Wind Beyond Shadows

Normale Version: カッツェンジャマー (Katzenjammer)
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Setsuna Sawanaga

Bereits seit einigen Tagen waren die Standbesitzer, Budenbetreiber und sonstigen Verkäufer aktiv gewesen und hatten sich intensiv mit den Aufbau ihrer Stände gekümmert. Es störte keinen, wenn man hier vorbei spazierte, ganz im Gegenteil. Ab und an konnte man sich hier und da schon etwas abgreifen, besonders die Takiyaki und Reisbällchen waren ein laufender Renner, okay eigentlich gehören sie schon immer zu solchen Events. Setsuna kann sich an kein Festival erinnern, wo sich nicht verkauft wurden, eigentlich sind sie in ganz Japan immer zu haben, egal ob auf Doshi-Festen, Kasashi-Events oder einfach nur Weinachtsmärkten. Und Setsuna? Sie huschte als Katze durch die Stände und klaute was das zeug hielt, hier ein Thunfischstick, hier ein Reisbällchen und da eine andere Fresserei und seit Tagen geht es so. Eine Katze zu sein, bringt auch mal Vorteile mit sich und erwischt wurde sie bisher nicht und selbst wenn, würde sie nochmals kommen. Genau aus diesen Grund liebte sie Vorbereitungs-- und Aufbautage, dass war die beste Zeit um sich etwas zum Essen zu mopsen.

Gerade hatte sie wieder einen erfolgreichen Fang gemacht, als jemand oder etwas an ihren Sachen zu schaffen machte, dass sie zuvor in einer kleinen Seitenstraße versteckt hatte. Konkurrenz? Nein, nicht wirklich, aber die Nekomata hasste es, wenn sich jemand an ihre Beute ran machte und dieser Katzer, der nun leider das Pech hatte, Setsunas Weg gekreuzt zu haben, war nun des Todes. Die Nekomata schlug eisern zu, wie eine Kobra und der Spuk war vorbei, der Kater lag Tod in der Ecke und war Ausgesaugt worden, während Setuna sich die Tatzen sauber machte, um anschließend sich selbst an ihre Beute des Tages genüsslich zu vergreifen. Während sie speiste, beobachtete sie mit ihren roten Augen, dass Geschehen auf diesen Standfestival.

Salem Andara

Er war nun schon eine Weile als Gast in diesem fremden Land. Einfach mal ein bisschen Abstand zu all den Dingen, die ihn in der Heimat beschäftigten. Der Fluch war noch immer nicht gebrochen, der Großteil der Mikaleson Familie wandelte immer noch auf dieser Erde und er war seiner Rache noch keinen Schritt näher gekommen. Hin und wieder tat es deshalb gut einen Tapetenwechsel zu haben. Und da Salem bereits in den vergangenen Jahrzehnten viel herumgekommen war, hatte er sich jetzt eben gleich mal für ein komplett anderes Land entschieden.
Der Dunkelhaarige hatte den Kragen seines schwarzen Mantels nach oben geschlagen und die Hände in den Taschen vergraben. Um den Hals hatte er einen Schal in einer ebenfalls gedeckten Farbe gelegt. Er trug eine dunkelblaue Jeans und an den Füßen Stiefel, die ihn vor dem Schnee schützen sollten. Der aus New Orleans stammende Magier war diese Kälte nicht gewöhnt und doch verbrachte er viel Zeit draußen. Selbst in der Nacht, wenn er in der Gestalt eines schwarzen Katers seine Umgebung erkundete. Er entfernte sich nie weit vom Hotel und hatte dies zuerst auch gar nicht verlassen, bis er eine Möglichkeit entdeckt hatte über einen Lieferanteneingang praktisch ungesehen raus und rein zu kommen.

Bis Sonnenuntergang war es aber noch ein bisschen Zeit und so schlenderte der Amerikaner durch den Markt, dessen Geschäftsleute gerade dabei waren die Stände aufzubauen. Den Großteil der Beschriftungen konnte Salem nicht lesen, doch man dachte offensichtlich auch an die Touristen und untertitelte die japanischen Bezeichnungen mit lesbaren, englischen Namen. Die verschiedenen Gerüche verrieten seiner felinen Seite, dass man gerne mit Fisch arbeitete. Allerdings war Salem sehr vorsichtig was er hier aß, er hatte keine Lust eine Lebensmittelvergiftung zu bekommen und im Krankenhaus zu enden. Das sollte dann mal jemand erklären, wenn der Patient plötzlich verschwunden war und an dessen Stelle eine Katze im Bett lag. Am Ende landete er dann im Käfig eines Tierheimes oder je nachdem wie das System hier war, würde man ihm gleich das Fell über die Ohren ziehen. Nein, danke!
Einer der Verkäufer schien ihn entdeckt zuhaben und fing an in gebrochenem Englisch seine Waren anzupreisen. Der Magier schüttelte nur den Kopf und ging weiter. Er mochte Weihnachten gerne, vielleicht weil Salem allgemein Traditionen hochhielt. So war es interessant zu entdecken wie das in anderen Kulturen gefeiert wurde. Der große Konsument war er jedoch nicht.

Wie er dann ein Stück weiterging, fiel ihm aus dem Augenwinkel eine Bewegung auf. Sie war schnell und erregte die Aufmerksamkeit seiner nachtaktiven Seite. In einer Seitenstraße sah er eine Katze huschen, die sich über einen Kater hermachte. Einem gewöhnlichen Menschen wäre der Unterschied wohl höchsten ein bisschen am Größenunterschied aufgefallen, doch Salem war eben kein gewöhnlicher Mensch. Eigentlich wäre an der ganzen Sache auch nichts dran gewesen, dass seine Aufmerksamkeit länger in Anspruch genommen hätte. Straßenkatzen die miteinander kämpften gab es in New Orleans praktisch an jeder Straßenecke. Da war aber selten einer danach dann tot und blutleer. Der Magier trat einen Schritt in die Straße und kniff die Augen etwas zusammen. Die angreifende Katze saß da als könnte sie keiner Fliege was zuleide tun und als sie aufsah, begegneten sich ihre Blicke. Gewöhnlich war diese Katze auch ganz und gar nicht.

