Wind Beyond Shadows

Normale Version: crystal past
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3

Arviu

Seit der Flucht war einige zeit verstrichen und doch konnte er nur ahnen, wie sie es geschafft hatte, denn wirklich wissen. An sich nichts, was ihn beunruhigen würde, wenn es sich um eine normale Flucht handeln würde. Nur, eine solche wäre ihr nie möglich gewesen! Sein Bann war so eingerichtet gewesen, das nur Magie von außen hätte bewirken können, das sich die Kuppel um sein Haus herum, sich öffnen konnte. Weder hatte sie die Möglichkeit besessen, mit anderen Kontakt aufzunehmen, noch hätte irgendwas sonst den Bann aufheben können, was nicht Drache war.
Soweit so gut. Doch was war passiert? Seine Ahnung war so fantastisch, das sie nie hätte der Wahrheit entsprechen können, doch eine andere Möglichkeit gab es nicht! Wie er es auch drehte und wendete, es konnte nur einer ihrer Artgenossen gewesen sein. Nur wie hatte dieser ihm entschlüpfen können? Leben sie so verborgen, so abseits, das nicht mal er auf die Idee gekommen war, den Ort in Betracht zu ziehen? Oder lebte das Wesen unmittelbar vor sich, das er ihn schlichtweg übersehen hatte?
So oder so. Sein Domizil hatte er vorerst aufgeben und er er hatte sich hier in den Höhlen zurück gezogen, die er schon seit Jahrhunderten als Sein betrachtete. Dumm nur, das man auf die Idee gekommen war, darauf eine SCHULE zu errichten. Eine SCHULE!?
Ein Haufen nichtsnutziger Kinder, die meinten mit Magie herum spielen zu können! Und als würde das nicht reichen, auch noch ein paar Jäger, die an Größenwahn litten und meinten, sich mit Dämonen anlegen zu können! Denen würde er das Fürchten lehren.
Aber nun verließ er die Höhlen, schlüpfte durch das Labyrinth der unzähligen Windungen, bis die Luft deutlich an Wärme zunahm und er unweigerlich in die Wüste hinaus Schritt. Die heiße Sonne blendete ihn, sodass er intuitiv einen Zauber spann, welcher ihn abkühlte. Kühle Linderung umspielte ihn in einer unsichtbaren Membran und schaffte ihm Linderung, als er in den weichen Sand hinaus schritt.
Wo er mit der Suche nach ihr beginnen sollte, wusste er nicht, daher verschob er es vorerst und beschloss, sich ein wenig Blut von jenen zu holen, die hier lebten. Ihm schwebte ein neues Objekt vor, doch wie er an die Mittel kommen wollte, dessen war er sich noch nicht schlüssig.
Mit einer blitzschnellen Bewegung griff er nach dem Schwanz einer Echse, die er an sich zog. Kopfüber, hielt er sie fest, um seinen Blick über die Schuppen wandern zu lassen. Ob er sie benötigte, konnte er noch nicht sagen, aber es war besser, als nichts, so steckte er sie in den mitgebrachten Sack und machte sich an die Arbeit. Es brauchte drei, vier weitere Tiere, ehe er in seine Höhle zurück kehrte.
Dort kippte er den Sack über einem Tisch auf uns stülpte einen Käfig über die Tiere, wobei er bemerkte, das eines fehlte. Ihn durchfuhr ein leichter Anflug von Wut auf das Tier, welches neben den Tisch gefallen war und sich nun auf flinken Füße davon machte. Viu folgte ihm durch das halbe Höhlensystem, welches zu seinem heim geworden war. Viel hatte er über die unzähligen Jahre schon erkundet und doch gab es noch bereicher, zu denen er noch nicht vorgedrungen war. Die ganze Wüste schien durchzogen zu sein, überlegte er während seines gemächlichen Spaziergangs. Er würde das Tier bekommen, hatte es doch nun seine Signatur, doch etwas anderes störte die Atmosphäre. Leicht nur, und doch da.
Sein Vorhaben, das Tier zu fangen, verwarf er vorerst und folgte der fremden Spur. Wie weit er schon gegangen war, konnte er leicht schätzen, denn es fiel ihm nicht schwer, sich hier zu orientieren. Hier und dort gab es Abkürzungen, die er Blockiert hatte, wieder andere hatte er mit Fallen versehen, die jedes Wesen zerteilen würde...
Nach der verdoppelten Zeit, die er sonst zurück legte, fiel ihm ein Funkeln auf. Er ging darauf zu und entdeckte eine Höhle, geschaffen aus Kristall. Obwohl kein Licht zu sehen war, spiegelte es sich in den Facetten wieder. Ein nettes Schauspiel, selbst wenn man der Magie mächtig war...

