Wind Beyond Shadows

Normale Version: Fly fly away - Anreisetag Kayo
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Kaleb Vasquez

[Bild: karaburun-town-in-izmir-province-picture...eoYbamIs8=]

Kaleb war nervös und mehr als nur neugierig. Endlich sollte es in den Urlaub gehen. Hund war bei einer befreundeten Hexe von Ayo unter gekommen. Eine mehr als nur interessante Begegnung, denn weder hatte sie einen Buckel, noch war sie hässlich oder hatte andere Zeichen wie die Geschichten und Bücher sie Hexen zu schrieben. Ganz im Gegenteil, war sie doch mehr als nur nett und zuvorkommend gewesen, auch wenn es schon komisch war wie sie ihn immer wieder beobachtet hatte. Doch darauf gab er nichts und solange sie Hund nicht für irgend ein Ritual oder dergleichen missbrauchte war alles ok. Irgendwie war ihm die Schnapsidee des Engels mittlerweile doch recht ans Herz gewachsen und während der langen Wartezeit in der er nicht gewusst hatte ob er ihn jemals wieder sehen würde, war ihm das Tier doch ein treuer Begleiter geworden. Somit wollte er definitiv nicht das ihm irgend etwas passierte und verliess sich auf das Versprechen des Engels das Hund dort gut aufgehoben wäre. Die Taschen waren gepackt und hibbelig schaute er immer wieder auf die Uhr. Noch 10 Minuten hatte er gesagt, dann wäre der Bus endlich an ihrem Urlaubsziel. Keine Sekunde zu früh wenn man bedachte wie sehr er Menschenmengen hasste. Fühlte er sich doch einfach nur vollkommen verloren und unwohl und als wenn dies nicht schon schlimm genug wäre, so bestürmten die Gefühle und Gedanken der Menschen ihn und er hatte doch arge Not sich dagegen ab zu schirmen. Eigentlich nichts neues, konnte er doch von klein auf schon immer Gedanken lesen, auch wenn er dies bewusst nie getan hatte, nur besassen die Menschen einfach keine natürlichen Filter wie er, so das ihre Gedanken abgeschirmt wurden. Neu hingegen war das er nun auch noch deren Emotionen spürte. Beim ersten Mal dachte er noch sich zu irren und tat es als eine Einbildung ab. Eine Einbildung die sich spätestens am Flughafen in eine Gewissheit veränderte als er geradezu überwältigt von Wut und Hass, von Liebe und Trauer, von Freude und Ungeduld wurde und doch einige Sekunden brauchte um seine Barrieren erneut auf zu bauen und sich gegen den Ansturm zu schützen. Was es genau damit auf sich hatte wusste er nicht. Schien dies doch irgendwie eine "Nebenwirkung " der Verbindung zu dem Engel zu sein. Schliesslich hatte er dies vorher nie gespürt und hätte er auch nur annähernd eine Affinität zum Empath gehabt, so hätte dies doch bei den zahlreichen Tests früher auffallen müssen. Somit blieb einzig und allein nur die Verbindung zum Engel als logische Erklärung übrig, auch wenn ihm dies nicht wirklich weiter half. Immerhin war es keine all zu verbreitete Fähigkeit und selbst wenn die Bibliothek des Engels schier unerschöpflich erschien, so ging er doch nicht davon aus, das er darüber passende Lektüre hätte in der er sich schlau machen könnte. Kommt noch hinzu das ihr Heim tausende von Meilen entfernt war und er dem Engel den wohl verdienten Urlaub nicht versauen wollte. Erleichtert aufseufzend als der Bus endlich an hielt blieb er staunend stehen. Vor ihm erstreckte sich das Meer in den wunderschönsten Türkistönen, eine seichte Bise streifte um ihn herum und der Ausblick war einfach nur atemberaubend. Fast so wie der Mann direkt neben ihm. Ein Gedanke der ihm doch schneller die Röte ins Gesicht aufsteigen liess als das er sie verbergen konnte und dennoch strahlte er ihn dankbar an. "Es ist wirklich wunderschön " murmelte er leise, fast ehrfürchtig. Mehr als nur froh darum das der Engel ihm nicht verraten hatte wohin es ging, denn egal wie er es auch beschrieben hätte, so wäre es doch nicht im entferntesten an diesen einmaligen Augenblick heran gekommen. Seinen Koffer schnappend strebte er schnurstracks den Strand an. Erst kurz zögernd, eh er doch flink Schuhe und Socken auszog und freudestrahlend wie ein Kind die Füsse tief in den Sand steckte. Mit den Zehen umher wackelnd und das leichte Prickeln der feinen Sandkörner auf seiner Haut geniessend die ein vollkommener Gegensatz zu der bitteren Kälte war die gerade daheim herrschte.