Setsuna Sawanaga

Und da war es wieder, dieser unangenehme Gefühl von einer feindlichen Präsenz, na ja, vielmehr war es so, als würde sich hier etwas magisches herumtreiben. Es war ein Gefühl, wie Schmerz, eine Berührung oder vielleicht eine Magenverstimmung, sie konnte nie genau sagen, wo ist, wer es ist und warum es hier war. In Japan sind magische Präsenzen nicht wirklich vorhanden, trotz der ausführlichen Mythologie, die in Japan existiert. Setsuna war eine Nekomata, ein Wesen einer 'Werkatze' die man mit der Bekomata sehr oft verwechselte, auch Winke- bzw Glückskatze. Oft gab es diese kleinen weißen Statuen, dessen Tatze auf und zurück winkte, dass war eine Bekonata. Und die Nekomata? Sie wurde sehr oft als böse Stieftochter angesehen, die nur Unglück brachte, mordete und ansonsten allerlei Unfrieden ins Haus brachte.

Menschen waren schon immer sehr erfinderisch, wenn es um Geschichten ging, so manche Geschichte wurde zur Legende und manche Legende war dann eine Sage und Japan hat einen reichen Schatz an solchen Erfindungen. Doch manchmal hat die Geschichte, einen wahren Kern und sie war ein solcher Kern. Ein Mann? Kein Japaner, dass sah man sofort, natürlich, Amerikaner. Eine Person aus Amerika hatte eine Nekomata entdeckt, war er sich dessen bewusst? Und was wollte er hier? Er wollte doch nicht etwa...? Nein, er wollte sicher nicht Setsuna's geklautes Futter. Fakt waren zwei Dinge, er stank nach Magie und er war Amerikaner, der einen seltsamen Ostküstengeruch an sich hatte.

"Willst du Setsuna's Essem klauen oder warum klotzt du mich so lustvoll an?" sprach sie einfach mal aus, er würde sowieso früher oder später bemerken, dass sie kein normales Kätzchen war. Die roten Augen, funkelten den Mann an und ließen ihn nicht mehr los. Dabei sprach sie diesen Mann noch höflich an und blieb nett. "... Nein, du bist sicher nicht hinter mein Essen her, du fragst dich eher, wer diese Katze mit ihren roten Augen ist und ob sie eine Gefahr ist oder? Junge...deine Magie strotzt nur so, wie ein japanisches Erdbeben, mit einen Tsunami in Begleitung..."

Salem Andara

Wenn Salem davon überrascht wurde, dass die Katze plötzlich zu sprechen anfing, dann ließ er es sich nicht anmerken. Aber wenn es einen Menschen gab, der wohl am allerbesten darüber bescheid wusste, wie sich eine sprechende Katze anhörte, dann war es ja wohl er. Und das hier irgend etwas nicht ganz normal war, hatte er ja bereits vermutet. Konnte es tatsächlich sein, dass es nochmal jemanden mit seinem Schicksal gab? Der Magier blieb nach außen hin unbeeindruckt stehen und musterte das schöne Tier. Ihre schroffe Art schreckte ihn nicht ab. Auch das war ihm nur allzu bekannt. Salem ließ niemanden nahe an sich herankommen, zu tief saß noch immer die Verbitterung darüber für etwas bestraft worden zu sein, was er niemals begangen hatte. Ja nicht einmal daran beteiligt war. Er hatte einfach das Pech mit einer jungen Hexe verwandt gewesen zu sein, die sich in einen Mikaelson verliebt hatte.
Statt sich von ihr also abweisen zu lassen, kam er nur noch einen Schritt näher. Er hatte nie gehört, dass es einen Hexenzirkel außerhalb der Staaten gab, aber er war auch nicht allwissend. Sollten die aber genauso rachsüchtig sein wie die Hexen in New Orleans? Andererseits war das ein fremdes Land mit fremden Bräuchen, einem anderen Glauben und tja, sprechenden Katzen.

"Nein, ehrlich gesagt habe ich mich das mit der Gefahr überhaupt nicht gefragt." Gab er dann in einem ähnlich herablassenden Tonfall zurück. Junge, so hatte ihn schon seit Ewigkeiten keiner mehr genannt. Nicht nur, dass er eigentlich ein erwachsener Mann war, er war auch bei weitem älter als er aussah. Aber vielleicht war das ein Übersetzungsfehler und das Tierchen meinte es nicht so. "Das Essen kannst du auch behalten. Erstens habe ich gesehen was du mit dem armen Kerl da hinten gemacht hast und zweitens ist mir heute nicht nach Fisch." Was zwar glatt gelogen war aber das musste hier und jetzt ja nicht breitgetreten werden.
Er kam noch einen kleinen Schritt näher. Egal was die Katze war, er war auch kein einfacher Gegner. Im Kopf war er bereits drei Abwehrzauber durchgegangen und er hatte die Hände nicht mehr so locker wie eben noch in den Taschen. Salem war jederzeit bereit sich zur Wehr zu setzen, sollte es soweit kommen. "Und auch wenn ich dir jetzt vermutlich das Herz breche aber lustvoll hab ich dich wirklich nicht angesehen. Du scheinst sehr verzweifelt zu sein, wenn du meine Neugier damit verwechselst." Noch ein Schritt auf das Tier zu und weg von möglichen neugierigen Ohren auf dem Markt hinter sich.
"Ich nehme mal an, du läufst nicht mit Batterien, oder?" Wenn er während seinem Aufenthalt hier in der Stadt etwas gelernt hatte dann, dass diese Völkchen eine Affinität zu Robotern entwickelt hatte. "Was bist du also?" Es gefiel Salem nicht, dass sie sein Geheimnis so offensichtlich erkennen konnte. Wenn man tagein tagaus damit zubrachte das vor neugierigen Augen zu verbergen, war es zwar erfrischend nicht darauf achten zu müssen, doch der Magier wusste doch gerne mit wem oder was er es zu tun hatte.