Kilian

Das er sie nach all den Jahren tatsächlich endlich gefunden hatte kam wahrlich einem Wunder gleich und noch viel mehr das ihre Flucht so reibungslos verlaufen war. Nun gut reibungslos war wohl ein wenig zu hoch gegriffen, wenn man bedachte das die kleine ganz schön hitzköpfig sein konnte sobald ihr Drache zum Vorschein kam. Dennoch amüsierte es ihn nach wie vor das sie ihn immer wieder heraus forderte und sich jeden Tag neue Dinge einfallen liess um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Typisch für Jungdrachen und nachdem sie so lange gefangen gehalten wurde versuchte er ihr so viele Freiheiten wie möglich zu lassen, ohne ihre Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Dennoch war er so viel Trubel nicht gewohnt und verzog sich von Zeit zu Zeit immer wieder für ein paar Stunden oder ein paar wenige Tage in seine neuste Höhle zurück. Brauchte er doch diese Auszeit einfach um wieder herunter zu kommen und seine innere Ruhe zu finden, eh das Schauspiel wieder von Neuem begann. Schliesslich konnte sie ihn bei Gefahr jederzeit zu sich ruhen, auch wenn sie wohl verstand das er diese kurzen Pausen für sich alleine brauchte und sie ihm auch gab.
So hatte er sich auch heute wieder von ihr verabschiedet, nachdem er darauf geachtet hatte das sie alles hatte was sie brauchte, eh er zu seinem Versteck aufbrach. Eine atemberaubende Höhle, voll mit den verschiedensten Kristallen, welche je nach Lichteinfall funkelten und die Höhle in eine magische Welt zu verzaubern schien. Das neuerdings viel Trubel über ihn herrschte nahm er nur beiläufig wahr. Hatte er diesen kostbaren Schatz doch mit zahlreichen Zaubern versehen, so das keiner ohne grausige Qualen diese Höhle betreten konnte. Einzig und alleine die Alben hätten den Zauber wohl in mühseliger Kleinstarbeit entweben können, doch entweder waren sie alle bei dem grossen Krieg gestorben, oder hatten sich irgendwo verkrochen. Gesehen hatte er schon seit Jahrzehnten keine mehr, so das er sich vollkommen sicher in seinem Versteck fühlte.
So sicher, das er tatsächlich Grossteile seines Schatzes hierher geschafft hatte und auch andere Kostbarkeiten ihren Platz fanden. Selbst für seine Bequemlichkeit war mit einem riesigen Bett gesorgt, welches so vollgestopft mit Fellen war, das man förmlich in ihnen versank sobald man sich ins Bett fallen liess. Doch all dies waren nur Nebensächlichkeiten die neben den heissen Quellen gänzlich verblassten. Schien die Höhle doch von einer unterirdischen Quelle gespeist zu werden, welche angenehm heisses Wasser hervor brachte, während in einem anderen Teil der Höhle ein kleiner See zutage kam, der so eiskalt war, das selbst ihm der Atem stockte wenn er hinein sprang. Doch nach diesem stand ihm heute nicht der Sinn, so das er sich mit einem wohligen Seufzen lieber in die heissen Quellen gleiten liess, den Kopf entspannt auf die Umrandung abgelegt, während er dem Funkeln der Kristalle folgte und versuchte sich einfach zu entspannen.
Normalerweise etwas, was schnell gelang und doch spürte er sofort das leichte Beben seiner Barriere als sich ihr jemand näherte. Ein subtiles Beben nur und doch wusste er sofort das sich nicht irgend ein armes Tier hier in den Gängen verirrt hatte, sondern etwas viel Grösseres sich hier herunter gewagt haben musste.
Genervt stieg er aus dem heissen, Entspannung versprechendem Wasser und schlüpfte nur notdürftig in eine parat liegende Lederhose, eh er sich langsam durch die Gänge schlich um heraus zu finden wer der Eindringling war. Fast schon leichtfüssig trotz seiner mächtigen Statur schlich er sich näher und näher, nur um zu erstarren als er sah wer seine Ruhe störte. Reichte doch allein schon die Magie die ihn umgab aus um zu wissen was er da vor sich hatte und doch bekräftigten die kleinen spitzen Ohren seine Vermutung nur noch mehr.
Ein Wink des Schicksals ?
Er wusste nicht was er davon halten sollte. So lange hatte er mit ihnen gelebt, hatte mit ihnen gekämpft, war durch die Welt gezogen ohne einen zu sehen, nur um jetzt einen vor seinem Heiligtum zu finden. Ein Alb, ein Abbild dessen was einmal gewesen war und längst vergessen worden war von vielen, nur nicht von ihm.

