Wind Beyond Shadows

Normale Version: Strasse vor der High School
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Wie sehr er es doch versucht hatte, nicht mehr an diesen Kerl zu denken, doch schier gab es nichts anderes mehr, worum sich seine Gedanken drehten. Vielleicht nicht so sehr an ihn, dafür aber daran, was sie getan oder viel mehr nicht getan hatten. Die Nähe. Das Kribbeln der Haut. Die Atemnot. Die Enge. Die Erregung. Die Nervosität. Die Neugierde. Und die Mischung aus allem, die er nicht beschreiben konnte. Es war das Gesamtpaket, welches ihn Wahnsinnig machte. Das der Kerl auch noch sehr attraktiv war, kam noch dazu. Die Augen, deren Ausdruck... Und vor allem die Gedanken, die diese Begebung weiter ausmalten, sie weiter trieb, bis er es nicht mehr aushielt...
Die ersten Tage hatte er sich noch umgesehen, hoffend, ihn wieder zu sehen, nur einen Blick auf ihn zu erhaschen. Ja selbst an der Werkstatt hatte er sich öfter als sonst herum getrieben, was natürlich nicht unbemerkt geblieben war. Eine ausrede hatte her halten müssen, aber nichts... Auch dem Fabrikgelände hatte er noch mal einen Besuch abgestattet, jedoch ohne Erfolg. Nicht, das er damit gerechnet hatte... schlussendlich hatte er es aufgegeben nach ihm Ausschau zu halten. Es gab keinen Hinweis, dem er folgen konnte und ihm drängte sich die Vermutung auf, das er sich all das nur eingebildet hatte. Irgendwas musste den Weg in seinen Alkohol gefunden haben. Pillen, Pulver, wer wusste das schon. Dennoch, ob eingebildet oder Realität, die Erinnerung hielt an. Wenn er abends im Bett leg, dachte er an diesen Kerl. Wenn er morgens wach wurde, das gleiche Spiel. Selbst in der schule, wobei es dort einen unterschied machte, ob er aufpasste. Er war der Jahrgangsbeste, vielleicht sogar der ganzen Schule, worauf er sogar wetten würde, nur gab es dafür keine öffentlichen Statistiken.
Chiaki war eben auf dem Heimweg von der schule, schulterte seine Tasche und wusste, das man ihn verfolgte. Dieser Idiot. Wie sehr er ihn doch hasste, meinte er ständig, ihn schikanieren und blöde Kommentare machen zu müssen. Wie oft er doch schon daran gedacht hatte, ihm die Nase zu polieren, doch da er seinen Ruf nicht schädigen wollte, ging es auf dem Gelände der schule nicht. Es sollte schließlich nichts im Weg stehen, wenn er auf die Uni wollte. Doch nun war Schluss.
„Such dir einen anderen Weg.“, forderte er, wandte sich zum Gleichaltrigen um, der ihn nur spöttisch angrinste. Schiefe zähne säumten seinen viel zu großen Mund, wie Chiaki merkte, als dieser auf ihn zu kam und erst dicht vor ihm innehielt.
„Sonst was? Streber. Willst du mich mit deinem schlauen Wissen in die Flucht schlagen?“
„Ich hoffe für dich, das du weißt, welchen Unsinn du redest...“ Dummheit konnte so lästig sein, nur oft bemerkten es Betreffende nicht, so auch dieser Kerl, der ihn nur verwirrt anschaute.
„Tust du jetzt wieder ach so schlau. Arrogantes Arschloch. Nur weil du eins und eins zusammen...“
„Willst du mir sagen, das du nicht mal das schaffst?“, fragte er zweifelnd, sich schon wieder abwendend, als man ihm am Kragen packte, zurück zog, nur um ihm dann seinen stoß zu verpassen, das er sich der länge nach lang legte.
„Immerhin kann ich grade aus laufen.“, lachte der Kerl dreckig.
Chiaki biss die Zähne zusammen, rappelte sich auf und ließ die Tasche vorerst ließen, wenn er jetzt noch anfing, alles aufzusammeln... er sollte recht behalten, denn der Kerl rannte auf ihn zu, das er es eben noch schaffte, aus dem Weg zu springen, bevor er ihn rammte. Das hinderte den Dämonen jedoch nicht, ihn von anderer Seite zu bestürmen und erneut zu versuchen, ihn zu rammen.
„Was zum...“, fragte er, schaffte es aber wieder auszuweichen, nur rechnete er nicht mit der Faust, die ihn in den Magen rammte. Der junge Hexer beugte sich keuchend vorn über und verzog das Gesicht. Es kostete ihm einige Mühe Luft zu schnappen, als er auch schon Ellenbogen auf seinen Rücken spürte, die ihn in die Nierengegend rammten.
„Na, machst du schon schlapp!“ Wieder nahm er Anlauf, nicht damit rechnend, das Chiaki die Zähne zusammen biss, sich aufrichtete und ihm die Faust ins Gesicht schlug. Heftig genug, das dieser aufheulte.
Mit Blut verschmierter Fratze richtete er sich auf, der Blick bedeutete nichts gutes. „Das wirst du bereuen!“, drohte er, zückte ein Messer, welches aus seinem Griff sprang.
Die Zähne des Kerls waren vom Blut rot verschmiert, das selbst Chiaki glaubte, es schmecken zu können. Mit langsamen schritten kam er auf den jungen Hexer zu, bereit, zu zustoßen. Mordlust spielte sich in seinem Blick, welcher schon an Wahnsinn grenzte.
Daran, abzuhauen, dachte Chiaki nicht, wohl aber machte er einen Schritt zurück. Hektisch überlegte er, was er tun konnte, um sich zu wehren. Wenn er wenigstens seine Tasche noch hätte, könnte er sie ihm überbraten, aber diese lag einige schritte von ihm entfernt. Ihm war schlecht vom Schmerz und Druck in seiner Magengrube.
Plötzlich machte der kerl einen satz, zog Chiaki das Messer über, ritzte seine Haut, die an der Schläfe aufplatzte. Augenblicklich lief es ungehindert über seine Wange, verschleierte ihm den Blickt, vom Schmerz ganz zu schweigen.
Wieder holte er aus, diesmal zielt er auf den Bauch Chiakis, der zwar einen kleinen Sprung nach hinten machte, aber nicht ganz ausweichen konnte, er holte aus, schlug mit den Ellenbogen gegen die Schläfe des anderen, doch seine Hoffnung, das er in sich zusammen sackte, erfüllte sich nicht. Der Moment, in dem ihm dämmerte, es nicht mit einem Menschen zu tun zu haben, dämmerte ihm.
Scheiße...
„Na... ist dir klar geworden, das du keine Chance hast?“ er holte aus und stach auf Chiaki ein und besaß im gleichen Moment die Geistes gegen ward, ihm ein Bein zustellen, das er hinten über fiel. Im Buchteil einer Sekunde war er über ihm.
Seit dieser denkwürdigen Nacht in der alten Fabrikhalle waren einige Tage ins Land gezogen und doch spuckte ihm noch immer das freche Lächeln des jungen Mannes im Kopf herum. Eigentlich unmöglich wenn man bedachte das er sich einer Sonderschicht nach der anderen zuteilen lies um ihn endlich aus dem Kopf zu bekommen. Dennoch, sobald er vollkommen erschöpft ins Bett fiel tauchte immer wieder das gleiche Gesicht vor seinem Augen auf. Jung, definitiv viel zu jung wenn man bedachte das er sich der 30 immer mehr näherte und doch hatte es dieser Kerl geschafft ihm unter die Haut zu gehen und sich so in seinen Gedanken fest zu brennen, das er machen konnte was er wollte. Er verschwand einfach nicht. Je mehr er es versuchte, umso mehr suchte er ihn in seinen Träumen heim. Träume die immer wieder in der Nacht begannen als sie so dicht aneinander gedrängt am Auto standen. Nur das diesmal nicht sein Pieper los ging, sondern er der Verlockung nach gab welche seine Lippen die ganze Zeit gewesen waren, die Versuchung der er in der Realität widerstanden hatte.