Ayato

Ayato als Engel konnte es sehr gut filtern und abschirmen, hatte er doch Jahrhunderte, ja Jahrtausende zeit gehabt, es zu lernen.Als Engel war es ihnen in die Wiege gelegt worden, wie so viele andere Dinge, denen er keine Bedeutung zu maß. Eben, weil sie normal waren. Die Gefühle der Menschen zu lesen war ebenso leicht, wie ihre unzähligen sprachen zu können, wenn es gebraucht wurde. Selbst er als Novum unter den Engeln hatte deren Fähigkeiten. Nur hatte er mehr, als andere.
Die Fähigkeit zu Fliegen war für ihre Rasse selbstverständlich und doch hockte er hier im Flieger und musste sich wie ein Mensch fortbewegen und dies machte ihm irgendwie zu schaffen. Es war befremdlich zu sitzen, gleichzeitig zu fliegen und sich auf Menschen zu verlassen. zwar hatte er die unmittelbaren Wahrscheinlichkeitslinien überprüft, um sicher zu gehen, das sie nicht abstürzten, dennoch... blieb es befremdlich. Die Fähigkeit begrenzt in die Zukunft zu sehen, nutzte er nicht oft. Die Notwenigkeit erschloss sich ihm nicht, musste er sich doch nie auf Menschen verlassen. Zudem war es keine Eigenschaft oder Fähigkeit, die man uneingeschränkt nutzen konnte. Er konnte sehen, was in den kommenden 24 Stunden passierte, jedoch nicht mehr. Das wollte er auch nicht. Wobei es nicht mal ein wirkliches Hellsehen war. Es war einfach ein sehen der Wahrscheinlichkeiten, was passieren könnte. Welche Konsequenz folgte auf welche Entscheidung? Unabänderliche Ereignisse, gleich, wie er sich entschied, waren wahrscheinlicher, als andere und traten hervor. Dennoch war nichts festgeschrieben.
Wie es funktionierte, hatte er oft versucht, zu verstehen, es aber ebenso oft aufgegeben. Warum war Wasser nass? Es war müßig.
Das er jedoch die eine oder andere Fähigkeit mit seinem Menschlein teilte und auf ihn abfärbte, ahnte er mehr, als das es ihm bewusst war. Sie teilten so viel miteinander, warum nicht auch das? So lang Kal damit umgehen konnte, es für sich zu nutzen wusste, war es in Ordnung. Besonders, wenn es ihm nicht schadete oder aufzehrte.
Dann war auch endlich die Busfahrt geschafft und er konnte sich aus dem Blechkasten der Menschen befreien. Es war so erleichternd, so befreiend, das er sich nur schwer beherrschen konnte, um nicht zu seufzen und auszustrecken. Ein verhalten, das für Menschen sicher normal gewesen wäre, aber nicht für ihn, so unterließ er es und lächelte Kal an.
„Wir müssen noch mit dem Boot fahren.“, offenbarte er ihm, doch dort würden sie unter sich sein. Die Mehrheit der Menschen würden sich hier zerstreuen und ihrer Wege gehen. So auch Kal, dem er schmunzelnd nachsah. Diesen im Blick habend, ging er auf einen anderen Mann zu, der auf sie wartete, da er diesen hier her bestellt hatte. Er bat ihn noch ein paar Momente zu warten, ehe die letzte Etappe der Fahrt beginnen würde. Kal sollte diesen Moment für sich haben, immerhin entdeckte er das Meer, den weichen Sand, der da, wo sie hinfuhren noch einen Tick besser und weißer sein würden, aber dies behielt er für sich.
Das Ziel ihrer Reise wäre eine Insel in der Ägäis, bewohnt von 2 Nixen. Einer männlichen und einer weiblichen, die ihr Leben lang hier lebten. Er hatte ihnen mal das Leben gerettet, eher unfreiwillig, aber seit dem waren sie befreundet. Die wäre die nächste Überraschung, für ein Menschlein, die sich erst dann offenbaren würde, wenn sie angekommen waren.