Arviu

Viu sah sich in dem sich windenden Gang um. Viele kleine Einsprengel waren über die unebene Wand verstreut und wirkten wie viele kleine Sterne, die man vom Himmel gestohlen hatte. Viel Ahnung vom Gestein hatte er nicht, doch ahnte er, das dieses Werk ursprünglicher Form war und sich keine menschliche Hand daran vergangen hatte. Die Ahnung rührte von der Tatsache, das jedes Steinchen von innen heraus zu glimmen schien. Eingeschlossene Magie... würde er die Hand darauf legen, könnte er ihnen diese entziehen, doch war die Wahrscheinlichkeit, damit eine Falle auszulösen, recht groß. Solche Höhlen waren selten unbewohnt...
Er lauerte, nicht zuletzt, da sich eine Aura in sein Wahrnehmungsfeld schob. Zunächst war es das kleine Zupfen an seiner Aufmerksamkeit, doch wurde es drängender, als würde ihn irgendwas zwingen, in eine bestimmte Richtung zu blicken. Er widerstand dem Drang, da es ebenso eine Falle sein konnte, so blickte er sich in Ruhe, um und analysierte die Eindrückte. Die Höhle wäre wie geschaffen, für einer derjenigen, die er suchte, doch nach der Flucht der Letzten, wollte er nicht darauf hoffen...
Und doch war da diese Präsens unweit vor ihm. Langsam richtete er den blick seiner schwarzen, Iris losen Augen auf ihn, musterte ihn. Die massige Gestalt sprach für den Eindruck, den er vermittelte und auch die Aura, war nicht zu ignorieren... doch wie wahrscheinlich war es, nach der flüchtigen Drachendame, einen weiteren von alten Volk zu treffen? Jahre des vergeblichen Suchens hatte er verbracht und nun, innerhalb weniger Wochen traf er zwei? Wobei dies eine Sache erklären könnte, doch dem wollte er jetzt nicht auf den Grund gehen...
Ein halber Schritt war es, den er auf die Barriere zu machte, ehe er erneut innehielt. Gedanken durch wirbelten ihn, eine absurder, als die andere und doch stand er hier. Die Höhle, die funkelnde Oberfläche, spielte nun keine Rolle mehr...
„Ein Überlebender.“, stellte er ruhig fest und dachte an die zersplitterte Welt, die einst ihre Heimat gewesen war. Es sollte noch ein großer Teil davon über sein, doch hatte er es nie geschafft, dorthin zu gelangen. Viu war weiter auf der Suche... Sowohl wie er ein solches Portal erschafft konnte, wozu ihm die Magie fehlte, als auch Wesen, die von dort stammten. Weder trieben ihn nostalgische Gründe noch Heimweh an, es war eher die Bestimmung, die er für sich erfüllen wollte... sein Dasein sollte einen Zweck haben. Einen anderen, als die ständige Suche.
Dass der Andere ihn erkannte, daran zweifelte er nicht. Erkennen nicht, weil sie sich kannten, erkennen dahingehend, das sie jeweils wussten, was der andere war. Obwohl Viu einem Elfen zum verwechseln ähnlich sah, verrieten ihn die eine oder andere Eigenschaft. Sei es nun seine Augen oder andere, jetzt nicht sichtbare Eigenschaften.
Sein Blick wanderte über ihn, musterte ihn und war sich mit jeder verstreichenden Sekunde bestätigte sich, was er im ersten Moment geahnt hatte: Ein Drache aus dem alten Volk.

