Wind Beyond Shadows

Normale Version: 88 Orte Shikokus
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Noel Kreiss

Der Shikoku-Pilgerweg (japanisch 四国八十八箇所, shikoku hachijū hakkasho; zu Deutsch etwa: „88 Orte Shikokus“) mit seinen 88 heiligen Orten ist ein wichtiger buddhistischer Pilgerweg (Junrei) auf der japanischen Insel Shikoku. Er gehört zu den wichtigsten Elementen des Daishi-Glaubens (大師信仰, Daishi shinkō), in dem der buddhistische Mönch und Gründer der Shingon-shū, Kūkai (774–835), verehrt wird.

[Bild: 800px-Shikoku-Pilgerweg_Karte.png]

Populären Legenden zufolge soll Kūkai selbst den Pilgerweg begründet haben, wofür es aber keine historisch belegbaren Hinweise gibt. Tatsächlich dürfte sich der heutige Pilgerweg durch die Wallfahrten asketischer Mönche vom Kōya-san auf den Spuren ihres Meisters vom 12. bis Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt haben. Die ersten schriftlichen Überlieferungen zu dem Pilgerweg in Form von Reisetagebüchern, Ratgebern und Sammlungen von Legenden stammen aus dem späten 17. Jahrhundert.

Um die Pilgerfahrt abzuschließen, muss man die Tempel nicht der Reihe nach besuchen, in einigen Fällen wird es sogar als glücklich angesehen, die Tempel in umgekehrter Folge zu besuchen. Außerdem muss der Pilgerweg auch nicht in einer Pilgerreise beendet werden. Man kann ihn durchaus zeitlich in mehreren Abschnitten gehen.

Die Pilgerreise erfolgt traditionell zu Fuß, moderne Pilger nutzen aber, besonders für die längeren Abschnitte, auch Bahnen und Busse, Autos, sowie andere Verkehrsmittel.

Die Fußstrecke ist etwa 1.200 km lang und kann 30 bis 60 Tage dauern. Diese Pilgerreise wird oft als Henro (遍路), etwa Vollständige Umrundung bezeichnet. Die Pilger werden von den Einheimischen respektvoll o-henro-san (お遍路さん) genannt, sind meist an ihren weißen Kleidern, Seggenhüten und Gehstöcken zu erkennen. Viele Henro-san beginnen und beenden ihre Pilgerreise mit einem Besuch des Kōya-san in der Präfektur Wakayama auf der japanischen Hauptinsel, ein Kloster, das durch Kūkai gegründet wurde und Hauptquartier der buddhistischen Shingon-shū ist. Oft lassen sich die Henro-san die Tempelbesuche durch ein Shuin (朱印) in ihren nōkyō-chō (納経帳) bestätigen. Die 21 km lange Pilgerstraße auf den Kōya-san existiert noch, die meisten Henro-san benutzen aber den Zug für den Weg zum Tempel.

Auf dem Pilgerweg befinden sich außerdem 20 Bangai (番外), d. h. „Extra“, also Tempel ohne eine Nummer.

Zusätzlich zum Hauptweg auf der Insel Shikoku gibt es einen „Miniatur-Pilgerweg“ auf der Insel Shōdoshima nördlich von Takamatsu. Viele solche Miniatur-Shikoku-Pilgerwege existieren in Japan, manche von ihnen sind einfach ein Stein mit Abbildungen der Hauptgottheiten jedes Tempels, andere sind recht groß und benötigen einige Stunden Fußmarsch.

(Quelle: Wikipedia)


Wie er ihn dazu bekommen hatte, ihn z begleiten, wusste er selbst nicht mehr. Vielleicht lag es daran, das er ihn das Versprechen vorletzten Abend, als sie so betrunken gewesen waren, abgerungen hatte. Doch das erklärte nicht, warum sie schon jetzt aufbrachen. So viel war noch zu erledigen, zu erkunden, aber darauf wollte er nun keine Rücksicht nehmen. Fast schien es ihm selbst wie eine Flucht vor all dem, was sie entdeckt hatten, wäre da nicht die Neugier gewesen, alles wissen zu wollen. So packte er einige Bücher ein, die sie noch nicht durchgesehen hatten. So ganz konnte er es nicht hinter sich lassen, auch wenn es besser wäre, damit die den Kopf freibekamen.
Zudem hatte er ein leeres Buch eingepackt, oder viel mehr ein Heft, wo er ihre Erlebnisse aufschreiben wollte. Etwas spezielles versprach er sich nicht, doch kam es ihm richtig vor, es dabei zu haben, selbst wen die Einträge recht dürftig ausfallen würden.
Nichts desto trotz sollte es mit. Als er die Tasche mit allem notwendigen gepackt hatte, kam er zu Ryan, wo er im Türrahmen stehen blieb, ihn beobachtete und musterte. Ihm war so wohlig zu Mute. Er fühlte sich so frei, in diesem Moment, denn zu wissen, das er wieder auf ein Abenteuer ging, beflügelte ihn. Die Begleitung, die er überredet hatte, war sicher nicht unschuldig an diesem Gefühl. Sicher, es gab einiges zu klären, was zwischen ihnen stand, doch machte er sich diesbezüglich keine Sorgen. Das Ereignis in dem Haus, welches so überraschend passiert war, hatte sich nicht wiederholt, denn im Nachhinein war Noel doch recht mulmig. Wie hatte er sich so gehen lassen und über ihn herfallen können? Aber es tat ihnen beiden und ihrem Miteinander keinen Abbruch. In den kommenden Wochen, in denen sie sich auf Pilgerreise durch japan machen würden, würde es sicher mal zur Sprache kommen. Nicht wenige behaupteten auf solchen Reisen, solchen langen Wanderungen, sich selbst gefunden zu haben, denn es gab nichts, womit man sich ablenken konnte. Oft hatte man nur sich selbst und die eigenen Gedanken, so wie den langen Weg vor sich. Flucht vor sich selbst war nicht mehr möglich.
Das sie die Sprache des Landes nicht kannten, nur ein begrenztes Budget hatten, machte es nicht leichter. Entweder sie fanden heraus, wie sie zueinander standen, oder ihre Freundschaft wäre am Ende, wovon er jedoch nicht ausging. Noel freute sich auf den Nervenkitzel der anderen Art.
„Und, schon aufgeregt, wenn es nachher los geht?“, konnte er sich nicht verkneifen zu fragen. Es war seines Wissens die erste große Reise Ryans und dann gleich in ein vollkommen fremdes Land. Aufregung wäre nur das natürlichste. Innerlich wappnete er sich dagegen, das er im letzten Moment doch noch absagte... Viele Gründe könnten dafür sprechen, unter anderem die Wandlung, die erst ein paar Tage her war...

