Wind Beyond Shadows

Normale Version: Let's go find some treasure!
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Arviu

Hin und wieder war er in der Höhle zu sich gekommen, hatte ein wenig vor sich her gedämmert, um dann wieder einzuschlafen. Wie lang dieses Spiel ging, wusste er nicht, doch ahnte er, das es sich um mehrere Tage gehandelt hatte. Als Zeitmesser diente ihm sein Magen, der ihn weckte, wenn es Zeit war. Nur hatte er es zunächst ignoriert, erst als es nicht mehr zu ertragen war, hatte Viu sich erhoben, war auf die Jagd gegangen, um Fallen aufzustellen. Danach war er zurück gegangen, um sich wieder auszuruhen. Stunden später hatte er die Fallen geleert und die Beute zubereitet.
So vergingen die Tage. Der Drache war auch irgendwann zu sich gekommen, doch die Themen, die sie besprachen, waren eher von oberflächlicher Natur, denn niemand wollte auf die Höhle zu sprechen kommen. Schon gar nicht darauf, was sie im Dämmerschlaf miteinander teilten. Was genau es war, konnte er nicht benennen, doch ein paar Episoden hatte er noch im Gedächtnis. Es betraf seine Vergangenheit, als sie noch in ihrer Welt lebten und er als Krieger bei der Ausbildung jüngerer beteiligt war. Seine herrliche schwarze Rüstung, die Pracht... Nur die Schwerter hatte er von einst retten können.
Nun hatte er sich eine kleine Auszeit genommen, um ein paar Vorbereitungen zu treffen, denn die Höhle, oder viel mehr die Ruine, von der sie gesprochen hatten, war nicht aus dem Gedächtnis der beiden verschwunden, sodass sie sich schließlich doch dazu entschlossen hatten, sich dort zu treffen. Sie würden sie erkunden, was kein einfaches Unterfangen werden würde. Viu war es nicht mehr gewöhnt, sich mit anderen auf ein Abenteuer einzulassen. Es würde trotz aller Erfahrungen und Können nicht leicht und schon gar nicht ungefährlich werden.
Der Weg durch die Wüste war recht schnell erledigt. Er war zu früh, mit Absicht, da er das eine oder andere schon mal ausspionieren wollte. Einen ungestörten Überblick zu haben, war Gold wert. Keine Fragen, keine Annahmen, keine Vermutungen.
Seine lautlosen Schritte, die viel zu leicht waren, um eine Spur zu hinterlassen, führten ihn zu einem Felsen, an dem der Zahn der Zeit die Ecken geschliffen hatte. Seine Haut kam nicht damit in Kontakt und doch spürte er die verlassende Hitze des Tages, die der behauene Stein gespeichert hatte.
Viu konzentrierte sich. Nicht mehr lang und die Nacht würde über die Wüste kommen und jegliche Wärme ersticken, das wäre sein Moment. Der, auf den er wartete, um vollkommen mit der Umgebung zu verschmelzen.
Als er sich zu schwarzem Rauch und Schatten verflüchtigt hatte und seine Konturen verschwommen waren, überprüfte er die wirklichen Eingänge als auch jene, die man für solche halten könnte, jedoch in Fallen mündete. Eine von ihnen war kürzlich ausgelöst, aber wieder in stand gesetzt worden, was ihm verriet, das noch andere hier gewesen waren. Spuren waren keine zu sehen, was ihm sagte, das sie entweder beseitigt worden waren, oder Betreffender geschickter war, als der Durchschnitt...
Er behielt es im Hinterkopf und begab sich auf seinen Ursprungspunkt und wartete darauf, das die Echse eintrudelte. Lange dürfte es nicht mehr dauern, nun, das die Nacht vollends herein gebrochen war.

