Wind Beyond Shadows

Normale Version: Altes Fabrikgelände
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Chiaki parkte das Auto, blieb jedoch noch ein paar Minuten sitzen. Ihm pumpte noch immer das Adrenalin durch die Adern, ließ seine Knie weichwerden, was unter Umständen recht lächerlich aussehen würde, wenn er nun ausstieg.
Leider ist es nicht der erste Platz geworden, aber damit war zu rechnen gewesen. Die Unerfahrenheit machte ihm zu schaffen, doch immerhin war das Auto heil geblieben, was schon mal ein Fortschritt war, zu der Tatsache, das er auch nicht auf dem letzten Platz gelandete. Dennoch wurmte es ihn. Gern wäre er Zweiter oder Dritter geworden, allein um seinen Vater, den Veranstalter des Rennens, ein wenig stolz zu machen. Doch leider...
Chiaki schnaubte, öffnete die Tür und stieg mit aller Würde, die er aufbringen konnte, aus. So schnell würde er nicht Kleinbei geben. Jeder hatte mal seine Anfänge gehabt, kein Meister fiel vom Himmel. Bla. Bla. Bla. Es nervte und ärgerte ihn trotzdem. Immerhin verschwand er halbwegs unter dem Radar, denn alle feierten den Sieger.
Sein Blick glitt zu ihm hinüber, einen jungen Mann, um die 25 der ihm einiges voraus hatte, als man ihm plötzlich auf die Schulter klopfte. Der Verursacher des Schrecks, der ihn durchfuhr war kein geringerer, als sein Vater.
„Nun mach nicht so ein Gesicht. Das Auto ist noch ganz. Du bist heil. Das nächste mal wird’s besser. Los wir trinken was!“ Und schon drückte Kenshin ihn einen Kurzen in die Hand, den er ohne Umschweife exte. „Na also. Ein bisschen mehr Übung, Junge.“ Ob er das Rennen, oder das trinken meinte, sei mal dahingestellt aber auch nicht wichtig. „Wenn du soweit bist, bekommst du das Auto, aber das musst du dir erst verdienen.“
„Jaahhh, in 20 Jahren vielleicht.“
„Das würde vollkommen reichen. Wenn's nach mir geht...“, setzte Kenshin an, wurde aber gleich unterbrochen.
„Würde ich erst mit 30 Fahren, bis ich 40 bin, denn ab dann, bin ich zu alt.“, fiel ihm Chiaki mürrisch ins Wort und nahm sich vor, das Auto bei nächster Gelegenheit zu klauen, wissend, das man ihn dafür nicht bestrafen würde. Strafe bekam er von Kenshin nicht, nicht, wenn er sich nicht den Hals brach und sein handeln ernste Konsequenzen nach sich zog. Er war da eher der lockere Typ, der selbst unzählige Sachen auf dem Kerbholz hatte.
„Ganz genau. Aber da du nach mir kommst, wirst du das schon in einem Jahr reißen.“
Ein Schnauben war alles, was der junge Fahrer von sich gab, was seinen Vater nur zum leisen lachen veranlasste, ehe er Chiaki auf die schulter klopfte und sich einer Gruppe junger Frauen zuwandte. „Gummis nicht vergessen!“, rief Chiaki ihm nach, da er keine Lust hatte, weitere Geschwister zu bekommen, da war er dann doch zu eifersüchtig. Allein der Gedanke gruselte ihn, das sein Vater noch aktiv sein könnte. Ehe sich die Vorstellung vertiefen konnte, wandte er sich ab, holte sein Handy aus dem Auto und schob es sich in die Hosentasche. Als er sich wieder aufgerichtete hatte, besah er sich den Wagen. Enttäuschung machte sich breit. Dieser war ZU toll, als der er nicht gefahren wurde... Grinsend steckte er den Schlüssel ein. Noch hatte er ihn nicht abgeben müssen.
Nachdem sie den Tipp bekommen hatten das mal wieder einige Vampire angeblich mit Yin Feng dealen würden und viel schlimmer noch, es unter den Mundis herum reichen würde war mehr als nur klar das alle Nephilim in Alarmbereitschaft gesetzt wurden und auf ihren Patrouillen noch mehr auf verdächtige Hinweise achten sollten.
Wie immer war er wieder alleine unterwegs, nicht das er unfroh darüber wäre. Ganz im Gegenteil, mochte er es doch sehr alleine durch die Strassen New Yorks zu laufen und so auf seine eigene Art und Weise die Stadt und ihre Geheimnisse kennen zu lernen. Zudem und was noch sehr viel wichtiger war, brauchte es lange bis man einen Partner fand und sich genügend auf ihn eingespielt hatte, so das man diesem blind vertrauen konnte. Natürlich waren die anderen deswegen nicht schlechter ausgebildet als er, oder gar unfähig, ganz im Gegenteil und doch hatte sich noch nicht die Vertrautheit entwickelt die ihn blindlings auf die anderen vertrauen lies und somit war es ganz gut für ihn das er alleine war. So musste er sich nur um sich und sein eigenes Leben kümmern und sich auf seine Fähigkeiten verlassen.
Somit lief er aufmerksam durch die Nacht, die Menschen und anderen Wesen, welche ihm entgegen kamen ignorierend, da sie sich weder verdächtig benahmen, noch in der Nähe des Ortes waren an dem die Dealer scheinbar ihren Stammplatz haben sollten. Das dieser angebliche Stammplatz ihn jedoch mitten in ein Autorennen führte lies ihn nun doch mehr als nur verdutzt drein schauen. Erstens weil er doch einige Sekunden brauchte um zu begreifen das es hier wohl nicht ganz mit legalen Dingen zu ging und zweitens um den verdammten Informanten zu verfluchen der nicht erwähnt hatte welche Hölle hier los war. Überall liefen Menschen schreiend und lachend durcheinander. bildeten Gruppen oder zogen weiter. Wenigstens lief er heute nicht in der alltäglichen Schattenjägerkluft herum, welche ihn wohl schnell in den Mittelpunkt rücken würde, sondern hatte sich eher leger gekleidet um die Aufmerksamkeit der Dealer nicht sofort zu erregen, sondern viel mehr um Informationen zu sammeln und vielleicht sogar heraus zu finden wer der Kopf der Bande war. Ein glücklicher Zufall, welcher ihn nun kaum auffallen lies unter den ganzen Mundis. Somit konnte er sich ohne grosse Probleme unter ihnen bewegen und umschauen. Immerhin bestand noch immer die wenn auch geringe Chance, das der Informant nicht gelogen hatte und die Vampire viel mehr diese Rennen als Deckung für ihre Deals nutzten. Somit erschien er vielleicht auf den ersten Blick wie ein normaler Mensch, welcher seinen Spass suchte, insgeheim schweifte sein Blick aber hin und her und versuchte alles im Blick zu halten und vielleicht doch etwas heraus zu finden, was von Nutzen sein konnte.