Setsuna Sawanaga

Ach ja, Japan und seine Affinität zur Robotik und generell alles was technisch elektronisch war. Über die Jahre - die Satsuna auch miterlebt hatte - hatte sich Japan ab ca den 50'ern zu einer Kultur einer post-elektronischen Gesellschaft entwickelt. Besonders Exportschlager waren Anime, Spielekonsolen, elektronische Spielsachen, aber auch ein gewisser Trend der Kultur, doch hier waren wir in Japan und nicht in Europa, wo die Uhren anders schlugen. Setsuna musste doch feststellen, dass er wortgewandt war und nun ein anderen netteren Ton anschlagen musste. Immerhin repräsentiere sie nun die Nation und für eine Vollblut-Nekomata-Japanerin gehörte sich das Verhalten nicht. Der Mann reagierte immerhin nur auf ihre Aktionen und nun musste sie feststellen, dass sie selbst nach langer Zeit mal wieder mit einer Person sprach, das letzte mal war schon zu lange her.

Die Katze saß auf ihren Hinterhaupt und der Schwanz - der zwei Enden hatte und wie Y aussah, wackelte auf und ab. Der Gegibelte Schwanz war im Grunde das ein zigste Merkmal, woran man eine Nekomata sofort erkannte. Doch für Setsuna stand nun fest, dass der Mann nicht bescheid wusste und somit wohl diese Fragen stellen musste. Sie gab ihn genug Sprachraum, damit er zu Wort kommen konnte, eher sie sich den Antworten bediente. Sie schaute eine Weile auf ihren leckeren Fisch, aber der Hunger war gesättigt, der Kater gab ihr das benötigte Blut. Nach einer kurzen Weile der Beobachtung und des Mustern, stand sie auf und begab sich in ihre menschliche Gestalt, eigentlich war das ein intimer Moment, aber Setsuna pfiff auf Scharm und Scheue, für sie war es nur eine Demostration, dass sie kein Roboter ist.

Aus der Ecke und aus einer unauffälligen Reisetasche, fischte sie sich einen einfachen Kimono heraus, der absolut sauber war, immerhin war er nochmals in eine Plastiktüte verpackt. Auch den dazu benötigen Omi wickelte sie sich schnell aber sauber um und keine 2 Minuten später war sie fertig. "Willkommen in Japan, ehrenwerter Fremder-san..ich bin Sawanaga-San, Setsuna..." sie verbeugte sich leicht und kam aber sofort zu seinen Fragen. "... Also nein, keine Batterien, ich bin so fleischlich, wie du oder wie jeder andere hier, in der Gegend." Nebenbei packte sie ihr fressen in die Tasche und warf sich diese um die Schulter, deutete mit den Armen an, dass er sie einfach folgen sollte. "Lass es mich mal so erklären, wie man es wohl im Westen erklären würde, ich bin so-was wie ein Werwesen wenn du willst, aber ich bin nicht verwandelt oder sowas, ich bin so geboren worden und ich habe eine Affinität zur Magie, wie du sie hast, nur... nehme ich sie besser...ähh nein, anders war...Die Japaner nennen uns, kurzum Nekomata......." lächelte sie kurz.

Setsuna warf die Essensachen während sie an Müllcontainern vorbeikamen, weg und richtete sich nochmals ihren Kimono. "Und du bist ein... Magier, Hexer ja? Teil eines...wie war das Wort? Gilde? Nein....Zirkel? Hexenzirkel? Wie man es aus den Westen kennt?" Sie deutete auf ihre Nase und deutete ein lächeln an. Angriff? Keine Spur, sie wollte nur einen Touristen helfen und vielleicht kann man auch so noch etwas lernen? Kulturen, Magie?

Salem Andara

Immer noch ließ Salem sich nicht in die Karten schauen, als er den am Ende gegabelten Schwanz der schönen Katze entdeckte. Es gab also doch einen signifikanten Unterschied zwischen ihnen Beiden. Mit so einem Erkennungsmerkmal könnte er nie so ungeschoren durch die Gassen seiner Heimatstadt schlendern und hätte sicherlich auch nicht solch interessante Unterhaltungen belauschen können. Was der Mann über den ein oder anderen Bewohner seines Viertels wusste, wäre einiges an Schweigegeld wert. Doch Salem war nicht auf Geld aus. Ihm war es wichtiger die Kontrolle zu behalten. Sollten ihm diese Informationen einmal von Nutzen sein, würde er sie so einsetzen, dass er am Ende am meisten davon hatte.
Deswegen blieb er nun auch hier und redete mit der Katze. Da musste er bis ans andere Ende der Welt fliegen um ein ähnliches Exemplar zu treffen wie er selber war. Denn, dass es sich hierbei um kein Tamagotchi handelte, war offensichtlich.
Nachdem er ein bisschen näher gekommen war, schien die Katze erneut ihr Futter in Gefahr zu glauben, denn ihr Blick wandte sich von ihm ab und zu dem Fisch hin, der neben ihr lag. Leichtsinnig? Man ließ einen möglichen Gegner nicht aus den Augen. Doch Salem war sich auch bewusst, dass dieses Wesen nicht handeln musste wie eine gewöhnliche Katze. Im nächsten Moment bestätigte sich dann sein Verdacht, denn sie verwandelte sich vor seinen Augen zurück in eine Frau. Eine nackte Frau. Nun war es der Hexer, der den Blick in einer respektvollen Geste abwandte. Bisher gab es nicht viele davon, doch diese eine Gemeinsamkeit hatten sie offensichtlich. Auch er konnte sich bei Sonnenaufgang nie über zu enge Kleidung beschweren.

