Wind Beyond Shadows

Normale Version: Look into my eyes, that proves it. I'm not human
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Vaíne Themiskyr

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;;[look into my eyes
that proves it. I'm not human
Vaíne & Nick | 12. Juni 2015 | Hangman's Lap


Das Monster rannte auf die Tribüne zu. Gellende Schreie von allen Seiten wurden laut, als die ersten Zuschauer von ihren Stühlen aufsprangen und versuchten das Weite zu suchen. In ihrer Panik, war es vorbei mit der Nächstenliebe, so eilig hatten sie es, dem Ungeheuer zu entkommen.

Klappernd landeten Stühle umgestürzt auf dem sandigen Boden. Mit dumpfem Aufprall folgten ihnen einige Zuschauer, die durch die Hast anderer Flüchtender umgestoßen worden waren.
Zotteliges Fell, über zwei Meter groß und ein Maul voll spitzer Zähne, stieß das Monster ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, das jedem sofort klar machte, dass es Hunger hatte.
Seine Klauen packten nach einer der Zuschauerinnen, die wiederum sofort erschlaffte, als die Ohnmacht sie überwältigte. Achtlos landete sie am Boden. Das Biest hatte das Interesse verloren. Die Ersten hatten den Ausgang erreicht, doch der Weg war versperrt worden. Es gab keinen Ausweg und die schiere Todesangst, die pure Panik nahm noch weiter zu.

Vaíne stand hinter dem Vorhang, der die Manege von dem Teil abtrennte in dem sich die Artisten auf die Show vorbereiteten und gähnte unverhohlen, ohne sich die Mühe zu machen, etwa die Hand vor den Mund zu heben. Draussen jagte das ach so schreckliche Monster weiterhin die Zuschauer über den staubigen Boden. Niemand schien zu bemerken, dass bisher kein Einziger verletzt worden war. In ihrer Panik erkannte natürlich keiner der Gejagten, das das hier eigentlich nur ein Teil der Show war.

Mittlerweile kannte Vaíne diese, wie auch jede andere Nummer der Artisten in und auswendig. Es war die letzte Show des Abends, zurück in New York, nachdem sie Monate unterwegs gewesen waren. Der Abschluss einer gelungenen Saison, könnte man sagen. Eine Show noch und sie hätte Urlaub, irgendwie zumindest. Vor ein paar Jahren hätte, Vaíne selbst nicht anders reagiert, bei Anblick des großen Bären, der vermeintlich im Mordmodus auf sie zu gerannt gekommen wäre.

» Solltest du nicht langsam einschreiten? « ertönte Chuck’s Stimme zu ihrer Linken. Der lockenköpfige Kerl starrte sie offensichtlich belustigt an, während seine Finger damit beschäftigt waren den Tabak in Papier einzurollen.
» Mh, ich könnte, aber… « ihre Schultern zuckten gelangweilt hinauf.

Jetzt hatte der Bär ein neues Opfer unter den Zuschauern auserkoren. Eine blonde Frau, die sich unter einem der Stühle zusammen gekauert hatte.
Der beschützt dich mit Sicherheit, der magische Klappstuhl dachte Vaíne und verkniff sich nur mühsam das gehässige Lachen. Jedes Mal reagierten die Menschen gleich, sie kamen um die Freaks zu sehen, dann folgte der Unglauben, darauf das Misstrauen und schließlich kamen noch Ekel und Angst hinzu.

Während Chuck neben ihr in seiner Hosentasche nach den Streichhölzern zu stöbern begann, erhaschte Vaíne einen Blick des Direktor’s, der sie auffordern anblickte.
Ja, ist ja schon gut. ein Seufzen glitt über ihre Lippen, als Vaíne sich aus dem Schatten löste, Chuck verschwand und die kleine Blondine hinaus in’s grelle Licht der Manege trat.

…..