Kilian

Vollkommen versteckt und überraschend, war die Kristallhöhle ein wahrer Diamant unter den Höhlen. Besass er doch überall welche, allein schon um all seine Schätze zu horten und eine Rückzugsmöglichkeit vor den Menschen zu besitzen. Dennoch konnte keine von ihnen auch nur annähernd an die Pracht dieser hier heran kommen. Überall, wohin das Auge auch blickte, funkelten die verschiedensten Mineralien und Kristalle, welche im Stein konserviert worden waren, so das direkte Licht gar nicht nötig war. Reichte der reflektierende Schein der zahlreichen Kerzen doch vollkommen aus, um ein angenehmes Licht zu schaffen, welches seinen Augen nicht weh tat und genügend Licht spendete, damit er sich problemlos bewegen konnte. Ein kostbarer Schatz, welcher sorgsam verborgen und gesichert wurde. War er doch noch nie jemand gewesen, der gerne teilte und schon gar nicht mit Menschen, welche ohne zu Fragen alles an sich rissen und von ihrer Gier beherrscht, solch einen Ort ohne den geringsten Funken von Gewissenbissen zerstören würde. Würden sie der Höhle doch ihre Seele rauben und all die Edelsteine heraus holen, statt sich an der von der Natur geschaffenen Schönheit zu erfreuen.
Umso verärgerter war er darüber, das jemand sich doch tatsächlich so tief in die Höhlen begeben hatte und auch noch sein Versteck fand. Höchst unwillkommen und lästig und doch war er neugierig, wer sich hier unten herum trieb. Hatte er doch bemerkt, das irgendetwas oben gebaut wurde und doch hatte sich bisher niemand hier hinunter verirrt, so das er weiterhin den Frieden und die Ruhe geniessen konnte. Ein Unterfangen, welches nun unweigerlich gestört wurde und schnellst möglichst beseitigt werden musst. Reichte doch nur ein Einziger aus, welcher den Mund nicht hielt und schon würde es hier unten nur so vor Menschen wimmeln. Ein netter Snack, welcher ihm jedoch schnell vergehen würde, wenn sie bemerkten, das hier unten Leute verschwanden. So musste er sich zügeln und dennoch verhindern, das dergleichen wieder vorkam.
Statt jedoch einen Menschen zu entdecken, erblickte er tatsächlich etwas, mit dem er hier am aller wenigsten gerechnet hatte. Viel zu vertraut war ihm dieser Anblick und gleichzeitig auch wieder verhasst. Reichte doch allein der Anblick, der kleinen spitzen Ohren aus, um Erinnerungen aus der Vergangenheit aufleben zu lassen. Eine Vergangenheit, in der sie die Herrscher der Lüfte waren und die Menschen angstvoll aufschreiend vor ihnen davon liefen. Zeiten, in denen sich dutzende Drachen am Himmel tummelten und gemeinsam Abenteuer erlebten. Längst vergangene Zeiten, die dank des Gemetzels damals nie wieder kommen würden und ihm alles genommen hatten, was ihm lieb und teuer gewesen war. Die wenigen, die vielleicht überlebt hatten, hatten sich in den Schutz ihrer Höhlen zurück gezogen, oder waren wenn überhaupt nur noch in ihrer menschlichen Gestalt unterwegs. Wie er darauf kam ? Nun, er wollte einfach nicht akzeptieren,, das er der Einzige war, welcher überlebt hatte. Hatte der kleine weisse Drache doch die Hoffnung aufkeimen lassen, das es vielleicht doch noch mehr ihrer Art gab und sie beide nicht die letzten Überlebenden waren. Das selbst die Alben überlebt hatten, nun daran hatte er keinen allzu grossen Gedanken verschwendet. Waren sie doch eher nützliche Werkzeuge, welche durchaus spassig sein konnten, ohne die er jedoch trotz allem gut überleben konnte, ohne sie zu sehr zu vermissen. Waren sie doch meist schräge Figuren gewesen, bei denen man ständig auf der Hut sein musste, da man nie wusste, was sie wohl als nächstes aushecken würden. Umso interessanter war es, das nach einem weiteren Drachen nun auch noch ein Alb wie von Zauberhand aufgetaucht war. Umso misstrauischer betrachtete er ihn, erst Recht, als er tatsächlich so dumm war und seiner Barriere bedenklich nahm kam. War er einfach nur verrückt, oder vollkommen leichtsinnig ? Eine Frage, welche kurz auftauchte und ihn leise aufschnauben liess, als eben jener sich scheinbar endlich doch erinnerte und inne hielt.
"Was hast du hier zu suchen ?" kam er ohne grosse Einleitung auf den Punkt und musterte ihn fast schon grimmig, während er den Schatten aufgab und sich langsam seiner Barriere näherte. Nicht unbedingt, weil er Angst hatte, oder davon ausging, das dieser schlau genug war seine Barriere zu durchdringen. Ein Gedanke, welcher ihm kurzzeitig ein diabolisches Lächeln auf die Lippen zauberte. Würde er es doch niemals schaffen, seinen Zauber zu überwinden. Gehörte er doch zum Geschlecht der uralten an und auch ohne einen Blick auf seinen Rücken zu werfen, wusste er mit Bestimmtheit, das er nie eine Bindung eingegangen war und somit seiner tatsächlichen Macht beraubt war. Selbst die stärksten Alben hätten ihre Liebe Müh und Not die Barrieren zu durchdringen, da würde er sie noch nicht einmal ankratzen. So setzte er sich demonstrativ und überlegen, nur wenige Schritte von seiner Barriere entfernt auf einen der natürlich vorherrschenden Steine und musterte ihn lauernd. "Besonders schlau kannst du nicht sein, denn ansonsten wärst du nicht so verrückt gewesen und hättest die Warnzeichen übersehen, geschweige denn, das du so verrückt gewesen wärst einfach in mein Revier ein zu dringen." stellte er in einem fast schon neutralem Plauderton fest, sich durchaus bewusst das Höflichkeit etwas vollkommen anderes war. Nur mit so etwas musste er bei ihm nicht rechnen. War er doch keiner dieser verweichlichten Drachen, welche sich eine Bindung sehnlichst herbei wünschten. War er die letzten Jahrhunderte gut ohne sie klar gekommen und dachte nicht dran sich solch einen Klotz ans Bein zu binden. Dennoch war er neugierig, auch wenn er dies geschickt verbarg.

