn tatsächlich noch voll da bemerkte er eine Welle, eine Welle die um einiges schlimmer werden würde als sämtliche Wellen zuvor zusammen gerechnet. Mit einem letzten Akt der Verzweiflung bäumte er sich laut schreiend auf, ein Schreien welches am Ende hin in einem schmerzerfülltem Fauchen endete, doch dies bekam er gar nicht mehr mit da ihm die Sinne schwanden.
Wie lange er ohnmächtig war konnte er nicht sagen. Waren es Sekunden ? Waren es Minuten ? Waren es gar Stunden gewesen ? Er wusste es nicht und doch schlug er schliesslich wieder seine Augen auf. Vollkommen verwirrt darüber wie gestochen klar alles plötzlich war. So gestochen das er selbst einen haarfeinen Riss im Sims des Kamins sehen konnte, welcher ihm vorher niemals aufgefallen war. Versucht sich zu erheben landete er sogleich wieder auf der Schnauze. Moment SCHNAUTZE ?! Verwirrt blickte die mächtige Raubkatze, die er nun war auf das seidig weisse Fell, welches von schwarzen Flecken hier und dort unterbrochen war. Weisses Fell samt mächtigen Pranken !!! "Heilige Scheisse "dachte er sich, nicht wissend das die Wandlung nicht nur seinen Körper verwandelt hatte, sondern das er ab nun auch so mit Noel kommunizieren konnte. Den mächtigen Schädel hin und her wendend hielt er nach ihm Ausschau, nur um sein eigenes Erstaunen in seinen Augen wieder gespiegelt zu bekommen. Erneut versuchte er auf die Beine zu kommen, schaffte es sogar glatt den schweren Körper zu erheben, nur um im nächsten Moment über die eigenen Pfoten zu stolpern und so erneut auf der Schnauze zu landen. Das Fauchen, welches die Wände des Raumes erzittern liessen trugen den Beweis seiner Frustration wohl merklich hörbar nach aussen. Unter kriegen liess er sich dennoch nicht und schaffte es tatsächlich nach einigen weiteren Fehlversuchen sich wenigstens soweit auf zu richten damit er ihn ansehen konnte. Leise knurrend, fauchend und ja sogar ein wenig winselnd, versucht sich ihm irgendwie mit zu teilen. War er doch noch immer klar bei Verstand und doch war alles vollkommen anders. Den Blick starr auf ihn gerichtete versuchte er ihm irgendwie klar zu machen das er das Gewehr beiseite legen konnten, frustriert über die eigene Unfähigkeit sich bemerkbar zu machen auf eine Art und Weise die ihm verständlich sein würde. "Noel ?"versuchte er es in einem letzten verzweifelten Versuch ihn wenigstens gedanklich mit zu teilen das er noch immer der Gleiche war, nicht ahnend das er ihn tatsächlich erreichen würde.