Neben ihm unterhielten sich zwei. Wirklich gross hörte er nicht zu und dennoch schweifte sein Blick kurz zu dem jungen Mann, welcher sich über irgend etwas auf zu regen schien, eh sich der Ältere der beiden ab wandte und einen Spruch hinterher geworfen bekam der ihn nun doch kurz sprachlos machte. Scheinbar kannten die beiden sich näher, wenn er sich solch einen Spruch wagte. Obwohl das wohl kein Mass war, würde er sich selbst doch solch ein Verhalten gegenüber nie wagen, eine gebrochene Nase wäre da glatt noch das harmloste Ergebnis solch einer gedankenlosen Aktion. Dennoch konnte er nicht ganz vermeiden ihn weiter zu beobachten als er zu einem der Autos ging. Wie selbstverständlich holte er sein Handy heraus und steckte auch noch den Schüssel zum Auto ein. Ein Auto das ihm nur wieder unter die Nase rieb das es wohl langsam doch Zeit wurde den Führerschein zu machen, etwas das er bisher immer wieder vor sich her geschoben hatte.
Gerade als er aus dem Augenwinkeln etwas sah und eilig einen Schritt in die Richtung machen wollte passierte auch schon das Desaster. Eine Horde Betrunkener wankte auf ihn zu und in dem vergeblichen Versuch ihnen aus zu weichen prallte er genau in den jungen Mann, welcher vorher schon seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Wie peinlich.
Dementsprechend musterte er ihn auch schnell, darauf hoffend das ihm nichts passiert war. "Tschuldige, war wirklich nicht meine Absicht, aber nun ja " statt weiter zu reden nickte er einfach nur in die Richtung der Besoffenen, welche sich weiterhin ihren Weg bahnten ohne Rücksicht auf andere zu nehmen.
Chiaki schon eben das Handy in die Tasche, wohl sein Glück, ehe es bei dem, was folgte, zu Bruch gehen konnte. Eben noch hob er den Kopf, kam aber nicht mehr dazu, irgendwas anderes zu tun, als ein Fremder ihn ihn rannte, wohl, weil er ein paar Betrunkenen auswich, wie er behauptete. Kontrollieren, ob es stimmte, konnte er nicht, denn der Blick, den man schlichtweg als anstarrten bezeichnen konnte, lag auf dem Fremden.
Seine Lippen waren leicht geöffnet, doch kam kein Ton aus ihnen hervor, was den Eindruck des Starrens nur noch unterstrich. Sein Kopf war wie leer gefegt, als er ihn ansah, und das, obwohl er mehrere Sprachen beherrschte, nur nutzten sie ihm im Moment nichts, wenn ihm nichts einfiel! Auf den Mund gefallen war er sonst nicht, wie man eben noch hatte hören können und doch war er vollkommen durcheinander, ohne den Grund dafür zu kennen. Chiaki konnte froh sein, das sein Körper wusste, wie man eigenständig und unbewusst atmete, andernfalls wäre er wohl an Ort und stelle umgefallen.
„Äh...“, gab er von sich und war zum Glück außerstande sich zu schämen, sonst wäre er bestimmt rot angelaufen.
„Ey Chiaki, fängst du Fliegen?“, wollte jemand spöttisch lachend wissen, riss ihn aus seiner Starre, denn das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, der Umgangston der Werkstatt war bisweilen recht rau. Wenn man sich hier nicht wehrte, hatte man verloren.
„Ach halt die Klappe sonst stopfe ich dir einen Schwarm quer rein!“, drohte der junge Fahrer, knurrte noch etwas vor sich her, ehe er sich wieder umwandte und den Fremden wieder ansah, nun ein wenig nüchterner, jedoch nicht wirklich gesprächiger, auch wenn es sicher einiges gegeben hätte, was er gesagt hätte. Immerhin war er nun in der Lage ihn aufmerksamer zu mustern, seinen Blick über dessen Züge wandern zu lassen, die so ganz anders waren, als jene, die man hier sonst sooft zu Gesicht bekam. Jedoch nicht weniger ansprechend, wie er mit leichtem Erschrecken feststellte.
„Schon okay, die laufen hier zu mehreren herum...“, murmelte er und sah, wie eine dreier Gruppe auf sie zusteuerte, sie rempelten den blonden fremden in den Rücken, das selbst Chiaki einen halben Schritt zurück machen musste, dennoch konnte er nicht ganz ausweichen und blickte ein Stück nach oben, da der andere doch ein wenig größer war, als er selbst.
Dabei stieg ihm ein Duft in die Nase, er doch nichts mit Alkohol, Kippen oder anderen Ausdünstungen zu tun hatte. Unwillkürlich weitere sich sein Blick, offenbarte ein paar Katzenaugen, die jedoch gleich wieder verschwanden und einfach erstaunen platz machten. Das Auto in seinem Rücken verhinderte, das er weiter zurückweichen konnte. Natürlich blieb ihm die Flucht nach links oder rechts, doch dachte er nicht daran. Unter anderem Umständen wäre ihm die Nähe zu dem Fremden, die man durchaus als bedrängend bezeichnen konnte, unangenehm gewesen, doch hier und jetzt störte es ihn nicht. Im Gegenteil. Seine haut kribbelte ein wenig, ohne das er es sich erklären konnte. Es war nicht unangenehm.
„Pass besser auf, sonst passiert Schlimmeres, als Anrempeln.“, prophezeite er, zog kurz am Oberteil des Anderen, um ihn vor einem Unglück zu bewahren, das fast auf dessen Klamotten gelandet wäre. Sein griff lockerte sich nur langsam, fast so langsam, wie sich die Menschen in unmittelbarer Nähe wieder zerstreuten. Es war wie eine woge des Meeres, mal waren es mehrere auf einem Fleck, dann zerstreuten sie sich, nur, um sich woanders wieder zusammen zu finden.
