Wind Beyond Shadows

Normale Version: Schicksalsbegegnung
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Kilian

Dieses verdammte Spitzohr trieb ihn noch in den Wahnsinn. Kein Wunder, warum er partout nicht einsah auch nur im Ansatz auf seinen Vorschlag ein zu gehen, geschweige denn, das er auch nur eine Sekunde daran gedacht hatte zu ihm zu gehen um sich heilen zu lassen. Warum auch ? Kam doch eh nur ein dummer Spruch nach dem anderen über dessen Lippen, statt das er mal einen Moment inne hielt und überlegte. War er doch ganz im Gegensatz zu seinen Annahmen nicht vollkommen verrückt, geschweige denn, das er sich absichtlich in Gefahr begab, oder gar seine Energien unnütz verschwendete. Hatte er doch absolut keine Ahnung wie wertvoll die Bücher waren und welche Risiken er eingegangen waren, um sie zu retten. Schätze, welche absolut einzigartig und einmalig waren. Wie verschwindet gering war da der Preis seines Lebens.
"Wie wärs wenn du deine Gedanken einfach für dich behältst" schlug er daher, auch ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, vor. War er es doch langsam leid sich immer wieder den gleichen Mist anhören zu müssen. Wusste er doch nur all zu gut wo seine Grenzen waren und auch wenn es dieses nervige Individuum nicht einsah, so hatten die Barrieren nicht einen kleinen Kratzer ab bekommen. Ein Umstand, welcher das Spitzohr von alleine hätte heraus finden können, wenn er seine Zeit nicht damit verschwenden würde mit nichtssagenden Angriffen um sich herum zu schlagen.
Fast schon war er erstaunt, das er sich nicht einfach vom Acker machte. Immerhin schien er ihn eh für vollkommen unfähig zu halten. Umso mehr verwirrte es ihn, das er doch tatsächlich mit in die Höhle kam, auch wenn der nächste dumme Spruch nicht lange auf sich warten liess und dafür sorgte, das er sich fest auf die Lippen biss. Viel zu hoch war das verlangen ihm die passende Erwiderung entgegen zu pfeffern, nur wäre es damit nicht getan. Bei seinem Pech würde der Alb nur weiter machen und sein Schicksal langsam, aber unaufhaltsam selbst besiegeln. Zudem war er es leid sich auf solch eine Stufe herab zu lassen, da es nichts weiter als Kindergarten war. So schwieg er und konzentrierte sich lieber auf die Steine und sog die Magie von ihnen ab, um die Versuche des Albens weiter zu unterstützen. Worte waren dafür nicht nötig, so das er tatsächlich darauf hoffte, das er endlich die Klappe hielt, eh er sich doch noch vergass.

Arviu

Vie würde ihm zu gern die Meinung sagen, was sein Blick auch mehr als deutlich machte. Die Schuppenechse spielte sich viel zu sehr auf, in dem er glaubte, der Nabel der Welt zu sein. Wie leid er dieses Hin und Her war, konnte er in all den Sprachen, die er beherrschte, nicht beschreiben, auch war es die Mühe nicht wert, die es ihm kostete.
„Geh mit gutem Beispiel voran.“, erwiderte er nur, um zu verdeutlichen, das für ihn das gleiche galt, wie für Viu, wenn man dessen Worten glauben schenken wollte. Der Alb hatte weniger Interesse an den Dingen, als ihm unterstellt wurde, im Gegenteil, bot er ihm sogar etwas an, doch wofür, um gezeigt zu bekommen, das es ein Fehler war? Leichter wäre es, den Stein wieder einzupacken und zu verschwinden, um sich selbst zu überlassen. Nur schien das Vieh nicht zu wissen, was ihm dann entging.
Es war ein Fehler., stellte er für sich fest und war versucht, das Ganze hier abzubrechen, zu gehen und weiter seiner Suche zu folgen. Selbst wenn er die ganze Welt umkrempeln und andere Dimensionen absuchen müsste, ja selbst auf die Gefahr hin, das er keinen anderen Drachen fand und er sein Schicksal nicht erfüllen konnte, wäre es besser, als sich dieses hier anzutun. Ein Leben ohne Sinn, oder sein Leben an ein Wesen zu ketten, das sich selbst das wichtigste war und glaubte, über allem zu stehen und für unfehlbar zu halten?
Pest oder Cholera? Was war das kleinere Übel? Womit ließ es sich besser aushalten? Viu fand keine Antwort auf diese Frage, doch je mehr das Vieh von sich zeigte, desto mehr stieß es den Alb ab. Er erlag nicht mal der Versuchung, sein Wesen abzutasten, um mehr über ihn zu erfahren. Warum sollte man etwas kennenlernen wollen, was einen abstieß und mit dem man keine Zeit verbringen wollte? Ihn permanent in der Nähe zu haben, war nicht verlockend, denn auf Kommentar zu seinen Gedanken und Emotionen, konnte er nicht gebrauchen. Viu zog sich soweit es ging von ihm zurück und ließ die Magie ihre Arbeit tun. Je eher der Drache genesen war, desto eher konnte er verschwinden.
Die anfängliche Faszination diesem Wesen gegenüber, gepaart mit der Erleichterung, noch einen gefunden zu haben, war längst der Enttäuschung und Rationalität gewichen.