Kaleb Vasquez

So gut wie der Engel war er noch lange nicht. Kein Wunder, gehörte diese Fähigkeit doch eigentlich gar nicht zu ihm und während der Engel Jahrhunderte Zeit hatte zu lernen wie er damit umgehen musste, stand er nun vor dem Problem all dies in kürzester Zeit zu schaffen um nicht überrannt zu werden von all den Emotionen und Gedanken. Klar, hätte er es sich auch einfach machen können, indem er den Engel einfach um Hilfe bat. Doch was dies anbelangte, war er einfach stur. Wollte er doch zuerst versuchen das alles für sich selbst zu managen, anstatt gleich wegen jedem kleinsten Problem zu ihm angerannt kam. Die Zeit, wo er selbst bei den simpelsten Dingen Hilfe gebraucht hatte lagen hinter ihnen und nun hatte er einen gewissen Ehrgeiz entwickelt alles selbst auf die Reihe zu bekommen. Mal mit mehr, mal mit weniger grossen Erfolg und doch war bisher niemand zu Schaden gekommen, wenn man einmal von einem Teil des Waldes ansah der ein klein wenig verkokelt war, doch auch dieser würde sich wieder erholen und das bestenfalls bevor der Engel es mit bekam und eine seiner berühmten Vorträge hielt. Vielleicht sah man bei ihrer Rückreise ja schon gar nichts mehr und falls doch, so konnte er dies vielleicht immer noch auf einen Blitzeinschlag oder dergleichen schieben um sich geschickt aus der Affaire zu ziehen.
Seine Erwiderung, das sie noch immer nicht ganz am Ziel waren, bekam er nebenbei mit. Viel zu sehr faszinierte ihn der Strand und das Meer als das er einfach vorbei gehen konnte ohne es näher betrachtet zu haben. War doch allein der Ausblick schon herrlich genug um ihn einfach stundenlang irgendwo sitzen zu lassen, während sein Blick umher schweifte um alles zu erfassen. Nichts was er nun gerade tun würde, würde dies die Geduld des Engels doch um einiges überstrapazieren und doch brauchte er nach dem stundenlangem sitzen und dem auf engstem Raum mit viel zu vielem Menschen eingesperrt Seins eine kleine Verschnaufpause in der er sich wieder sammeln konnte. War seine Telekinese noch immer viel zu schwankend und zu sehr an seine Gefühle gebunden, als das er sie wirklich beherrschte. Etwas was ihn enorm wurmte. War er doch sonst immer der Perfektionist, welcher alles innerhalb kürzester Zeit lernte und doch wollte eben genau diese Rationalität diesmal nicht funktionieren. Reichte doch schon die geringste Aufregung oder dergleichen aus, das sie einfach aus den Fügen geriet oder die Konzentration verlor . Somit war der Flug ein mehr als nur heikles Unterfangen gewesen und doch, wusste er das wenigstens ihnen beiden nichts passiert wäre. Umso wichtiger waren nun diese wenigen kostbaren Momente die er nutzte um sich wieder zu erden und die Emotionen, welche ihn vorher überflutet hatten beiseite zu schieben um wieder alles unter Kontrolle zu behalten. Wie lange er dafür brauchte wusste er nicht, doch als er schliesslich wieder zu ihm zurück kehrte lächelte ihn der Engel verschmitzt an und somit konnte er wohl nicht all zu lange gebraucht haben.
Den Mann hinter ihm erst sehend als er näher getreten war zögerte er kurz. War dieser irgendwie doch gerade ein sehr unwillkommener Gast den er hier nicht unbedingt gebrauchen konnte. Die Fakten hin und her abwägend reckte er sich trotzdem kurz und hauchte dem Engel einen Kuss auf die Wange und strahlte ihn an. „Es ist herrlich“ meinte er, nun doch mit roten Wangen, da der Typ natürlich genau in dem Moment in ihre Richtung geschaut und alles gesehen hatte. Warum gab es überhaupt so viele Menschen ? Schienen sie doch überall zu sein, so das man keinen Augenblick ungestört sein konnte. Ein Gedanke, welcher ihm in den letzten Stunden immer wieder gekommen war und auch wenn er biologisch gesehen auch zu ihnen zählte, so grenzte er sich von ihnen doch klar ab. Nicht unbedingt weil er dachte, das er etwas besseres wäre, sondern weil er wusste, das er etwas besseres war. Liess er sich doch nicht von niederen Instinkten leiten oder gar überwältigen, sondern entschied immer rein auf Basis von Fakten und Analysen. Somit ignorierte er ihn einfach schlichtweg. Strahlte den Engel nochmal an und stieg endlich ins Boot, neugierig wohin die Reise denn nun noch gehen würde. War es doch hier schon atemberaubend, wie wollte er dies noch übertrumpfen ? Dennoch vertraute er ihm, lehnte sich leicht an ihn, während er den Ausblick genoss der sich ihnen während der Fahrt bot, eine Hand ausgestreckt und durch das Wasser gleiten lassend.