Ryan Ravenscar

Wie hatte er sich nur zu so einen Ausflug überreden lassen können ? Nun gut Ausflug war bei dem was anstand wohl weit untertrieben. Schliesslich würden sie locker 2 Monate und mehr unterwegs sein und das auch noch in einem Land in dem er nicht einmal die Sprache verstehen konnte. Dennoch hatte er dummerweise ein Versprechen gegeben, auch wenn ihm dies nicht wirklich nüchtern abgerungen wurde. Trotzdem war es ein Versprechen und daran würde er sich halten, auch wenn ihm ehrlich gesagt mulmig zumute war. War es für ihn doch ein mehr als nur grosser Schritt sich so lange frei zu nehmen und einfach so durch die Welt zu gondeln.
So also starrte er wohl schon zum millionsten Male auf all die Klamotten und Kleinigkeiten, welche sie wohl brauchten. Schliesslich waren sie mitten in der Pampa unterwegs und das nächste Einkaufszentrum war nicht mal eben um die Ecke, um das zu besorgen was vergessen worden war. "Ich überlege eher wie ich dir am besten den Hals um drehe und es nicht nach Mord aus sieht" konterte er daher auch prompt als er auch noch aufgezogen wurde. Aufregung war wohl noch die Untertreibung des Jahrhunderts, doch das würde er ihm nicht direkt unter die Nase reiben. Kannten sie sich doch lange genug, so das er wohl von alleine wusste das derlei nun eigentlich nicht wirklich sein Ding waren und er mehr als nur ein wenig aufgeregt sein würde. "Lass mich in Ruhe packen, sonst vergess ich noch die Hälfte" schob er daher auch noch hinterher und drehte ihm wieder den Rücken zu um sich endlich doch ans packen zu machen. Reichte doch allein ein Blick von ihm schon aus das er vergass was er eigentlich hatte tun wollen. Nach ihrem kleinen Abenteuer in Idris, sofern man dieses denn so nennen wollte, war es nur noch schlimmer geworden. Da war die Tatsache das er ab nun jeden Monat ein paar Tage als Mietze herum lief fast noch harmlos im Gegensatz zu dem was sie im Haus getrieben hatten und letzteres konnte man tatsächlich wortwörtlich nehmen. Darüber gesprochen hatten sie jedoch nie und auch wenn sie ständig aufeinander hockten, so war untergründig doch eine gewisse Anspannung seitdem zu merken. Mit ein Grund warum er sein Versprechen so genau nahm. Bot es doch die Möglichkeit in Ruhe und fern ab von allem zu reden und heraus zu finden wo sie nun standen und wie es weiter gehen sollte. Nicht gerade ein Gespräch um das er sich riss und doch war es unausweichlich und musste angesprochen werden.
Vertieft in Gedanken und jede Eventualität immer wieder durchgehend packte er zügig seinen Rucksack und schnallte schliesslich den riesigen Doppelschlafsack oben drauf. Dafür übernahm Noel einen Grossteil des Zeltes, denn zu seinem Verdruss hiess es natürlich den grössten Teil des Weges zelten.
"So, kann los gehen" meinte er schliesslich, passend in Wanderkleidung gesteckt und mit Rucksack und allem anderen ausgerüstet. Auf den ersten Blick vollkommen ruhig und doch schlug sein Herz wie nach einem wilden Galopp um die ganze Welt. Ein zurück gab es nun nicht mehr.

Noel Kreiss

Wie er ihn dazu bekommen hatte, ihn z begleiten, wusste er selbst nicht mehr. Vielleicht lag es daran, das er ihn das Versprechen vorletzten Abend, als sie so betrunken gewesen waren, abgerungen hatte. Doch das erklärte nicht, warum sie schon jetzt aufbrachen. So viel war noch zu erledigen, zu erkunden, aber darauf wollte er nun keine Rücksicht nehmen. Fast schien es ihm selbst wie eine Flucht vor all dem, was sie entdeckt hatten, wäre da nicht die Neugier gewesen, alles wissen zu wollen. So packte er einige Bücher ein, die sie noch nicht durchgesehen hatten. So ganz konnte er es nicht hinter sich lassen, auch wenn es besser wäre, damit die den Kopf freibekamen. Zudem hatte er ein leeres Buch eingepackt, oder viel mehr ein Heft, wo er ihre Erlebnisse aufschreiben wollte. Etwas spezielles versprach er sich nicht, doch kam es ihm richtig vor, es dabei zu haben, selbst wen die Einträge recht dürftig ausfallen würden. Nichts desto trotz sollte es mit. Als er die Tasche mit allem notwendigen gepackt hatte, kam er zu Ryan, wo er im Türrahmen stehen blieb, ihn beobachtete und musterte. Ihm war so wohlig zu Mute. Er fühlte sich so frei, in diesem Moment, denn zu wissen, das er wieder auf ein Abenteuer ging, beflügelte ihn. Die Begleitung, die er überredet hatte, war sicher nicht unschuldig an diesem Gefühl. Sicher, es gab einiges zu klären, was zwischen ihnen stand, doch machte er sich diesbezüglich keine Sorgen. Das Ereignis in dem Haus, welches so überraschend passiert war, hatte sich nicht wiederholt, denn im Nachhinein war Noel doch recht mulmig. Wie hatte er sich so gehen lassen und über ihn herfallen können? Aber es tat ihnen beiden und ihrem Miteinander keinen Abbruch. In den kommenden Wochen, in denen sie sich auf Pilgerreise durch Japan machen würden, würde es sicher mal zur Sprache kommen. Nicht wenige behaupteten auf solchen Reisen, solchen langen Wanderungen, sich selbst gefunden zu haben, denn es gab nichts, womit man sich ablenken konnte. Oft hatte man nur sich selbst und die eigenen Gedanken, so wie den langen Weg vor sich. Flucht vor sich selbst war nicht mehr möglich. Das sie die Sprache des Landes nicht kannten, nur ein begrenztes Budget hatten, machte es nicht leichter. Entweder sie fanden heraus, wie sie zueinander standen, oder ihre Freundschaft wäre am Ende, wovon er jedoch nicht ausging. Noel freute sich auf den Nervenkitzel der anderen Art. Und war schon aufgeregt, wenn es nachher los geht. Es war seines Wissens die erste grosse Reise Ryans und dann gleich in ein vollkommen fremdes Land. Aufregung wäre nur das natürlichste. Innerlich wappnete er sich dagegen, das er im letzten Moment doch noch absagte... Viele Gründe könnten dafür sprechen, unter anderem die Wandlung, die erst ein paar Tage her war...