Kurz blickte er ihnen nach, biss sich auf die untere Lippe und gab den Fremden schließlich ganz frei, wobei er ein wenig Luft holte und das Potpourri an Düften, welcher dieser verströmte, einatmete. „Tschuldige.“ so ganz tat es ihm nicht leid, im Gegenteil, es verwirrte ihn ein wenig, das er ihn von der schwankenden Gruppe, die kurz davor war, sich zu übergeben, gerettet hatte. „Der Alkohol fließt bei solchen Events immer ein wenig... zu viel.“ Ganz zu schwiegen von dem anderen Zeug. Vieles war harmlos, anderes hingegen... auch wenn Kenshin rigoros gegen das harte zeug vorging, konnte er nicht alles verhindern. So viele, wie sich hier trafen, bildete es den perfekten Nährboden, für einen Handel.
Chiaki lehnte sich nun gänzlich gegen den Wange, nun, da er sich gefangen hatte, wie er glaubte, setzte er ein freches Grinsen auf. Noch immer war er durch die Situation durcheinander...
Ein Grund mehr warum er lieber für sich war. Viel zu viele Menschen um sich herum, von dem was sie so alles in sich herein schütteten einmal abgesehen. Da war es nur klar das irgendwann ein Missgeschick passierte, dumm nur das es ausgerechnet ihn mit hinein zog. Doch wenn er ehrlich war, dann lieber in jemanden hinein krachen als einen Zusammenstoss mit diesem Haufen Betrunkener die einfach nur erbärmlich nach Alkohol stanken.
Statt sich einfach nur zu versichern das alles ok war und dann wieder seiner Wege zu ziehen hielt ihn der Blick des jungen Mannes aber irgendwie gefangen. Fast schien es als würde alles rings um sie herum erstarren, während sie einander musterten ohne auch nur ein Wort zu sagen oder gar den Blickkontakt ab reissen zu lassen. Wahrscheinlich hätte er wohl seinen Zauberglanz aktivieren müssen. War es doch nicht das erste Mal das Mundis scheinbar endlos fasziniert von seiner Erscheinung und seinen "Tattoos" waren. Noch so ein Ding an das er sich gewöhnen musste. War es doch in Idris einfach nicht notwendig diese zu verstecken, warum auch. Doch er war nicht mehr in Idris und sollte sich dementsprechend beim nächsten Mal wohl merken die Rune zu aktivieren und somit diese Blicke zu unterbinden. Auf den Gedanken das die Erstarrung Chiakis vielleicht gar nichts mit seinen Runen zutun hatte kam er erst gar nicht. Doch so endlos diese Erstarrung auch erschien, so wurde sie doch abrupt beendet als ein bescheuerter Spruch von hinten kam, welche sie beide wieder zurück in die Wirklichkeit holte.
Wieder eine Gelegenheit diese Situation zu beenden und seiner Wege zu gehen und doch erschien es als wären seine Füsse wie aus Beton um ihn auf seinen Platz zu halten, nur um eine weitere Musterung über sich ergehen zu lassen. Tja scheinbar war er wohl sehr viel faszinierender als angenommen. Zeit für eine Erwiderung hatte er nicht mehr, denn natürlich passierte ein Unglück selten allein und er wurde von hinten angerempelt und landete, tja wie sollte es auch anders sein wieder gegen den jungen Mann. "Ich würde sagen diesmal kann ich mir die Entschuldigung sp...." setzte er an, eh er abrupt stoppte, denn auch wenn das Aufblitzen nur kurz war, weniger als die Länge eines Wimpernschlages, so waren ihm die Katzenaugen dennoch nicht entgangen. Irritiert und gleichzeitig irgendwie auch fasziniert senkte sich sein Blick zu ihm, während sein Gehirn auf Hochtouren lief und überlegte wen, oder viel mehr was genau er vor sich hatte, eigentlich genau genommen sogar an sich, so dicht aneinander gedrängt wie sie gerade standen.
Doch aller Guten Dinge waren bekanntlich drei und eh er auch nur halbwegs ein wenig Chaos in seine Gedanken bringen konnte wurde er auch schon ein Stück beiseite gezogen. Das würgende Geräusch neben ihm, samt dem unvermeidlichen Geruchserlebnis das dem würgen folgte offenbarte ihm wie knapp er einer Attacke der anderen Art entkommen war. Herrje, was war heute nur mit ihm los. Statt einfach wieder seiner Wege zu gehen stand er hier eng an einen vollkommen Fremden gepresst und statt sich zu lösen blieb er einfach stehen. Teils auch einfach aus dem Grund, weil der Fremde scheinbar gar nicht seinen Griff lösen konnte, was ihm nun doch ein kleines verschmitztes Lächeln abrang, auch wenn er auf der Hut war. Waren seine Finger doch nah, sehr nah bei einem der zahlreichen Waffengurte die unter seiner Kleidung, direkt auf seiner Haut versteckt waren. Kurz glitt sein Blick herüber zu dem Haufen elend, welches kreidebleich war und dennoch nur mit den Schultern zuckte eh er sich seinen Kumpanen wieder johlend und lachend anschloss.
"Alkohol ist wohl das harmloseste was der intus hatte so klein wie seine Pupillen waren" meinte er, als sich seine Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Mann richtete und ihm bewusst wurde das sie noch immer viel zu eng beieinander standen. Doch statt sich zu lösen lehnte dieser sich doch einfach nur entspannt an seinen Wagen und grinste frech drein, also wäre es vollkommen normal für ihn so eng in Kontakt mit einem Wildfremden zu kommen. Teils verwirrt, teils doch ein wenig beschämt räusperte er sich verlegen, eh er nun doch endlich einen Schritt nach hinten tat um die Situation irgendwie wieder auf einen Normalkurs zu bringen. "Scheint so als wärst du oft auf solchen Veranstaltungen" setzte er dann schliesslich an. Immerhin hatte er den Grund, welcher ihn hier in diese Gegend gebracht hatte noch immer nicht vergessen und auch wenn alles komplett aus dem Ruder gelaufen zu sein schien, so nutze er dennoch die Situation um vielleicht doch noch ein paar relevante Fakten zu bekommen die ihm nutzen könnten. "Übrigens heisse ich Xi und du bist .... ?" setzte er noch nach und fuhr sich noch immer irgendwie verlegen durch die platinblonden Haare. Irgendwie verlief ein kennen lernen ja normalerweise komplett anders, aber nun ja, daran konnte er nichts mehr ändern.