Stunden später war das Zelt verstaut, der letzte Wagen befestigt und ein Hauch von Freiheit schien in der Luft zu hängen. Süß, verhängnisvoll und so verlockend, dass es nicht nur Vaíne schwer fiel ihm zu widerstehen. Der Bär hatte längst die Gestalt gewechselt und trottete in Form des ihr so vertrauten, hochgewachsenen und ein wenig zu haarigen Artisten Taízer durch das Lager. Halbnackt natürlich, auch wenn das bei ihm nicht zu heißen hatte. Sofern möglich rannte der Artist lediglich mit Schurz bekleidet und am besten noch einem zappelnden Fisch zwischen den Zähnen durch die Gegend. Chuck blieb verschwunden, Vaíne’s Hochgefühl schien ihn zu bändigen, denn heute stand es selbst ihr danach zu feiern. Es bedurfte keinem Ego, das sie in Schwierigkeiten brachte, dafür würden heute auch die Artisten reichen, die sich, die kleine Vaíne im Schlepptau, auf den Weg gemacht hatten um draussen in New York’s Straßen, außerhalb den schützenden Mauern des Omega’s auf die Pauke zu hauen.

Auch wenn sie das Omega nicht hätten verlassen müssen um alles zu ergattern wonach es ihnen auf der Seele brannte, begann die Kneipentour. dennoch erst zwei Straßen weiter vom Eingang des Club-Komplexes. Nach einer Stunde, die Uhr war auf die 10 Uhr Abends-Marke vorgerückt, befanden sie sich in der dritten…vielleicht auch in der vierten Bar. Die Gruppe wählte meist abgewrackte kleine Bars, in dessen Schankraum der Rauch stand. Überall roch es nach einer Mischung aus Alkohol, Zigaretten, billigem Spülmittel, Kotze und zum Leidwesen ihrer Nase, jede erdenklichen Körperflüssigkeit, die die Menschheit im Stande war auszuscheiden. Hier fühlten sie sich zuhause, am Rande der Gesellschaft oder eher an deren Ende.

Auch die Artistin hatte es sich nicht nehmen lassen, ein. Bier nach dem anderen in sich hinein zu kippen und ihr Alkoholpegel schien sich mittlerweile kontant zu halten. Wo die zierliche Blondine dies hinsteckte, schien nicht klar zu sein. Vielleicht lag es an dem veränderten Blut in ihren Adern oder ihrer Resistenz, die sie über die Jahre gegen diese Art von Substanzen aufgebaut hatte. Vielleicht spielte jedoch auch das beachtliche Abendessen eine Rolle, das die Truppe sich vor dem Aufbruch gegönnt hatte.

In jedem Fall aber herrschte hier im Hangman’s Lap, der schäbigen Bar in Hell’s Kitchen eine ausgelassene Stimmung. Taízer, Sio grölten durch die Gegend, sogar Aska, der verschlossene Shifter hatte sich ihnen angeschlossen und bestellte ein Bier nach dem anderen.

Man beäugte das ungewöhnliche Grüppchen skeptisch, die drei Männer, die Vaíne jeder um mindestens zwei Köpfe überragte, hielt sich aber von ihnen fern. Taízer zu gut gelaunt um mürrisch zu sein, schnappte sich zwischenzeitlich die kleinere Vaíne um sie zu schultern und mit ihr durch den Raum zu stolzieren, als wäre sie seine Kriegsbeute und er gerade von einer blutigen Schlacht nach Hause zurück gekehrt.

» Lass mich…« täuschte Vaíne Würgegeräusche vor, in der Hoffnung das würde den Shapeshifter abschrecken, aber es funktionierte nicht. Erst nach drei weiteren Runden durch den Schankraum, ließ er sie runter und hockte sie auf den Tresen, sodass ihre Beine über dem Boden baumelten. »Arschloch. « grummelte sie, war aber viel zu gut gelaunt um ihrem Kollegen und Freund tatsächlich böse zu sein.

Das Bierglas neben sich leerte sie in wenigen Zügen und schmiss es nach dem massigen Shifter, von dem sie wusste, das ihn selbst eine Platzwunde nicht lange beschäftigen würde. Allerdings verfehlte sie ihn und das Glas zerschellte kaum 10cm neben dem Kopf eines Mannes, der im Halbschatten in einer der Sitzgruppen auf der anderen Seite der Bar saß und wahrscheinlich mit allem rechnete nur nicht damit, das plötzlich jemand damit begann mit Gläsern nach ihm zu werfen.