Ayato

Ayato hätte nichts dagegen, würde Kal ihn um Hilfe bitten, doch konnte er ihm in diesem Fall nur unter die Arme greifen, jedoch nicht helfen. Theoretische Worte waren kaum etwas wert, wenn man nicht wusste, wie man sie umsetzen oder anwenden konnte. Leider musste Kal diesbezüglich allein lernen, wie er dies oder jenes herausfilterte, nicht zu Letzt, weil die Auffassung, was wichtig war, was man außen vor lassen konnte, jedem selbst überlassen war. Wo Ayato einen Nutzen hatte, war es für Kal vielleicht unwichtig? Er als Engel war dazu angehalten, den Menschen bei zustehen, gleich welche Sonderstellung er besaß. Kal hingegen hatte nicht die Auflage, zu Hilfe zu eilen. Zudem, so lang sein Menschlein nichts äußerte, konnte der Engel nichts wissen, denn die Gedanken zu lesen empfand er noch immer als Frevel. Selbst wenn dies Kal so gesehen einen Freibrief schenkte, solche Unsinn zu veranstalten, wie mit dem Wald. Pech nur, das Ayato unterscheiden konnte, ob Blitz oder feuer, da er eines davon selbst als sein Element bezeichnete und Feuerspuren nun mal eindeutig waren.
Ayato war versucht ein Steinchen nach Kal zu werfen. Nicht, um ihn zu treffen, eher um ihm ein Weg aufzuzeigen, wie er hier üben konnte. Steinchen aus dem Wasser zu heben, oder zu verhindern, das diese hinein fielen, war doch ein guter Anreiz, mit dem der Engel leben konnte. Niemand würde zu Schaden kommen, doch dazu mehr. Er drehte das Gesicht in die warme Sonne, tankte die Energie auf, die ihn mit jeden Moment erfrischte. Strapazen vom Flug fielen von ihm ab und auch seine Nerven beruhigten sich. Geräusche gerieten in den Hintergrund, wichen dem sanften Rauschen, welches viele Menschen schon mir Urlaub verbanden. Sonst war er selten der Meiningen der Menschen, doch diese Ansicht teilte er. Dieses Geräusch verkörperte so sehr den Urlaub, da es sich mit nichts vergleichen ließ. Zufrieden seufzte er auf, ließ die Schultern ein wenig sinken, bemerkten, wie verspannt er vom sitzen war. Er rollte sie, spreizte die Flügel. Sie waren vor den Augen der Menschen verborgen, doch konnte er nicht verhindern, das ein paar Federn durch die Luft schwirrten. Sie flirrten in der Luft, ließen sie leicht schimmern. Sein Blick folgte ihnen, sah, das eine von einer kleinen Bö erfasst wurde und über das Meer davon wehte. Sie hatte längst ihre Magie verloren, sodass er sich darum keine Gedanken machte. Eher war er darauf bedacht die Schultern zu lockern. Gern wäre er nach den stunden Gefolgen, aber das wollte er Kal nicht antun. Ihn hier stehen zu lassen, wäre nicht nett.
Die Flügel wieder zusammen faltend, sah er, das Kal auf ihn zu kam und schmunzelte. Das er einen Kuss auf die Wange bekam, überraschte ihn, doch brachte es ihn auch zum lächeln.
„Dann warte ab, bis wir da sind.“, antwortete er, den Menschen ignorieren. Er würde sie übersetzen, nicht mehr. Alles andere ging diesen also nichts an, daher schnappte er sich auch ungeniert die Hand und zog sein Menschlein ins Boot, wo er sich setzen konnte. „Hier wartet noch viel mehr auf dich, als du ahnst.“, versprach er, sich nicht nur auf die Nixen beziehend und das sie sich an ihrem Ziel nicht einschränken mussten. Ein Wunder nach dem anderen würde sie erwarten...
Durchsichtig und doch Türkieses Wasser zog an ihnen vorbei. Hier und dort gab es mal ein kleines Inselchen, oder Fische, die man bewundern konnte, wenn man sich am Horizont nicht satt sehen konnte. Die Fahrt dauerte noch eine halbe Stunde, ehe sie eine Insel erreichten. Ayato bezahlte den Fahrer, nahm dann ihr Gepäck und brachte es zu einem Haus, welches verlassen schien. Es war mehr als gut ausgestattet, luxuriös und es fehlte an nichts. In der Mitte des Hauses war ein in den Boden eingelassenes Loch. Es maß ca. 4 m² wirkte aber nicht groß, wenn man es in der Gesamtheit sah. Es wirkte eher wie ein Pool im Haus, war von einer niedrigen Umgrenzung eingefasst, damit man nicht hinein fiel. Eine Leiter führte hinein. Alles war hell, licht und Luftig. Eine warme Brise wehte hinein, doch konnte man auch alles abriegeln, wenn man wollte.
„Willkommen in unserem Hüttchen...“, grinste er.