Arviu

Wie eine übergroße Elster könnte man den Kerl bezeichnen, nur, das er die Steine nicht gestohlen und selbst in die wand eingesetzt hatte. Mit der Magie, die sie beide unweigerlich beherrschen würden, wenn sie sich verbanden, könnte er das erreichen. Viu würde vielleicht die die Hälfte oder dreiviertel davon beherrschen oder nutzen können, aber das spielte keine Rolle. Es wäre um ein vielfaches gesteigert, als das, was er nun hatte. Dennoch lag es ihm fern, irgendwas von der Höhle zu entfernen. Reichtum interessierte ihn nicht, viel mehr war es die natürliche Vollkommenheit, die ihn entspannte. Diese zu zerstören oder mit einem Makel zu beflecken... Nein. Es war das Gefüge, die natürliche Harmonie... dennoch würde er keine Jahre hier verbringen wollen, oder gar hier leben. Schaute man zu sehr auf die funkelnden Einschlüsse, könnte es die Sinne vernebeln, wurde der Blick doch immer wieder abgelenkt. Letzteres konnte aber auch an einem Funken Magie liegen, welcher willentlich oder unbeabsichtigt erzeugt worden war. Edelsteine hatten bisweilen die Eigenschaft, Magie zu absorbieren, zu speichern, um sie für spätere Momente nutze zu können. Ob es auch hier der Fall war, würde er mit bloßem Blick nicht sagen können, dafür musste er sie berühren. Das wiederum konnte jedoch eine Falle auslösen, eine Falle, die ihm die Magie entzog, sodass er hilflos zu den Krallen der Drachenelster liegen konnte, schneller, als ihm lieb war.
Obwohl Viu nun schon seit einiger Zeit seinen Unterschlupf hier hatte, war er nie soweit vorgedrungen, um die Höhle zu finden. Er bereute es ihn, reichte ihm sein Refugium doch aus und doch... wie lang erdreistete sich der Drache schon, sich hier zu verkriechen? Immerhin hatte er sich ruhig verhalten... nicht schwer, wenn man die engen Gänge bedachte, durch die er nicht passen würde... dennoch... nicht mehr allein zu sein, gefiel ihm nicht.
Erinnern, oder nicht, Viu spürte die Barriere, wusste, wie nahe er ihr kommen konnte, ohne Gefahr zu laufen, irgendwas auszulösen. Die Magie konnte sich mit der eigenen nicht messen, so fiel es aus, das er sie neutralisierte. Ihm blieb nur, zu verharren, zu mustern und seinen Blick wandern zu lassen. Die Magie der Drachen war zu komplex, als das er sie eben durchbrechen konnte. Man könnte sie mit einem seidenen Faden vergleichen; verknüpft aus unzähligen Einzelfäden. Der Alb erkannte das Muster darin, die Komplexität und doch tödlich, wenn er sie einfach kappen würde. Die Energie, die sich dadurch freisetzen würde, würde ihn zerfetzen. Der eigenen so ähnlich und doch vollkommen unentwirrbar.
„Es stellt sich die Frage, warum du hier bist. Ich lebe schon länger hier.“, antwortete er schlicht, nicht bereit, sich verjagen zu lassen. „Bleib in deiner Höhle und wir können uns arrangieren.“, bot er großzügig an, denn sollte es hart auf hart kommen würde er den kürzeren ziehen, dennoch war er nicht bereit, sein Refugium aufzugeben, weil sich ein Drache hier einnistete. Nun darauf zu beharren, das er der Erste hier war, brachte keine Früchte ein, daher beließ er es bei dem, wie es war. So lang jeder in seinem Eckchen blieb, sollte es keine Schwierigkeiten geben.
Viu blickte ihm gelassen entgegen, wie er nun selbst zur Barriere kam. Unsichtbar und doch spürbar. Eine Grenze, die ihre Reiche zu markieren schien und wohl nur von einer Richtung übertreten werden konnte. Daran änderte auch sein provozierendes Verhalten nichts, welches ihn nicht störte. Sollte er seine vermeintliche macht doch ausspielen, Viu beschäftigten andere Dinge, als Macht. Was war schon Macht wert, wenn man sie erst demonstrieren musste?
Wichtiger war, das sich hier zwei Wesen gefunden hatten, die als Ausgestorben galten. Was sie miteinander tun und erreichen konnten, war umso viel mehr wert... selbst die Macht des Drachen würde sich um einiges steigern... scheinbar war es diesem nicht bewusst, oder schlichtweg egal...
„Wer sagt, das ich sie übersehen habe?“, fragte er galant und war versucht, die Augen zu rollen. Das war doch albern, was bildete sich diese schuppige Elster eigentlich ein? Die Markierungen zu übersehen, war unmöglich, wenn man wusste, worauf man achten musste, aber dies behielt er für sich, stattdessen musterte er ihn. Was sich hier offenbarte... es konnte nicht der Realität entsprechen und doch lag er hier, zweifelsohne.