Es hatte ihn einige Zeit und Mühen gekostet ihn endlich ausfindig zu machen. Immerhin hatte er nicht die Zeit jede Nacht durch die Nacht zu laufen, auf der Suche nach irgendwelchen illegalen Autorennen. So vernarrt war er dann doch nicht das er deswegen seine Arbeit schleifen lies. Dennoch musste er heraus finden was da passiert war.
War es vielleicht nur der Zauber der Nacht gewesen ?
Die von Adrenalin geschwängerte Luft rings um sie herum ?
Konnte es wirklich sein das es solch eine Anziehungskraft zwischen zwei Menschen auf den ersten Blick gab ?
Fragen über Fragen auf die er eine Antwort suchte und die sich vielleicht von ganz allein lösten sobald er ihn noch einmal sah. So durchforstete er also das Internet nach den verschiedenen High Schools in New York und arbeitete sich Stunde um Stunde durch die Jahrbücher, welche er sich aus der Bibliothek ausgeliehen hatte. Fast schon am Ende mit seiner Geduld fand er ihn natürlich im letzten Jahrbuch das er noch da hatte. War ja auch klar, er machte sich rar. Dennoch hatte er ihn gefunden und ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er es mit ein wenig Tempo gerade noch zum Schulschluss schaffte. Was er bei der Begegnung machen oder sagen wollte, darüber wollte er lieber nicht nachdenken. Vielleicht kam das ja ganz von alleine sobald er ihn wieder sah. Somit schnappte sich Xischnell seine Jacke, warf sie über, verstaute noch zahlreiche Wurfsterne und Wurfmesser in den Taschen, eh er auch schon durch die Strassen der Stadt stürmte. Doch natürlich kam es wie es kam, die Gehwege waren mal wieder vollkommen verstopft und erwischte so ziemlich jede rote Ampel die man nur erwischen konnte. Fast erschien es als hätte sich alles gegen ihn verschworen und somit war es auch nicht verwunderlich das er zu spät kam. Der letzte Gong war schon längst verklungen und auch wenn noch viele Schüler auf dem Gelände war, so konnte er Chia doch nicht unter ihnen entdecken.
Einerseits enttäuscht über die verpasste Situation, andererseits irgendwie auch erleichter, weil er keinen Plan hatte was er hier eigentlich tat. Konnte er doch nicht einfach so aus dem Nichts hier auf tauchen und erwarten das es Chia genau so erging wie ihm. Somit war es vielleicht doch ganz gut das es zu der Begegnung nicht gekommen war. Zu mindestens versuchte er sich dies ein zu reden als er die Hände in die Taschen stopfte und den Heimweg über eine Seitengasse einschlug. In Gedanken noch immer bei Chia war er kurz verwirrt als plötzlich der Sensor an seinem Hosenbund wie wild an fing zu vibrieren. Schlagartig löste er sich aus seinem Selbstmitleid, zog das Teil aus der Hose und rief die Daten ab. Scheinbar vielleicht doch kein vergeblicher Gang gewesen, wurde ihm doch in der Strasse um die Ecke eine bedenklich hohe Dämonenenergie angezeigt die er sich definitiv anschauen musste. Immerhin war er eh schon hier, und Zeit um auf Verstärkung zu warten hatte er nicht. Mit einem leisen Klick löste er den Mechanismus an seinem Handgelenk aus und sofort erschien eines der zahlreichen Wurfmesser, welche er immer mit sich trug in seiner Hand, mach aussen hin versteckt und doch jederzeit einsatzbereit.
Schon als er um die Ecke lief erfasste er die Lage auf den ersten Blick und doch erstarrte er für den Bruchteil einer Sekunde als er mitbekam wer dort am Boden lag. Das konnte doch nun echt nicht sein ! Entweder hatte dieser Typ unheimlich Glück, oder er unheimlich Pech. Lag da doch kein anderer als Chia auf dem Boden, scheinbar blutend dem Geruch nach und oben auf ihm drauf ein alles anderes als freundlich drein schauender Dämon der gerade zum alles entscheidenden Schlag ansetzen wollte. Ohne auch nur gross zu zögern oder zu überlegen schmiss er auch schon seinen Dolch, der zielgenau wie immer sich tief in die Hand des Dämons bohrte. Aufjaulend und jammernd hielt er sich die Hand und schaute sich nach ihm um. Purer Wahnsinn blickte ihm entgegen und dennoch lies er sich davon nicht beirren, sondern hatte schon den nächsten Wurfdolch parat, welcher in seiner Brust stecken blieb. Dummerweise nicht an der Stelle an der er ihn gewollt hatte, hatte sich der Typ doch im letzten Moment von Chia weg bewegt. Am liebsten wäre er sofort zu ihm gelaufen, hätte geschaut ob alles ok war und wie schwer er verletzt war und doch durfte er sich wegen irgendwelcher Emotionen jetzt nicht ablenken lassen. Mit einem eiskalten Blick musterte er den Dämon. "Nicht genug Intelligenz dich mit einem in deiner Grösse an zu legen oder geilt es dich auf dich an Kleinere zu vergreifen ?" fragte er ihn und forderte ihn geradezu heraus. Eigentlich keine gute Sache und doch lenkte es seine Aufmerksamkeit von Chia genau auf ihn und genau das wollte er. "Was willst du Freak denn von mir ? Brauchst wohl auch ne Abreibung" sprang das Ekelpaket auch schon hübsch auf ihn an. Angewidert rollte er nur mit den Augen und schmiss in schneller Abfolge 3 Wurfsterne, die diesmal perfekt genau in seinem noch bewegungsfähigen Arm landeten, sowie jeweils einer in seinem Bein. Ungefährlich war er deswegen vielleicht noch nicht, aber die Wirkung des Adamantit würde ihn wenigstens für eine Weile ausser Gefecht setzten, so das er ihn in aller Ruhe köpfen konnte.
Chiaki war genervt. Genervt über seine Unfähigkeit, sich gegen diesen Idioten zu wehren, mit dem er schon seit Monaten aneinander geriet. So schwer konnte das doch nicht sein! Und doch hatte er ein Messer. Mit Fäusten hätte er vielleicht eine Chance gehabt, aber so war er im Nachteil, was er auch wusste, dennoch kam ihm dummerweise nicht die Idee, zu flüchten. Leichtsinn und Dummheit lagen oft nah beieinander, auch bei ihm, wo es oft an der Distanz zu den Dingen fehlte, um rational zu entscheiden. Was das anging war er emotional zu chaotisch. Zu lang war er auf sich allein gestellt gewesen, als das er da hätte auf wen Rücksicht nehmen müssen. Nun hatte er den Salat, der stolz rang mit der Vernunft. Etwas, was sonst recht ausgeprägt bei ihm war.
Obwohl er mit dem Leben nicht abgeschlossen hatte, wusste er nicht, was er tun sollte. Nur dem Selbsterhaltungstrieb hatte er zu verdanken, das er die Gelegenheit nutzte, als der Dämon abgelenkt war, und er sich befreite, sich weg und ja, sogar auf die Beine rollte. Auch wenn er nicht so perfekt kämpfen konnte, geschickt und schnell war er dennoch. Er kam in die Hocke, schaute nach dem Grund der Ablenkung und staunte nicht schlecht, als er den Blonden entdeckte, von dem er mehr und mehr angenommen hatte, das er nicht existierte. Er sah so hübsch aus, kam dem, was man als perfekt bezeichnen konnte, recht nahe. Dessen Haltung, dessen Bewegungen waren so fließend und auch wenn es beeindruckend war, nahm er es nur am Rande war, denn die Freude, ihn zu sehen, überdeckte alles. Trotz der Situation musste er lächeln, besann sich aber aber die Situation, die noch lang nicht vorbei war und das Lächeln verschwand.