Ryan Ravenscar

Wie hatte er sich nur zu so einen Ausflug überreden lassen können ? Nun gut Ausflug war bei dem was anstand wohl weit untertrieben. Schliesslich würden sie locker 2 Monate und mehr unterwegs sein und das auch noch in einem Land in dem er nicht einmal die Sprache verstehen konnte. Dennoch hatte er dummerweise ein Versprechen gegeben, auch wenn ihm dies nicht wirklich nüchtern abgerungen wurde. Trotzdem war es ein Versprechen und daran würde er sich halten, auch wenn ihm ehrlich gesagt mulmig zumute war. War es für ihn doch ein mehr als nur grosser Schritt sich so lange frei zu nehmen und einfach so durch die Welt zu gondeln. So also starrte er wohl schon zum millionsten Male auf all die Klamotten und Kleinigkeiten, welche sie wohl brauchten. Schliesslich waren sie mitten in der Pampa unterwegs und das nächste Einkaufszentrum war nicht mal eben um die Ecke, um das zu besorgen was vergessen worden war. "Ichüberlege eher wie ich dir am besten den Hals um drehe und es nicht nach Mord aus sieht" konterte er daher auch prompt als er auch noch aufgezogen wurde. Aufregung war wohl noch die Untertreibung des Jahrhunderts, doch das würde er ihm nicht direkt unter die Nase reiben. Kannten sie sich doch lange genug, so das er wohl von alleine wusste das derlei nun eigentlich nicht wirklich sein Ding waren und er mehr als nur ein wenig aufgeregt sein würde. "Lass mich in Ruhe packen, sonst vergess ich noch die Hälfte" schob er daher auch noch hinterher und drehte ihm wieder den Rücken zu um sich endlich doch ans packen zu machen. Reichte doch allein ein Blick von ihm schon aus das er vergass was er eigentlich hatte tun wollen. Nach ihrem kleinen Abenteuer in Idris, sofern man dieses denn so nennen wollte, war es nur noch schlimmer geworden. Da war die Tatsache das er ab nun jeden Monat ein paar Tage als Mietze herum lief fast noch harmlos im Gegensatz zu dem was sie im Haus getrieben hatten und letzteres konnte man tatsächlich wortwörtlich nehmen. Darüber gesprochen hatten sie jedoch nie und auch wenn sie ständig aufeinander hockten, so war untergründig doch eine gewisse Anspannung seitdem zu merken. Mit ein Grund warum er sein Versprechen so genau nahm. Bot es doch die Möglichkeit in Ruhe und fern ab von allem zu reden und heraus zu finden wo sie nun standen und wie es weiter gehen sollte. Nicht gerade ein Gespräch um das er sich riss und doch war es unausweichlich und musste angesprochen werden. Vertieft in Gedanken und jede Eventualität immer wieder durchgehend packte er zügig seinen Rucksack und schnallte schliesslich den riesigen Doppelschlafsack oben drauf. Dafür übernahm Noel einen Grossteil des Zeltes, denn zu seinem Verdruss hiess es natürlich den grössten Teil des Weges zelten. "So, kann los gehen" meinte er schliesslich, passend in Wanderkleidung gesteckt und mit Rucksack und allem anderen ausgerüstet. Auf den ersten Blick vollkommen ruhig und doch schlug sein Herz wie nach einem wilden Galopp um die ganze Welt. Ein zurück gab es nun nicht mehr.

Noel Kreiss

Noel würde es nicht zugeben, doch über den Schritt, den Ryan hier tat, war er sehr stolz. Für ihn selbst war es fast schon was normales. Durch die Welt zu gondeln, durch Länder zu ziehen, deren Sprache er nicht verstand, mit einer handvoll Geld in der Tasche, das war seine Leidenschaft. Dumm könnte man es bezeichnen, er würde es aber als Abenteuer benennen, denn dadurch, das er kaum Geld bei sich hatte, war er gezwungen, sich mit den Einheimischen Menschen zu befassen, zu kommunizieren, vielleicht sogar diverse Dinge für sie zu erledigen, damit er ein Essen bekam, oder ein Dach über den Kopf. Allein so lernte man das Land kennen, wie es wirklich war. Nicht, in dem man in einem Ressort residierte, einmal am Tag in die Einkaufsmeile fuhr oder am Strand lang...Dazu kam, das Ryan einiges hatte auf sich nehmen oder viel mehr von sich weisen musste. Selten gab es jemand, der zwei Monate oder mehr frei nahm, der sonst so pflichtbewusst war, doch am Ende würde er ihm Dankbar sein. Noel war nicht auf Dank aus, ihm war wichtiger, das Ryan sich ein Stückchen weit selbst fand, sich mit anderem befasste, als der Arbeit. Es war längst überfällig, das er aus seinen Fesseln ausbrach und machte, was er wollte, nicht, was erwartet wurde...."Nun, dafür musst du mitkommen, im Wald dort, findet mich sicher keiner. Wenn d schlau bist, dann frisst du mich und wirst, neben der nützlichen Leichenbeseitigung, auch noch satt", schlug er ungerührt vor und betrachtete das Sammelsurium, welches sich vor ihnen ausbreitete. Manches brauchte er nicht, anderes hingegen, was unwichtig schien, könnte über Leben und Tod entscheiden. Aber er beschloss, ihn erst mal in Ruhe zu lassen, sich um das eigene Gepäck und die Tickets zu kümmern, damit sie gleich los konnten. Als auch die Pässe in reichweiter verstaut, das haus soweit gesichert war, ging er noch mal zu Ryan, wo sie fast zusammen stiessen. Noel grinste. "Alles erledigt, wir können los. Taxi ist auch da, letzte Chance zu flüchten.", schlug er vor, da aber kein Protest kam, ging es im Taxi zum Flughafen, wo sie die letzte Möglichkeit nutzten, um ein wenig Zivilisation zu geniessen, was soviel bedeutete, wie einen heissen Milchkaffee, einen grossen Keks, den Noel sich gekauft hatte und plappernde Menschen. Letzteres würde er nicht so sehr vermissen, wie den Kaffee, da würde es künftig nur löslichen geben, so lang er denn reichte. Erst, als ihr Flieger aufgerufen wurde, ging es zum Gate und schliesslich in den Flieger selbst, der sie innerhalb von 24 Stunden über den grossen Teich bringen würde. Ryan war die Aufregung inzwischen anzusehen und Noel würde lügen, wenn er behauptete, das es ihm nicht ähnlich ging. Nur, bei ihm war es nicht ganz so schlimm. An Schlaf war zunächst nicht zu denken, doch die Eintönigkeit im Flugzeug, führte dazu, das er alsbald weg dämmerte, auch wenn das Kissen nicht ganz so bequem war, wie erhofft. Seine Hand hatte er durch Zufall so liegen, das zwei seine Finger den anderen berührten. Eine Kleinigkeit nur, dennoch angenehm. Erst, als sie zur Landung ansetzen, wurde er wieder wach, mit Ergebnis, das ihm alle Knochen schmerzten. Noel kam sich vor, als würe er 198 Jahre alt. "Na immerhin den Flug geschafft, mir tut echt alles weh..", grummelte er, nahm seine Sachen und schlich förmlich nach draussen, wo sie ich ersten Passagiere schon fröhlich tummelten, statt ihnen Beachtung zu schenken, sah er sich nach Ryan um. "Wollen wir gleich los, oder noch eine Nacht im Hotel?", fragte er, da er ihn nicht einfach herumkommandieren wollte. Der Flug war trotz allem anstrengend und eine Nacht, um anzukommen, könnte er verschmerzen. "sonst würde es jetzt weitergehen, wo wir zum ersten Tempel gebracht werden würden....wobei es dort sicher auch eine Herberge gibt..."So oder so, es schien, als würden sie noch eine Nacht in einem Bett haben können, ehe es morgen frisch gestärkt in die Wildnis gehen würde. "Lass uns direkt zur Herberge und dort übernachten.." Ryan auf die Schulter klopfend, machte er sich auf ins Innere des Flughafens, wo er seine Tasche schnappte. Die Nächste war Ryans, die er auch an sich nahm, ehe er sie ihm hinhielt. "Nihon e yōkoso", grinste er dreckig.