Erst als er aus dem Augenwinkel wahrnahm, dass die Frau etwas anhatte, bekam sie wieder seine ganze Aufmerksamkeit. Sie trug nun diese japanische Tracht oder wie immer man das hier nannte, dass Salem bereits vielerorts gesehen hatte. Es passte zu ihr und unterstrich ihre unnahbare Ausstrahlung. Geduldig ließ er sie ihre Sachen zusammenpacken und als sie ihm dann mit einer Geste bedeutete ihm zu folgen, zögerte der Amerikaner kurz. Er war hier in einer fremden Stadt und hatte keine Ahnung was oder wer die Frau war. Sie hatte sich ihm zwar als fleischlich (Salem hoffte einfach wieder einmal darauf, dass es sich um einen Übersetzungsfehler handelte) vorgestellt aber das musste ja nicht unbedingt etwas heißen. Doch nach einer kaum merklichen Verzögerung folgte er der Fremden. "Angenehm, mein Name ist Salem." Das musste genügen. Kurz wanderte eine seiner Augenbauen in die Höhe als Setsuna anfing mit ihm zu reden als wäre er ein Erstklässler oder etwas begriffsstutzig. Aber er war hier Gast in diesem Land und vielleicht wurden Touristen so behandelt und das war einfach die hier herrschende Freundlichkeit. Was er dann aber zu hören bekam, ließ ihn aufhorchen. Werwesen? Das hieß sie konnte jederzeit zwischen ihren Gestalten wechseln wie es ihr beliebte. Seine erste Verbindung wären ja die Werwölfe in seiner Heimat gewesen, die an den Vollmond gebunden waren. Naja, zumindest die Meisten. Aber da sie sich gerade vor seinen Augen transformiert hatte, galt das wohl für Setsuna nicht. Den Namen, den sie ihm nannte wurde abgespeichert und der Magier nahm sich vor später in seinen Büchern... halt, die waren in seinem Laden in New Orleans. Dann musste er wohl auf die zweitbeste Möglichkeit zurückgreifen und im Internet erste Recherchen anstellen.

Nach ihrer Erklärung schwieg der Dunkelhaarige zuerst. War er enttäuscht, dass die Frau kein ähnliches Schicksal teilte wie er selbst und er somit von ihr kaum Hilfe gegen seinen Fluch erwarten konnte? Sicherlich. Doch auch das blieb natürlich hinter dem neutralen Gesichtsausdruck verborgen. Sie sprach weiter und wieder benannte sie sein Geheimnis beim Namen. Allerdings half er ihr auch nicht, als sie nach dem richtigen Wort suchte und wartete einfach ob sie das noch finden würde. Erst dann nickte er einmal. "Es nennt sich Hexenzirkel." Bekam sie dann eine Art der Bestätigung. "Und ja, ich kenne mich mit Magie ein bisschen aus." Affinität, pah! Untertreibung war zwar eigentlich nicht das was Salem anstrebte aber er gab auch nicht sofort sein ganzes Wissen preis. Was er aber leidvoll zugeben musste war, dass sie mit ihrer Behauptung wohl recht hatte. Er hatte nur wahrgenommen, dass hier etwas nicht natürlich war und in der Nähe magischer Gegenstände konnte er das Echo des verwendeten Zaubers spüren. Sie aber schien sein Talent wie in Leuchtbuchstaben auf seiner Stirn zu lesen. "Du kannst also jederzeit zwischen deinen Erscheinungen wechseln?" Er sah seine Begleiterin an und wartete die Antwort ab. "Und du ernährst dich vom Blut anderer... Katzen?" Absichtlich hatte er eine kurze Pause vor diesem Wort eingelegt. Sollte dem so sein, würde er ab sofort des Nachtens das Hotelzimmer doch nicht mehr verlassen. Auch ihr Lächeln, welches hübsch war, konnte ihn nicht ganz darüber hinwegtäuschen was er gesehen hatte. "Du hast gerade in der Mehrzahl gesprochen. Es gibt also mehrere Wesen wie dich? Und ihr seid den Leuten hier bekannt?" Noch ein großer Unterschied zwischen ihrer beider Welten. Wenn die Bewohner von New Orleans wüssten was sich da zwischen ihnen alles tummelte, würde die Stadt wohl hermetisch abgeriegelt werden. Jedes Wesen, selbst die überheblichen Mikalesons waren an Geheimhaltung interessiert. Nicht umsonst stand im öffentlich zugänglichen Teil seines Zauberladens nutzloser und harmloser Schund für die Touristen.

Setsuna Sawanaga

Er war.... Wissbegierig, Neugierig, hatte eine Affinität für Magie und er war Gutaussehend, für einen Ausländer, aber er war auch Misstraurisch, seht zugar. Sakura konnte es Ihn nicht mal verdenken, im Grunde ging es ihr doch nicht anders, doch sie verbarg es doch gerne hinter der in japanischen Systems des 'Honne und Tatemae'. Also bog sie sachte ihren Arm erneut aus, um ihn zu signalisieren, ihr zu folgen.

"Sehr viele Fragen." schmunzelte sie und nickte sachte, während sie ihre Arme in die Ärmel ihres Kimono steckte. "Als erstes muss ich eine kleine Sache korrigieren. Kennen würde ich es nicht nennen, aber den Traditionsbewussten Japanern, die sich auch ein bisschen mit unserer Ahnengeschichte und Legenden befasst haben, werden früher oder später auch über meine Art gehört haben. Auch wenn dass meiste, was man sich erzählt, absoluter Unsinn ist, gibt es doch immer einen Kern der Wahrheit darin. Also kennt man uns evtl aus den bestehenden Legenden, aber nicht persönlich. Auch die Unterhaltungsbranche wie Anime oder Gaming, verbauen gerne auch mal einen Charakter als Nekomata ein oder lassen sie einfließen...." Sie ging über die Straße um an den Festivalplatz eine Runde zu drehen, sie wollte auch den Ort weiter im Auge behalten, vielleicht viel doch noch ein kostenloses Fressen ab.