Chiaki würde nicht zugeben, das es ihn irgendwo enttäuschte, als der Andere – Fremde – einen Schritt zurück machte, nun, da die Luft rein schien, sah man von den unangenehmen Gerüchen mal ab. Ihm prickelte die Haut, ohne das er es sich erklären konnte, aber das machte alles eher aufregender, denn unangenehmer. Fast schon kümmerte ihn das Umfeld nicht, denn seine Aufmerksamkeit war noch immer auf den Blonden gerichtet, von dem er seinen Blick nicht nehmen konnte. Die Tattoos hatte er bemerkt, ja, nur dachte er sich nichts dabei, das sie mehr bedeuten konnten, als es den Anschein hatte. Er war nicht der erste, den er traf, der diese Art von Körperschmuck trug. Selbst hatte er auch eines, auf dem unteren linken Arm, jedoch war es eher unscheinbar, zeigte es doch nur sein Sternzeichen, wie man es am Himmel fand. Eine Linie, mit einigen Ecken und winzigen Punkten.
Die Zeichen auf der Haut des Fremden waren jedoch größer und wenn er es mal schaffen würde, seinen Blick von dessen Augen zu lösen, hätte er sie bestimmt genauer untersucht, sich sich angesehen, da sie doch unüblicher waren, als die, die man sonst zu sehen bekam. Aber er schaffte es nicht. Er schien wie gefangen zu sein.
„Das konntest du sehen?“, fragte er und runzelte leicht die Stirn. Zwar hatte er auch gute Augen aber auf diese Distanz zu sehen, wie geweitet oder verengt die Augen eines anderen zu sehen, war schon eine Leistung, bei der er nicht mithalten konnte. Wobei Chiaki behaupten würde, das wenigstens die Hälfte der hier Anwesenden irgendwas in sich hatte, was über Alkohol hinausging. Gras, bestimmt, das rauchte er auch ab und zu, darüber hinaus sicher Koks, wovon er die Finger ließ, oder eben andere Betäubungs- oder Aufputschmittel. „Hier ist einiges im Umlauf, leider, aber Personenkontrollen...“ Leicht hob er die schultern, um sie weder sinken zu lassen. Momentan kümmerte es ihn nicht, wer sich hier die Birne weg ballerte, hatte er doch jemanden vor sich, der weitaus interessanter war. Dennoch verengte sich der Blick seiner schmalen Augen kurz. Hatte er hier einen Bullen vor sich, oder war er zu misstrauisch? Warum war es wichtig, ob er oft auf solchen Veranstaltungen war? Auf der Hut überlegte er kurz, welche Antwort er geben sollte, ohne irgendwen in Schwierigkeiten zu bringen. Ein Aufgebot der Bullen kann hier niemand gebrauchen, denn diese würden hier unangekündigt mehr finden, als ihnen allen lieb sein konnten. Zwar wusste er, er das eine oder andere Geschmiert worden war, damit die Kontrollen in dieser Gegend ausfielen, aber es gab immer einen übereifrigen, der Karriere machen wollte. Absprache hin oder her. Wie ein Bulle sah dieser Kerl jedoch nicht aus, aber das musste nichts heißen.
Mit einem leichten Schaudern atmete er ein. Nein, Bullen waren... anders, als dieser Kerl, auf den er erneut seinen Blick richtete, ihn musterte. Dieser strahlte etwas anderes aus. Eine selbstverständliche Sicherheit, Gefahr, gepaart mit Kraft und einer Gefährlichkeit, die ihn schaudern ließ. Das Prickeln wanderte über seinen Rücken, auch wenn er die Position nicht veränderte und noch immer gegen den mattschwarzen Wagen lehnte.
„Nicht oft, aber oft genug....“, behauptete er wage, auch wenn die Antwort so oder so nicht ausreichen würde, um ihn darauf festzunageln, gleich, wie sie ausfiel. Er war minderjährig, ja, es mochte auch schon viel zu spät sein, vom Gesetz her, doch es war ihm gleich. Und selbst wenn er einen Vertreter des Gesetzes wider erwarten vor sich hätte, irgendwo in dem Getümmel war sein Elternteil, der sich dafür rechtfertigen musste.
Gern hätte Chiaki sich irgendwie entspannt, doch der Fremde, der sich als Xi vorstellte, verhinderte es. Ob bewusst oder unbewusst, konnte er nicht sagen, aber es spielte auch keine Rolle. Der Nervenkitzel gefiel ihm, so fing er dessen Blick wieder ein, ließ zu, das er sich in den des anderen bohrte. Es schien, als würde die Luft knistern, auf eine recht angenehme Weise.
„Mein Name ist Chiaki... Xi... ungewöhnlich.“, murmelte erließ den Blick nun endlich über dessen Züge wandern, erneut einen leichten Schauer spürend, als er die Tattoos betrachtete, die er entdeckt hatte. Dicke Linien, die sich mit feinen abwechselten, seine Stirn runzeln ließen. Warum malte man sich so etwas auf die haut? Sie mussten eine Bedeutung haben, denn willkürlich schienen die Linien nicht gezogen worden zu sein. Es machte ihn neugierig, ebenso, wie irgendetwas in ihm, ihn dazu aufforderte, sie zu berühren. Sie schienen ihn zu locken, ihn dazu verführen zu wollen, sie zu berühren. Natürlich kam ihn der Gedanke, das er nicht einfach alles anfassen konnte, wonach ihm war...
Tief zog er die Luft ein, hielt sie kurz in sich, ehe er sie langsam wieder entweichen ließ, dabei fasste er einen Entschluss. Chiaki hob die Hand, spreizte einen Finger ab und führte diesen neugierig an den Hals des anderen, wo er auf eine Linie, die auf die Haut tätowiert schien, traf. Es überraschte in, wie warm es sich anfühlte.
Als würde er nun verspätet das Einverständnis für sein Tun einfordern wollen, blickte er ihn wieder an, fing den Blick ein und hielt ihn ungeniert fest. Dabei wurde sein Mund ein wenig trocken, was ihn dazu veranlasste, mehrmals zu schlucken. Die Situation war so absurd und doch genau das, was ihm gefiel. Unbekanntes, bedrohliches vielleicht, das Spiel mit dem Feuer, von dem man nicht wusste, ob es ihn verbrannte. Je nach schwere der wurde, wäre es ihm sogar fast egal, darin zu vergehen.
„Du scheinst nicht hier her zu gehören, auch wenn dein Aussehen darauf schließen lässt... Wer bist du?“, fragte er leise, denn für einen der Fahrer schaute er sich zu wenig um. Die Autos schienen ihn kaum zu interessieren, obwohl hier ein Vermögen herum stand. Selbst ein Bulle konnte er nicht sein, denn dann würde er sich eher nach den Junkies umsehen, statt ihnen aus dem Weg zu springen, wenn sie kotzten. Selbst wenn er auf Verstärkung warten sollte, unwahrscheinlich. Yakuza? Vielleicht, aber das konnte er nicht so sehr ausschließen, wie die anderen Vermutungen. Gegen jede Vermutung lief nicht jeder mit einem Begleitschutz von fünf Männern in Anzügen herum, wie Chiaki selbst aus erster Hand wusste. Einer der Partygäste konnte er auch nicht sein, da fehlte der Alkohol. Xi schien soweit nüchtern zu sein. Was also war er? Wohin gehörte er?