Kaleb Vasquez

Über kurz oder lang würde er ihn wahrscheinlich schon um Hilfe bitten, spätestens wenn er es nicht auf die Reihe bekam und viel zu sehr mit den neuen Reizen überflutet werden würde. Doch bis dahin würde er versuchen seinen eigenen Weg zu finden. War er es doch von klein auf gewohnt auf eigenen Beinen zu stehen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen und sich seine Strategien zurecht zu legen, so wie es für ihn passte. So hatte er es immer gehalten und würde dies wohl auch weiter so bei behalten. Hatte doch jeder seine eigenen Strategien und Herangehensweisen, so das er seinen eigenen Weg finden musste.
Das er ihm wegen dem Wald wahrscheinlich irgendwann auf die Schliche kommen würde war ihm durchaus bewusst, doch musste dies nun nicht gleich sofort geschehen. Dann doch lieber, wenn sich der Wald wieder ein klein wenig erholt hatte und der Schaden nicht mehr ganz so verheerend war. Schliesslich hatte er es ja nicht mit Absicht getan, oder aus Langeweile heraus und doch fühlte er sich schuldig. War es doch ein Werk seiner mangelnden Konzentration und Fähigkeit und dies wurmte ihn. War es doch mühselig eine Fähigkeit zu besitzen die einem immer wieder aus den Fingern glitt und machte was sie wollte statt das, was man eigentlich vor hatte. Doch wenn man den Verlauf der Zeit betrachtete, so hatte er doch einige Fortschritte gemacht, nur eben nicht in dem Ausmass wie er es gerne gehabt hätte.
Somit würde er auch hier die Zet nutzen um weiter zu üben. War er sich doch durchaus bewusst das er eine tickende Zeitbombe war die jederzeit explodieren konnte wenn er es nicht schaffte seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen und somit auch die daran verknüpften Fähigkeiten. Alles andere als einfach wenn man bedachte das der Engel ihn nur zu gerne in die Enge trieb oder immer wieder Situationen aussetzte, wohl wissend das er sich in diesen nicht wirklich wohl fühlte und lieber flüchten würde. Selbstverständlich wusste er das der Engel es nicht böse meinte, oder ihn gar bewusst und bösartig in solche Situationen brachte. Nein, viel mehr wollte er ihm helfen sich weiter zu entwickeln, auf seine eigene Art und Weise. Süss und liebenswert und doch zeitweise auch nervig und gemein aus seiner Sicht. Doch da sie sogar den Flug und die Menschenmassen ohne peinliche Zwischenfälle hinter sich gebracht hatten war er guten Mutes. Wusste er doch das der Engel auch lieber für sich blieb und ihn daher nicht in so eine vollkommen überlaufene Touristenstadt bringen würde in der er kaum Platz zum atmen hätte.
Allein schon das er seine Flügel ausbreitete liess erahnen das sie unter sich sein würden. Nicht das der Mensch etwas sehnen konnte oder gar ahnte wenn, oder vielleicht auch was er dort übers Wasser setzte. Nein, für ihn waren sie einfach nur zwei Reisende und doch verbarg sich hinter ihnen so viel mehr als sein begrenztes Hirn jemals zu verarbeiten mochte. Der Drang die Finger nach den schimmernden Federn aus zu strecken und diese zu berühren war selbst nach all der Zeit noch immer nicht vergangen. Ganz im Gegenteil, war es doch eine ständige Verlockung die ihm immer wieder unter die Nase gerieben wurde, nur um dieser zu widerstehen da keiner wusste was passieren würde wenn er es tatsächlich machen würde. Im besten Fall wäre er plötzlich ein Eisblock den man mühselig wieder auftauen dürfte, im schlimmsten Fall wohl ein Häufchen Asche der um seine Füsse umher wehte.