"Kenne ich andere meiner Art?" sie überlegte nicht wirklich, legte aber eine kunstvolle Pause ein. "Ich muss dich enttäuschen. Nein, in meinen mehr als 1000 Jahren, habe ich nie eine andere Nekomata gesehen, dass liegt auch eher daran, dass wir absolute Einzelgänger sind und nicht wirklich Teamplayer sind. Aber hin und wieder widere ich eine Fährte anderer Katzenwandler, also kann ich mir wirklich sicher sein, dass ich nicht alleine bin. Aussnahme ist, wenn wir unseren Partner gefunden haben, dann bleibt die Nekomata für immer mit diesen zusammen. Aber der Prozess der Findung ist sehr schwer, weil wir nur auserwählte Partner suchen, dabei ist Rasse und Herkunft egal, aber das nur so nebenbei."

Setsuna winkte ihn kurz in eine kleine Seitengasse und lächelte "Ich kann mich komplett verwandeln wie und wann ich will, ich kann auch nur Teile meines Körpers verwandeln..." Sie ließ sich nicht nehmen, ihre Katzenöhrchen und dabei auch ihren gegieblten Schwanz zum Vorschein zu bringen. Unter ihren hinteren Kimono wackelte der Schwanz hervor und auf den Kopf erschienen ihre schwarzen Öhrchen, die sie auch einbischen wackelte. "Super praktisch, wenn ich wieder in ein Maid-Cafe einschleichen will, nur um ein Gratishappen abzustauben..." grinste sie. "...ich nehme mal an, dass du keine Maid-Cafes magst ja?" Wusste er überhaupt was das war? "Zusammenfassend... ich kann mich teilweise, aber auch komplett verwandeln, wann und wo ich will."

"Was meine Ernährung betrifft..." hielt sie kurz an. Das Thema war sehr sensibel und das machte sie mit ihrer Körpersprache sehr deutlich. Aber sie wollte auch nichts verschweigen, ihn begreiflich machen wer sie war, aber nur im groben Rahmen. "Nun... Blut... Nun es ist meine Hauptnahrungsquelle und natürlich habe ich auch meine Vorlieben, welches Blut ich nehmen will. Es ist wie mit Wein, ich mag gewisse Sorten, Jahrgänge und Herkünfte, andere sind eher nur Notdürftig, wie der Kater, bei dem du m ich leider erwischt hast. Hauptsächlich sind es Menschen, die ich betrinke, aber auch Andersartige, wie Vampire, die ich für Konkurrenz halte. Aber ansonsten kann ich auch alles andere essen, wie Pizza oder Fisch. Und jetzt habe ich hunger..." Sie war eine Katze, natürlich fuhr sie voll auf Fisch ab, am liebsten gepacken und auf Reis garniert. "Hast du Hunger? Ich habe Hunger..." gab sie kleinlaut zu...

Salem Andara

In respektvollem Abstand, jedoch nahe genug, dass sie eine normale Unterhaltung führen konnten, ging Salem neben der Fremden her und hörte ihr aufmerksam zu. Sie erklärte ihm seinen Irrtum und je mehr er davon hörte umso deutlicher wurde es wohl, dass er hier neben einer Sagengestalt lief. Geschichten und Erzählungen über übernatürliche Wesen gab es wohl überall auf der Welt. Menschen kannten schließlich auch Magier und Hexen und Vampire. Doch im Gegensatz zu vergangenen Zeiten, glaubten sie nicht mehr daran. Vampir glitzerten für den modernen Menschen und Magier gingen als Kinder auf eine geheime Schule um in ihrer Freizeit auf einem Besen durch die Gegend zu fliegen. Im Grunde waren sie alle keine Geheimnisse mehr. Der Unterschied war nur, dass es etwas anderes war diese Wesen auf einer Leinwand zu sehen oder in Computerspielen wie nun auch Setsuna erwähnte. Menschen waren von dem Übernatürlich angezogen. Aber es sollte bitte nicht real sein! Bei seiner Gesprächspartnerin aber schien es so, dass sie wohl einer Legende entstammte. Keinem Buch oder Film. Oder Schauermärchen aus der Vergangenheit in der gewöhnliche Menschen sich darüber aufspielten Richter und Henker in einem zu sein und all diejenigen zu verbrennen, die nicht genau so waren wie sie selber.
In dem Moment als sie die Straße überquerten, erwischte Salem sich nicht zum ersten Mal, dass er in die falsche, in die für ihn gewöhnlich richtige, Richtung blickte. Hier jedoch war alles ein bisschen anders. Seinen Fehler korrigierte er zwar schnell, doch er war nicht gänzlich unbemerkt geblieben.