Der Dämon fauchte,stachelte ihn die Provokation doch nur an. Sein Blick huschte von einem zum anderen, sondierend, wen er sich als Beute schnappen sollte. Der Kleinere wäre leichter zu kriegen, doch drehte er dem Blonden den Rücken zu, würde er es bereuen, die Lähmung in seiner Seite verdeutlichte den Eindruck um das 10fache.
Er nahm Kampfhaltung ein, fauchte und sah zu dem jungen Hexenmeister in seinem Rücken.
Chiaki erschauderte, hob die Hand, wo sich ein kleines Feuerkügelchen formte, doch ehe er es werfen konnte, erlosch es wieder. Die Unruhe in ihm hinderte ihn am Handeln. Dennoch versuchte er es ein zweites mal, was den Dämon immerhin soweit ablenkte, das dieser sich zu ihm wandte und lachte. „Klappt wohl nicht, was?“, spottete er, machte ein paar schritte auf ihn zu.
Die Gefahr schien Chiaki zu motivieren, denn nun funktionierte es mit dem zweiten kleinen Kügelchen, welches er zum Dämonen warf. Zielsicher war er, das musste man ihm lassen, nur reichte es nicht aus. Lediglich die Kleidung des Schattenwesens fing feuer und das auch nur so gering, das er es mit mehrmaligen Klopfen ersticken konnte.
Kalt durch rieselte es ihn. Irgendwas musste es doch geben, was dem Kerl den Rest gab, ja er konnte sich nicht mal mehr richtig bewegen! Wenn er doch nur mehrere Kügelchen werfen könnte! Doch der Versuch, diese entstehen zu lassen, scheiterte, das es ihm nur noch blieb, die Position zu wechseln. Die Gasse war lang, schmal, das er ihm den Rücken zudrehen musste, oder Rückwärts gehen. Dieser Gedanke brachte leider auch darauf, das sich jemand von hinten anschleichen könnte. Kurz riskierte er einen Blick, wo er aber nichts sehen konnte, daher wandte er sich wieder um, warf kleine Kügelchen aus feuer, zu schwach, um was zu erreichen. Sie erloschen auf dem Weg zu ihrem Ziel.
Er stieß mit dem Fuß eine Dose an, die scheppernd davon kullerte, doch nach ihr umsehen konnte er nicht, sein Blick war auf den Dämonen gerichtet. Nur für einzige Momente huschte er zu Xi hinüber. Ihm wurde schlecht, als der Dämon wieder in sein Blickfeld trat. Dieser machte plötzlich einen Satz auf Chiaki zu, packte ihn und riss ihn von den Beinen, das er erneut den Boden unter den Füßen verlor.
Seine Kiefer klafften auseinander, Geifer rann von ihnen herab, als er im Begriff war, zu zu beißen. „Kleines Hexenmännchen, endlich habe ich dich!“, frohlockte er und neigte sich tiefer.
Nun stand wirklich nackte angst im Gesicht Chiakis. Er war bleich, die Chance auf Flucht war vertan, das offenbarte sich ihm nun, was die Angst nur noch mehr schürte. Ihm entfuhr ein Ächzen. Der Dämon lachte über die Musik in seinen Ohren.
Das seine Provokation den Idioten nur noch mehr anstachelten war logisch gewesen, eigentlich pure Absicht um ihn endlich von Chia ab zu lenken. Doch anstatt hübsch brav liegen zu bleiben und ihm die Arbeit machen zu lassen kam der Trottel doch tatsächlich auf die Beine und stellte sich hinter dem Dämon. Der Gedanke ihn übers Knie zu legen kam spontan und doch verdrängte er ihn und funkelte ihn nur warnend an. Doch statt endlich beiseite zu treten kam er ausgerechnet jetzt auf die Idee seine Magie aus zu probieren. Na super, bei ihrem Glück jagte er sie womöglich noch alle in die Luft und dann war keinem geholfen. Doch statt der erwarteten Stichflamme gab es nur ein kleines Flämmlein, welches nicht nur ihn ein klein wenig irritierte, sondern Gott sei Dank auf dem Dämon. Doch so schnell sie auch aufflammte, so schnell verlor sie auch wieder ihre Kraft und hatte somit die volle Aufmerksamkeit des Dämons wieder auf ihn gezogen der sich einen beissenden Kommentar natürlich nicht verkneifen konnte.
Kurz überlegte er ob er einfach dazwischen ging und die Sache schnell und sauber erledigte. Eigentlich die richtige und logische Handlung und doch blieb er abwartend stehen. Kannte er die Wirkung des Adamantit doch gut genug um einschätzen zu können wann die Wirkung langsam nachlassen würde und es wirklich gefährlich werden würde. Ein bisschen fies Chia gegenüber ? Ja aber sowas von und das sogar mit voller Absicht. Brachte er sich doch einfach wieder in eine gefährliche Situation ohne das er Herr der Lage war. Natürlich könnte er ihm einen ordentlichen Vortrag halten und dennoch war es so sicher wie der tägliche Sonnenaufgang, das er daraus nicht wirklich viel lernen würde, sondern sich beim nächsten Mal in genau die gleiche Lage begeben würde. Hier half wirklich bloss die nackte und pure Angst ums Leben um ihm eine Lektion zu erteilen die hoffentlich auch haften blieb.
Somit liess er ihn also wenigstens vorerst machen, in Gedanken die Sekunden zählen in der die Wirkung nachlassen würde und doch hoch konzentriert um bloss keinen Fehler zu machen. Wäre doch vollkommen bescheuert wenn das Vieh ihn doch noch zwischen die Zähne bekam eh er dran war. Da war er dann doch egoistisch und forderte das alleinige Recht allein für sich.
Irgendwie war es fast niedlich wie er immer wieder mit kleinen Feuerkügelchen warf, die so gut wie nie ihr Ziel erreichten, da sie schon vorher erloschen. Dennoch konnte er ihm einen gewissen Mut nicht absprechen, wenn auch ein verdammt bescheuerter Mut der ihm das Leben kosten könnte und würde wenn er alleine unterwegs wäre. Innerlich spannte er sich an, sah wie der Dämon sich zum Sprung bereicht machte während Chia wohl noch überlegte was er als nächstes tun konnte. Tja viel wäre da nicht mehr gewesen, denn in dem Moment als der Dämon auch schon auf ihn los sprang setzte er sich in Bewegung. Lies ihn in dem Irrglauben das er einen Sieg erringen würde. Wartete auf die Dummheit der Selbstsicherheit eines Siegers, die natürlich auch prompt kam. Das er einen Jäger hinter sich hatte, hatte er schon vollkommen vergessen und schaute mehr als nur verwirrt als Xi ihn von Chia runter riss und gegen die Wand schleuderte. "Hab ich dir nicht gesagt du sollst dich mit jemanden in deiner Grösse anlegen ?" provozierte er ihn weiter während seine Hand an seine Hose glitt und einen scheinbar komischen Metallstab hervor zog. Den Dämon der hin und her gerissen zwischen ihnen beiden hin und her schaute nicht aus den Augen lassend murmelte er nicht hörbar ein Wort. In der nächsten Sekunde erschien ein gleissendes Licht. Aus dem scheinbar komischen Metallstab wurde ein glühendes Schwert, das nun doch eine Reaktion hervor lockte. Oder ihm viel mehr die Augen aus dem Gesicht kullern und ihn wehleidig jammern und winseln lies. "Aber das war doch alles nur ein Spass ... der kleine Streber hatte es vollkommen verdient das er einmal eine richtige Abreibung bekommt damit er endlich von seinem hohen Ross herunter kommt"winselte er und eigentlich fehlte nur noch ein ordentliches betteln, doch dazu würde es nicht kommen. Mittlerweile war er des kleinen Spieles leid und lies sein Schwert mit einer perfekten Präzision und Zielgenauigkeit auf ihn zu gleiten. Das er ihn perfekt geköpft hatte sah man nur kurz, da er innerhalb eines Wimpernschlages zu Staub zerfiel und zurück in die Dimension kehrte aus der er gekrochen war.