Sich entspannt gegen ihn lehnend liess er die zahlreichen Eindrücke an sich vorbei ziehen. Sie sehend doch doch viel zu sehr von der Präsenz hinter sich ab gelenkt um ihnen wirklich die volle Aufmerksamkeit zu geben die sie wohl verdient hätten. "Ich habe dich, das ist mehr als genug" murmelte er schliesslich doch leise, wohl wissend das er ihn über den Krach des Motors hören konnte. War es doch alles was er wollte, alles was er brauchte um glücklich zu sein, vollkommen egal wo sie dabei waren, solange sie nur zusammen waren. Trotzdem konnte er eine gewisse Neugierde nicht ganz verbergen und überlegte was der Engel wohl gemeint hatte. Konnte man bei ihm doch nie wissen was er gerade wieder plante oder ausheckte und wenn man dachte das man ihm auf die Schliche gekommen war, wurde man nur wieder überrascht weil er mit etwas vollkommen anderem kam. Ihn also zu fragen was genau er meinte wäre nur verschwendete Zeit. Würde er es wahrscheinlich eh nicht verraten, oder wenn dann in Rätseln sprechen die keiner entschlüsseln konnte. So schwieg er und genoss die Wärme des Engels in seinem Rücken während eine warme, salzige Bise an ihnen entlang strich, fast bedauernd als ihr scheinbares Ziel in Sichtweite kam und er sich wieder von ihm lösen musste. Ein Bedauern welches ihn zum schmunzeln brachte wenn er an ihre Anfangszeit zurück dachte. Hatte er ihn doch noch nicht einmal in unmittelbarer Nähe ertragen können, geschweige denn den direkten Körperkontakt und doch, hatte das ständige Beharren und Drängen des Engels doch dafür gesorgt das er mittlerweile nicht nur seine Nähe ertrug, sondern von sich aus den Körperkontakt suchte und sich nahm wenn er ihn brauchte. Ein vollkommener Gegensatz zu damals und doch einzig und allein nur auf ihn beschränkt.
Staunend und sich neugierig um schauend folgte er ihm zu der unscheinbaren Hütte, nur um grosse Augen zu bekommen. Trug der Schein doch wahrlich und während von aussen alles verlassen aussah wurde man im Innern von Luxus und Platz geradezu überrannt. Nur das Becken war irgendwie seltsam und liess ihn die Stirn runzeln. Neugierig um die Absperrung herum laufend während er verschiedenste Überlegungen an stellte was dies nun wohl sein sollte und welchen Zweck es erfüllte. "Wer baut einen Pool im Haus wenn man das Meer direkt vor der Nase hat ?" platzte schliesslich aus ihm heraus, da ihm einfach keine vernünftige Erklärung hierfür einfiel. Immerhin stand das Haus mitten im Paradies und wirklich kalt wurde es hier nun auch nie. Somit das reinste Paradox in seiner Logik, die ihn wohl beschäftigen würde bis das Rätsel gelöst war.