Kilian

Als diebische Elster würde er sich wahrlich nicht bezeichnen. Vielmehr al Bewahrer von Schönheit, denn auch wenn es verlockend war, all diese Kostbarkeiten zu bergen und sein eigen zu nennen, so waren sie doch tausend Mal schöner an dem Ort, wo sie jetzt waren. Nur hin und wieder strich er an ihnen entlang, teils um sich an ihrer Schönheit zu erfreuen, teils um ihre Energie auf zu laden und sie mit weiteren Fallen zu schützen. Eine Höhle, welche durch Schönheit bezauberte und doch tödlicher als jedes Minenfeld der Welt war. Hatte er doch genug Zeit gehabt seine Fäden zu spinnen und alles so miteinander zu verbinden, das die ganze Höhle eine einzigartige Falle dar stellte. Selbst wenn man die Barriere durchdrang und gar überlebte, so kam man ohne seine Erlaubnis kaum sehr weit voran. Eine Handlung, welche viel Zeit mit sich nahm und doch jetzt ihre Daseinsberechtigung erhielt und ihn vor dem, was davor lauerte schützte. Zwar konnte er ihm nicht wirklich gefährlich werden, jedoch definitiv unangenehm und nervig.
Ein Gedanke, welcher durch seinen mehr als nur dreisten Vorschlag noch unterstrichen wurde. "Scheinbar haben dich die Höhlen mehr als nur ein klein wenig durcheinander gebracht" stellte er vollkommen ruhig und trocken dar. "Du bist ein Alb ohne Bindung und selbst wenn du per Zufall älter als ich sein solltest, so kommt im Ernstfall deine Magie niemals gegen die meine an." Legte er die Fakten vollkommen ruhig und gelassen zwischen ihnen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Hatte diese Feststellung doch nichts mit Arroganz oder gar Herablassung zutun, vielmehr mit den klaren Fakten, welche vorherrschten und an denen er nichts verändern konnte. Schliesslich konnte er kaum wutschnaufend hinaus gehen und sich den nächstbesten Drachen als Gefährten angeln. Musste solch eine Bindung doch erstens aus vollkommen freien Stücken eingegangen werden und noch wichtiger, müsste er dafür erst einmal überhaupt einen finden. Somit konnte er sich seinen Vorschlag dahin schieben, wo die Sonne nie schien. Diese Höhle war sein und sofern er ihn in Ruhe liess, sollte er ruhig irgendwo am Ende der Tunnel wer weiss was nachgehen.
Doch wie es schien war das Spitzohr tatsächlich auf Krawall aus, was seine Stimmung nicht gerade hob. "Hättest du sie entdeckt, hättest du wohl kaum so blöd drein geschaut als du mich entdeckt hast" stellte er fast schon amüsiert fest. Wusste er doch nur all zu genau, das sie von klein auf lernten die Magie eines Drachens zu erkennen, so wie ihre Küken von klein auf lernten in Harmonie mit ihrem Drachen zu leben. So oder so, der Alb war im Laufe der Jahrhunderte nachlässig geworden und meinte jetzt gross auf den Putz zu hauen. "Wenn du also nur weiter nerven willst, dann rate ich dir dich in deinen Teil der Höhle zu verziehen und davon ab zu sehen jemals auch nur wieder in die Nähe meines Reviers zu kommen" schlug er vor, während sein Ton eine eiskalte Nuance annahm. Eine unterschwellige Warnung. Immerhin wusste er nun wer sich hier unten herum trieb und somit würde er all seine Fallen verdoppeln und verdreifachen. Hatte er hier doch einen Platz der Ruhe gefunden, an dem er sich entspannen konnte und dies gedachte er nicht auf zu geben, nur weil ein Spitzohr meinte ihm auf der Nase herum zu tanzen. Einzig und allein der Tatsache zu verdanken, das er der Erste seit unendlich langer Zeit war, dem er begegnet war, war es zu verdanken, das er nicht schon längst zu einem Häufchen glühender Asche geworden war. Doch von Dankbarkeit war bisher absolut nichts zu spüren. Vielmehr spielte er sich als etwas Mächtiges auf, was er definitiv nicht war.

Arviu

Je länger er die Fäden der Macht betrachtete, desto mehr drängte sich ihm das Bild einer Spinne auf, eh die Bilder jedoch absurder werden konnte, verscheuchte er diese. Von Elster zu Spinne... es gab noch einiges, was ihm in den Sinn sprang und zu ihm passen könnte, doch hatte es nun keinen Platz. Viel Interessanter war noch immer die Tatsache, der er einer des alten Volkes war, so wie er selbst. Ausgestorben und doch standen sie sich nun gegenüber. Belauernd, abwartend, taxierend. Viu musste hier kein Mal sehen, um zu wissen, was er war, die Aura, die ihn umgab, sprach für sich. Zum greifen nach und doch flüchtiger, als Nebel an einem Sommermorgen.
Viu hob die schultern, um sie nach der Aussage wieder sinken zu lassen. „Deine Machtspielchen sind lächerlich und du machst es nicht besser, in dem du darauf beharrst.“, entgegnete er ihm ruhig. Jemand, der sich König schimpfen muss, war kein König, doch diesen Gedanken behielt er für sich. Es würde zwar nur ein Flammenstoß reichen, um ihn vergehen zu lassen, doch was dann? Ruhe, im Tausch zu einem Letzten ihres Volkes? Dann wäre der Drache wahrlich vom Dummheit geschlagen. Ob das Wesen vor ihm dies auch erkannte, überließ er ihm selbst, er war nicht hier, um darüber zu streiten. Immerhin hatte er erkannt, was Viu war. Ein kleiner Fortschritt, sollte man meinen.
An einen Bund dachte Viu gerade nicht, auch wenn es nahe lag. Sie kannten sich nicht, bedeuteten sich nichts. Etwas so intimes einzugehen, nur um der Zweckmäßigkeit zu dienen, war fraglich. Selbst wenn sie die jeweils letzten ihres Volkes waren und keine Aussicht darauf bestand, jemanden zu finden, sollte der schritt wohl überlegt sein. Immerhin wäre jeder ein Teil des anderen, im wahrsten Sinne des Wortes. Geteilte Gedanken, Emotionen... Immerhin wusste er, das der Drache nicht der Letzte war, selbst wenn sie ihm entkommen war, es gab noch einen... und wo es zwei gab...
Den Gedanken abschüttelnd, da er keinen Lehrwert brachte, löste er auch den Blick von dem übergroßen Reptil, welches viel zu sehr von sich eingenommen war. Was er mit seiner nächsten Aussage nur erneut unterstrich.
„Du wärst gut beraten, deine Annahmen nicht als Fakten anzusehen.“, antwortete er gelassen, nicht daran denkend, sich aus der Ruhe zu bringen. Zeichen zu sehen, zu erkennen und ihnen zu folgen, konnte mehrere Absichten voraussetzen. Er, der schon Jahrhunderte auf der Suche war und dann auf jene Zeichen traf.... Ob ihn nun Pech oder Glück erwarteten, hatte er nicht absehen können, obwohl er nun für ersteres tendierte. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, das diese Zeichen echt wahren? Ihn hatte alles mögliche erwarten können, doch verschwieg er es. Ruhig musterte er ihn.
Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus, ohne zu verraten, was der Grund dafür war. „Ich danke dir.“, meinte er und wandte sich ab, sollte die schillernde Elster doch annehmen, sie hätte ihn in die Fleucht geschlagen, stattdessen hatte sie ihm einige Erkenntnisse geschenkt, mit denen er so nicht gerechnet hatte. Sie hielten sich für so unfehlbar, war es da so abwegig zu glauben, das sie ihren Teil dazu beigetragen hatten, das die Völker untergingen?
Wäre es nicht besser, es auf sich beruhen zu lasen, statt einen Bund einzugehen? So lang dieser Kerl die Dinge verdrehte und sein Verhalten auf ihn, Viu, projizierte, machte es ohnehin wenig Sinn, sich diesem zu offenbaren und sein Wesen mit ihm zu teilen. Magie hin oder her... er war nicht mehr allein. Allein dies zu wissen, war in seltsamer Form beruhigend.