Auf der anderen Straßenseite angekommen, fuhr sie fort und er hörte ihr weiter mit großer Aufmerksamkeit zu. Wann konnte man sich schließlich schon mit einem echten Fabelwesen aus alten Geschichten unterhalten? Sie war ein magisches Wesen, sonst hätte Salem die unscheinbar wirkende Katze gar nicht wahrgenommen. Es war ihre Aura, die ihm aufgefallen war und die er auch jetzt, in ihrer unmittelbaren Nähe spürte. Mal von ihrem sehr deutlich erkennbaren Schwanz abgesehen, glich sie jeder anderen Straßenkatze. Doch es war das Magische, was sie umgab, dass sie auch für ihn äußerst interessant machte.
Als nächstes erfuhr er von den Lebens- oder besser gesagt Paarungsgewohnheiten ihrer Art. Ein Leben lang einsam hörte sich für ihn nicht sonderlich verlockend an. Salem genoss die Gesellschaft von Frauen, wenngleich es nicht immer einfach war sie für den Tag zu gewinnen und nicht selten hatte er sie kurz vor dem Sonnenuntergang mehr oder weniger sanft wieder hinauskomplimentieren müssen. Er hatte keine Möglichkeit den Fluch zu durchbrechen. Der silberne Anhänger, den er unter seinem Hemd trug, war mit Hilfe einer befreundeten Hexe angefertigt worden und ermöglichte es ihm unter großer Konzentration die Zeit, in welcher der Fluch einsetzte um eine allerhöchstens jedoch zwei Stunden hinaus zu zögern. Doch dann verwandelte er sich zwangsläufig in den schwarzen Kater.
Der Amerikaner horchte auf, als sie meinte sie könnte Fährten anderer Wandler aufnehmen und diese erkennen. Doch auch das unterschied sie beide. Er selber gehörte nicht zu dieser Gattung. Er war ein Magier mit einem Fluch belegt. Und auch wenn ihn diese zweite Seele mittlerweile den Großteil seines Lebens begleitete, sodass er einige ihrer Angewohnheiten bereits übernommen hatte, war es eben nichts weiter als ein mächtiger, von einer Vielzahl von Hexen und Magiern ausgesprochener Fluch, den er trotz aller Anstrengungen bisher nicht hatte brechen können.

Als Setsuna in eine Seitenstraße abbog, verweilte Salem kurz an deren Eingang. Sie plauderten zwar nett miteinander, doch er hatte nicht vergessen was sie dem armen Kater angetan hatte. Und wenn er ehrlich war, er hatte noch nie mit einer Sagengestalt zu tun gehabt. Sie wusste er war ein Magier nur weil er in ihre Nähe getreten war. Zu was war sie noch im Stande? Andererseits war er auch kein harmloser Tourist, der sich nicht wehren konnte. Selbst wenn sein Unwissen auch hier noch ein unbeschriebenes Blatt war, wie seine Magie sich auf die Katzenwandlerin auswirken würde, er ließ es darauf ankommen. Und so folgte er ihr in die Gasse nur um kurz darauf zu sehen, wie sie sich tatsächlich jederzeit und scheinbar auch nur teilweise verwandeln konnte. Es wäre gelogen, würde Salem darin nicht eine Hoffnung sehen. Doch wie sollte ein magisches Wesen aus alten Erzählungen ihm helfen können? Seine dunklen Augen glitten nach oben zu ihrem Kopf an dem unverkennbar zwei Katzenohren zu sehen waren. Er ließ kein Anzeichen von Erstaunen erkennen. Als Magier hatte er schon einige, verrückte Dinge gesehen. Wenn er wollte, könnte er sich die auch herbeizaubern. Nur sah das bei ihm erstens irgendwie dämlich aus und zweitens, warum sollte er das tun? Er trug, je nachdem welche Jahreszeit es hatte, bis zu 12 Stunden Katzenohren. Da brauchte er sie nicht auch noch, wenn er mal Mensch sein durfte. "Ein bitte was Café?" War dann eine seiner ersten Fragen, die er an sie stellte als sie das mit dem Gratis Essen erwähnte. Nein, dass kam jetzt überhaupt nicht wegen dem Kater, der in ihm schlummerte und auch ständig essen könnte, wenn es ihm möglich wäre.
Sicherlich handelte es sich hierbei um eine japanische Spezialität, denn in all seinen langen Jahren in denen er nun auch schon einige Länder der Welt bereist hatte, war ihm der Name noch nicht untergekommen.
Dann aber hob er doch eine Hand und machte eine Geste in Richtung ihrer Ohren. "Das ist sehr beeindruckend. Kostet dich das viel Konzentration oder Anstrengung?" Irgend ein Geheimnis musste es ja geben und vielleicht verriet sie es ihm.

Als Salem sie nach ihren Essgewohnheiten fragte, merkte er schnell, dass sie bei diesem Thema nicht ganz so mitteilungsfreudig war. Nun, er würde kein zweites Mal fragen und dann einfach über das Thema hinweggehen. Doch aufgrund dessen, was er gesehen hatte musste er es dennoch wenigstens erwähnen.
Setsuna schien auch hier der Meinung zu sein, er vertrug die Wahrheit und Salem legte den Kopf leicht zur Seite, als sie all ihre Vorlieben aufzählte. Na das wäre doch mal was für den alten Niklaus, wenn es da noch jemanden in der Stadt gab, der ihm am Buffett Konkurrenz machte. Ob ihr der alte, zähe Vampir wohl noch schmecken würde? Andererseits hieß das für ihn nun auch äußerste Vorsichtig. Nicht, dass seine Fremdenführerin plötzlich auf die Idee kam von einem amerikanischen Magier kosten zu wollen.
Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, erwähnte sie im nächsten Moment, dass sie etwas essen wollte. Salem kniff die Augen zusammen, vollzog mit der rechten Hand eine Geste als würde er etwas zu sich heranziehen und es hätte nur noch seinen geistigen Befehl benötigt, um der Katzenfrau die gleichen äußerst schmerzhaften Kopfschmerzen zukommen zu lassen, mit denen er sich allzu aufdringliche Vampire vom Hals hielt. Doch den letzten Schritt ging er nicht, noch nicht. Den Zauber sozusagen zum Wurf bereit gehalten, verharrte der Dunkelhaarige, da erwähnte Setsuna zum Glück für sie und ihren Kopf, dass sie gerade über Lebensmittel sprach. Langsam entließ Salem den Zauber wieder in das Reich aus dem er ihn geholt hatte und entspannte sich etwas. Noch so eine Aktion sollte sie aber besser nicht abliefern.
Den Rücken durchstreckend nickte er. "Ja, zugegeben ich könnte auch eine Kleinigkeit vertragen. Weißt du ein gutes Lokal in dem man mehr bekommt als nur das Blut des Kellners." Der Amerikaner brachte diesen Satz vollkommen ruhig rüber und ließ nicht erkennen, ob er die Japanerin damit auf den Arm nahm oder es durchaus ernst meinte und ihr eine Botschaft zukommen ließ.
Er ließ ihr den Vortritt und beschloss dann nach ein paar Schritten die sie gegangen waren einfach einen kühnen Versuch zu wagen. "Wie gut kennst du dich mit Flüchen aus? Oder besser gesagt darin diese aufzuheben?"