Kilian

Am liebsten hätte er dem Spitzohr den Hals umgedreht. Warum auch musste er huersein Versteck haben? Gab es doch zig Höhlen Systeme, in denen er seine widerliche Gebräu hätte zusammen Schuster können. Warum also ausgerechnet hier und noch zudem heute? Hatte es ihn doch mehr Kraft als erwartet gekostet, um hier her zurück zu gelangen, nur um dann von ihm aufgelesen zu werden, wie ein räudiges Hündchen, welches sich nicht wehren konnte.
Nun gut, insgeheim war er ihm durchaus für seine Hilfe dankbar. Nur erinnerte er sich nur all zu genau an die Spitzohren der Vergangenheit. Hatten sie doch für jeden Handschlag, welchen sie getan hatten, immer eine Gegenleistung verlangt. Somit ging er keinesfalls davon aus, das dieser sich vom Rest seiner Spezies Unterschied. Gabz im Gegenteil, gerade nun, da es kaum noch welche von ihnen gab, machte ihn diese scheinbar selbstlose Geste noch misstrauisch er, als er ohnehin schon war. Musste man doch nur in sein Gesicht sehen, um zu wissen wie viel Kraft und Energie es ihn kostete. Warum also brachte er sich freiwillig in Gefahr? Was sollte es bezwecken?
Zweifel, welche ihn noch missmutiger werden liessen, als er es ohnehin schon war. Reichte allein dessen Nähe doch schon aus, um sämtliche Alarmglocken laut zum schrillen zu bringen. Nicht unbedingt der Tatsachen geschuldet, das er war, was er war, sondern schon allein aus dem Grund heraus, das er Jahrhunderte der Einsamkeit hinter sich hatte und diese plötzlich, fast schon intime Nähe ihn erschlag, auch wenn er sie gleichzeitig, ganz im geheimen, fast auch schon wieder genoss. War er doch viel zu lange mit seinen Gedanken und Erinnerungen alleine gewesen und sehnte sich wie jedes Lebewesen nach Nähe und Gesellschaft. Nun gut, eine Nacht im Nest dutzende Giftnattern wäre wahrscheinlich angenehmer und weniger gefährlich, doch er nahm, was er bekommen konnte.
Daher hielt er beim nächsten bissigen Konter auch einfach den Mund. War diese Zickerei zwischen ihnen dich mehr als nur kindisch und bescheuert. Natürlich war er nicht ganz unbeteiligt dabei gewesen. Nur einer musste ja die Reissleine ziehen und wenigstens ein klein wenig nachgeben, denn so nervig dasSpitzohr auch war, so wertvoll war er auch. Wahrscheinlich gipfelte dessen Arroganz wohl aus dem gleichen Gedanken heraus, nur würde dies wohl keiner von beiden zugeben.
So gab er auch keinen Ton von sich, als die Barrieren seines Gegenübers plötzlich zusammen brachen und er schier von Emotionen überrollt wurde. Wie erwartet überwog natürlich die Arroganz, gefolgt von purer Abneigung. Nichts, was unerwartet kam, der leichte Nachgeschmack von Enttäuschung hingegen schon. Liess es das rabenschwarze Herz des Alben doch nicht mehr ganz so eiskalt und berechnend erscheinen, sondern gab ihm tatsächlich einen kleinen Funken an Wärme und Menschlichkeit.
Daher tat er etwas vollkommen untypisches, gar schon selbstzerstörerisches, und liess ebenfalls etwas die Barrieren fallen, um zu offenbaren das Wut, Verzweiflung und Einsamkeit ihm ebenfalls nicht fremd waren. Statt es jedoch dabei zu belassen, ging er gar noch einen Schritt weiter und zog den, im Vergleich zu ihm, fast schon zierlichen Körper des Alben näher an sich heran und schlang den Arm um ihn.
Fast schon amüsiert schnaubte er auf, als dieser sich sofort versteifte und ihn misstrauisch musterte. "Du hast viel zu viel Energie verbraucht" murmelte er leise, darauf bedacht so neutral wie möglich zu bleiben. "Es bringt nichts, wenn wir beide vollkommen ausser Gefecht gesetzt sind" fügte er noch hinzu, eh er die verschiedenen Runen, welche überall auf seinem Körper waren, aktivierte.
Langsam begannen die Kristalle, rings um sie herum, leicht zu summen an, während ihr warmes Licht sich wie eine Decke um sie herum legte, bis auch die Runen sich aktivierten und leicht zu schimmern begannen. Um die Heilung noch weiter zu verstärken suchte er ach dem verborgenen Pfad, welcher Alben undDrachen miteinander verband und nutzte diesen, um wenigstens vorübergehend eine Bindung zu schaffen und so die Heilkräfte der Steine mit ihm zu teilen.