Kilian

Wie viele Tage vergangen waren, seit seinem kleinen Desaster, wusste er selbst nicht so genau. Waren Tage, ja sogar Jahre doch nur ein Wimpernschlag, ein Moment, welcher schnell verging und selten einen all zu grossen Eindruck hinterliess. Nun gut, diesmal erinnerte er sich nur all zu gut, aber auch nur, weil da doch tatsächlich jemand neben ihm im Bett gelegen hatte und das auch noch in seiner Höhle, in die er sonst niemanden hinein liess. Wären seine Verletzungen nicht so übel gewesen, so hätte er ihn wohl kurzerhand wieder hinaus befördert, auch wenn dies wohl mehr als nur unhöflich gewesen wäre, doch um derlei Verhaltensweisen kümmerte er sich nicht. War er doch kein Mensch, welcher sich penibel an Regeln halten musste, nur um fest zu stellen, das das Leben schneller zwischen den Fingern zerrann, als man schauen konnte. Dennoch irritierte ihn nicht der vergessene Rausschmiss, sondern das er sich tatsächlich wohl in dessen Nähe gefühlt hatte. Entspannt wäre wohl ein viel zu hoch trabender Begriff und doch, auch wenn er es nur all zu gerne leugnen würde, hatte sich irgendwas zwischen ihnen verändert. Hatten die Tage doch tatsächlich ein hauchfeines, zartes Band entstehen lassen, welches dafür sorgte, das er sich mit Beginn der Dämmerung tatsächlich in die Lüfte erhob, um ihm zur Ruine zu folgen.
Natürlich hätte er auch einfach laufen können, doch warum sollte man sich durch die brütende Hitze der Wüste quälen, wenn man dieser ebenso gut entkommen konnte ? Dumm nur, das Menschen selbst heute noch fanatische Züge entwickelten, sobald von Drachen die Rede, so das er tatsächlich die Dämmerung abwarten musste, um nicht irgendwelche unnötigen und viel zu neugierigen Blicke auf sich zu lenken.
Doch statt sich zu beeilen, genoss er den Wind, welcher über seine Schuppen glitt und trödelte tatsächlich ein wenig herum. Konnte er sich doch nur all zu gut denken, das das Spitzohr lange vor ihm an der Ruine war und alles bis ins kleinste Detail checken wollte. Ein Verhalten, welches er nur all zu gut nachvollziehen konnte, da es ihm da nicht anders ging.
So liess er ihm den Genuss und kreiste erst mit dem Einbrechen der Nacht zur Landung am vereinbarten Treffpunkt ein.
Kurz war er tatsächlich versucht direkt neben ihm zu landen, so das seine penible Erscheinung ein wenig durcheinander gewirbelt wurde. Sah das Spitzohr doch trotz der brütenden Hitze wie aus dem Ei gekleckt aus. Erst im letzten Moment flog er einen kleinen Schlenker, um doch noch etwas Abstand zwischen ihm und sich zu bringen und wandelte sich noch in der Landung, so das er aufrecht auf dem Sand stehend auf seinen Beinen landete.
Ohne sich all zu gross um Höflichkeiten zu scheren strebte er einen der hier vereinzelt stehenden Bäumen an und kramte unter einen Haufen Sand einen kleinen Rucksack hervor, welcher das Minimum an Kleidung und Waffen enthielt. "War in letzter Zeit jemand hier ?" richtete er dann doch endlich das Wort an ihn, während er in seine Hose schlüpfte und den Waffengurt anlegte. "Von Weitem waren keine neuen Spuren zu entdecken, von den üblichen Touristenspuren einmal abgesehen" brummelte er, während die Dolche in ihren Halftern um seine Schulter und das Schwert in seiner Schneide landete.
"Ich schätze mal diesmal sollte ich dir den Vortritt lassen, denn mein letzter Versuch war nicht gerade sehr ruhmreich" murmelte er, während er den Rucksack wieder in sein Versteck steckte und sich endlich zu ihm gesellte. "Dann mal auf ins Abenteuer" schob er noch hinterher und funkelte ihn glatt abenteuerlustig an. Liess diese verdammte Höhle ihm doch einfach keine Ruhe und je mehr Fallen zutage kamen, umso neugieriger wurde er, was sich dahinter verbarg.