Setsuna Sawanaga

"Flüche?" Wiederholte sie, eher sie in das erwählte Lokal ging, dass äußerlich wie ein traditionelles Lokal aussah. Es war eines dieser schnellen Esslokale, wo man die kaum etwas sah, weil fast überall Sichtblenden angebracht war. Am Eingang hang aber ein Automat, wo man sein Essen auf großen Buttons abgebildet, sehen konnte, danach drückte man auf sein Wunschmenu oder Getränk, dann gings zum Bezahlen. Für gewöhnlich nahm man nur Yen an, sehr selten aber auch Dollars. "Hast du Yen's dabei?`" Sie wartete erst gar nicht auf die Antwort ab und winkte in näher zum Automaten. "Du bist eingeladen" lächelte sie nickend. Für sie viel die Wahl recht schnell aus. Setsuna wählte zweimal 'Shogayaki' das war ein gebackenes Schweinefleisch, meistens in Streifen geschnitten, garniert auf eine Schüssel Yasmin-Reis, als Beilage gab es meist Sidedipps und eine leichte oder kräftige Misosuppe.

Als sie fertig war mit Wählen, ließ sie Salem an den Automaten. Während dessen, fragte sie sich was er mit Flüche meinte. Fluchen konnte sie, sehr gut zugar, aber das gegen die japanischen Lebensweise, öffentlich fluchte man Garnichts, man wahrte sein Gesicht, lächelte und hielt sich auch so an die sonstigen Benimmregeln. Eher sie zu diesen Thema kam, wartete sie lieber, eher es in einer der kleinen Kammern ging, da konnte man leise unter sich bleiben und reden. Mit Satsumas Bestellung wurde ihnen die Nummer 14 zu gewissen, seht gut. Sie schaute zu Salem und seinen Bestellverlauf. "Wenn du fragen zum Essen hast, nur heraus damit." bot sie wieder typisch japanisch an.

Kurze Zeit später, nachdem er seine Wahl wohl getroffen hatte, zog sie ihren Geldbeutel hervor, zog 10.000 Yen hervor und bezahlte. Nummer 14 war der letzte Raum im 2. Gang rechts, er war mit den Thema 'Gaisha' geschmückt. Endsprechend waren hier auch div. Schauspielerei ausgestellt, von einen Koto, über Fotos bis hin zu einen Kimono, damit das Ambiente auch abgerundet war. Am Boden war nur ein Sommer-Kotatsu (ohne Heizung und Tischdecke) zu finden oder auch einfach 'Sitztisch' genannt. Setsuna winkte ihn herein und machte dann die Türe zu, damit sie nur noch setzen konnte. Damit waren sie nun endlich alleine und sie schaute - nachdem sie sich gesetzt hatte - zu Salem und schaute verwirrt. "Im Anbetracht der Tatsache, dass du und ich einen magischen Hintergrund haben, gehe ich nicht davon aus, dass du eine soziale Interaktion meinst, sondern das Wirken und Aufheben von Flüchen?"

Setsuna wirkte nachdenklich, Flüche waren ein Teil von Toden- bzw Nekromantenmagie und gehört somit der verbotenen Schule an, aber sie hielt sich ohnehin nie an die Gesetze. In Arabien zählte man Flüche eher der Blutmagie zu, ebenso wie die Azteken mit ihren Totenkult. "Nein, ich kann dir leider nicht helfen. Weder beim Wirken, weder bei der Aufhebung, ich habe zwar ein tiefgreifendes theoretisches Wissen, aber das ist auch nutzlos. Da wirst du eine 'Yamauba', eine Hexe benötigen, keine Nekomata." In diesem Moment sah sie auf den Tisch eine Winkekatze, eine kleine weiße Porzellankatze, die einen kleinen einfachen Mechanismus beinhaltete, das die rechte Pfote auf und abwinkte. Eher aus einen Reflex heraus, stieß sie diese Figur vom Tisch und fauchte und knurrte wie eine richtige Katze, der Figur hinterher.

Eher sich Setsuna wieder besinnen konnte, richtete sie sich schnell wieder auf und legte wieder ihr Lächeln auf. "Ähm...das ist jetzt Peinlich." nickte sie sich endschuldigend. Eher sie weitermachen konnte, kam auch schon das Essen. Zwei Kellnerinnen kam mit mehreren Tabletten in den Raum, stellten diesen auf dem Tisch, verbeugten sich kurz und gingen wieder. Einer der beiden Damen, stellte die Glückskatze wieder auf dem Tisch und nur sehr leise, konnte man wieder ein 'fauchen und knurren' vernehmen. Ob es die Dame hörte oder nicht, Setsuna wollte das Ding nicht am Tisch haben.

Kaum war die Kellnerin weg, stellte sie die Figur weit weit weg in die Ecke. Sie musste nicht mal auf ihren Gast schauen, er würde es sicher seltsam finden. "Nun... Zurück zur Mytologie. Wie jedes Lebewesen - so glauben die Japaner - hat jedes Leben ein Gegenstück, damit die Balance, das Gleichgewicht der Natur gewahrt wird. Nekomata haben als Gegenstück, die Bekomata. Im Gegensatz zur Nekomata, gelten Bekomata als Gut, als Beschützend, als Verspielt und als Einfühlend. Äußerlich sind sie uns nicht unähnlich, nur der Schwanz ist das Merkmal, dass sie keine Nekomata sind." Während dessen setzte sich Setsuna wieder an den Tisch und schaute auf ihre Portionen und begann mit den Stäbchen das Essen an. "Was für ein Unsinn, Sie sind lästig, kleinlaut, nervig und verlogen..." krümelte sie dazu. Natürlich war das nur ihre Meinung, aber dadurch ließ sie sich nicht das Essen verderben"

"Und nun..? Was bist du? Ein Magier, ein Hexer oder ein Verfluchter?" fragte sie ernsthaft nach.