Arviu

Manche Ereignisse konnte man eben nur als Pech bezeichnen und dieses hier, war eines davon. So viele Gelegenheiten, so viele Momente und doch waren sie ausgerechnet heute aufeinander getroffen. Schicksal war etwas, woran er nicht glaubte.
Woran er hingegen glaubte, war, das man nie etwas ohne Gegenleistung tat, das stimmte. Selbstlos zu sein, war keine Eigenschaft, die seiner Art entsprach, und um die Sache noch absurder zu machen, brachte er auch noch den Stein mit, aber all das waren Dinge, um die man sich später noch kümmern konnte. Die Gelegenheit sollte man nutzen, da sie nun beide außer Gefecht waren und doch verschob er es. Diese Dinge waren zu wichtig, als das man sie mit einem benebelten Verstand regeln könnte. Die Wahrscheinlichkeit, das irgendwer im Nachhinein die Sache Annullieren wollte, war groß. Lieber bei klarem Verstand und alle Schlupflöcher ausmerzen.
Gedanken, die er schweifen ließ und nicht zu fassen bekam, waren es doch nur einzelne Bruchstücke, von denen er keines vergessen wollte. Jedes sprach für sich, jedes stand für sich und war wichtig. Nach und nach versanken sie in flüchtigem Nebel, der hier und dort zwar mal zerriss, sich an anderer stelle jedoch verdichtete. Die Magie zerrte an ihm, laugte ihn aus und doch konnte er sie nicht abreißen. Um nicht im Nebel zu versinken, riss er immer wieder die dunklen Augen auf, schloss sie wieder, bis auf einen Spalt, sich sagend, das er alles unter Kontrolle hatte. Wenn es doch wirklich so wäre...
Über die entstehende Ruhe, war er froh, denn in dem dem Zustand, in dem er sich befand, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als das, was passierte, beraubte ihm der Energie, die er brauchte, um nicht einzuschlafen. Der Energieaustausch würde zweifelsohne auch allein geschehen, doch traute er dem Drachen nicht so weit, dass er sich erlauben konnte, getrost zu schlafen. Dafür brauchte es Vertrauen und das brachte er diesem nicht entgegen.
Seine Barrieren flackerten. Er bemerkte es, baute sie wieder auf, doch waren sie dünn und brüchig. Arviu konnte es nicht verhindern, das einiges zu dem Drachen durchdrang, auch wusste er nicht, was zu diesem herüber schwappte. Da er es weder zurück nehmen noch ungeschehen machen konnte, beließ er es dabei. Soweit kam es noch, das er sich rechtfertigte oder erklärte. Es war, wie es war. Nur das, womöglich noch hindurchdringen könnte, konnte er abschirmen. Es kostete ihm zu viel Energie, wenn selbst das nicht zu verhindern war....
Gegen seinen Willen, fielen erneut die Barrieren in sich zusammen, als er die unerwartete Berührung spürte, die sich dahingehend steigerte, das er plötzlich einen Arm um sich spürte. Hätte er die Kraft gehabt, wäre er wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen, so aber starrte er ihn nur aus bodenlosen Abgründen an, außer Stande, sich zu rühren. Ein leises zischen entkam seinen Lippen. Viu wollte Abstand zwischen sie bringen, zu ungewohnt, so anders so fremd war, was hier passierte. So konnte er nur angespannt liegen bleiben und erneut versuchen, die Barriere aufzubauen. Sie würde nie so fest werden, wie er es wollte, doch war es besser, als nichts.
„Ich weiß....“, gab er murrend zu, mehr gab es nicht zu sagen, war sein denken doch schon wieder mit bauen beschäftigt. Er hatte keine Kraft dafür, aber ihm einen Weg frei zu machen, war undenkbar. Viu könnte den weg sogar beleuchten, so offen war er und er hasste es. Aber das brauchte er nicht, denn der Drache fand den Weg selbst, ließ ihn leise seufzen, ohne, das er es definierte.
Morgen würde die Hölle werden....
Der Gedanke wurde aber recht schnell von dem abgelenkt, dass hoffentlich jeder in seinem eigenen Bereich blieb, ohne herum zu schnüffeln, außer in der Grauzone, die das JETZT umfasste.