Das Schwert wieder deaktivierend drehte er sich mit einem eiskalten Blick zu Chia um und musterte ihn.
"Stellt sich die Frage ob ich dir lieber den Hals umdrehen oder übers Knie legen soll !!!! Das ist kein Spiel und wäre ich nicht zufällig hier gewesen wärst du zu einem Imbiss geworden !!!* fauchte er ihn eiskalt an. Versucht keine Emotionen herauf kommen zu lassen und doch hätte er ihn momentan am liebsten windelweich geprügelt für seine Dummheit. "Komm mir bloss nicht mit irgendwelchen Ausflüchten oder anderem Zeug" warnte er ihn als er sah das er zu einer Erwiderung ansetzten wollte. Dafür hatte er nun absolut keinen Nerv mehr, ganz im Gegenteil. Dennoch zog ergriff er sanft seine Hand und zog ihn wieder auf die Beine, eh er ihn zur Wand drängte. Schien fast so als würde er immer wieder irgendwie zwischen ihm und etwas anderes landen. Doch für die Ironie hatte er gerade keine Zeit, sondern strich lieber vorsichtig das Blut beiseite das ihm noch immer von seiner Stirn herunter lief um den Schaden zu begutachten. "Du hattest echt verdammtes Glück und das gleich 2 Mal ... beim nächsten Mal bleibst du einfach liegen und hältst dich raus statt absichtlich die Aufmerksamkeit wieder auf dich zu lenken" knurrte er ihn noch immer wütend an. Immer noch stinksauer und dennoch mehr als nur erleichtert das nichts passiert war und doch auch vollkommen irritiert, weil die Anziehung wohl doch keine Einbildung war. Wollte er ihn am liebsten doch nur in seine Arme nehmen und beschützen und doch wäre dies gerade die vollkommen falsche Reaktion.
Chiaki ließ sich auf die Beine ziehen, ja sogar gegen die raue Wand drängen, die er kalt in seinem Rücken spürte, die Unebenheiten, fast schon dankbar dafür, sich dagegen lehnen zu können. Nun, da die Aufregung nachließ, floss auch das Adrenalin aus ihm heraus, ließ ihm die Knie weich werden, doch den Gefallen, hier nun zusammen zu klappen und die Worte des anderen nur noch zu unterstreichen, tat er nicht.
Er sah in eine andere Richtung, atmete tief durch und versuchte zu begreifen, was hier passiert war, was sich hier abgespielt hatte und ignorierte dabei, was der andere sagte. Dafür hatte er nun keinen Sinn. Seine Gedanken drehten sich darum, das er sich einen Dämonen gegenüber gesehen hatte. Einem echten. Es gab sie also wirklich und er hatte ihn gekannt.all die Jahre. Nie hatte er etwas bemerkt... warum nicht? Er hätte es doch irgendwie bemerken müssen?!
„Ach sei doch still, ich brauch keine keine Predigt...“, murrte er leise, tauchte zittrig aus dessen Griff hervor und ging einige Schritte, nur, um dann wieder stehen zu bleiben. Er musste sich erst mal sammeln, musste sortieren, was hier passiert war, denn das überstieg gerade seine Möglichkeiten, die sonst immer so groß waren. Das er diesen Dämon gekannt hatte, machte die Sache nicht wirklich besser...
Er sah sich auf die Handflächen, mit denen er Feuer geworden hatte. Kleine Flämmchen nur, alles andere, als ausreichend, aber ihn beschäftigte eher die Tatsache, das es ging. Feuer! Auf einen Bekannten... Gab es noch mehr von Dämonen in seinem Umkreis, ohne, das er sich dessen bewusst war? Chiaki fröstelte, drehte sich um und hob den Blick zu Xi, den er jetzt erst mal wirklich mustern konnte. Er wirkte ganz anders, als der letzte mal, so unter Strom, angespannt...Von diesem sah er auf den Boden, wo die Wurfsterne lagen. Er wollte sie anfassen, aufheben, tat aber nichts dergleichen.
„Danke... danke das du... geholfen hast, aber erspare mir deine Predigt, wenn du die Umstände nicht kennst.“, sagte er, nicht grade kalt, aber auch nicht freundlich, schon auf gutem Wege sich in rage zu reden. Wer hatte denn behauptet, es wäre ein Spiel? „Denkst du, ich bin ihm nachgerannt, oder hab mir einen gesucht? Ich hab diesen Kerl gekannt, 2 Jahre lang. Wir waren uns nie grün, aber ich wusste nicht was er war.“ Die Brauen zusammen ziehend und sich nichts unterstellen lassen wollend, machte er einen Schritt auf ihn zu. „Ständig sind wir aneinander geraten, aber nicht so, das er zeigt, was er war! Also verschone mich, das kann ich jetzt nicht gebrauchen!“ Wütend kickte er eine alte Dose, die klappernd in der Gasse verschwand, doch besser fühlte er sich dadurch nicht, gern hätte er noch eine getreten, da aber keine da war, konnte er nur knurren und die Fäuste ballen mehrerer male tief durchatmen.
„Ich muss sonst auch ohne dich klar kommen, da kann ich auch nicht liegen bleiben, mich tot stellen, bis ich gefressen werde, oder meinst du, ich kann ihn so in die Fluchtschlagen, weil ich so beängstigend aussehe?!“ Wo war eine verdammte Dose, wenn man eine brauchte?! Er hasste es, so aufgewühlt zu sein, was nicht nur am Dämonen lag. Das Auftauchen Xis, welches so unvermittelt passierte, trug sicher dazu bei. In wie vielen Bildern und Farben hatte er es sich ausgemalt und dann musste es SO passieren? Wegen einem dummen Dämonen? Man, er hatte nicht mal Zeit gehabt, diesen Dämonen zu studieren, sich das Eine oder andere einzuprägen. Irgendwelche Eigenarten, auf die er das nächste mal achten konnte.
Chiaki war so durcheinander. Wütend, frustriert, ja er freute sich sogar den anderen wieder zu sehen, aber gleichzeitig kam er sich so blamiert vor, das er sich wie ein Mädchen hatte retten lassen müssen! Was könnte peinlicher sein, als Hilflos dazu hocken, um Hilfe zu jammern und hoffen, das ein Kerl mit starker Hand kam und ihm zeigte, wie es ging?
Bläuliche Flammen hüllten seine Hände plötzlich ein, ohne, das er sich dessen bewusst war. Er ballte sie, starrte ihn an, musterten ihn. Ja, er war erleichtert, das Xi unvermittelt aufgetaut war. Nicht, weil dieser hatte helfen können, viel mehr, weil er ihn so eine Gelegenheit hatte, ihn wieder zu sehen. Sich vergewissern konnte, das er wirklich existierte. Dennoch gab er sich nicht dem Trugschluss hin, das er es allein geschafft hätte. Chiaki wäre hier gestorben. Das konnte er sich nicht schön reden.
Je länger er ihn anstarrte, desto mehr entspannte er sich, bis auch die Flammen versiegten und er die Schultern sinken lassen konnte. Die Anspannung schien von ihm abzufallen. Nun fühlte er sich geschafft und doch raffte er sich auf, ging zu seiner Tasche hinüber, wo er sich in die wackligen Knie sinken ließ und seine Hefte und Bücher einsammelte, die sich verteilt hatten. Immerhin waren sie nicht nass geworden, Glück, wenn man die Umgebung betrachtete.
„Warum bist du überhaupt hier?“, wollte er nun ruhiger wissen, erhob sich langsam und wandte sich zu ihm um, schon damit rechnen, das er wieder verschwunden war und sich das Erlebte als Irrtum oder Traum herausstellte. Das letzte mal war er – wenn zwar mit Ankündigung – auch einfach verschwunden. Es erneut zu erleben... Diesen Gedanken verdrängte er und schulterte seine Tasche. Alles war soweit zusammen, auch das Handy hatte nichts abbekommen. Das hätte alles ganz anders ausgehen können. Sein Blick suchte den Xi's, hielt diesen fest. War es Zufall, das er hier war? Musste ja, was sollte er sonst hier wollen?