(Willkommen in Japan)

Ryan Ravenscar

Wahrscheinlich hätte er bei seinem Gedanken nur entrüstet den Kopf geschüttelt. Immerhin war es für die meisten Jäger vollkommen normal durch die Welt zu reisen und von Institut zu Institut zu reisen. Doch normal konnte man sein Leben wohl kaum bezeichnen. Wie denn auch, wenn man das einzige Kind und zudem auch noch der Erbe eines überaus angesehenen Namens war. Schon früh hatte er lernen müssen, das viele Freiheiten, welche für andere wahrscheinlich vollkommen normal waren, für ihn nicht galten. Statt draussen herum zu spielen und sich mit Freunden zu treffen, hatte er gelernt und trainiert. Statt durch die Welt zu reisen und das Leben zu geniessen, war er seiner Pflicht nach gekommen und hatte sich sowohl als Kämpfer, als auch als würdige Nachfolger bewiesen. Jahre, die ihm nun vollkommen sinnlos erschienen. Hatte ihre Reise nach Idris doch sehr viel mehr offenbart, als er sich selbst in seinen schlimmsten Albträumen hätte ausmalen können. Basierte doch sein ganzes Leben auf einer riesigen Lüge, mit der er nun irgendwie klar kommen musste. Wahrscheinlich war dies wohl der entscheidende Punkt, der ihn tatsächlich zu solch einer, für ihn, vollkommen verrückten Entscheidung getrieben hatte und dafür sorgte, das er tatsächlich alles stehen und liegen liess, nur um quer durch die Welt zu gondeln. Gleichzeitig war es aber auch das schlechte Gewissen. Hatte er ihm im Laufe der Jahre doch immer wieder versprochen gehabt ihn zu begleiten, doch wie immer kam irgend ein wichtiger Anlass dazwischen, irgend ein Fall, welcher nicht hatte warten können. So hatte er das versprechen immer wieder und wieder verschieben müssen, während das schlechte Gewissen immer mehr und mehr wuchs. Wann also, wenn nicht jetzt, genau dieses endlich los werden und mitkommen ?
Dennoch musste er zugeben, das ihm mehr als nur ein klein wenig flau im Magen war, auch wenn er dies nie öffentlich zugegeben hätte. Widersprach dies doch all dem, was ihm immer gepredigt worden war und doch biss er die Zähne zusammen. Wer wusste schon, ob Noel sonst jemals wieder fragen würde ? Irgendwann hatte sicherlich auch er die Nase voll und nach allem was geschehen war, so war er doch der einzige Halt, welcher ihm noch geblieben war. Nun gut, sehr viel mehr als nur ein Halt, doch da sich die Ereignisse nur so überschlagen hatte, hatte sich bisher noch nicht die Gelegenheit ergeben, über das zu reden, was im Haus geschehen war. Ein Ereignis, welches ihn selbst jetzt noch immer rot anlaufen liess, während er selten dämlich grinste. Schliesslich war der Unterschied zwischen Fantasie und Realität ein himmelweiter Unterschied, insbesondere dann, wenn man nie auch nur den geringsten Funken Hoffnung gehabt hatte, das sich die Fantasie irgendwann einmal erfüllen würde.
So kam ein Puzzleteil zum anderen, bis er schliesslich tatsächlich seinen Urlaub auf unbestimmte Zeit eingereicht hatte, sein Rucksack gepackt war und er alles, was vertraut und beruhigend war, hinter sich liess. "Also um satt zu werden, müsste ich dich wohl erst einmal etwas mästen" konterte er, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Klar hatte er die ein oder andere Eigenart, die ihn zur Weissglut bringen konnte, doch auf die Idee ihn tatsächlich zu fressen, auf die war er noch nie gekommen, geschweige denn, das er sich über derlei Gedanken machen wollte. Hatte die erste Wandlung doch mehr als nur bewiesen, das er trotz allem immer noch da war und auch wenn er die Katze im Bewusstsein spürte und merkte wie sie an ihren Fesseln riss, so wusste er doch, das auch sie ihm nie etwas antun würde. Hatte sie den Geruch bei ihm doch nur all zu genau wahr genommen und ihn akzeptiert. Überaus merkwürdig und ein weiterer Punkt, der ihn den Kopf zerbrechen liess. Schliesslich waren Schneeleoparden Raubtiere, welche sich bei Gefahr zur wehr setzten und doch war sie in seiner Nähe vollkommen ruhig und ausgeglichen. Gedanken über Gedanken, welche immer wieder und wieder auf ihn einstürmten und dafür sorgten, das er genug abgelenkt war, um nicht doch noch in Panik zu verfallen, oder schlimmer noch, um tatsächlich im letzten Moment doch noch zu kneifen. Erst als er das Hupen des Taxis hörte, riss er sich zusammen.
Sich innerlich Mut machend schnappte er seinen Rucksack, straffte die Schultern und folgte ihm schweigend, während sein Herz wie wild in seiner Brust schlug. Panik machte sich langsam breit, je näher die Zeit ihrer Abreise kam. Doch Noel ahnte wohl dergleichen und versuchte ihn so gut es ging ab zu lenken, ob nun mit Kaffee, oder Scherzen, oder irgendwelchen Anekdoten. Perfekt wie immer, denn so schaffte er es tatsächlich sich langsam wenigstens ein wenig zu entspannen. Tatsächlich verschlief er sogar den Grossteil des Fluges, nur um ordentlich zu fluchen, als sie endlich landeten und ihm tatsächlich jeder Knochen einzeln weh tat. "Das nächste Mal nehmen wir ein Portal" brummelte er leise, vollkommen entschlossen. Immerhin sparte man so nicht nur jede Menge Zeit, sondern spielte hinterher auch nicht alter, gebrechlicher Mann. Mit vielen Knacken und Ächzen reckte er sich, nur um breit zu grinsen, als der gleiche Protest zurück geschickt wurde. "Tja du wolltest ja unbedingt fliegen" rieb er ihm breit grinsend unter die Nase, schnappte sich seinen Rucksack und schaute sich neugierig um. Neugierig genug und vollkommen perplex von all den Eindrücken brauchte er tatsächlich ein paar Sekunden, eh die Frage bei ihm ankam. Typisch wie immer machte er sich natürlich Gedanken über jedes für und wieder, so das er amüsiert auflachte, als Noel ihm einfach die Entscheidung abnahm. "Warum fragst du überhaupt, wenn du dich eh schon fürs Hotel entschieden hast ?" zog er ihn breit grinsend auf, war insgeheim aber durchaus erleichtert. Wer wusste schon wie ihre Reise werden würde und wann sie wohl wieder ein richtiges und vor allem bequemes Bett unter die Nase bekam. So schnappte er sich einfach seinen Teil des Gepäcks und lies neugierig seinen Blick umher schweifen. "Dafür musst du mir aber die Innenstadt zeigen. Gefaulenzt haben wir jetzt stundenlang, jetzt will ich auch etwas sehen" forderte er einfach und grinste ihn glücklich an, während sie sich ein Taxi herbei riefen.
Tja nun zeigte sich mal wieder, wie spontan die Reise war, denn während Noel tatsächlich ein paar Sätze mit dem Fahrer austauschte, wohl um die Adresse der Herberge durch zu geben, verstand er einfach nur absoluten Bahnhof, respektive kein einziges Wort. Eine Tatsache die ihn wurmte, da er gerne immer auf jede Eventualität vorbereitet war. Nun, jetzt musste er sich vollkommen auf ihn verlassen und auch wenn es ungewohnt war und ihm nicht gerade behagte, so wusste er doch, das er ihm vollkommen vertrauen konnte. So entspannte er sich wieder etwas und schaute sich neugierig die bunten und vollkommen überfüllten Strassen an, die an ihnen vorbei zogen, bis sie in eine etwas ruhigere Strasse hielten, in welcher ihre Herberge war. Wieder wurden Taschen geschnappt und nach einem erneuten Gespräch, bei dem er wieder kein Wort verstand, konnten sie doch endlich in ihr Zimmer. Ausnahmsweise nicht auf Ordnung achtend, wuchtete er einfach alles in eine Ecke und schnappte ihn, nur um ihn wieder rückwärts aus die Tür hinaus zu schieben. "Los, jetzt zeig mir die Stadt" forderte er fast schon enthusiastisch, sich nicht daran störend, das es wohl seinen eigenen Plan über den Haufen warf. Immerhin hatte er ihm jahrelang mit seinen Abenteuern in den Ohren gelegen, nun wollte er auch endlich welche erleben.