Kilian

Irgendwie war der Stursinn des Albs fast schon amüsant und wäre er nicht so ausgelaugt, so wäre er wahrscheinlich wie der Blitz davon geschossen. Ein Gedanke, der nicht gerade unangenehm war und dennoch sassen sie beide in der Patsche. Nun gut, er selbst wahrscheinlich mehr, da ihm schon jetzt davor graute, was der Alb wohl als Gegenleistung verlangen würde. Doch nun auf stur zu stellen und sie beide zu gefährden lag gar nicht in seinem Sinne, so das das Spitzohr einfach still halten und halbwegs entspannen sollte. Hatte die Umarmung doch nichts anzügliches an sich, sondern sollte lediglich den Energieaustausch zwischen ihnen erleichtern. Nur deswegen Griff er auch nach der schwachen Bindung, welche im Laufe der Jahrhunderten zwischen ihnen entstanden war und schuf ein Band, welches dafür sorgte, das die Energie der Kristalle durch sie beide fliessen konnte.
"Mit Granit kuscheln ist definitiv weniger hart" murmelte er träge und ihn gleichzeitig aufziehend."Für einen anständigen Snack ist viel zu wenig an dir dran, also entspann dich einfach" konnte er es sich nicht ganz verkneifen ihn weiter auf zu ziehen. War die Situation doch nun einmal so wie sie war, warum also die ganze Lage noch schwerer machen, als sie ohnehin schon war. Mussten sie doch beide dem anderen wenigstens soweit trauen, das er nicht auf dumme Gedanken kam und auch wenn es ihm nicht in den Kram passte, so gab er ihm wenigstens vorerst diesen Vertrauensvorschub. Schliesslich wäre es sehr viel einfacher gewesen ihn einfach vorher zu verletzen, statt ihn zu heilen und sich damit selbst aus zu laufen und in Gefahr zu bringen. Somit hatte er sich wenigstens diesen Funken Vertrauen verdient. Vorerst...
Ein Bonus, der zeitgleich dafür sorgte, das er sich gar nicht die Mühe machte die rissige Mauern zu durchbrechen um heraus zu finden, was der Alb aus heckte und was ihn gar bewegte ihm zu helfen. Sicherlich würde er es früher oder später von ganz alleine erfahren und konnte bis dahin seine Kräfte schonen.
"Kennst du die kleine Oase, etwa einen halben Tagesflug von hier entfernt?" wechselte er einfach das Thema, denn Stille hatte er viel zu lange gehabt und zudem war er neugierig, was der andere wohl wusste. "Die Ruine dort erscheint auf den ersten Blick wie viele andere, die die Menschen einfach achtlos hinterlassen haben und doch ist sie vollkommen anders als alle anderen, die ich zuvor entdeckt habe. Das Kraftfeld dort ist immens, gabz zu Schweigen von den verfluchte Fallen" plauderte er weiter, ohne all zu sehr ins Detail zu gehen. Konnte er sich bis anhin doch selbst keinen Reim daraus machen und war begierig genug heraus zu finden, was dort verborgen war, denn menschlich war dies definitiv nicht.