Während er halbwegs wieder Herr über den Wackelpudding in seinen Beinen werden konnte, musterte er in aller Ruhe seine Wunde. Typisch Kopfwunde, blutete wie verrückt und doch war es Gott sei Dank nur halb so wild wie es aussah. Auch wenn er um einen Arztbesuch wohl nicht herum kommen würde, da sie ordentlich desinfiziert und geklebt werden sollte Dennoch hatte er Glück im Unglück gehabt das nichts Schlimmeres passiert war, was ihn nun doch erleichtert aufseufzen lies.
Das ihm der Sinn absolut nicht nach einer Predigt stand war ihm schon vorher bewusst und dennoch musste es einfach sein. Ändern an der Lage würde es zwar dennoch nichts, aber hoffentlich wurde ihm dann der Ernst der Lage in der er sich befand und jederzeit wieder befinden konnte hoffentlich klar. Immerhin konnte er ihn nicht ständig wie ein Schatten verfolgen und vor sämtlichen Unheil bewahren. Obwohl ihm der Gedanke daran kurz schmunzeln liess. Dennoch, jetzt auf ihn einreden würde rein gar nichts bringen. Daher lies er ihn ganz in Ruhe reden und so pervers es auch irgendwie klang, konnte er sich der Anziehung auf ihn nicht ganz entziehen. War sie doch nicht bloss eine Ausgeburt seiner Fantasie oder der Nacht gewesen, sondern bestand noch immer und zog ihn wie ein Magnet in seine Nähe. Das er sich seinem Griff entwand passte ihm insgeheim gar nicht, dennoch lies er ihm die Freiheit die er brauchte. Behielt ihn jedoch im Blick während er die verstreuten Dolche und Wurfsterne wieder einsammelte und in den Taschen seiner Jacke verstaute. Schliesslich konnte er diese nicht einfach so herum liegen lassen. Wer wusste schon auf welch bescheuerte Ideen die Mundis kamen wenn sie diese in die Finger bekamen. Somit hinterblieb bis auf einige Blutspuren nichts am Ort des Geschehens, welches Hinweise darauf geben konnte was hier passiert war. Ein weiterer Tatort von denen die Menschen niemals erfahren würden.
Scheinbar war er mit seiner Rede noch nicht fertig, daher schwieg er einfach und lies ihn reden, lehnte sich jedoch mit der Schulter gegen die Wand da es wohl doch noch ein Weilchen dauern konnte. Immerhin wurde man nicht jeden Tag von einem Dämon angegriffen, na ja normalerweise nicht, und schon gar nicht von einem dem man seit Jahren tagtäglich begegnete. Gedanklich notierte er den Fakt, denn wenn er sich so lange unter den Menschen versteckt hatte wäre es vielleicht gar nicht so schlecht die Schulen zu überprüfen. Natürlich konnten sie keine Razzia vornehmen wie die menschliche Polizei, aber irgendwas würde ihnen schon einfallen wie sie sich frei auf dem Schulgelände bewegen konnte um sich um zu schauen. Zur Not mussten sich sich einfach unsichtbar machen und hoffen das es nicht all zu viele gab welche das zweite Gesicht hatten und sie so enttarnen würden. Dennoch konnte es nicht schaden sich die ganze Sache einmal genauer an zu schauen.
Zudem musste er sich irgendwie etwas mit Chia einfallen lassen. Zwar hoffte er das dies der letzte Angriff auf ihn war, aber in einer Gummibärchenwelt lebte er nun auch wieder nicht und da er ihn nicht ständig beobachten konnte musste er wohl lernen sich selbst zu verteidigen. Auf seine Magie konnte er sich ja nicht wirklich verlassen, auch wenn die kleinen Flammen schon einmal ein Anfang gewesen waren, doch im Notfall müsste er weit mehr Energie zusammen ziehen können um richtige Feuerbälle zu formen welche wirklich Schaden anrichteten und nicht schon auf den Weg zu ihrem Ziel verpufften. Während er sich den Kopf zerbrach wie man dies wohl bewerkstelligen konnte fiel sein Blick wieder auf ihn. Atemlos und verwirrt verfolgte er die aufsteigenden Flammen die sich bläulich um seine Hände züngelten. Wo waren die denn jetzt her gekommen ? Scheinbar genauso überrascht wie er begegneten sich ihre Blicke. Die Anspannung war förmlich mit den Händen zu greifen und doch, je länger sie einander anschauten, umso mehr liess diese nach und verschwand, wie auch plötzlich die blauen Flammen wieder verschwanden. Mehr als nur merkwürdig.
Fast hoffte er auf eine Erklärung, die jedoch nicht kam, sondern ihn einfach nur ratlos stehen lies während er seine Sachen einsammelte und wieder in die Tasche hinein stopfte. Das er so nebenbei einen hübschen Hintern im Blickfeld hatte kam ihm ehrlich gesagt gar nicht so ungelegen, so das er in aller Seelenruhe seinen Blick über ihn gleiten liess und fast ein wenig verlegen drein schaute als sich seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn richtete und natürlich die Frage aller Fragen kam. Selbstverständlich hatte er damit gerechnet und sich auf den Weg zur Schule hin x verschiedene Versionen und Antworten überlegt und doch schien sein Hirn auf einmal wie leer gefegt sein, so das er ihn einige Sekunden einfach nur wortlos anschaute eh er sich ihm näherte. Noch immer stumm erwiderte er seinen Blick, registrierte das leichte erstaunen und auch die Ratlosigkeit weil er einfach nicht antwortete. Sanft umfasste er sein Gesicht und übte leichten Druck aus, so das er direkt zu ihm herauf schauen musste. "Es war kein Zufall" flüsterte er leise, konnte er sich die Gedanken des anderen doch nur all zu gut vorstellen und eh er noch weiter überlegen oder analysieren konnte beugte er sich auch schon zu ihm herab. Sanft strichen seine Lippen über die seinen. Nur ganz leicht und ohne Druck oder Forderung und dennoch einen Vorgeschmack bietend auf das was sein könnte. Er musste sich stark zusammen reissen ihn nicht einfach eng an sich zu ziehen und den Kuss weiter zu vertiefen und doch erschien es ihm genau richtig. Hatte er es doch bei seiner letzten Begegnung schon machen wollen und dennoch die Anziehungskraft zwischen ihnen versucht zu ignorieren, versucht ihn von seinem Leben fern zu halten und doch, nach all dem was passiert war konnte er nicht wieder gehen, nicht einfach weiterhin so tun als würde es nicht zwischen ihnen funken, als gab es nicht irgendetwas zwischen ihnen. "Eigentlich wollte ich dich von der Schule abholen und schauen ob die Nacht damals nur Einbildung war und ob ich dich vielleicht so endlich aus meinem Kopf heraus bekomme" gestand er ihm dann leise flüsternd doch die Wahrheit. Sich innerlich anspannend und abwartend. Konnte er doch nicht einfach so voraus setzen das es ihm genau so ginge und doch wäre es mehr als nur peinlich wenn dem nicht so wäre. Doch das Risiko musste er eingehen. Ein Risiko das sich hoffentlich lohnen würde.
„Man, sag irgendwas, und lass nicht alles über dich ergehen.“, fauchte er, da es ihn nicht passte, ebenso wenig, wie es ihm passen würde, wenn Xi die Rede hielt, die er nicht hören wollte. So oder so er konnte in diesem Moment nichts richtig machen, tat es aber gleichzeitig doch, in dem er Chiaki einfach wettern ließ. Alles andere würde nach hinten los gehen. Das konnte doch echt nicht wahr sein. Erst ließ sich der Kerl ewig nicht blicken und dann hielt er ihm vor, das er mit einem Dämon aneinander geriet, als hätte Chiaki die Gefahr gesucht. Ja, er suchte sie, aber doch nicht so, das er sich den Hals brach, wenn er sich damit anlegte. So dumm oder leichtsinnig war er nicht. Wenn er sich was suchte, dann so, das er es kalkulieren konnte. Leichtsinnig, aber nicht selbstmörderisch. Der Grat war fein, aber er übertrieb es nicht, wie er selbst behaupten würde.