Einen gewissen Abstand zu wahren gehörte zur Schicklichkeit, immerhin kannten sie sich nicht wirklich und so faszinierend der junge Mann auch war, so konnte er doch nicht einfach an ihm kleben bleiben. Eigentlich schon merkwürdig. Hatte er sich doch jahrelang nur auf seine Pflichten und seine Arbeit konzentriert und innerhalb weniger Monate passierte ihm das Ganze nun schon zum dritten Mal. Erst damals bei Mandy in Idris, der Grund warum er sich überhaupt hatte versetzen zu lassen, nur um relativ schnell fest zu stellen das sie ihn zwar als Persönlichkeit interessierte, aber nicht mehr. Viel prägender war da die Begegnung mit einem Vampir gewesen die ihn fast genau so fesselte wie es dieser junge Mann nun tat. Schien es doch auch hier eine Art Anziehung zu geben die man nicht wirklich beschreiben oder gar definieren konnte und doch konnte er nicht bestreiten das sie existierte.
"Nennen wir es ein geschultes Auge" antwortete er locker auf seine Frage, immerhin war es für ihn wichtig jedes noch so kleine Detail schnellstmöglichst zu erfassen. Nicht weil er unbedingt anderen hinterher spionierte oder gerne alles genau wissen wollte, sondern viel mehr aus dem Grund das es über Leben und Tod entscheiden konnte. Weder war er leichtgläubig, noch naiv und auch wenn er keine wirkliche Ahnung von Autos oder Rennen hatte, so war ihm doch durchaus bewusst das es hier nicht komplett legal ab ging. Sonst würde es doch nicht in einer fast verlassenen Gegend auf einem alten Fabrikgelände statt finden und das auch noch mitten in der Nacht. Dennoch war es irgendwie amüsant sein Mimikspiel zu beobachten, während die Gedanken wohl nur so hin und her flogen und schliesslich die unausweichlich ausweichende Antwort kam mit der er eh schon gerechnet hat. "Ich bin weder ein Polizist noch ein Drogenfahnder, ansonsten wäre der Platz hier wohl entweder in Aufruhr weil die Sirenen erklingen, oder er wäre schon geräumt" gab er dann doch Preis, denn man den menschlichen Massstäben gesehen war er keines von beiden, sondern viel mehr etwas von beidem und noch so viel mehr. Doch das würde er ihm nicht wirklich erklären, gab es dafür doch so gar keinen Grund. Hätte er genug wissen rund um die Schattenwelt hätte er schon längst erkennen müssen wen er hier vor sich hatte, doch anstatt erschreckt drein zu schauen oder gar zu flüchten schien er einfach nur fasziniert von ihm zu sein. Etwas das nur noch mehr davon unterstrichen wurde als er doch tatsächlich die Hand nach ihm ausstreckte und eine seiner Runen nachfuhr. Eigentlich ein Grund sich nun doch endlich zu verabschieden, war er scheinbar nicht bereit die passenden Informationen preis zu geben die er suchte, wenn er sie überhaupt wusste und dennoch erschien es auch hier wieder, als könnte er sich nicht einen Millimeter bewegen. Doch statt dem Beton von vorhin bildete sich nach und nach eine leichte Gänsehaut auf seiner Haut, überall dort wo seine Finger entlang fuhren. Ganz im Gegenteil, rückte er dreist sogar wieder etwas auf, während er seinen Blick stand hielt und überlegte was all dies zu bedeuten hatte und warum Chiaki solch eine Faszination auf ihn aus übte. Die Katzenaugen konnten es wohl kaum sein, immerhin waren die schneller wieder verschwunden als sie dagewesen waren und zudem hatte er so etwas nicht das erste Mal gesehen. War doch auch sein Institutsleiter mit einem Hexenmeister zusammen, der interessanterweise genau solche Augen haben konnte. Nur den hatte er nie angestarrt oder sich gar von ihm irgendwie angezogen gefühlt. Wohl auch besser, sonst hätte ihn Alec wohl unangespitzt in den Boden gerammt. Somit musste es also einen anderen Grund geben, der sich ihm immer wieder entzog, erst Recht als er wieder anfing fragen zu stellen.
Fast herausfordernd und vor allem dreist überwand er auch noch die letzten Zentimeter zwischen ihnen und drängte ihn dicht gegen den Wagen an den er eh schon gelehnt stand, die Hände links und rechts locker neben seinem Kopf abgestützt während er sich langsam zu ihm vor beugte. "Die Frage ist nicht wer ich bin, sondern viel mehr was ich bin Chiaki mit den Katzenaugen" flüsterte er leise in sein Ohr und grinste ihn dann spitzbübisch an. Abwartend ob er gleich in Panik ausbrechen oder alles leugnen würde, oder ob vielleicht doch eine Erkenntnis eintrat die er bisher vielleicht nur verleugnet hatte. "Wie du selbst sehen kannst und auch gespürt hast sind die Tattoos nicht unbedingt das als welches sie erscheinen mögen" gab er dennoch noch leise gemurmelt einen weiteren Hinweis, während er ihn so hübsch zwischen sich und dem Wagen eingekeilt hatte. Eigentlich eine mehr als nur dumme Idee, nahm er doch die Wärme die er ausstrahlte nur all zu genau war, das Pochen seines Herzens das gegen seine Brust schlug, den Geruch nach Auto, Aufregung und irgend etwas anderem subtilen, welches er mit Chiaki verband und seine Faszination nur noch mehr anheizte.
Was ihn zu dieser Dreistigkeit trieb, die Tattoos nach zu zeichnen, wusste er nicht, aber er rechnete damit, das man ihm die Hand wegschlug, das man sie griff, verdrehte, vielleicht sogar abhackte, aber nicht damit, das der Andere doch tatsächlich einen Schritt auf ihn zu machte! Er schnappte nach Luft, hielt in seiner Bewegung inne und starrte den Blonden an.