Nick Travelo

3315510000 Sekunden
55258500 Minuten
920975 Stunden
38373 Tage, 23 Stunden
5481 Wochen, 6 Tage, 23 Stunden
1260 Monate, 22 Tage, 23 Stunden
105 Jahre, 22 Tage, 23 Stunden

In den Augen eines Menschen wahrscheinlich eine unendliche Zeit, ja selbst für ihn selbst und doch nicht genug Zeit um all das zu vergessen was damals passiert war. Jahrzehnte lang hatte er einen grossen Bogen um seine Vergangenheit gemacht und die Stadt wie die Pest gemieden und doch führte ihn ausgerechnet der Tipp eines Informanten wieder hier her. Zurück zu dem Ursprung dessen was einmal gewesen war und schon längst in Vergessenheit geraten war. Nur mehr er war doch, eine üble Laune des Schicksals, welch von dem vergangenen Prunk, von der Dekadenz, von den Ausschweifungen der damaligen Zeit berichten konnte. Nicht weil er davon gehört hatte, oder sich belesen hatte. Nein, damals war er selbst ein Teil gewesen. Hatte das Leben in vollen Zügen genossen und nur so mit Geld um sich geworfen, ohne auch nur eine Sekunde über die Folgen oder gar Konsequenzen einer Handlungen nach zu denken. Zeiten in denen er nie weiter als bis zur nächsten Party gedacht hatte.
Ein vollkommen anderes Leben, als das welches er heute führte. Stand er doch damals im Mittelpunkt jeder Menschenmasse, während er sie heute so weit wie nur eben möglich mied. Stand er damals doch fast tagtäglich in einem der zahlreichen Boulevardblätter, während heute niemand mehr wusste wer Benjamin Noah Silberstein war, geschweige denn das einer ahnte das er noch immer unter ihnen weilte. Hatte er die Jahrhunderte doch scheinbar vollkommen unbeschadet überstanden. Im Körper eines 23jährigen Mannes in voller Blüte gefangen und für immer gefangen in den Erinnerungen dessen was passiert war und was er selbst nach all den Jahrzehnten die er auf der Erde verweilte niemals vergessen würde.
Hätte auch nur der geringste Hauch einer Chance bestanden den Auftrag ab zu lehnen, ohne sich erklären oder gar seine Vergangenheit preis zu geben, so hätte Nick, wie er sich nun nannte, nach diesem winzigen Strohhalm gegriffen. Dennoch war er der Einzige, welcher sich gerade in der Nähe aufgehalten hatte und während seine Kameraden weiter die Bande verfolgte, welche nichtsahnende Menschen zur puren Belustigung wandelte nur um sie hernach auf sie los zu lassen, musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beissen und sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen. Vieles erinnerte heute nicht mehr an die Metropole von damals. War doch alles mit lärmenden und stinkenden Autos vollgestopft und ein Betonklotz schmiegte sich an den anderen. Auf den ersten Blick ein Vorteil für ihn und doch erspähte er hier und dort verlassene Ruinen. Häuser einstiger Bekannter, oder Orte an denen damals das Leben blühte und die nun Stück für Stück von der Natur zurück gefordert wurden. Zeit inne zu halten nahm er sich nicht, beschwor es doch nur die Geister der Vergangenheit hinauf und dies wollte er unter allen Umständen vermeiden.