Noel Kreiss

Noel tötete ihn mit Blicken, da brauchte es keine Messer oder Dolche aus dem Keller. Mochte sein das Logik hier nicht half, aber das war doch einfach dumm! Wie hieß es doch? Besser schlecht gesessen, als gut gestanden? Sie hätten noch so viel erleben können, als das, was sie wahren und all das setzte er nun, neben seinem Leben, aufs Spiel um – um es mal blöd zu sagen – ein paar Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen.
Er hatte so viel mehr verdient, als diesen Klaps, doch nun war es zu spät. Viel zu spät, dann irgendwas hätte er noch gern dazu gesagt, auch wenn es ihn wohl nicht umgestimmt hätte. Noel fühlte Verzweiflung, als hätte man ihm irgendwas entrissen, als würde er versuchen, Wind zu fangen, nur um dann zu bemerken, das es unmöglich war. Dennoch hielt ihn nichts davon ab, denn jemand, der wichtig war, brauchte die Luft zu atmen. Ihm wurde die kehle eng und das Atem fiel ihm schwer, gleich wie sehr er zu schlucken versuchte, der Klos wurde immer größer und schwoll an.
„Du bist so ein Idiot.“, murmelte er und starrte ihn an, zu etwas anderem war er nicht mehr in der Lage. Das er es wehrlos zuließ, das Ryan ihn auf seinen Schoß zog, war da wohl nicht verwunderlich. Ihm lief es kalt den Rücken herunter. Es war so falsch, was hier passierte! Es kam ihm vor, als würde er über sich schweben, sie beide beobachten, ohne auch nur handeln oder sein einmischen zu können. Ein Film, nur ein Film, oder eine Geschichte... vielleicht auch nur ein Traum. Noel wusste es nicht und nahm den Kuss lethargisch hin, ehe man ihn auf die Beine schob.
Noch nie war er sich so falsch und deplatziert vorgekommen. Seine Bewegungen waren steif, als er nach unten ging und das verlangte heraus brachte. Dazu brachte er mehrere Messer mit, die er sich in den Hosenbund geschoben hatte. Sicher war sicher. Alles konnte hier passieren. Gedanklich ging er alle Tiere durch, die wahrscheinlich waren, schüttelte den Gedanken aber wieder ab. Wer war schon in der Lage in den kranken, verschachtelten Geist Valentins zu tauchen?
Er wollte zeit schinden, sich Zeit lassen, um dem unausweichlichen zu entgehen, doch als das erste Knacken ertönte, welches so fremd und gleichzeitig so vertraut war, rannte er zum Ursprung der morbiden Geräusche, um das zu sehen, was er seinem Lebtag wohl nie wieder vergessen würde. Übelkeit überrollte ihn bei dem Anblick, den er nicht definieren konnte. Es sah so falsch aus, was dort passierte! Einmal mehr fragte er sich, wie jemand mit solchen Dingen experimentieren konnte.
Fassungslos starrte er ihn an, glaubend, den Schmerz zu spüren, der in der Luft lag und der von Ryan auszugehen schien. Allein der Anblick bereitete ihm Schmerzen. Er hasste es, nicht zu wissen, was er tun sollte, doch … er war zur Salzsäule erstarrt, einfach nur unfähig irgendwas zu tun. Konnte ein Anblick in Schockstarre versetzen? Noel hielt sich am Tür rahmen fest, andernfalls hätten wohl seine Beine unter ihm nachgegeben, was ihn zum leichten Opfer gemacht hätte. Klackend lud er das großkalibrige Gewehr durch, ein hilfloser versuch Herr der Lage zu werden.
Wie viel zeit verstrichen war, konnte er nicht sagen, denn sein Blick war samt Gewehr unablässig auf das fellige Etwas gerichtet, welches langsam zu sich zu kommen schien. Kein zucken ließ er außer Blick. Alles andere spielte keine Rolle mehr. Seine Waffe war starr auf das Wesen gerichtet, welches er nun auch erkannte. In der freien Wildbahn hatte er schon einige dieser Wesen gesehen, wusste um ihren Charakter, was ihn nur noch sensibilisierte.
Mehrmals versuchte es sich zu erheben, war aber erst nach einigen Fehlversuchen mit Erfolg gekrönt. Natürlich bemerkte er die Laute, was ihn das Gewehr nur noch entschlossener halten ließ, bereit, zu schießen, sobald e angriff. Das er aber eine stimme in seinem Kopf hörte, irritierte ihn. “Ryan?!“, fragte er ungläubig zurück, die Waffe jedoch nicht senkend.