Kilian

Was dieses Spitzohr von ihm dachte oder annahm war ihm vollkommen gleich. War es ihm doch egal wie er hier her gefunden hatte, sehr viel wichtiger war, das er so schnell wie möglich wieder verschwand. Hatte er doch absolut nicht die Absicht seine Höhle auf zu geben, doch so dumm ihn einfach zu töten war er auch wieder nicht, auch wenn die Aussicht darauf mehr als nur verlockend war. Dennoch war er, was er war und hatte alleine deswegen einen Minimalen Pluspunkt, welchen er ihm eingestehen musste. Das er ihm zudem nicht wirklich grossartig gefährlich werden konnte war nur ein weiterer Vorteil. Würde er doch kaum so dumm sein und ihn offensichtlich angreifen, denn auch wenn er es zu verbergen versuchte, so hatte er doch da Funkeln in seinen Augen bemerkt, als er sich gewiss wurde, was er war. Typisch Alben, immer auf der Suche nach Drachen mit denen sie sich verbinden und so ihre Macht stärken konnten.
Nun da war er bei ihm aber an der vollkommen falschen Adresse. Natürlich war ihm durchaus bewusst, das er so auch nie die volle Macht dessen, wozu er tatsächlich fähig war ausschöpfen konnte, doch immerhin war er sein eigener Herr. Allein schon der Gedanke daran alles mit einem anderen teilen zu müssen, nichts wirklich für sich selbst zu haben, liess es ihm eiskalt den Rücken hinunter laufen. Selbst die laue Vermutung, das er vielleicht der Letzte seiner Art war, änderte nichts an seiner Abscheu gegen solch einen Bund. Hatte es ihnen in der Vergangenheit doch auch nicht wirklich etwas gebracht und so nervtötend wie er war .... nein, niemals.
Umso argwöhnischer wurde er, als er so plötzlich aufstand und scheinbar gefügig verschwand. War es doch viel zu einfach und auch wenn er sich über die wieder gewonnene Ruhe freute, so nagte doch das Misstrauen an ihm. Genervt aufbrummend überprüfte er noch einmal seine Barriere, eh er zurück zur heissen Quelle ging. Eigentlich ein Garant für Entspannung und doch wollte ihm das Verhalten einfach nicht aus dem Kopf gehen. War der Aufbruch viel zu höflich und abrupt gekommen, als das er es als normal einstufte. Doch hinterher laufen und ragen was er in seinem Hirn ausheckte wollte er auch nicht. So verliess er, mittlerweile richtig genervt, seine heiss geliebte Quelle und machte sich daran seine Barriere weiter aus zu bauen und zu verstärken. Selbst de vereinzelten Edelsteine ausserhalb der Höhle flocht er geschickt in seinem Zauber mit ein, um jederzeit rechtzeitig gewarnt zu werden. Schliesslich wusste er nun, das er nicht mehr vollkommen allein hier unten war und machte sich auf alles gefasst.

