Wind Beyond Shadows

Normale Version: zwischen Lernen, wachsen und so manch anderen Gefühlen
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Arwyn

Nach einer weiteren Nacht alleine in der großen Hölle und geweckt von dem sanften Licht der Sonne, das durch eine kleine Öffnung an der Seite herein brach, streckte sich die junge Frau. Nun war sie schon seit fast zwei Monaten in Freiheit und konnte es noch immer nicht glauben was alles so passiert war. Sie war eine geborene Drachin, die in ihrer Menschenform aufwuchs und nichts von all dem ahnte. Und vor zwei Monaten hatte sie ihre andere Seele zurück bekommen. Noch immer war sie eher etwas verspielter und genoss es sehr, wenn Kilian da war, doch irgendwann hatte auch die Blondine gemerkt, dass er ab und an Abstand brauchte. So war es für Arwyn nicht verwunderlich, wenn er mal etwas länger nicht zur Höhle kam. Am Anfang war es schon etwas schwierig und sie konnte nicht einmal schlafen. Tage und Nächtelang stapfte sie durch die große Höhle und erforschte die Gänge und anderen kleineren Höhlen und als er das erste Mal dann wieder zurück kam, griff sie ihn aufgrund völliger Übermüdung an. Da hatte sie zum ersten Mal gemerkt, was für eine Kraft in ihr schlummerte. Nach ihrem Angriff funkelte der Eingang in den unterschiedlichsten Farben, weil das Sonnenlicht sich in dem Eis brach. Damals bekam sie nicht mehr mit, ob sie ihn verfehlt hatte oder nicht, da sie dann sofort erschöpft zusammenbrach und endlich schlief, zum ersten Mal in ihrer Drachenform. Nun ist es eine Routine und Gewohnheit geworden und Arwyn konnte auch endlich schlafen wenn er weg war. Doch auch nur, nachdem sie zig mal durch die Höhlen gegangen war und alles abgesichert hatte. Denn noch immer war die Sorge groß, dass Arviu sie finden würde.
Nachdem sie sich frisch gemacht hatte und einige Beeren gegessen hatte die sie gestern gesammelt hatte, ging sie durch die Höhle. Es war eine große Höhle, die aus mehren kleinen bestand in den unterschiedlichsten Größen. In den größten Höhlen wohnte der schwarze Drache, die er mit ihr teilte, da sie auch dort in ihre Drachenform wechseln konnte. In den kleinen Höhlen hatte sie sich breit gemacht. In einer hatte sie eine Heiße Quelle gefunden und durch mitgebrachte dinge, die sie in Auftrag gab, hatte sich daraus ein kleines Bad entwickelt. Dorthin trugen sie ihre Beine und sie wusch sich an dem Waschbecken mit dem abgeschöpften Wasser aus der Quelle. Danach machte sie sich auf den Weg zu einer anderen Höhle, die etwas höher lag und durch eine größere Öffnung Sonnenlicht herein lies. Hier hatte sie sich einen Garten angelegt. Überall standen die verschiedensten Pflanzen herum, die sie heckte und pflegte. Wenn Kilian nicht da war, war sie oft hier oben, da sie ihn so sofort sehen konnte wenn er kam. Sie liebte es ihm beim Fliegen zu beobachten und war etwas traurig, dass sie es selbst noch nicht so ganz hinbekam. Immer wieder übte sie, wenn er weg war, aber irgendwie schaffte sie es einfach nicht. Bis jetzt konnte sie es noch gut verbergen und seinen Fragen ausweichen. Doch sie machte sich auch noch keine großen Sorgen, da auch ihre Drachin sich keine machte. Naja diese war sowieso eher von dem Schwarzen abgelenkt. Was sie nur zu gut verstand, da der Drache auch imposant war.
Doch heute blieb Arwyn nicht in ihrem Garten sondern machte sich auf den Weg nach draußen. Sie wollte die zeit noch etwas nutzen fürs Fleisch jagen und fliegen üben. Sie wusste es war etwas riskant zu gehen, obwohl Kilian heute wieder kam, aber die anderen Tage kam sie einfach nicht dazu. Die neuen Bücher hatten sie einfach gefesselt gehabt. So ging sie in die große Höhle, wandelte sich in ihren Drachen und verlies die Höhle. Draußen schüttelte sie sich kurz und spannte ihre Flügel aus. Es war ein herrliches Gefühl endlich mit ihrem Drachen verbunden zu sein. Es hatte eine weile gedauert doch nun waren ihre beiden Seelen verbunden und tanzten in beiden Formen mit einander. Nachdem sie noch für einen Moment die Sonne auf ihren Schuppen gespürt hatte ging sie los. Sie steuerte einen bestimmten Felsen an, auf den sie sich nieder lies und dann einfach wartete. Nach einiger Zeit tat sich dann etwas unter ihr und ein Reh tauchte auf. Sofort waren ihre Jagdinstinkte geweckt und Arwyn fixierte das Reh. Als dieses nah genug war schlug die weiße Drachin zu. Stolz auf sich trug sie ihre Beute in die Höhle und legte es an die Seite hinter einem Steinhaufen. Es war ihre Beute und auch Kilian sollte sich hüten daran zu gehen. Zufrieden damit, das Reh gut versteckt zu haben ging sie wieder nach draußen in Richtung eines Sees, denn sie entdeckt hatte. Dort gab es einen hohen Felsvorsprung von dem sie immer das Fliegen übte. Sie hatte nämlich schnell gemerkt, dass das Fallen auf Wasser nicht ganz so wehtut wie auf Erde. Schnell war sie an dem See angekommen und erklomm den Felsvorsprung. Sie breitete ihre Flügel aus und konzentrierte sich erstmal auf den Wind, der an ihren Flügeln lang strich. Dann öffnete sie die Augen, ging einige Schritte zurück und rannte dann los. Sie sprang vom Felsen ab und begann mit den Flügeln zu schlagen. Für einige Momente hatte sie das Gefühl wirklich zu fliegen, bis sie dann doch wie ein Stein nach unten fiel und mit einem lauten Platschen im Wasser landete. Frustriert darüber brüllte sie wütend auf und watete aus dem Wasser. Am Ufer angekommen schüttelte sie erstmal ihren schlanken Körper und Flügel, um sich vom Wasser zu befreien.