Das Xi nun aber scheinbar vollkommen Teilnahmslos war, ärgerte ihn! Dazu, das er seine Überlegenheit demonstrierte, die ihn nur noch mehr anstachelte. Nicht jeder konnte sich so toll wehren und doch tat er da,s was im Bereich des Möglichen war, woher hatte er das mit dem Dämon wissen sollen? Es kam keiner, der sich vorstellte, mit dem Vorschlag, das sie sich aus dem Weg gehen konnten, wenn die Gegenwart unangenehm war. Im Gegenteil. Chiaki ahnte, was er war, das es einiges mit sich zog, dass er nun mal auf andere Wesen traf, das er sich dem nicht entziehen, oder entkommen konnte. Es ihm nun zum Vorhalt zu machen, das er auf Schattenwesen traf, war nicht fair. Er hatte keinen, der ihn aufkläre, ihm die Unterschiede vermittelte. So konnte er nur im Rahmens eines Menschen handeln, der sich mit anderen Menschen anlegte, weil es hier in der Schule normal war. Sauer sah er ihn an. Anders hätte es also nicht kommen können, der Streit wäre irgendwann eskaliert, ob nun jetzt oder nächste Woche.
In der letzten zeit hatte er sich, so gut es ging, über Mythen und Legenden, sagen und Dämonen informiert, doch war er nicht so dumm, alles zu glauben, was geschrieben war. Wahrscheinlich hatten es Menschen verfasst, hatten ihre Fantasie einfließen lassen. Das Reich der Mythen und Legenden waren allenfalls Schreckensgeschichten, mit einem Funken Wahrheit, aber keine Fakten, auf die er so gern baute. Das eine vom anderen zu unterscheiden war also seiner Intuition überlassen und die konnte sich irren. Immerhin beruhigte er sich langsam und atmete noch mal durch. Xi hatte ihn gerettet, ihn nun anzufahren, war nicht nett und doch brodelte es noch.
Chiaki verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn aus mürrischen Augen an. Sich auf den Kiefer beißend ließ er sich nichts entgehen, während er überlegte, was er noch alles sagen konnte,fand aber, je länger es dauerte, wurde es alberner. Und doch reichte es aus, das blaue Flammen entstanden waren, von denen er ebenso überrascht war. Ob es auf die Anspannung zurück zu führen war? Er wusste es nicht, aber scheinbar verletzten sie ihn nicht, denn eine Hände fühlten sich genau so an, wie sonst. Auch gab es keine offenen Verletzungen, was ihn erleichterte. Was man damit wohl anstellen kann?, fragte er sich, schüttelte sie aber, um sicher zu gehen, das die Flamme aus waren.
Dann hatte er wieder gut Energie, um Xi zur Rede zu stellen, was er hier wollte. Gerechnet hatte er mit einer belanglosen Ausrede, schweigen vielleicht, aber nicht, das man ihm das Gesicht dirigierte und in ihm den Wunsch weckte, die Hand weg zu stoßen und erneut herum zu giften. Nur... die Antwort auf seine Frage, nahm ihm den Wind aus den Segeln.
Sein Blick weitete sich. Verarschte man ih hier gerade, fragte er sich und wollte was sagen, als er auch schon den hauch einer Berührung an seinen Lippen spürte. Chiaki war zu überrascht, zu baff, als das er etwas erwidern konnte. Selbst das Zurückzucken blieb ihm verwehrt, da er zu überrumpelt war. Was passierte hier grade?! Sein Blick weitete sich noch ein Stückchen mehr, auch wenn man glaubte, das dies nicht möglich gewesen wäre. War das ein Kuss gewesen? Eine Vorahnung? Einbildung? Chiaki zu überfordern bedeutete einiges an Anstrengung und doch schien Xi es im handumdrehen zu schaffen und den jungen mann sprachlos zurück zu lassen.
Das konnte doch echt nicht sein. Erst ein Dämon, der mich halb umbringt, dann Feuer aus meinen Händen und jetzt werde ich von einem MANN geküsst? Plötzlich war ihm der Hals so trocken und eng, das ihm das Atmen fast verwehrt blieb.
Was dann aber kam, war so unerwartet, noch mehr, als das Streifen, das Chiaki wahrlich glaubte, hier und jetzt zu ersticken. Wie sollte er da anders können, als ihn sprachlos anzustarrten. In seinem Kopf arbeitete es, während er alles überschlug, was an dem einen Abend war, was seit dem passiert war und wie nervös und gereizt er hier und da gewesen war, weil er sich nicht hatte konzentrieren können. Ein Versuch zu schlucken erfolgte, doch sein Hals ist so trocken, das er es nicht konnte.
Kurzentschlossen wandte er sich ab, beschloss, die Gasse zu verlassen, um an frische Luft zu gelangen, die nicht mach modriger Pisse roch. Wenn er etwas sagte, dann hier. Dann dort, wo er sich nicht davor ekelte, Luft zu holen oder gar etwas zu berühren. Allein daran zu denken das er hier am Boden gelegen hatte, widerte ihn an. Daher war es recht willkommen, an etwas anderes zu denken, das es aber etwas war, was ihn seit geraumer Zeit beschäftigte, sei dahin gestellt.
„Es war keine Einbildung, was in der Nacht gewesen war...“, murmelte er und wusste plötzlich nicht, wohin er mit seinen Händen sollte. „Woher weißt du eigentlich von meiner Schule?“ Halb drehte er sich zu ihm um, sah über die eigene schulter zu ihm hinüber. Sollte er Angst haben, oder sich freuen, das man ihn so bedachte? Wollte er es wirklich wissen? Ja, wollte er und dann doch wieder nicht. Sein Blick fing ihn ein, musterte ihn langsam und konnte es jetzt, da er sich wirklich beruhigt hatte, nicht glauben, das man ihn ausfindig gemacht hatte, weil man ihn wieder sehen wollte.
über sich ergehen lassen konnte man es genau genommen nun wirklich nicht nennen. Hätte er doch den ein oder anderen Satz welcher ihm auf der Zunge lag und der dennoch ungesagt blieb. Wusste er doch nur all zu genau das er sich dann immer nur weiter und weiter in Rage reden würde und dann wahrscheinlich das ein oder andere fallen würde was so vielleicht gar nicht gemeint war. So war es also doch sehr viel klüger einfach nur den Mund zu halten und ihn in Ruhe herum poltern zu lassen bis er sich ein wenig beruhigt hatte und auch wieder aufnahmefähig war. Würde natürlich ein ganzes Weilchen dauern, doch die Zeit nahm er sich einfach und betrachtete ihn. Irgendwie war er einfach total süss wenn er sich so aufregte, stellte er fest. Doch auch dies lies er lieber ungesagt, denn sonst würde er wohl einen Tornado der Extraklasse auslösen. Also blieb er beim einfach nur entspannt an der Wand gelehnt sein und hörte ihm aufmerksam zu.