Arviu

„Sprichst du aus Erfahrung?“, wollte er leise wissen und hatte die Augen bis auf einen Spalt verengt. Sie ganz zu schließen, wagte er nicht, die Gefahr, weg zu dämmern und sich in dem Nebel, der mehr und mehr von seinen Gedanken bedeckte, zu verlieren, war zu groß. Ein heilender Schlaf wäre nicht verkehrt, doch was dann? Er würde sich voll und ganz ausliefern, nicht nur Körperlich, sondern auch seine Gedanken, die er dann nicht mehr abschirmenden konnte. Die Barriere war fragil, aber es war eine Barriere. Zwar redete er sich den Schutz mehr ein, als das er wirklich da wäre, aber es war besser, als nichts.
„Ich gehe nicht davon aus, das du mich fressen würdest....“ Denn was das anging, hatte er recht. Viu würde ihm eher quer im Rachen stecken bleiben, als das er eine nahrhafte Faser an sich hatte. Viel mehr wollte er seine Gedanken nicht offenbaren, auch wenn diese grade eher einem ruhigen Teich glichen. Nicht die jetzigen Gedanken waren zu hüten, viel mehr die Geheimnisse, Wissen, Emotionen und das, was in ihm vorging. Das hatte hier nichts zu suchen, so wollte er auch nicht gelesen werden. Das ein kleines, schwaches Echo die Echse dennoch erreichte, wusste er. Viu bemühte sich daher, das es sich auf das Jetzt beschränkte.
„Hmmm.“, murmelte er als Zustimmung und dachte an eben jenen Ort. Das sich dieses Bild durch die Verbindung auch beim Drachen bildete, ahnte er mehr, als das er es wusste. So was hatte eine Verbindung nun mal an sich, insbesondere, wenn sie so nah beieinander waren. Alles was er dachte, daran hatte auch der Drache teil, wenn auch nicht so deutlich, wie bei ihm selbst. Dafür war die Verbindung zu frisch, zu lose, aber es reichte aus.
Je mehr der Drache erzählte, desto deutlicher wurde das Bild, ebenso der Weg ins Innere der Ruine, in der Viu gewesen war. Wie er hinein gekommen war, zeigte er ihm nicht, dafür aber den unterirdischen Bereich, sowie eine große Grabkammer. Es folgten Inschriften, die auf einen Gott schließen ließen, doch um welchen es sich handelte, konnte er noch nicht herausfinden.
„Irgendein niedrigerer Gott, vielleicht ein Halbgott, vermute ich. Menschliche Spuren sind zu finden... abgebrochene Lanzen, Steinmesser.. aber jedes Blut, was dort vergossen wird, stärken die Fallen und Barrieren... an manchen Wänden klebt es noch immer...“, leise die Bilder erklärte, die er ihm sendete. Bilder von Keilschriften, menschlichen Abbildungen, die nur noch zum Teil erhalten waren.