Ryan Ravenscar

Nur zu gerne hätte er ihm all das erspart. War es doch mehr als nur verwegen zu verlangen was er von ihm verlangte. Ging es einfach viel zu weit und doch war erder Einzige dem er es zu traute. Klar hätte er irgendwer fragen können, doch das Risiko in einem Labor zu enden, oder schlimmer noch als tollwütig Bestie durch die Wälder zu streifen war einfach zu gross. Konnte nur er, nein musste eres tun falls es wirklich zum Äussersten kam. Ein Dienst der weit über Freundschaft und gar Liebe hinaus ging und dennoch notwendig war.
Das er es tatsächlich überlebte, nun damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Ganz im Gegenteil, fühlte er dich selbst jetzt noch jeden Knochen, jeden Muskel protestieren über diesen gewaltsamen Akt und dennoch lebte er. Etwas das ihn eigentlich glücklich hätte Stimmen sollen, wäre da nicht ein mehr als nur entschlossener Blick samt einem Grosskaliberauf ihn gerichtet. Den Drang zu ihm zu laufen widerstand er, denn diese Aktion würde er definitiv nicht überleben. Also versuchte er sich anderweitig irgendwie bemerkbar zu machen. Nur war weder das knurren, noch das Frauchen, noch das winseln von Erfolg gekrönt, sondern verschlimmert womöglich die aussichtslose Situation nur noch mehr. Somit schrie er gedanklich seinen Namen, sich mit der Ausweglosigkeit der Situation fast schon anfreundend, nur um wohl mehr als nur verdutzt drein zu schauen als tatsächlich eine Reaktion zu bekommen.
Die pelzigen Ohren hoch aufgerichtet überlegte er angestrengt. Hatte er sich definitiv nicht verhört, konnte er dich von hier aus das leise Pieosen von Ratten unten im Keller hören. Somit hatte er sich das Ganze wohl kaum eingebildet. "Nein der Weihnachtsmann du Idiot" antwortete er daher mehr als nur flapsig ohne sich selbst bewusst zu sein wie er es überhaupt anstellte. "Nimm das Ding runter eh es versehentlich doch noch los geht" forderte er, als er bemerkte das er ihn wie auch immer tatsächlich verstehen konnte seinem mehr als nur verdutzten Gesichtsausdruck nach. War es ihm gerade vollkommen egal wie es funktionierte, solange es funktionierte. "Nimm es runter" forderte er ihn erneut auf als das Gewehr noch immer nicht sank, sondern er nur weiter angestarrt wurde "Ich bin immer noch da nur, nur.... Irgendwie pelziger" versuchte er ihm klar zu machen das er keine Bedrohung war. War er doch schon froh das er halbwegs sass, an rennen oder gar jagen war da gar nicht zu denken. Dennoch erhob er sich mehr als nur wackelig als er das Gewehr endlich sicherte und beiseite stellte. Mehr wackelnd als tatsächlich laufend und den halben Weg eher rutschend da er mal wieder über die Pfoten fiel landete er doch halbwegs vor seinen Füssen und versuchte ihn an zu grinsen. Dumm nur das Katzen nicht lächeln konnten, sondern vielmehr ihre Reisszähne zeigten. Der Schauer den er ihm damit über den Rücken jagte, samt dem unterschwellig Duft von Angst nahm er war. "Schätze Grinsen fällt als Fellknäuel aus" Ruhig liegen bleibend bis er sich halbwegs entspannte kroch er auf dem Bauch weiter bis er seinen Kopf endlich auf seine Füsse fallen lassen konnte und ihn fast schon treuherzig anschaute.

Noel Kreiss

Welch Ironie wäre es, wenn er die Wandlung überstand, nur um dann von Noel erschossen zu werden, weil dieser ihn missverstand, da er die Laute, die das Tier von sich gab, nicht richtig deuten konnte. Wer verstand schon ein Fauchen richtig? Ein Knurren? Selbst ein Winseln konnte man kaum deuten, umso überraschter war er von der vertrauten stimme in seinem Kopf, von der er annahm, das er sie sich nur einbildete! Er ahnte, was es alles gab, konnte es zum Großteil bekämpfen und doch schien es langsam über seinen verstand zu gehen. Das es Menschen gab, die sich in Wilde Tiere wandelten, wusste er, dennoch. Noel überlegte fieberhaft, ohne wirklich einen Gedanken fassen zu können.
„Hier... geht nichts versehentlich los.“ Redete er mit sich selbst? Oh, wie blöd kam er sich grade vor. Heute hatte er wirklich jede Facette der Gefühlspalette durchgemacht, das er nun überschnappte und mit sich selbst redete, machte da sicher keinen Unterschied mehr, wie er glaubte. Sein Arm zitterte, nicht vor Angst, nicht vor Anstrengung. Die Waffe hätte er noch stunden im Anschlag halten können, viel mehr glaubte er, über zu schnappen.
Er sicherte das gewehr,hiel es aber noch für einige Momente fest, ehe er es wegstellte. Fast schon schwerfällig ließ er sich in den Sessel fallen, noch immer nicht glaubend, was sich hier abspielte. Die Stimme in seinem Kopf schien jedoch wirklich von ihm zu stammen, denn der unterschwellige Ton war so vertraut... das konnte nur von ihm stammen. Und doch war alles so absurd.
„Nein, … jedenfalls in der Öffentlichkeit...“, stimmte er zu, versuchend, wieder Herr über sich zu werden. Seine Hände hatte er locker in die Lehnen gekrallt und ließ alles erst mal auf sich wirken... Gut das das Alkohol noch auf den Tisch stand, von dem er sich einen große Schluck genehmigte.