Immerhin kam so wenigstens heraus das er diese Konfrontation nicht wirklich gesucht hatte. Konnte er es sich doch schon ausmalen das er wahrscheinlich die Bücherläden und vielleicht sogar Bibliotheken gestürmt hatte und alles gelesen was ihm dabei unter die Finger gekommen war. Eigentlich mehr als nur löblich und doch würde er in solchen Büchern wohl kaum die richtigen Antworten oder gar die Wahrheit finden. Waren es doch Bücher, welche von Menschen geschrieben waren die absolut keine Ahnung hatten und nur all zu gerne einen Funken Wahrheit mit enorm viel Fantasie aus schmückten um die Verkaufszahlen zu steigern. Gab es doch da damals eine Serie, keine Ahnung wie die hiess, aber urplötzlich waren alle ganz wild auf den ganzen Hexenkram den es überall zu kaufen gab und als wäre das nicht schon schlimm genug wurden auch noch angebliche Zauberbücher heraus gebracht mit Sprüchen die angeblich von den Frauen aus der Serie auch benutzt worden und somit also definitiv funktionierten. Alles natürlich absoluter Blödsinn, achteten sie doch normalerweise peinlich genau darauf das wichtige Bücher nie in die Hände der Menschen gelangten. Klar kam dies ab und zu vor, doch dies endete immer in einer mehr oder weniger grossen Katastrophe, wenn nicht sogar im Tod des Menschen der unwissentlich irgend einen Dämon herauf beschwor und natürlich absolut keine Ahnung hatte wie man diesen wieder verbannte. Noch ein Grund mehr die Kontrollen zu verschärfen und nur den unsinnigen Kram in den Regalen zu lassen. Nur wer genau wusste wohin er gehen musste fand die wahren Läden in denen es um echte Magie ging, doch das er diese gefunden hatte, davon ging er nicht aus. Waren sie doch mehr als nur gut versteckt und wechselten oft von einem auf den anderen Tag ihre Adresse.
Das er ihn einfach so überrumpelte indem er ihn küsste war so definitiv nicht geplant gewesen. Ganz im Gegenteil, war es doch eigentlich das Letzte das er tun wollte. Nun ja nicht wirklich das Letzte, ganz im Gegenteil, aber nach all dem was gerade gewesen war, war dies nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt oder gar Ort um ihn einfach so zu überrumpeln. Wenigstens bekam er nicht gleich eine geknallt, durchaus eine Möglichkeit die er in Betracht gezogen hatte. Viel mehr schien er viel zu überrascht von all dem zu sein, was natürlich auch nicht unbedingt die gewünschte Reaktion war. Natürlich hatte er nicht damit gerechnet das er ihm sofort in die Arme fiel oder wie in einem dieser kitschigen Filme sofort seine Liebe gestand, aber wenn er ehrlich war, so ein bisschen mehr hatte er sich irgendwie schon erhofft. Doch stattdessen drehte er ihm einfach den Rücken zu und lies ihn mehr als nur verdutzt drein schauen. Jetzt kam er sich wie der letzte Volltrottel vor. Wie hatte er sich auch nur davon hin reissen lassen können ? Wahrscheinlich hielt er ihn jetzt für einen totalen Spinner oder gar noch schlimmeres.
Doch statt einfach so, so schnell wie möglich zu verschwinden drehte er sich och reden zu ihm kurz um und ein kleiner Funken Hoffnung wurde wieder geboren. "Ich hab mir sämtliche Jahrbücher von allen verflixten Schulen in New York aus der Bücherei geholt und dich gesucht" gestand er ein, während er zu ihm auf schloss und doch tatsächlich ein wenig rot wurde. Herrje, jetzt kam zu dem Spinner auch noch ein Stalker dazu. Irgendwie ritt er sich hier doch glatt von einem Fettnäpfchen direkt in das nächste herein und doch wollte er ihn nicht anlügen und einfach behaupten das alles purer Zufall war. "Ich wollte dich einfach wieder sehen" murmelte er noch leise hinterher, den Blick auf den Boden gerichtet weil er einfach keinen Plan hatte wie er all das richtig stellen konnte, oder gar wieder gerade biegen.
Es gab durchaus Gründe, in denen er jemand anderen Schlagen würde, doch konnte man diese an der hand abzählen. Ja, er schlug andere, sollte es nötig sein, wie beim Dämon, oder wenn man ihn angriff, jedoch nicht bei einem Kuss. Chiaki war trotz allem, nicht gewalttätig, hielt er doch nichts davon, andere zu schlagen. Wenn man ihn also nicht angriff, brauchte man sich keine sorgen machen. Selbst bei einem Kuss nicht, der ihn überrumpelte. Da gab es wirklich schlimmeres, was es brauchte, aber darüber nachdenken konnte er nicht, denn er musste über etwas wichtigeres nachdenken, zum Beispiel, wie er nun reagierte. Überfordert wie er war, ging erst mal ein paar schritte, um frische Luft zu schnappen, dann hielt er inne und wandte sich um.
„Du hast WAS getan?“, fragte er nun wahrlich verstört, denn so ein Aufwand zu betreiben, nur, um ihn zu finden, das machte ihn dann doch sprachlos. Nie hätte sich jemand solche Mühe wegen ihm gemacht. In die Überraschung mischte sich Entsetzten. „Dann hast du ja dieses grottige Bild von mir gesehen?!“, meinte er entsetzte, mit Mühe die überschlagende Stimme zu beherrschen. Jeder hasste diese Bilder, so auch er, spiegelte es doch NICHTS von dem wieder, was ihn ausmachte. In manchen Fällen von Schülern recht gut so, aber in anderen fällen... kurz um, sie sahen alle gleich aus. Anzug, brav. Er schämte sich so. Wobei es nicht mal der Anzug war, eher die Haltung, der zwang zu diesem einen bestimmten Lächeln. Chiaki stöhnte gequält auf.
„Ich fahre jeden Freitag rennen, versuch es das nächste mal BITTE da, statt Peinlichkeiten ans Tageslicht zu zerren, die man lieber verbrennen will.“, murmelte er und würde nun wirklich lieber flüchten, statt dem anderen ins Gesicht zusehen und die Peinlichkeit zu vertiefen, doch... in dem Licht des Nachmittags sah er noch besser aus, als in der Nacht, als sie aufeinander getroffen waren. Tief musste er durchatmen, um sich zu sammeln, denn in der Gegenwart eines so attraktiven Mannes, wurde einem doch ganz mulmig. Warum war ihm das nicht eher aufgefallen? Wahrscheinlich weil ein Dämon ihn abgelenkt hatte und es in der Nacht damals, zu dunkel gewesen war. Doch so nervös ihn der andere grade machte, war er froh, das er nicht aussah, wie ein Troll. Am Licht des Tages offenbarte sich dann oft ja doch mehr, als in der Nacht. Dazu, waren sie umringt von unzähligen Leuten gewesen, Dunkelheit, Betrunkenen und und und. Zwar waren sie sich sehr, sehr dicht auf die Pelle gerutscht, doch auch da war die Überraschung ein großer Faktor gewesen, um das Bild zu verfälschen.
Noch jetzt kroch ihm ein Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, wie dessen Atem über seine Haut strich, ihm den Atem raubte... und eben jener Kerl stand nun hier, nachdem er sämtliche Bücher gewälzt hatte, um ihn zu finden. Entweder war er ein psychotischer Stalker, der ihn heute Abend kochen und verspeisen würde, oder... er wollte ihn kennenlernen, um ihn dann zu kochen. Vielleicht auch Braten, aber das machte wohl keinen unterschied.
Er wandte sich nun gänzlich zu ihm um, musterte ihn aus der Distanz. Allein seine Haltung war entschlossen, zeigte sie doch, was er wollte, das er kaum bereit war, dafür, Kompromisse einzugehen. Er erinnerte ihn an Yuu und Kenshin, bisweilen, wenn der Spaß aufhörte und Chiaki deren Grenzen ausgereizt hatte. Gefährlich. Kompromisslos, bisweilen auch Skrupellos. Sein Nacken begann zu prickeln, was nichts mit der Temperatur zu tun hatte, die herrschte. Sollte er sich wirklich darauf einlassen?
Der Gedanke reizte ihn, zu sehen, was heraus kam, selbst wenn er am Spieß über dem Feuer enden würde. Sein Blick huschte um her, sondierte nicht nur Haltung und Ausdruck, auch dessen Züge, die zwar bisweilen nichtssagend waren, doch stand er hier, wegen ihm.