Arviu

Es als typisch zu bezeichnen, das sie auf der Suche waren, war ein Fehler. Es war ihre Bestimmung, ja, aber es gab eine Zeit, in der man nicht suchen musste. Eine Zeit, in der es selbstverständlich war. Damals gab es einen solchen Überfluss, da ergab es sich von allein, dich nun, wo jeder Teil ihres Volkes als ausgestorben galt, war es anders. Nun musste man suchen, ob die Absicht einer Bindung dahinter stand, oder nicht. Viu würde lügen, etwas, das ihm so leicht von der Zunge ging, wie das atmen, jedoch nicht selbst verständlich war, wenn er behauptete, er hätte es nicht darauf abgesehen. Dennoch wäre es dumm zu glauben, er würde es um jeden Preis darauf anlegen.
Der Gedanke, das es einen solchen Drachen, nach dem es ihm verlangte, noch gab, reichte aus, um ihn zu beflügeln. Ein Gefühl, welches er mühelos verbarg. Es war beruhigend, zu wissen, das er nicht allein war, zu wissen, das es ein Stück Heimat in unmittelbarer nähe gab und das, von einem Einzelgänger. Es war nicht gelogen, das dieses unerwartete Treffen einige Erkenntnisse erbracht hatte.
Viu achte nicht an die Magie, die sie teilen würden, die Macht, die sich ihnen erschließen würde, viel mehr würde er sich ganz fühlen? Als Ganzes? Leicht schüttelte er den Kopf um den Gedanken los zu werden, der ihn überschwemmte. Ratsamer wäre es, sich davon zu verabschieden, als einer unerreichbaren Sache nach zu rennen... wobei er sich fragte, ob sie ein Tor in ihre Heimat eröffnen könnten. Mit der Macht des Drachen würde es zweifelsohne gelingen. Einige Male war er schon dort gewesen, um dort nach letzten Überlebenden zu suchen, doch damals hatte ihn der Albenstein geholfen, das stärkste Artefakt ihres Volkes, einst der Besitz der Drachen. Für die Nutzung bezahlte er jedes mal mit jämmerlichen Schmerzen, da es seine Macht überstieg.... es gab einen weiteren, doch wo dieser war, konnte er nicht sagen. Das Artefakt war so unscheinbar... wusste man nicht darum, würde man es für einen gewöhnlichen Stein halten. Mit eben jenen Stein würde er auch die Barrieren sprengen können, doch würde es zu langsam von statten gehen, als das es unbemerkt geschehen würde... Auf einen Kampf mit dem Drachen konnte er sich nicht einlassen. Gründe dafür, hatte er genug.
Er steuerte eine Quelle an, die unweit der Höhle des Drachen lag. Es war nur ein relativ kleines Becken, wenn man es mit den anderen Quellen hier verglich, doch für ihn vollkommen ausreichend. Langsam schlüpfte er aus der Kleidung und trat in das angenehm heiße Wasser, wo er sich auf einen kleinen Absatz in mitten des Wassers setzte und entspannte. Hier konnte er die letzten Geschehnisse Revue passieren lassen und seine Schlüsse zu ziehen.
Am Rande seines Bewusstseins bemerkte er, wie die Magie vibrierte. Der Drache schien an seiner Barriere zu arbeiten. Es ließ Viu schmunzeln. Hatte da einer Angst, oder was hatte sein Tun zu bedeuten?

Kilian

Typisch war vielleicht der falsche Ausdruck und doch kam es ihrer Suche sehr nahe, denn auch wenn sie es ungerne zu gaben, so waren die Alben doch auf die Drachen angewiesen um ihre vollen Kräfte zu entwickeln. Umgekehrt natürlich auch, doch da ihre Kräfte im Alter eh zunahmen pendelte sich dies irgendwann von ganz alleine ein. Zudem gab es in seinen Augen gar keinen Grund dafür. Ihre Heimat war verwüstet, die einstige Pracht lag in Trümmern. Nur noch in Legenden und Mythen sprach man von ihnen, während sie ansonsten vollkommen vergessen waren. Das er ausgerechnet in der Abgeschiedenheit seines heiss geliebten Rückzugsort, nach so vielen Jahrhunderten doch noch einem begegnet war stimmte ihn nachdenklich.
Nicht weil er mit ihm Freundschaft schliessen wollte, oder schlimmer noch ein Bund eingehen wollte. Vielmehr pflanzte es einen kleinen Funken Hoffnung, das sie doch nicht die Letzten ihrer Art waren. Hatte Arwyn den Funken doch schon leicht zum lodern gemacht und diese, nicht gerade willkommene Begegnung hatte den Funken noch weiter entzündet. Immerhin hatte er Jahrhunderte die Welt durchstreift und war nie einem begegnet, weder jemanden von seiner eigenen Art, noch von der der Alben. Dennoch war der Alb kein Jüngling mehr, hatte er das flirren der Magie gespürt, welche bewies das er diese beherrschte und im Laufe der Zeit immer weiter gefestigt hatte. Nur bei den wirklich Alten flirrte die Magie in einem fast schon hypnotischem Rhythmus, während sie bei den Jungen oft wild umher wirbelte und Zeuge ihrer Unerfahrenheit war. Wenn es also sie noch gab, so musste es doch irgendwo noch andere von ihnen geben, oder nicht ?
Zu gerne wäre er dieser These nachgegangen, doch nach der nicht gerade freundlichen Begegnung sah er lieber davon ab. Spürte er ihn doch noch immer in der Nähe und das liess ihn unruhig werden. Nicht etwa aus Angst, vielmehr weil er ganz genau wusste das er nicht mehr alleine war und auch wenn es bescheuert klang, so fühlte er sich doch beobachtet. Hatte er die Höhle doch nicht nur wegen ihrer Schönheit ausgesucht, sondern auch aus dem Grund heraus, das sich hier wohl kaum einer hin verirren würde. Hier konnte er in Ruhe entspannen und seinen Gedanken nachgehen. Dumm nur, wenn man plötzlich Nachbarn hatte und dieser wohl kaum freiwillig ausziehen würde. Somit verstärkte er seine Barrieren und weitere sie aus. So würde er sofort wissen, wann er in seine Nähe kam und konnte nicht noch einmal überrascht werden. War er doch viel zu nahe heran gekommen, viel zu nah für seinen Geschmack. Selbst jetzt war er ihm noch immer viel zu nah, doch ihm darauf hin zu weisen wäre mehr als nur kindisch und kleinlich. Schliesslich gehörte ihm die Höhle nicht, auch wenn er sie als sein Eigen ansah.
Seiten: 1 2 3