Salem Andara

Hatte er irgendwie genuschelt oder warum fragte sie nochmal nach? Ja er meinte Flüche. Aber es kam gar nicht so weit, dass sie weiter darüber hätten reden können, da stellte sie ihn schon vor einem Automaten ab, an dem man offensichtlich Essen bestellen konnte. Auf die Frage ob er die hier übliche Währung hatte, nickte er perplex. Ein bisschen was davon hatte er in der Tasche. Der Rest hatte bisher seine Kreditkarte erledigen können. Doch auch hier wurde ihm die Möglichkeit genommen zu antworten, denn das übernahm seine Begleitung. So gut es ging, versuchte er auf die Schnelle zu lernen wie man den Automaten bediente, doch das war wohl ausgeschlossen. Zwar kratzte es ein bisschen an seinem Ego, doch er musste die Hilfe annehmen, die Setsuna ihm anbot und er wählte am Ende ein Gericht mit Geflügel und Reis. So ging es dann deutlich schneller und als er den Schein mitsamt der aufgedruckten Währung sah, konnte Salem sich wieder nur wieder wundern.
Im Anschluss folgte er der Katzenfrau in eine für ihn vollkommen fremde Welt. Obwohl er nun schon eine Weile Urlaub hier machte, war er wohl doch mehr Tourist geblieben als sich wirklich mit den einheimischen Gepflogenheiten auseinander zu setzen.
Daher nahm er sich auch die Zeit und sah sich in der kleinen Kammer aufmerksam um. Betrachtete sich die verschiedenen Szenerien und musste wieder einmal feststellen, dass es hier eine vollkommen andere Kultur war, als in den Staaten. Die Tatsache der verschlossenen Türe wurde zwar nicht ganz so gerne von ihm gesehen, mochte er es nicht eingesperrt zu sein. Aber er konnte sie ja jederzeit öffnen und das ließ diese Unannehmlichkeit erst einmal nicht so wichtig erscheinen. Bei ihrer Frage drehte er sich dann zu ihr um und setzte sich ihr an den kleinen Tisch im Schneidersitz gegenüber. Es war immer noch ungewohnt mit jemandem so offen über sein verborgenes Können zu sprechen, doch Salem nickte. "Genauer gesagt vom Aufheben eines Fluches, ja." Er wartete bis sie weitersprach. Ihr schien das Thema nicht sonderlich zu gefallen aber das tat es ihm ja auch nicht. Wer wurde schon gerne zu einem halben Leben als Katze verflucht? Leider konnte sie ihm aber nicht weiterhelfen. "Es waren Hexen, die diesen Fluch angewandt haben." Stimmte er ihr dann zu, dass er da wohl in diese Richtung weitersuchen musste. Doch er suchte nun schon solange und war über jeden Strohhalm dankbar. Als sie die kleine Figur dann mit einem Fauchen vom Tisch fegte, zuckte Salem kurz zusammen. Was war das denn? Und dabei dachte er, der Kater hätte auch schon Teile seines menschlichen Daseins übernommen.

"Peinlich und ungewöhnlich, ja." Ohne Rücksicht auf vermeintliche Gefühle stimmte er ihr zu und sah zu der am Boden liegenden Figur. Er hätte es ja noch verstanden wenn das Ding irgendwie hässlich wäre oder sonst was. Aber selbst er wusste, dass es das Glück heranwinken sollte. Aber mit Glück hatte es die Katzenfrau bei ihm wohl nicht so. Sie war mehr ein Dämon, wenn er ihre Erklärungen richtig verstanden hatte.
Als Nächstes wurde es ungewohnt, als das Essen serviert wurde und Salem sich etwas komisch vorkam so am Boden zu sitzen. Normalerweise zog er dann doch Stühle vor aber anderes Land, andere Sitten. Ein hämisches Grinsen konnte er sich dann aber doch nicht verkneifen, als die Katzenfigur ihren Platz wieder auf dem Tisch fand und erneut ein Fauchen zu hören war.
In einer fast schon kindisch anmutenden Geste, stellte sie die Figur erneut weg, sobald sie alleine waren. Salem sah dem Schauspiel mit hochgezogener Augenbraue zu. Der Punkt in Sachen seltsames Verhalten, ging eindeutig an Setsuna.
Eine Erklärung folgte, für die der Hexer allerdings auch nur ein amüsiertes Schmunzeln übrig hatte. "Verstehe. Winkekatze gut, du schlecht." Fasste er es dann vielleicht sogar etwas respektlos in die Kurzversion. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung von dem Aberglauben hier in diesem Land. Viel mehr kämpfte er stattdessen mit den Stäbchen. Während die Einheimische bereits anfing ihr Essen zu verspeisen wusste er nicht einmal wie man die Dinger richtig hielt. Bis es Salem zu blöd wurde und er mit einer Handbewegung aus den Holzdingern einfaches Besteck zauberte. "Schon besser." Und endlich konnte er sich dann auch über sein Mahl hermachen.

Er spießte ein Fleischstückchen auf und schob etwas Reis mit auf die Gabel. "Irgendwie alles." Antwortete er dann ausweichend. "Aber vermutlich eher ein Hexer. Zumindest bezeichnen wir uns in der Heimat so. Magier ist mehr so der Typ Merlin mit dem langen, weißen Bart." Er hob die Gabel an, schob sie aber noch nicht in den Mund. "Und ja, über mich wurde ein Fluch ausgesprochen und ich bin nun seit fast zweihundert Jahren damit beschäftigt jemanden zu suchen, der ihn wieder aufheben kann." Und nun kostete er zum ersten Mal von dem Essen, dass man so futuristisch bestellen musste.