Noel Kreiss

Auf Noel war verlass, in jeder Lage, insbesondere bei Ryan, den er nie hängen lassen würde. Weder hier, noch sonst irgendwo, schon gar nicht, wenn dieser ihn brauchte. Selbst Gefahr laufend, das er andere vor den Kopf stoßen musste. Dieses Risiko war es immer wert, so war er auch a Ball geblieben, ohne permanent darauf hinzuweisen, das Ryan ihm eine Reise versprochen hatte. Hier und da hatte er was fallen lassen, klar, aber es lag ihm fern, es jeden Tag zu erwähnen. Das Vertrauen in seinen Freund und seinem Wort, war groß, wusste er doch, das er dazu stand, wenn er dazu bereit war. Was nutzte eine Auszeit, Ablenkung, wenn man nicht ein Mindestmaß an Bereitschaft dazu fand? Ein gewisser Zwang stand außer Frage, denn andernfalls wäre es nicht so dringend. Ryan war geradewegs und in voller Fahrt auf einen Burnout hingesteuert und was das nach sich gezogen hätte... Noel hoffte, grade so noch die Reißleine erwischt zu haben.
„Was grinst du denn so unheimlich?“, fragte er nach einem Seitenblick auf Ryan. Irgendwie schien es nun gar nicht zur Situation zu passen, wodurch es besonders auffiel und ihn natürlich die eine oder andere Frage stellen ließ, auch wenn er nur eine davon aussprach.
„Mästen? Dann schnaufe ich bei jedem schritt, vergiss es.“, schmunzelte er. Darauf konnte er wirklich verzichten. Ein Dämon hielt schließlich auch nicht an, wenn er ihn darum bat, weil er nicht hinter her kam und weil er so nett war, zu warten, bis er wieder konnte.
„Hab ich dir je erzählt, das ich einem echten Löwen begegnet bin? Er schien damals gefressen zu haben, sonst wäre diese Begegnung sicher anders verlaufen. So knurrte er nur und ich konnte mich wieder entfernen...“, plauderte er und dachte an die heiße Wüstenregion zurück, die im krassen Gegensatz zum Wald stand, zu dem sie unterwegs waren. „Die Savanne war wirklich beeindruckend... viel Vieh zum reißen.“, erzählte er mit einem Augenzwinkern weiter, im Hinblick auf das Mästen. Er und fett, das ging mal gar nicht. „Ich habe mir dann eine Antilope gejagt, gebraten und gegessen...“ Manchmal würde er gern wieder solches Fleisch essen, aber dieses zu bekommen, war ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man keine Wilderei unterstützen wollte.
„Nehmen wir nicht. Nix von dem Kram, wenn es nicht sein muss.“, schnitt er sein Murren gleich ab, zu erwähnen, das sie hier waren, um Menschen zu sein, ersparte er sich. Wenn sie also nicht angegriffen wurden der Lebensgefahr bestand, würden sie sich als solche verhalten. Sie hatten sonst permanent damit zu tun und auch, wenn er es nicht abschalten konnte, wollte er das Nephilim Dasein, reduzieren. Sie waren hier, um Abstand davon zu bekommen, um abzuschalten...
„Ich frage, weil es die Gedanken sortiert.“, gab er schlicht zur Antwort und ja, er wollte sich den kleinen Luxus sich und ihm noch mal gönnen, ehe es morgen in die Wildnis ging. Lange zeit würden sie dann darauf verzichten müssen. „Gut. Laden wir alles ab und fahren dann in die Innenstadt!“ Abgeneigt war er nicht, im Gegenteil, wenn sie schon hier waren, konnten sie auch alles mitnehmen. Wer wusste schon, wann es sie wieder hier her verschlug.
Er kam nach der kleinen Fahrt mit dem Taxi grade mal dazu, Geld einzupacken und die Tasche abzustellen, als er auch schon wieder nach draußen bugsiert wurde. „So ungeduldig!“, lachte er und entschied, das es erst mal was essbares sein sollte, daher ging er mit ihm einige Straßenzüge weiter. Lichter blinkten und leuchteten ungeachtet der Tageszeit in unterschiedlichen abständen. Noel konnte die Sprache gebrochen mit englisch sprechen, jedoch nicht lesen. Nicht die ursprüngliche Schriftweise.
„Dann lass uns erst mal was essen!“, schlug er seinen Gedanken vor, lotste hn in eine Gasse, die so schmal war, das man mit beiden Händen die Häuser berühren konnte, die sie begrenzten. Hier gab es einen kleinen Stand, deren Hocker in die Gasse reichten. Der Mann hinter seiner großen Kochplatte wartete auf Kundschaft. Es gab unzählige dieser Mini-Restaurants, doch Noel mochte dieses hier, konnte er sich gut an das letzte Mal erinnern. Sein Besuch war nur kurz, aber aufregend gewesen.
Ryan langsam an das Abenteuer führend, setzte er sich.