Sein Hals war plötzlich trocken, so schluckte er, doch das Gefühl machte es nicht besser, viel mehr schien es, als hätte er den Sand der Wüste in seiner kehle, welcher ihn mehr und mehr ausdörrte. Und als würde das nicht reichen, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Nervosität machte sich in ihm breit, die er zu überspielen versuchte. Mühsam unterdrückte er ein Flattern seiner Stimme und war froh, das sie klang, wie er es gewohnt war. Dennoch wurde ihm warm.
„Ein geschultes Auge, aber kein Bulle...“, murmelte er mit einem leichten Grinsen, da es einem kleinen Rätsel gleich kam, die Lösung zu finden. Wieder dachte er darüber nach, schloss aus, ohne ans Ziel zu gelangen. Eins nach dem anderen strich er von seiner Liste, während er sich fragte, wofür man ein solches Auge brauchte? Als Arzt erkannte man so was vielleicht, doch würde er deshalb nicht hier sein. Kein Polizist und keiner von der Drogenfahndung. Aber auch kein Teilnehmer der Rennen. Ledeglicher Gast? Nein. Vielleicht einer, der Drogen kaufen wollte? Aber dann wäre dies inzwischen auch zur Sprache gekommen, also schied es auch aus... er kam nicht weiter, was ihn wurmte...
Als hätte der andere es ihm angesehen, das er nach einer Lösung suchte, rückte auch noch das letzte Stückchen zu ihm auf, was den jungen Fahrer nach Luft schnappen ließ und ihm gleichermaßen eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagte. Wäre er nicht gegen den Wagen gelehnt, so würden ihm wohl spätestens jetzt die Beine weggekickt. Jedoch nicht aus angst...
ihm hämmerte das Herz in der Brust, das er gar nicht umhin kam, die Augen auf zu reißen, die gierig eingesaugte Luft anzuhalten. Seine Pupillen formten sich erneut zu einem Katzenblick, etwas, das er nicht verhindern konnte, da er nicht wusste, wie...
Arme, die links und rechts gegen das Blech gestemmt wurden, hinderte ihn an der Flucht doch... obwohl er sich wie eine Maus fühlte, deren Schwanz von der Katze gepackt wurde, die wohl wussten das ihr letzten Stündlein geschlagen hatte.... wollte er sich nicht entziehen, oder flüchten.
Sein Magen fühlte sich an, als würden abertausende Schmetterlinge darin toben. So leicht, so losgelöst, obwohl sein Herz schwer in seiner Brust pumpte. Ein Schauder ließ ihn leicht erzittern. Überdeutlich konnte er Xi nun wahrnehmen, dessen Geruch in sich aufsaugen, den er so wohl nie wieder vergessen würde. Ihm fiel es schwer, zu schlucken. Ihm schlug das Herz nun nicht mehr hämmernd in der Brust, sondern biss zum Hals, was man auch deutlich sehen konnte. Seine Halsschlagader pulsierte, wie verrückt. Er spürte es, ebenso wie den Atem, der auf seine Haut schlug, ein sanftes kitzeln...
Chiaki, der inzwischen die Hand hatte sinken lassen, nickte zerstreut, wohl um sein verstehen zu signalisieren, das er kein Bulle war und hier auch kein Aufgebot erscheinen würde, die den Platz räumten, doch rückte es ganz weit in den Hintergrund. Mit allem andere konnte er lustiger Weise, leben, nicht aber mit einem Bullen.
Er schob die Hände in die Taschen, nicht, weil er bedenken hatte, den anderen wieder anzufassen, was wohl recht unangemessen und unangenehm für den anderen war, viel mehr um seinen Händen irgendwas zu tun zu geben. Er umfasste das Handy in der einen Tasche, den Schlüssel für den Wagen in der anderen, hielt sich so zu sagen daran fest. Etwas, das er sonst nicht machte, war er doch sonst recht entspannt, doch hier... war er es nicht. Angst hatte er auch keine, dafür war er zu neugierig, abwartend. Aber was dann noch übrig blieb, um sein kleines Chaos zu beschrieben, konnte er nicht sagen, nur, das er den Fremden wieder anstarrte, musterte, als hätte dieser etwas bei sich, was seinen Blick unweigerlich anzog, immer wieder. Er wollte mehr wissen, jedoch ohne eine Frage zu stellen, was den das Unterfangen nicht eben erleichterte. Sein Kopf arbeitete so langsam... und es wurde nicht besser, denn...
Der Atem, welcher sein Ohr streifte, ließ ihn kurz die Lider sinken. Es fühlte sich so gut an, dennoch hob er sie wieder, sah ihn an, um keine Bewegung zu verpassen, die er machte.
„Was bist du denn?“, wisperte er dennoch mit einem frechen Unterton, den Körper des etwas Größeren spürend. Er war ein Mann, verdammt und doch... „Sie haben eine Bedeutung, doch welche, das muss ich noch herausfinden...Bis jetzt habe ich nur ein leichtes Kribbeln gespürt...“ Unweigerlich wanderte sein Blick auf eine dieser Linien, die er gern wieder berührt hätte, stattdessen umfasste er die Gegenstände in seinen Taschen nur noch fester. Sie hatten Ganzkörperkontakt, was jemand anderen sicher auf dumme Gedanken bringen würde, doch das interessierte ihn nicht, im Gegenteil, er wollte mehr davon haben.... sein Blick festigte sich, bohrte sich in den Xi's, hielten ihn gefangen.
„Du könntest es mir verraten oder... ich muss es selbst heraus finden.“, wisperte er herausfordernd, auch wenn er nicht wusste, wie er das anstellen sollte. Sein Blick löste sich, wanderte über seinen Hals, wo er kräftige sehnen erkennen konnte, die das, was er unter dem Stoff spüren konnte, nur noch bestätigten. Er hatte harte Muskeln, aber auch Waffen... die Erkenntnis ließ ihn Xi wieder anstarrten. „Was bist du?“, fragte er leise, nicht wissend, wo er den Mann einsortieren sollte. Harte Muskeln, Waffen... und doch erkannte er Drogen, hatte aber nichts mit der Fahndung gemein...
Sein Atem ging schneller. Es verlangte ihn danach ihn zu berühren, die Hände auf ihn zu legen, zu fühlen, was er an seinem Körper spürte... Seine Lippen blieben ein kleines Stück geöffnet, mit der Absicht kühle Nachtluft in sich ein zu saugen. Ihm war so warm... das hatte Nichts mit dem Alkohol vorhin zu tun... viel mehr mit diesem faszinierenden.... Mann.