Arviu

Es begann mit einem leisen, kaum hörbaren Rauschen, das an eine Brise erinnerte, die mehr und mehr zu einem Sandsturm heran wuchs, nur fehlte die Wucht, die eine solche Wettererscheinung mit sich brachte. Die feinen Sandkörner vibrierten und rieben aneinander, doch gleich in welche Richtung er schaute, es gab keine Wand aus Sand, die sich auftürmte. Dies ließ den Schluss zu, das der Drache bald landen würde, denn viele Möglichkeiten, wer oder Was eine solche Erscheinung verursachen konnte, gab es nicht.
Viu lauschte. Das kaum merkliche Rausche nahm zu, ohne Dröhnend oder all zu aufdringlich zu wirken. Da er jedoch keine Gewissheit darüber hatte, was sich dort näherte, verbarg er sich hinter einer Säule, die breit genug war, das es zwei Menschen brauchte, um sie zu umfassen. Die Restwärme, die von ihr ausging, würde jemand, der Schutz vor der kalten Nacht der Wüste Schutz suchte, wärmen. Viu würde nicht all zu lang verweilen, als das er es für sich in Betracht zog.
Eine große schattenhafte Gestalt flog über ihn hinweg, die sich für ihn deutlich vom Himmel abzeichnete, obwohl das Zwielicht mehr und mehr an Dunkelheit gewann. Er war also gekommen. Zweifel hatte der Alb nicht gehegt, wohl aber vermutet, das man ihn unnötig warten lassen würde. Welchem Zweck dieses Spielchen Dienen könnte, blieb ihm verborgen. Nur die Vermutung, das es um Macht ging, war naheliegend, da es jedoch nicht eintraf, verwarf er den Gedanke und lauschte den schritten, welche die massige Gestalt in den Sand prägte. Der Wüstenwind würde sie in der nächsten Stunde auslöschen, dessen war er sich sicher. Wie all die anderen Spuren, als wäre nie etwas gewesen.
„Ja und nein. Es gibt Hinweise darauf. Jedoch keine, an denen man eine Gewissheit festmachen konnte. Abdrücke von Auren, Reste von Magie, aber keinen Spuren, die man mit bloßem Auge sehen kann.“, antwortete er, als hätten sie sich erst vor fünf Minuten getrennt, weil der Eine etwas aus dem Nebenraum holen wollte. Vorsicht war hier angebracht, jedoch musste er das Offensichtliche nicht erwähnen, würde der Drache selbst spüren, was er meinte, wenn er die kleinen Hinweise zu deuten wusste. Der Sand war keine Verlässliche Quelle, wenn es danach ging, Spuren auszumachen.
Viu nickte ihm zu, ließ sich dabei jedoch nicht nehmen, dessen Gestalt zu mustern und den Blick über ihn wandern zu lassen. „Befestige die Schneide besser, jedes überstehende Stückchen könnte eine Falle auslösen.“, sagte er ruhig. Ein klein wenig Ablenkung könnte ausreichen.
Ohne das Thema weiter zu vertiefen, trat er von dem Felsen hervor und begab sich zum Eingang der Höhle, der wie ein Torbogen anmutete. Sein Blick blieb an einem Stein haften, der sich durch nichts von den anderen zu unterscheiden schien. Auf den ersten Blick vielleicht, denn er hob die Hand, strich an dessen Seite entlang, wo eine Rune aufleuchtete. Sie war in sich selbst verschlungen, doch Viu wusste ihr zu folgen. Nichts passierte und doch wusste er, das der Schein trog.
„Hier ist die erste Falle. Fein gewobene Magie. Uralt, selbst für uns...“ Er durchschritt den Bogen und es fühlte sich an, als hätte er eine Membran durchquert. Beschreiben konnte er das Gefühl nicht. Ich kann nicht sagen, ob wir in eine andere Dimension eingetreten sind, oder ob es noch die Höhle selbst ist., meinte er in Gedanken, ein Versuch, auf den er nicht all zu viel Erfolg wetten würde. Seit dem Angriff, vor eignen Tagen, war da dieses feine, sehr feine Band. Ob es ein Vorgeschmack dessen war, was einst sein könnte? Überlegungen für einen späteren Zeitpunkt.
Mit lautlosen schritten folgte er den Gang. Schritt für schritt nahm die Kühle zu. Die Luft wurde schwerer, klammer, was im vollkommenem Widerstand zu er Wüste stand, die sich über ihnen befand. Wer würde schon Ahnen, das Wasser, welches man dort oben vergeblich suchte, so wenige Schritt entfernt von den Wänden tropfte? Die Zunge gegen den unebenen Fels zu pressen lag ihm in diesem Moment fern, doch konnte er nicht sagen, was sie hier erwarten würde.
„Achte auf Stolperdrähte aus Magie... sie sind fein wie Spinnenwebe... sie müssen nicht zwangsläufig am Boden sein.“, meinte er sehr leise, da jedes gesprochene Wort weit tragen konnte.