Ryan Ravenscar

Ganz so traute er ihm nicht. War innerhalb kürzester Zeit so viel passiert das es nur all zu logisch war das er dachte das er den Verstand verlor. Wahrscheinlich würde es ihm gleich gehen sofern er eine ruhige Minute hätte um sich alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Doch die Zeit gab er sich nicht. Viel zu wichtig war es ihm irgendwie klar zu machen der er immer noch der selbe war, das er immer noch klar bei Verstand war und keine Bestie die einfach über ihn her fallen würde.
Leicht knurrend als er zum Sessel ging schaute er ihm hinterher. Alles andere als begeistert von der Aussicht sich wieder zu erheben. Bisher waren seine Versuche ja nicht wirklich von all zu viel Erfolg gekrönt gewesen. Dennoch erhob er sich und wankte in seine Richtung. Fast schon Stolz auf sich das er es ohne ständige Bauchklatscher schaffte. Viel zu früh gefreut! Verkalkulierte sich der neue Körper doch mal wieder, so das er ihm wortwörtlich halb in dem Schoss fiel, oder vielmehr sein Kopf in seinen Schoss. "Wehe du bewegst dich in nächster Zeit" warnte er ihn, machte dieser Mist doch absolut keinen Spass. Wie schafften das nur die anderen Gestaltwandler?! Dennoch nutzte er die Gunst des Augenblicks und leckte flink mit seiner rauen Zunge über seine Hand. Diesmal verzichtete er jedoch auf ein Katzengrinsen, spürte er die Anspannung doch so schon mehr als gut genug und wollte ihn nicht letztendlich doch in die Flucht schlagen. Würde dies doch nur bedeuten das er ihm hinterher musste und da verzichtete er gerne drauf.
"Kraul mich" forderte er ihn schamlos auf, denn so konnte er wohl schneller begreifen das es kein Alptraum oder dergleichen war und zudem, nun, zudem brauchte er seine Nähe um sich zu vergewissern das alles ok war.

Noel Kreiss

„Sonst noch Wünsche der Herr?“, fragte er sarkastisch, das alles wirklich nicht glaubend und daran zweifelnd, das es das Kraulen besser machte. Dennoch tat er ihm dein gefallen, ließ die Hand absichtlich schwer auf seinen Kopf fallen und schob die Finger in das weiche Fell.
„Hm, wenn du nicht spurst, mach ich einen netten Vorleger aus dir....“ Es musste herrlich sein, am Morgen zu erwachen, die Beine aus dem nett zu schwingen, wo sie weiches Fell berührten. Es wäre sehr auf wendig, aber Kenntnis hatte er darüber, wie man es haltbar machte und behandeln musste. Oft genug hatte er zu gesehen, jedoch noch nie selbst probiert.
In seinen Überlegungen vertieft, die ihm so willkommen warne, da sie ihn vom eigentlichen Ablenkten, schob er die hand- tiefer in das Fell, zum Nacken hin, wo er ihn wie gewünscht kraulte. Es war wirklich befremdlich. Er war so weich, so katzig und so schwer. Das Bett würde sicher seine Mühe mit ihm haben, wodurch der Gedanke in ihm reifte, vor dem Kamin mit ihm zu Schlafen. Viele Decken, viele Kissen und ein warmes wärmendes Feuer. Der Gedanke gefiel ihm. Und doch... Es war falsch, als er ihn ansah. Er war eine überdimensionale Katze!!!
„Da werde ich viele Katzenfutterdosen brauchen...“, murmelte er, waren die Dosen doch so klein, das es oft nicht mal eine handvoll war. „Aber bei einer wirst du sicher auch nicht verhungern.“, grinste er, ignorierend, das so eine Dose mit Glück 100g fasste. Eher 50g. Noel war sich sicher. Er schnappte nun wirklich langsam über, sodass er die Augen schloss. Kinder waren auch der Meinung, was man nicht sah, war nicht da. Ein Gedanke, der von seinen kraulenden Fingern lügen gestraft wurde.
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