Ryan Ravenscar

Das er sich immer und jederzeit auf ihn verlassen konnte, war wohl die einzige Gewissheit, an der er niemals gezweifelt hatte, geschweige denn würde. Egal was auch anstand, ob irgend ein langweiliges Dinner, irgendwelche offiziellen Treffen, ja selbst beim Tod seiner Eltern hatte er keine Sekunde gezögert, als er ihn bat ihm zu helfen. Es war mehr als nur beruhigend, gerade nun, wo keiner wusste was die Zukunft mit sich bringen würde. Mehr als nur beruhigend, wenn man wusste, was er nun war, oder vielmehr zeitweise war. Da musste er jemandem haben, auf den er sich vollkommen verlassen konnte. Schliesslich wusste niemand was die Zukunft bringen würde und ob sich die Katze weiterhin so friedlich verhielt. Einzig und allein ihm vertraute er genug, und vertraute darauf, das er ihn umbrachte, falls die Mietze ausser Kontrolle geriet. Versprechen waren schnell gegeben, doch viele würden ihn wohl lieber in ein Labor stecken, um heraus zu finden wie solch eine Kreuzung überhaupt möglich war und vor allem, wie man diese wiederholen konnte. Alles andere als prickelnde Aussichten, denen er da entgegen sah, umso wichtiger war Noel. Natürlich nicht einzig und allein deswegen, denn noch immer war ihr kleines Tête-à-tête zwischen ihnen, ohne das er nun wusste, was es zu bedeuten hatte. Nicht das er etwas bereute, ganz im Gegenteil. Dennoch wusste er nicht, was er davon halten sollte. War es nur eine Reaktion auf die angespannte Situation gewesen, welche sich nie wieder wiederholen würde ? Oder hiess es gar, das sie nun zusammen waren ? War, wenn es wirklich letzteres war ? Wie würde es dann nun weiter gehen ? Fragen über Fragen, die ihn oftmals Nachts unruhig hin und her wälzen liessen und bei denen er hoffte, das er auf der Reise eine Antwort erhalten würde.
"Ich grinse niemals unheimlich" hielt er weiterhin grinsend dagegen "vielmehr wird mein Lächeln als angenehm und einschmeichelnd beschrieben" stellte er klar und streckte ihm einfach dreist die Zunge heraus. Schliesslich musste auch ein Noel nicht immer alles wissen. Immerhin harkte er nicht weiter nach, sondern wechselte gleich ins nächste Thema, welches dafür sorgte, das er einen Lachanfall bekam und einige Umstehende ihn nicht gerade freundlich musterten. Scheinbar war derlei Verhalten hier nicht gerade gern gesehen, doch allein die Vorstellung, wie Noel sich japsend und schnaufend hinter einem Dämon hinterher rollte endete gleich in den nächsten Lachanfall, welcher ihm glatt Tränen in die Augen jagte. "Tja dann sollte ich wohl immer gut darauf achten, das du hübsch fein in Bewegung bleibst, damit du erst gar nicht ansetzen kannst" konterte er schlussendlich, nur um im nächsten Moment doch leicht rot um die Nase herum zu werden. Immerhin konnte man den Spruch auf die ein oder andere Weise interpretieren und war wahrscheinlich versehentlich sehr viel vieldeutiger ausgefallen, als eigentlich beabsichtigt. Dummerweise konnte er ihn nicht mehr zurück nehmen, also funkelte er ihn einfach nur herausfordernd an, in der Hoffnung, das er es einfach auf sich beruhen liess, eh er noch für den nächsten Skandal sorgen konnte.
Scheinbar wurde sein kleines Gebet erhört, da Noel tatsächlich mit einer Geschichte aufwartete, welche ihn überrascht die Augenbraue heben liess. Natürlich war ihm klar gewesen, das seine Reisen nicht immer ungefährlich gewesen waren. Doch einem riesigen Löwen direkt gegenüber zu stehen, nun das war dann wohl doch die Krönung der Gefahr und liess ihm kurz dem Atem stocken. Eh er jedoch in seinem berühmten Was wäre wenn versank, schluckte er den riesigen Knoten geschwind herunter und schüttelte leicht den Kopf. "Und das erzählst du mir erst jetzt ?" beschwerte er sich und boxte ihn leicht gegen die Schulter. "Wenn du schon aufgefressen wirst, dann hab ich das alleinige Privileg dafür und keine übergrosse Katze die es nicht einmal zu schätzen weiss" beschloss er einfach, ohne den Gedanken weiter zu vertiefen. Schliesslich war diese Art der Beanspruchung doch mehr als nur morbide und schräg, da musste man nun wirklich nicht bis ins kleinste Detail gehen, oder es sich gar vorstellen. Allein schon aus dem Grund, weil er es sich niemals verzeihen würde, geschweige denn niemals vorhatte. Vielleicht ein wenig zwicken hier und dort, aber auch nur dann, wenn er es wirklich verdient hatte und vorsichtig genug, damit ihm nichts passierte. War er doch der einzige auf der Welt, der ihm wirklich etwas bedeutete und den er niemals verlieren wollte.