Kilian

Leise lachte er, als tatsächlich der erwartete Konter kam. "Als Drache stört es mich nicht wirklich, aber als Mensch ist es mehr als nur unbequem" gab er nach einer ganzen Weile dann schliesslich doch eine Antwort, auch wenn sich das Spitzohr dies wohl schon selbst hatte denken können. Jedoch war es tatsächlich der erste Konter, der ihn nicht bis aufs Blut reizte und glatt schon als Neckerei gewertet werden konnte. Warum also gleich wieder auf stur stellen und die Schlammschlacht in die nächste Runde führen ? Selbst er sah ein, das dies auf Dauer nicht so weiter gehen konnte, warum also nicht die ganze Situation mit etwas Galgenhumor nehmen und einen Scherz draus machen. Sicherlich fielen ihnen beide locker hunderte von Dingen ein, welche sie nun gerade lieber machen würden, doch schlussendlich würde es nichts an der derzeitigen Lage ändern, geschweige denn dafür sorgen, das ihre Energiereserven sich wenigstens ein klein wenig wieder aufladen. Sollte dem Alb doch spätestens jetzt klar geworden sein, warum diese Höhle ihm so heilig war und er nicht einsah jeden hier herein zu lassen. Waren die Edelsteine doch nicht nur wegen ihrer Schönheit für ihn so verlockend, sondern vielmehr wegen ihrer Heileigenschaften, auf die er bei Bedarf jederzeit zurück greifen konnte und somit zu einem Schatz wurden, wie Menschen es niemals empfinden würden.
Das er wohl gerade mal zu einem Zahnstocher langte, wenn auch einem recht mickrigen, behielt er lieber für sich, denn auch wenn der Alb scheinbar wenigstens einen Funken Humor besass, so wollte er es doch nicht zu arg auf die Spitze treiben. War der momentane Frieden dafür viel zu zerbrechlich und auch wenn er es sich ungern eingestand, so hatte er gerade einfach weder die Laune, noch die Energie dafür weiter mit ihm herum zu streiten. Daher wechselte er auch einfach das Thema, eh ihm versehentlich doch noch der ein oder andere Spruch heraus rutschte, welcher wohl kaum auf Gegenliebe stossen würde.
Das er da tatsächlich einen Nerv getroffen hatte, stellte sich unerwartet schnell heraus, als das Spitzohr doch tatsächlich ein wenig entspannte und ihn an Erinnerungen teil haben liess, die ihn innerlich grummeln liessen. Hatte der Alb es doch tatsächlich geschafft bis ins Innere vor zu drängen, während er in seinem Eifer tatsächlich für eine Sekunde abgelenkt genug gewesen war und in eine der listigen Fallen getappt war. Ein Vorfall, der ihn wahrlich nicht davon abhalten würde weiter zu forschen, dafür jedoch arg an seinem Ego kratzte. "Als niederen Gott wurde ich den Besitzer nicht unbedingt bezeichnen" fuhr er leise murmelnd fort, während sich seine Stirn leicht nachdenklich kräuselte. "Das würde all die geschickten Fallen nicht erklären, denn Götter waren schon immer absolute Egomanen und wollen sich gerne beweihräuchern lassen. Warum also seinen Tempel zu einer Todesfalle für die braven Lämmer machen, welche zur Huldigung kommen" gab er schliesslich zu bedenken, denn auch wenn dieser Ansatz durchaus logisch war, so erklärte es doch nicht die Listigkeit, mit der der Eingang versteckt und gesichert worden war. "Zudem sind die Energien dort viel zu stark. Eher erinnert es mich an die Portale aus unserer Welt, auch wenn die Signatur vollkommen anders ist... viel zu ruhig und starr..." gab er seine Überlegungen schliesslich doch preis, denn auch wenn es ihn wurmte, das er selbst die Kammer nicht hatte betreten können, so konnte er sich doch selbst mit den neuen Erkenntnissen keinen Reim aus all dem machen. "irgend etwas verbirgt sich dort überaus geschickt" murmelte er noch leise, während ihm schon langsam, wenn auch widerwillig, die Augen zu fielen. Hatte der Kampf und der Flug doch einiges an Energie gekostet und auch wenn es ihm missfiel, so schrie jede Faser in ihm regelrecht nach dem heilsamen Schlaf. "Wenn du nicht versuchst mir im Schlaf jede Schuppe einzeln zu rupfen, kann man es sich bei Gelegenheit gemeinsam anschauen" schlug er schon halb im Dämmerschlaf vor, darauf hoffend, das die Neugierde des Albs gross genug war, das er sich wenigstens für eine Weile beherrschte und seine Abneigung beiseite schob, bis sie beide wieder vollkommen fit waren um sich weiter zu bekriegen.
Nur am Rande bekam er dessen Erwiderung noch mit, eh er der Verlockung des Schlafes schliesslich nachgab und in einen tiefen Schlaf fiel.