Ayato

In einem gewissen Rahmen hatte Kal wahrlich freie Hand. So lang keiner zu Schaden kam, konnte er sich austesten, wie er lustig war. Selbst hatte Ayato schon genug mit Tod und Verletzen zu tun, da brauchte er diese Katastrophen nicht auch noch daheim. Würde er vom Wald erfahren, dann würde die Strafe darin bestehen, all die Bäume, die er vernichtet hatte, zu ersetzen. Was beinhaltete, diese zu kaufen, löcher zu buddeln, sie einzusetzen und zu zu graben, per Hand, ohne jeglichen Schnickschnack. Magie war schön und gut, doch sollte diese Maßnahme auch zeigen, das man hin und wieder die eigenen Hände nutzen musste, statt sie bloß auf die Magie zu beschränken. Eine Lektion, die jeder irgendwann jeder Schüler lernen musste. Die einen Früher, die anderen Später.
Magie zu verbrauchen war etwas, das man auf viele Wege bewerkstelligen konnte. Von einigen wusste Kal, von anderen hingegen nicht. Den Weg, den Ayato im Flug benutzt hatte, musste er nicht wissen. Wenn es sich vermeiden ließ, würde er es auch für sich behalten, das er ihn angezapft hatte, als dieser geschlafen hatte. Einen magischen Ausbruch konnte er nicht riskieren. Das war eine der Bedienungen Gottes gewesen: sich um das magische Menschlein zu kümmern, da sie schon verbunden waren. Das Anzapfen, das Magie verbrauchen, gehörte dazu, auch wenn dieser nichts davon wusste. Ein Geheimnis, das er so auch nie bemerken würde, wenn der Engel den Raub auf ein stetiges Mindestmaß beschränkte.
Die Feder würde nur zerfallen., sandte er ihm in Gedanken. Die ausfallen, haben keine Magie, wenn ich es nicht will. Anders ist es, würde ich dir eine geben. Andernfalls würde das Fleckchen Wasser in ein Irrlicht verwandeln, das auf den Fluten tanzte, oder eine kleine Eiskruste würde sich bilden, etwas, das sich keinem Menschen erklären ließ. So war es diesem auch nicht möglich, sie zu sehen. Kal sah sie nur, da sie verbunden waren.
Ayato lachte leise. „So? Das reicht?“, das fand er nicht, aber das behielt er nun für sich, da der Mensch nicht alles wissen musste. Währen sie nun unter sich gewesen, dann sähe die Sache anders aus. Aber das konnten sie vielleicht noch nach holen. Nun aber wollte er den beginnenden Urlaub genießen, die salzige Seeluft, die ihnen um die Nase wehte.
Ayato lehnte den arm um in, drückte ihn leicht an sich und verharrte so, bis das Boot am Stand aufsetzte und sie angekommen waren. Den Mann bezahlte er schnell, damit sie ein paar Minuten für sich hatten, ehe sie zur Hütte hinüber gingen. Immerhin machte der Mann keine große Worte, bis er wieder verschwand und sie ihr Domizil betraten.
„Willkommen.“, grinste er, schnappte sich das Menschlein und trug ihn über de schwelle, ehe er ihn wieder absetzte und selbst umsah. Er ging zu der Öffnung im Boden und grinste. Wenn man im richtigen Winkel stand, konnte man die Höhle erkennen, die sich unter der Hütte verbarg.
„Es ist kein Pool. Nicht im eigentlichen sinne. Unter dem Haus ist eine weitläufige Höhle, in der Nixen leben. Ihnen gehört das Haus hier. Wenn sie als Menschen auftreten müssen, nutzen sie das Haus, sonst leben sie da unten. Ich kenne sie seit einigen Jahrzehnten.“ Wenn er mal Urlaub im Warmen wollte, kam der Engel gern hier her.
„Siehst du das Rohr dort? In einem bestimmten Rhythmus klopfend, kann man sie rufen.“ Andernfalls würden sie unter sich bleiben. Oder sich selbst auf diese Weise bemerkbar machen, ehe sie die Hütte betraten. Niemand würde überrascht werden.