Zum Gedanken sortieren kam er nicht wirklich. Gab es doch an jeder Ecke, eigentlich jeden Meter etwas neues, was ihm vollkommen unbekannt war und tausende neuer Fragen aufwarf. Natürlich hatte er gewusst, das es hier anders sein würde als daheim und doch war er geradezu sprachlos bei all den Massen und den funkelnden Reklamen, die einem regelrecht in die Augen stachen. Doch nicht nur die Lichter erschlugen einen fast, auch all die Gerüche, ja sogar der Lärm erschlug ihn schier. Reizüberflutung wäre wohl noch ein harmloser Ausdruck und dennoch freute er sich. War er all dem doch nicht alleine ausgesetzt und was noch sehr viel besser war, Noel kannte sich hier aus, so das wohl kaum etwas grossartig schief gehen konnte. Zu mindestens hoffte er es, doch nur die Zeit würde es zeigen.
"Hey du wolltest unbedingt hier her, dann beschwer dich auch nicht, wenn ich mir alles ganz genau anschauen will" hielt er lachend dagegen, denn natürlich war er ungeduldig. Klar reiste er viel, doch waren das immer Reisen beruflicher Natur und sobald alles erledigt war, ging es per Portal schnurstracks wieder zurück zu seinen Pflichten. Wie also konnte man es ihm verübeln, das er alles am besten gleichzeitig und sofort sehen wollte. War es doch irgendwie ein wenig wie Weihnahten, Geburtstag und sämtliche Feiertage, welche einem sonst noch einfielen, zusammen und er hatte den Jackpot gezogen. Im Alltag musste er sich genug zurück alten, allzeit ruhig und kalkuliert sein. Nur das hier war sein erster wirklicher Urlaub und den wollte er in vollen Zügen geniessen. Warum also Zeit in einem Hotel verschwinden, wenn es so viel zu sehen gab.
Sein Blick schweifte immer wieder neugierig hin und her und versuchten alles und jeden gleichzeitig zu erfassen. Natürlich vollkommen unmöglich und wahrscheinlich sah er dabei aus wie ein Irrer, aufhören tat er deswegen jedoch noch lange nicht. Erst als sie in eine Gasse einbogen wurde er ruhiger. Kein Wunder, brachte er doch nur die Arme ausstrecken und konnte beide Häuserwände bequem berühren. Als Noel kurze Zeit später stoppte, schaute er kurz irritiert drein, eh sich sein Magen knurrend zu Wort meldete. "perfekt wie immer" stellte er grinsend fest, denn keine Ahnung wie er es machte, oftmals wusste Noel Dinge schon lange bevor er selbst wusste, das er sie brauchte oder wollte. Dennoch war er auch ein wenig skeptisch und dementsprechend strich sein Blick musternd über das ganze Arrangement. Nicht das ihn die Lage oder gar der freundlich lächelnde Koch störte, vielmehr wollte er sich einen Überblick über die Hygiene verschaffen. Wollte er die ersten freien Wochen, seit keine Ahnung wann, doch nicht mit einer Lebensmittelvergiftung oder schlimmerem verbringen. Schliesslich brummte er jedoch zufrieden und glitt neben ihm auf einen der Hocker und spähte über seine Schulter hinweg auf die Karte. Natürlich war auch hier alles mit Schriftzeichen überzogen. "Jetzt weiss ich, warum du unbedingt hier her wolltest" stellte er grinsend fest "du willst mich vollkommen von dir abhängig machen" unterstellte er ihm dreist und funkelte ihn schelmisch an. "Heisst wohl, das ich mich ganz und gar in deine Hände begeben muss" rutschte ihm noch heraus, eh er die Lippen hatte zusammen kneifen können und was dafür sorgte, das er mehr als nur ein klein wenig rot um die Nase herum wurde und sich mehrfach räuspern musste um sich wieder zu fangen. "Was also empfiehlst du ? Aber wehe du jubelst mir ne Katze oder ähnliches unter" warnte er ihn, denn auch wenn er experimentierfreudig war, bei derlei Dingen zog er dann doch eine klare Grenze. Als er ihm Stück für Stück alles übersetzte, lehnte er sich leicht gegen seinen Rücken, teils um ihn bei dem Lärm besser zu verstehen, teils aber einfach daher, weil er seine Nähe suchte und das bestenfalls ohne das es grossartig auffiel. "Im Internet hatte ich gelesen, das es so richtige Wanderkimonos gibt, so das man auf den ersten Blick sofort sieht, das wir auf Pilgerreise sind. Holen wir uns solche ?" löcherte er ihn weiter mit Fragen, während er ihm die Bestellung einfach überliess. Hörte es sich doch alles gut an, nur konnte er sich kaum querbeet durch alles futtern, so das er sich da lieber auf sein Urteil verliess.