Arviu

Als verwöhnt würde er sich nicht bezeichnen, doch auf Granitboden zu nächtigen, war nicht das, was er als bequem bezeichnen würde. Und doch würde er sich nicht beklagen, sollte es mal von Nöten sein. Er hatte Dinge und Ort gesehen, die andere sich nicht im Traum ausmalen konnten. Dies aber nun kundzutun, lag ihm fern. Die Stimmung hatte sich ein klein wenig entspannt und daran wollte er jetzt nichts rütteln.
Die Nützlichkeit der Edelsteine weiß er durchaus zu schätzen, nicht jedoch diese wegen ihres Aussehens zu horten. Von Schönheit und Glanz konnte man keinen nutzen ziehen, die Magie, die man darin speichern konnte, war etwas ganz anderes. Statt jedoch jegliche Farben zu kombinieren, würde er sich jene suchen, die das meiste Potenzial hatten, um sie in einem Bild zu formen und in die Wand zu fügen. Das Glitzern und Funkeln würde sich auf das minimalste reduzieren und die Steine wären eher unscheinbar. Das würde ihm gefallen, doch wer war er, an der Einrichtung anderer herum zu kritteln. Dennoch gefielen ihm die toten Steine besser, als die anderen. Und die Türkisen, mit denen könnte er sich auch anfreunden.
Der Unmut, den seine Bilder heraufbeschworen, ließen ihn schmunzeln doch hielt er es ihm nicht vor, selbst wenn ihm unzählige Dinge einfallen würde, sodass er sie nur noch abrufen brauchte, aber er verzichtete darauf. Das Thema war gut genug, damit sie sich beide ablenken konnten. Vorsichtig, wie er war, würde er es als neutrale Basis bezeichnen, auf der sie sich verständigen konnten. Eine gute Sache, so lang sie hier festsaßen und die Zeit miteinander teilen mussten.
Seine Rasse war als sehr listig bekannt, verschlagen. Nicht ohne Grund bewegten sie sich verstohlen im Dunklen. So war es für ihn nicht schwer gewesen, dort einzudringen. Geduld, Heimlichkeit und die Bereitschaft zum Mord förderte einiges, auch wenn letzteres an diesem Ort nicht unbedingt von Nöten war. In dem Fall war es die Geduld und de Heimlichkeit, die ihn weiter gebracht hatte.
„Die Kammer, in der er liegt... es gibt aber noch die obere Kammer, die zur Huldigung gedacht ist. Die, die ich meine und die, in die du getappt bist, ist die untere...“, murmelte er. „Es muss noch eine Etage unterhalb geben, aber soweit konnte ich noch nicht vordringen.“ Er zeigte ihm die Anzeichen und Hinweise, die er gefunden hatte. Ob es sich um eine Geheim- oder Schatzkammer handelte, würde sich zeigen, wenn er das nächste mal dorthin gelangte. Das Rätsel offenbarte zu viele Dinge, als das er sie auf sich beruhen lassen wollte, auch wenn das Ergebnis noch nicht abzusehen war.
„Vielleicht ein weiteres Portal...“, warf er in den Raum. Wohin es führte, würde sich gegeben falls zeigen, wenn es sich als solches herausstellen würde. Aber selbst wenn, musste es nicht bedeuten, das es ihr Vorteil war. Sie könnten in die Hölle selbst gelangen oder Schlimmeres. Aber das war zu weit vorgegriffen, daher war Vorsicht geboten. Insbesondere, wenn sich noch etwas Lebendes dort verbergen sollte, was ebenso möglich war. Ein lebendes Wesen, das ein Tor bewachte... und sich von den Gaben der Fanatiker nährte.
„Bis jetzt hast du dich ja benommen, ich werde dich schon nicht nackt rupfen..“, erwiderte er, da ihm insbesondere die Kraft dazu fehlte. Der Schlaf flüsterte ihm verlockend zu, doch wollte er das Bewusstsein noch nicht los lassen, selbst mit der Aussicht, das der Drache schlafen würde. Momente verstrichen, in denen der Drache in den erlösenden Schlaf fiel. Selbst Viu... ließ langsam los.
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