So überraschend es auch war einfach so betatscht oder viel mehr berührt zu werden, so konnte er doch nicht unbedingt behaupten das es unangenehm war. Ganz im Gegenteil, würde ihn die Gänsehaut die sich bildete doch nur Lügen strafen und die Wahrheit ans Licht bringen. Wenigstens schien es dem anderen gleich zu gehen, denn auch wenn er versuchte es zu verbergen, so entging ihm das nach Luft schnappen natürlich nicht. Eigentlich schon ein bisschen fies und gemein ihm so auf die Pelle zu rücken, aber wenn er diese Grenze überschritt, warum sollte er es ihm nicht gleich tun. Immerhin befummelte er ihn nicht einfach, sondern keilte ihn einfach nur dreist und abwartend ein, während er sich innerlich über sich selbst wunderte. War es doch ein krasser Gegensatz zu seinem sonst so ruhigen und besonnenen Verhalten, bei dem er lieber im Hintergrund blieb und eigentlich gar jeden Kontakt mied soweit es möglich war und doch stand er hier inmitten einer lärmenden Menschenmenge und presste einen Wildfremden absichtlich gegen ein Auto. Nicht weil er etwas getan hatte, oder weil er ihm Deckung gab, sondern einfach weil ihm der Sinn danach stand und er sich des Bannes der scheinbar zwischen ihnen lag nicht wirklich entziehen konnte und auch nicht wollte.
Was in seinem Köpfchen vorging, danach musste er gar nicht fragen, konnte man es ihm doch an seiner Mimik direkt ablesen das er scheinbar eine Liste entwarf und nach und nach die gegebenen Fakten immer wieder hin und her drehte und neu zusammen würfelte. Nur um immer verwirrter und verwirrter drein zu schauen, während er mehr als nur eindeutig auf seine Nähe reagierte und immer wieder nach Luft schnappte während er in aller Ruhe dabei zu schauen konnte wie sein Puls immer schneller und schneller zu Pochen begann und er sichtbar um Fassung und eine Antwort rang.
Das seine Runen aber ein Kribbeln bei ihm auslösten war nun doch etwas neues für ihn und doch ein interessanter Fakt den er sich merken würde, vielleicht sogar einige Experimente anstellte um heraus zu finden ob diese Wirkung alle Schattenweltler bei deren Berührung hatten, denn das er einer war, das Stand ausser Frage. "Wie du lebe ich im Schatten, verberge das was ich wirklich bin um keine zu grosse Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und doch bin ich etwas vollkommen anderes als du es bist. Dennoch kann auch ich Magie nutzbar machen" gab er ihm den nächsten Hinweis, irgendwie dieses kleine Machtspiel durchaus geniessend und noch nicht gewillt ihm so schnell die richtige Antwort zu präsentieren. Ganz und gar nicht, wenn er ihn doch geradezu zu einem kleinen Spiel heraus forderte. "Und damit es richtig spannend wird der letzte Hinweis ... ich bin sowohl Jäger, als auch Gejagter"flüsterte er leise und hielt seinen Blick gefangen, abwartend ob er die Lösung wohl doch erraten würde, oder was er wohl anstellen würde um an diese heran zu kommen.
Gern hätte er sich nun gewunden, nicht, um sich zu befreien, das wollte er gar nicht.viel zu sehr gefiel ihm, was hier passierte. Was auf ihn zu kam, wusste er nicht, ebenso wenig konnte er es einschätzen, selbst wenn er es versuchte, doch machte es nicht den Reiz aus? Wie weit konnte man die Hand dem feuer entgegen strecken, bis die Flamme an der haut leckte und sie verbrannte?
Chiaki hob ein wenig den Blick zum Größeren und versuchte vergeblich wenigstens seinen Atem unter Kontrolle zu bringen, wenn ihm schon die Beine weich wurden. Hätte er nicht sein Zeug in den Hosentaschen in der Hand, hätte er sich sicher an dem Fremden festgehalten, doch soweit wollte er noch nicht gehen. Er biss sich leicht auf die untere Lippen, die noch immer viel zu trocken waren. Seine Handflächen hingegen wiesen inzwischen eine ungewohnte Feuchtigkeit auf, was ihm erst auffiel, als das Handy daraus hervor glitt, so zog er sie aus den Taschen und ließ sie hängen. Doch sein Blick war unablässig auf ihn gerichtet. Vergessen war die Party, das rennen, wo er nicht den Platz bekommen hatte, welchen er wollte, wichtig war nur noch dieser rätselhafte Mann, auf den er sich keinen Reim machen konnte, was ihn noch interessanter machte, als ohnehin schon.
„Ich verberge mich nicht, nicht direkt...“, murmelte er, beschließend, sich nicht mehr von ihm ablenken zu lassen, seinen Gesten, oder dem Einfluss, den er auf ihn ausübte. Ob gewollt oder nicht, dahingehend konnte er ihn nicht einschätzen, doch vermutete er, das es Absicht war, denn sonst würde er nicht in dieser Position verharren. Sie hatten wohl beide ihren Spaß daran, denn Chiaki gewann langsam seinen Mut wieder, griff in den Stoff des anderen, wenn auch nur locker, aber er hielt ihn fest. Dabei waren seine Finger gegen etwas hartes gestoßen, was seinen Blick kurz aufglimmen ließen. Nur fragte er nicht danach, ließ nicht mal darauf schließen, das er etwas ungewöhnliches bemerkt hatte, sondern studierte das Mienenspiel, welches nichts sagend schien und doch war da irgendwas, das er nicht deuten konnte.
„Ich kann... ich... ich weiß nicht, wie ich sie benutzen kann.“, gab er zu, was er wohl das erste mal zugab. Ja er konnte sie nutzen, nur nicht kanalisieren, was hier und dort einige Unfälle mit sich brachte, wenn er sich zu sehr aufregte oder anderen extremen Emotionen ausgesetzt war, doch dies band er ihm nicht auf die Nase. Nur der Offenbarung das auch er die Magie irgendwie nutzen konnte, verleitete ihn dazu, was der Situation eine neue Würze verlieh. Nie hatte er wen getroffen, der so offen über Magie sprach, geschweige denn, sie nutzen konnte. Seine Großeltern konnten es auch, doch da bestand kaum Kontakt.
Seine Finger krümmten sich ein wenig mehr um das Leder in seiner Hand, zogen sanft daran, als hätte es noch irgendwelchen Abstand gegeben, den sie überbrücken mussten. Unsinn. Da gab es nichts. Nicht mal Luft.