Noel Kreiss

Noel würde ihm immer u bei allem den Rücken freihalten, während er alles schulterte, was sich in den Weg stellte. Ob nun Freizeit oder Pflichten, Spaß oder ernst, spielte dabei keine Rolle, solang Ryan es eben auch so wollte. Was dieser alles schultern musste, konnte Noel nur ahnen, auch wenn ihm vieles mitgeteilt wurde, obwohl er hier und da manchmal argwöhnte, das Ryan die ein oder andere Pflicht für sich behielt, wissend, was Noel davon hielt. Inzwischen reichten jedoch auch Blicke, um diesem ansehen zu können, das sich etwas im Busch verbarg. So war es nur eine frage der zeit, bis er es heraus bekam und das ohne zu schnüffeln. Eine Kunst, die gekonnt war.
Und doch schien es, als wäre es nicht nur Ryan, der ein paar Antworten auf Fragen suchte, denen er sich am liebsten nie wieder konfrontiert gesehen hätte. Doch was war eine Flucht nach vorn? Genau, eine Flucht, nur um dann von all dem eingeholt zu werden, wenn man es am wenigsten erwartete und noch weniger gebrauchen konnte. Natürlich ließ ihn das, was vollkommen überstürzt und nicht minder überraschend passiert war, nicht kalt. Im Gegenteil. Es rumorte in ihm, beschäftigte ihn, ob er nun bewusst drüber nachdachte, oder nicht. Egal war er ihm nicht, sonst wäre er nicht hier, würde nicht alles in Bewegung setzen, oder alles von ihm fern halten, wenn er es wollte,oder brauchte. Doch wie weit ging das alles? Freundschaft? Noch weiter? Irgendwie scheute er noch vor der Antwort, weil er nicht erahnte, was sie beinhaltete. Am Ende ihrer Reise, würde er es jedoch wissen, dessen war er sich sicher. Diese Art von Erleuchtung oder Wunscherfüllung, war sein Ziel, welches er sich steckte. Genug Tempel, um darum zu bitten, gab es ja.
„Doch, tust du, wenn du was ausbrütest u denkst, es sieht keiner!“, beharrte er lachend auf seiner aussage, einzig, weil Ryan widersprach. „Das hast du dir grade ausgedacht, guck dich im Spiegel an, wenn du so grinst oder warte, das nächste mal mache ich ein Bild, da ist nicht mehr viel von einschmeichelnd und herzig.“ Mit dem Handy erreichte man hier nicht viel, aber wenn man für ihre Anwesenheit dem Internet abgeschworen hatte, konnte man immerhin Bilder machen und hoffen, um äußersten Notfall die nächstgelegene Station zu erreichen. Wunschdenken, wie er ahnte, jedoch eine Sicherheit, die er sich einreden wollte... Und hoffend, das es nicht nötig werden wird, es heraus zu finden.
Gemeinsam gingen sie dann durch die Straßen und Noel wusste auch Zielgenau, wohin. Das kleine Restaurant, was man in ihrem Heimatland eher als Küche bezeichnet hätte, war wirklich fabelhaft. Aber das waren all die anderen hier sicherlich auch... bevor es heimging, würden sie noch ein anderes testen, entschied er für sich.
„Irgendwas sagt mir, das du genau das tun wirst, auf so viele Arten und Weisen.“ Wie er das meinte, präzisierte er nicht weiter, doch das dreckige Lächeln auf seinen Lippen, sprach wohl für sich. Lang genug kannten sie sich, um es deuten zu können. Was ihn zum grund der Reise zurück führte: heraus zu finden, was es zu bedeuten hatte und vor allem, wie weit es ging und wie er damit umgehen oder was er damit machen wollte.
„Wann denn sonst?“, nahm er die Ablenkung seiner Gedanken wie einen rettenden Strohhalm entgegen. „Es soll ja nun auch nicht danach klingen, als wolle ich mich damit rühmen...“, brummelte er, denn das lang ihm nun wirklich fern. Solche Tiere gehörten in die Freiheit, sollte da bleiben, ohne gejagt zu werden. Das hatte nun nichts mit Ryan zu tun, dennoch... er selbst wollte auch nicht als solcher angesehen werden, der diesen Tieren explizit auflauerte, nur um zu prahlen. „Dann sorge ich mal dafür, das ich unappetitlich werde, denn ich glaube, ich will noch ein bisschen leben!“, lachte er und machte sich nichts aus dem morbiden Scherz, der wahrer war, als die Menschen um sie herum, die sie nicht verstanden, ahnen konnten. „schön bitter und säuerlich, wie alte Leute.“ Um seine Worte zu unterstreichen, nickte er.
„Du hast recht, verzeih.“ Noel hielt inne und ließ ihm die Zeit, die bunten, wilden, flackernden Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Wer wusste schon, wann er wieder die Möglichkeit hatte, es sich anzusehen? Zeit genug hatten sie, sodass sie selbst auf ihrer Wanderung nicht hetzen mussten, selbst wenn die eine oder andere Widrigkeit kam. Es hatte viel Überredungskunst gekostet, machte sich aber schon jetzt bezahlt. Sie konnten vom Zeitpuffer knabbern, ohne einen Schaden zu haben.
Dann ging es zu der kleinen Küche, die er irgendwie schon angesteuert hatte, ohne es bewusst wahrzunehmen. „Abhängig? Bist du das nicht schon?“, grinste er vieldeutig und ließ sich schon mal einen Tee machen, während sie noch über das essen entscheiden. Natürlich war ihm die Verlegenheit Ryans nicht entgangen, da es ihn wiederum verlegen macht,e ließ er es ihm vorerst durchgehen und kam auf die Empfehlung zu sprechen.
„Hier gibt’s neben den Suppen auch riesige... Eierkuchen mit allem möglichen drin... iss-was-du-willst, in Form eines Eierkuchens!“, erklärte er und beschloss, es mit einem solchen zu versuchen. Neben Eiern, Speck und Gemüse waren auch irgendwie Nudeln darin verbacken. Damals hatte er sich aufschreiben wollen, wie es ging, hatte es damals jedoch vergessen, nur, das es ihm jetzt wieder einfiel. Noel zückte das Handy, um die Zutaten zu notieren, die verarbeitet wurden. Da alles vor ihrer Nase passierte, sollte ihm nichts entgehen.
Dann aber sah er ihn überrascht an. „Gerne. Sollen untenrum recht luftig sein!“, lachte er. „Aber ja, gerne.“ So hätten sie auch gleich ein Erinnerungsstück. „Vielleicht 2 mehr, da man diese ja ab und an wechseln muss...“