„Warum, wolltest du mich denn wiedersehen?“, fragte er, noch immer überschlagend, was das alles bedeuten sollte. Bei dessen Aussehen könnte er den halben Schulhof flachlegen, nur, in dem er er ein wenig arrogant schaute. Die Mädels würden Reihenweise umfallen! Dieser Gedanke half nicht, seinen Puls zu beruhigen, der scheinbar in jeder Sekunde, die verstrich, zunahm. Warum bin ich so nervös?, fragte er sich, holte Luft, die er langsam wieder entweichen ließ. Mich wiedersehen.... dabei ist er doch in mich rein gelaufen, war das vielleicht doch kein Zufall? Er runzelte die Stirn. Vielleicht... aber dann würde er keine Jahrbücher durchgehen, sondern interne Quellen nutzen, wenn er von den Tiraden kommt, oder einer anderen Mafia.... obwohl er das ja abgestritten hatte, damals. Misstrauen flammte in ihm auf, obwohl Xi einen Dämon erledigt hatte. die Mafia jagt keine Dämonen... Und doch blieb er misstrauisch.
Er sieht zu gut aus, als das es so einen harmlosen Grund haben könnte, mich zu suchen. Außerdem... würde er mich entführen wollen, hätte er es getan und würde nicht warten...
Da er ihn nicht gut genug kannte um sich wirklich ein Bild von seinem Verhalten zu machen, war es nur all zu logisch das ihm solch eine Möglichkeit durch den Kopf ging. Immerhin hätte es ja sein können das er den ganzen Abend vollkommen falsch interpretiert hatte, oder es vielleicht nur eine kleine Spielerei mit dem Nervenkitzel. Ein Nervenkitzel der verschwand sobald die Nacht sich dem Ende neigte und man sich wieder dem zuwendete was doch dem eigentlichen Geschmack entsprach. Nicht gerade sehr fair und doch im Bereich des Möglichen. Doch entweder hatte er ihn einfach nur komplett überrumpelt, oder es bestand doch die klitzekleine Chance das er den Abend nicht vollkommen fehl interpretiert hatte und sich hier vollkommen zum Affen machte. Was das Timing an ging, nun so sollte er vielleicht doch noch ein wenig üben und nicht einfach so impulsiv über ihn her fallen. Trotzdem musste er sich insgeheim eingestehen das er gar nicht so unglücklich darüber war, hatte doch der ein oder andere Gedanke sich immer wieder um seine Lippen gedreht und ob sie wohl wirklich so weich waren wie sie erschienen. Wenigstens diese Frage konnte er mit einem mehr als nur eindeutigen Ja beantworten.
Das er nun so angefahren wurde, lies ihn kurz doch erstaunt drein schauen, eh er anfing zu grinsen. Nicht das er sich aufregte das er nach ihm gesucht hatte, nein er machte sich doch mehr Gedanken darum das er dieses Bild gesehen hatte. Nun gut, nach den ersten Büchern wusste er schon in etwa was ihn erwartete.. Schien es doch scheinbar Standard zu sein alle schick heraus zu putzen und alle zu dem gleichen nichtssagenden Lächeln zu animieren. Nun ja, bei einigen vielleicht gar nicht so schlecht, aber wirklich gut sah niemand auf solchen Bildern aus. Dennoch fand er es goldig. Dieser krasse Gegensatz zu dem harten Kerlchen der in der Nacht an illegalen Wettrennen teil nahm, hin zu dem perfekten Streberchen bei Tag in der Schule. Wahrscheinlich nicht gerade sehr nett der Vergleich, aber irgendwie mochte er diesen Gegensatz. Zeigte es doch nur das er wenigstens auch etwas im Köpfchen hatte statt sich einfach nur von einem Tag zum anderen zu schleppen und sein Leben so vollkommen zu vergeuden. Nun ja, bei der Wahl seines Hobbys war ihm nicht wirklich geheuer, aber da hatte er ja kein Mitsprachewort und musste es einfach als gegeben hin nehmen. "Du regst dich tatsächlich wegen dem Bild auf ? " harkte er nach und grinste "ich kann dir dutzende von Jahrbüchern in die Hand geben und Bilder zeigen bei denen du dich echt fragst was da wohl schief gelaufen ist. Dagegen bist du das reinste Goldstück" einfach so sagte und es auch so meinte.
"New York ist gross und ich kann nicht jeden Freitag die ganze Stadt auf den Kopf stellen nur um dich zu finden, da ging es über deine Schule sehr viel einfacher" ok, einfacher nicht wirklich, hatte er doch einige Stunden damit verbracht die ganzen Bücher durch zu blättern, nur um dann fest zu stellen das ausgerechnet das letzte Jahrbuch das seiner Schule war. So viel also zum Thema gutes Karma, das bei ihm wohl momentan irgendwie flöten gegangen ist. Nichts desto trotz hatte er ihn gefunden. Genauer gesagt wohl glücklicherweise, denn wer wusste schon was passiert wäre, wenn er hier nicht aufgetaucht wurde. Darüber wie es ausgegangen wäre, darüber wollte er nicht genauer nachdenken, musste er doch einfach nur 1 und 1 zusammen zählen um zu wissen das er dies nie im Leben überlebt hätte. Somit stimmte dann das Karma wohl doch wieder und wenn er dafür nun einmal voll gemotzt wurde, so nahm er das gerne in Kauf.
Hätte er seine Gedanken gekannt hätte er sich wohl gekrümmt vor Lachen. Hatte er doch eine viel zu blühende Fantasie und wohl doch viel zu viele Filme im Fernsehen gesehen und versuchte diese nun auf die Realität zu projizieren. Trotzdem konnte er es sich gut ausmalen wie überraschend es war das er einfach so hier auf tauchte und das nachdem er explizit nach ihm gesucht hatte. Das er eigentlich friedliche Absichten hatte war die eine Seite, die andere war viel mehr merkwürdig und lies die hirnrissigsten Ideen entstehen warum er nach ihm gesucht hatte. Dennoch war er weder ein verrückter Stalker, noch ein Massenmörder, noch ein Entführer oder gar aus der Gegenpartei der Mafia. Nicht das er all dem nicht gerecht werden konnte, vom Stalker einmal abgesehen. Hatte er doch diese typisch geheimnisvolle und gefährliche Ausstrahlung die sich wie ein Mantel um ihn legte und ihn scheinbar zum Magnet der Frauen werden lies. Etwas was er meist nicht einmal mit bekam. Nicht weil er arrogant war oder sie als wertlos betrachtete. Nein, es interessierte ihn einfach bloss nicht und somit achtete er auch nicht auf solche Dinge, sondern kümmerte sich lieber um seine Angelegenheiten, statt sich in irgendwelche komplizierten und verwirrenden sozialen Interaktionen hinein zu stürzen die eh im Sande verlaufen würden da sie ihn nicht interessierten. Dafür war er viel zu sehr ein Einzelgänger und suchte seine Ruhe. Nur wenn wirklich einmal etwas sein Interesse geweckt hatte kam er aus seinem Schneckenhaus heraus. So wie es wegen Chiaki der Fall war. Langsam schritt er auf ihn zu, bewusst langsam um ihm Zeit zu lassen aus zu weichen, oder gar zu flüchten. Wahrscheinlich ein Gedanke der ihm schon mehrfach gekommen war und dem er dennoch nicht nach gegeben hatte. Somit lies er sich Zeit, seinen Blick fest haltend und erst stoppend als er direkt vor ihm stand. Eigentlich fehlte nur noch ein Auto hinter ihm und sie wären wieder in genau der gleichen Situation wie in dieser denkwürdigen Nacht. Dummerweise tauchten die aber nicht einfach so aus der Luft auf und somit musste es halt so gehen. "Laut den Jahrbüchern bist du ein helles Köpfen ... also denk nach" erwiderte er leise eh er sich zu ihm herab beugte "du weisst tief in dir drin genau warum ich da bin und auch wenn es arrogant klingt, so hast die diese Anziehung die zwischen uns herrschte genauso gespürt, spürst sie noch immer" setzte er seine Antwort leise in sein Ohr flüsternd fort. Abwartend ob er nun doch endgültig zu weit gegangen war, oder ob sich das Risiko gelohnt hatte. Was es nun auch wurde, er war mehr als nur froh ihm noch einmal begegnet zu sein, selbst wenn es nur für ein letztes Mal gewesen sein sollte.
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