Ihm kribbelte der Nacken, rann seinen Rücken herunter und ließ ihn erbeben, als er den Atem wieder auf der haut spürte, obwohl er sich hatte einreden wollen, es nicht mehr zu zulassen, das er so reagierte. Nur waren vernunft und empfinden oft nicht dasselbe, wie sich hier mal wieder bewies. Es geschah, ob er es wollte, oder nicht und er genoss es. Seine Zungenspitze stahl sich hervor, glitt über die eigenen Lippen, um sie zu befeuchten, ehe er erneut zur Antwort ansetzte
„Ich glaube kaum, das dich jemand jagen könnte, es wollen würde...“, murmelte er, zulassend, das sich ihre Blicke begegneten. „Wer würde es wagen, Jäger?“, fragte er frech, beugte ein wenig den Rücken durch, was den Druck ihrer Körper, den sie aufeinander ausübten, nur noch verstärkte. Kurz nur, aber es passierte, ehe er sich wieder ein wenig entspannte und zurück lehnte. Aber dann kam ihm eine Idee.
„Du könntest den Tiraden angehören!“, stellte er mit einem tiefen Atemzug, der ein wenig an Erschrecken erinnerte, fest. Hier war die Yakuza vertreten! Was wäre da logischer, als die chinesische Mafia? Sollte die Vermutung stimmen, dann hatte er sich ordentlich in die Scheiße geritten. Er wäre Jäger und gejagter, es würde die Kenntnis um Drogen erklären und vielleicht auch die Tattoos. Selbst das mit der Magie, denn er selbst verbarg sie ja auch vor den anderen, warum nicht auch er? Es würde auch sein erscheinen hier erklären. „Ein Spion....“, murmelte er und er stand hier mit diesem, umgeben von der Japanischen Mafia... Das wäre wirklich die Krönung seiner Dummheiten. Nicht nur er, auch sein vater- würde ärger bekommen Yuuta erst... der beste Freund seines Vaters, der Teil der Yakuza war! Ihm gaben die Beine nun doch nach, nur machte es keinen Unterschied zu seiner Position, da er zu gut eingekesselt war. Chiaki stellten sich die Nackenhärchen auf und auch die Katzenaugen zeigten sich wieder, viel zu oft, wenn es nach ihm ging, doch unterdrücken ging nicht, gleich wie sehr er es versuchte!
Man hatte ihn vor der chinesischen Mafia gewarnt... nur leider stand es solchen nicht auf die Stirn geschrieben...
"Wenn du dich nicht verbirgst, dann sollten doch alle hier von deinen Katzenaugen wissen, oder irre ich mich" forderte er ihn dreist heraus und wich keine Sekunde seinen Blick aus. Warum auch, war er doch klar im Vorteil und hatte eigentlich alle Trümpfe in der hand, so das er sich eigentlich nicht gross wehren konnte, wenn er es denn wollte und das tat er definitiv nicht, denn auch wenn er eingekeilt war, so hätte er sich doch jederzeit der Situation entwinden können. Das er jedoch absolut keine Ahnung zu haben schien was er mit seinen Kräften machen konnte und wie er diese unter Kontrolle bringen konnte lies ihn doch kurz stutzig werden. Klar gab es dafür wahrscheinlich keine Akademien, aber irgendwer muss doch die nächste Generation anleiten damit die sich nicht versehentlich in die Luft jagten, oder andere in die Luft jagten.
"Somit also eine tickende Zeitbombe die keine Ahnung hat wie sie Herr über die Lage wird" stellte er kurz und knapp fest, denn auch wenn es vielleicht ein wenig arg heftig beschrieben war, so war es doch die Wahrheit. Eine Wahrheit die man nicht ausser Acht lassen sollte und gegen die wohl dringend etwas unternommen werden musste. Doch war hier nicht wirklich der richtige Ort dafür um darüber zu reden oder gar zu überlegen wie man diese kleine Bombe entschärfen konnte eh sie tatsächlich zu einem Problem wurde um das sie sich letztendlich noch kümmern mussten.
Doch sehr viel weiter kam er in seinen Überlegungen nicht, lenkte ihn seine Hand die sich regelrecht in ihn verkrallte viel zu sehr ab als das er sich um solch wichtige Dinge Gedanken machen konnte. Verdammt, was hatte dieser Typ nur an sich das er sich wie ein Magnet fühlte der ohne das er es wollte oder selbst entschied so von ihm angezogen wurde. "Pass auf das du dir die Finger nicht verbrennst" warnte er ihn leise, sich soweit zu ihm herunter beugend das sich ihre Lippen fast berührten und es dennoch nicht taten. Noch nicht. Nicht unbedingt wegen der Runen, oder seiner Stele die sich in einer versteckten Tasche an seinem Beim befand, sondern viel mehr wegen der ganzen Waffen die überall an ihm versteckt waren und die ihm wohl kaum entgangen sein konnten, nicht wenn sie wie scheinbar aneinander geklebt zusammen standen. Auf seine Vermutung hin das er irgend einer komischen Mafiaorganisation der Menschen angehörte konnte er sich dann aber ein Lachen nicht verkneifen. "Wenn du die schon für gefährlich hältst ....." fing er an und stoppte kurz " dann verbrennst du dir definitiv gerade richtig die Finger" nicht das diese Organisationen harmlos waren, aber mit Drogen und Prostitution und dergleichen hatte er nun wirklich nichts am Hut, auch knallte er nicht einfach Menschen ab nur weil sie einer anderen Gruppe an gehörten. Das war dann doch eher ein Ding der Menschen dem er sich vollkommen entzog und die im Gegensatz zu denen die er jagte doch fast wie harmlose Babys wirkten. "Denke über deinen Horizont hinaus. Hexen sind doch angeblich nur ein Hirngespinst oder Märchengestalten um Kindern die Zeit zu vertreiben oder ihnen Angst ein zu jagen ... was wäre aber wenn all die anderen Monster und Kreaturen gar keine Fantasiegestalten wären. " setzte er fort und löste ausnahmsweise doch kurz seinen Blick von ihm und lies ihn umher schweifen, bis er etwas seitlich von ihnen ein Paar entdeckte das nur auf den ersten Blick vorgab menschlich zu sein " konzentriere dich und lass es zu das du frei von allen Vorurteilen schaust und dann entdeckst du vielleicht die Wahrheit die du vielleicht bisher gesehen, aber verleugnet hast" erklärte er ihm und nickte in Richtung des Paares, wohl wissend das alle Schattenwesen den Zauberglanz lösen können um die dahinter verborgene Wahrheit zu entdecken. Eigentlich etwas was er von ganz alleine hätte können müssen, oder es vielleicht ab und an tat und als Hirngespinst beiseite schob.
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