So fuhr ohne einen Blick zurück zu werfen zum vereinbarten Treffpunkt. Nicht gerade ein wirklich sehr beliebter Hotspot allem Anschein nach. Lag es doch mitten in Hell`s Kitchen, einer Gegend die selbst in seiner Jugend schon verschrien und möglichst gemieden wurde. Sorgen um seine Sicherheit machte er sich trotzdem nicht, vielmehr um seine Maschine die ihm als Einziges am Herzen lag. Hatte er doch Monate verbracht sie liebevoll zu restaurieren und wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen zu lassen. So parkierte er auch einige Gassen weiter und lief das letzte Stück zu einer Bar namens Hangman’s Lap, welche leider nicht nur von aussen schäbig wirkte. Schlug ihm doch schon beim öffnen der Türe der abgestandene Gestank nach kalter Asche entgegen, gemischt billigem und viel zu süssem Parfum und den verschiedensten anderen Ausdünstungen der Menschen die sich lauthals unterhielten und die Bar mit Leben füllten. Eigentlich ein Grund sofort wieder um zu drehen, wäre da nicht der Informant, welcher heute hier auftauchen sollte.
So verzog er sich in eine der hintersten Ecken, welche nur unzureichend ausgeleuchtet waren und ihn mehr verbargen, als wirklich zeigten. Um den Anstand zu wahren bestellte er sich ein Bier und einen Whisky, obwohl er keines von beidem anrührte. Brauchte er doch nicht erst probieren um zu wissen das das Bier mehr Wasser entsprach und der Whisky aus irgendwas zusammen gepanscht war. Das er derlei zudem nicht mehr benötigte, sondern es ihn vielmehr nach anderen Dingen gelüstete tat nur sein übriges. So verbrachte er Stunde um Stunde, abwartend, fast schon lauernd in der Ecke und beobachtete jeden genau, welcher dies Etablissement betrat.
So war es nicht weiter verwunderlich, das ihm natürlich auch nicht die Gruppe lärmender Männer entging, welche sich um eine zierliche Blondinne herum tummelten und sie keinen Blick aus den Augen liessen. Kurz zeigte sich fast ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen, als er die Reaktion der anderen Gäste sah, welche unverhohlen starrten und den Mund nicht mehr zu bekamen und anfingen über die kleine Gruppe zu tuscheln. Hatte sich doch in all den Jahrhunderten nichts verändert. Ganz im Gegenteil, wurden Menschen die nicht der Norm entsprachen noch immer argwöhnisch beobachtet und sofort in eine Schublade gesteckt. Hätten sie gewusst das die kleine Gruppe noch sehr viel mehr verbarg, so wären sie wohl schreiend geflüchtet. Waren dort doch nicht nur Menschen gekommen. Vielmehr hatten sich Wesen wie er und doch auch wieder nicht hier eingefunden. Was genau die 3 Männer waren konnte er nicht sagen, war er Wesen wie ihnen bisher nur selten begegnet und doch wusste er das man sich mit ihnen nicht anlegte, ausser es liess sich nicht anders vermeiden. Doch nicht die Männer waren es die einen Hauch von Neugierde weckten. Vielmehr war es die Blondinne, welche scherzend und lachend mit den Männern umher blödelte und ihnen in nichts nach stand. Ob sie wohl wusste mit welchen Bestien sie dort ihr Unwesen trieb ? Wohl kaum, sonst wäre sie wohl kaum so unbefangen. Liess sie sich doch gar von einem von ihnen quer durch das Lokal umher schleppen wie eine Puppe, nur um ihn hinterher auch noch zurecht zu stutzen für sein doch mehr als nur kindisches Verhalten. Doch die Blödelei ging sogar noch weiter, bis schliesslich ein Glas geworfen war und auch noch in seiner Richtung landete. Die Mühe aus zu weichen machte er sich nicht. Hatte die Kleine doch mehr als nur schlecht gezielt. "Schätze du musst besser zielen üben" rügte er sie mit seiner leicht rauen Stimme allem Anschein nach amüsiert, während seine braunen Augen ihren Blick suchten und an ihrem Gesicht haften blieben. War er doch keiner von denen die Frauen nur nach dem einen beurteilten, geschweige denn nur auf derlei aus waren. "Oder wolltest du mich tatsächlich treffen ? Weil auch dann solltest du das werfen üben" neckte er sie fast schon, eh er sich in seiner Sitzecke gelassen zurück lehnte, als wäre nichts gewesen und doch trügt der Anschein.