Kaleb Vasquez

Schaden wollte er keinen anrichten und doch würde sich dies wohl nicht vollkommen verhindern lassen. Nicht weil er es bewusst darauf an legte oder gar wollte. Viel mehr aus dem Grund das seine Fähigkeiten noch viel zu unbeständig waren, als das er sie immer 100%ig unter Kontrolle hatte und leiten konnte. Somit war der kleine Brand den er verursacht hatte schon fast noch ein Glücksfall gewesen. Allein schon aus dem Grund weil die Stelle sehr abseits gelegen gewesen war und er somit nicht absichtlich auch noch andere Leben gefährdete. Dennoch bereitete ihm das Missgeschick ein Unbehagen das er so schnell wohl nicht wieder los werden würde. Hatte er doch, wenn auch versehentlich, einen Schaden angerichtet, welcher sich so schnell nicht beheben liess, selbst wenn er neue Bäume pflanzte. Ein Gedanke, welcher ihm auch schon gekommen war, nur dann kam der Engel wieder und nun war es noch schwieriger gewesen all dies zu verschleiern. Wollte er ihn doch nicht bewusst auf das kleine Malheur hin weisen. Einfach aus dem Grund weil er sich schämte und ärgerte und nicht, weil er Geheimnisse vor ihm haben wollte. Doch nun würde er vorerst den Urlaub geniessen, hoffend das sich die Natur bis dahin von selbst ein wenig erholt hatte und auf eine passende Idee hoffend wie er den Schaden irgendwie wieder gut machen konnte, ohne das der Engel gleich Lunte roch und womöglich einen seiner typischen Vorträge hielt auf die er in diesem Fall gut und gerne verzichten konnte.
Das er als Zapfstelle missbraucht wurde, würde ihn enttäuschen. Nicht weil es keinen Sinn ergab, oder gar ihre Sicherheit erhöhte, sondern vielmehr aus der Tatsache heraus weil Ayo es verschwieg und heimlich machte. War er doch ein Wesen, von klein auf auf Vernunft gedrillt, das die Notwendigkeit dessen einsehen und vielleicht gar begrüssen würde und doch wurde ihm schlichtweg die Entscheidung und noch sehr viel wichtiger seine Meinung vor enthalten. Klar wusste der Engel in vielen Dingen besser bescheid und auch wenn er es nicht gerne zu gab, so hatte er doch meistens Recht und dennoch. Hatte er doch ein recht auf seine eigene Meinung und seine eigenen Entscheidungen und sollte dementsprechend auch einbezogen werden und nicht wie ein kleines Kind behandelt.
"Keine Angst, ich wollte schon kein gerupftes Huhn aus dir machen"schickte er ihm unschuldig grinsend zurück, erfreut das er sich überwand diese private Möglichkeit der Unterhaltung zu nutzen, auch wenn sie ihm nicht unbedingt zu behagen schien. War es doch nur eine weitere Kleinigkeit die sie miteinander verband und ihre Verbindung zueinander nur noch mehr stärkte. Erst Recht bei einem solch lustigen Unterfangen, denn auch wenn er sich bemühte, so entstand vor seinem inneren Auge doch ein Bild von einem gerupftem Engel der ihn alles andere als begeistert an schaute. Sein Grinsend verbergend lehnte er sich lieber an ihn, versucht den Gedanken so schnell wie möglich beiseite zu schieben eh er doch noch einen Lachanfall bekam, der den Engel wohl alles andere als begeistern würde.
Zudem kam langsam eine kleine Insel in Sicht, die seine Aufmerksamkeit schnell wieder in eine vollkommen andere Richtung lenkte. Klein und unscheinbar für viele und doch das reinste Paradies für ihn. War sie doch gross genug um ein wenig Abenteuer aufkommen zu lassen und doch klein genug um keine nervigen Touristen an zu ziehen die wohl nur nerven und unnötigen Lärm veranstalten würden, auf den er nach den letzten Stunden gut und gerne verzichten konnte. Doch viel Zeit um sich um zu sehen blieb nicht. Hatte es der Engel doch scheinbar mehr als nur eilig und eh er ihn auch nur drauf ansprechen konnte fand er sich doch plötzlich nach Luft schnappend in der Luft auf seinen Armen wider. Sein Herz wild umher hüpfend, während sein Gehirn krampfhaft nach einer Rechtfertigung für diese impulsive Handlung suchte, war der Moment auch schon schneller vorbei als gedacht. Nur um ihn erneut nach Luft schnappen zu lassen als er sah wohin sie die Reise verschlagen hatte. Es war einfach nur perfekt, auch wenn der komische Indoorpool irgendwie nicht ganz hier hinein zu passen schien. Lag das Meer doch nur wenige meter entfernt von ihnen und so kalt wurde es hier nicht, als das man diesen wirklich benötigen würde. Ein Paradox, das ihn zu einer Frage hinreissen liess die vollkommen logisch war, nur um eine vollkommen unlogische Erklärung zu bekommen die ihn nun doch ungläubig drein schauen liess. Meerjungfrauen die unter einem haus versteckt lebten und Menschen spielten, wenn es denn sein musste. Klang noch einem mehr als nur dürftigen und schlecht gemachten Roman den sich die Menschen gerne rein zogen. Ein Grund mehr, weswegen er ihn genau musterte, abwartend ob sich nicht doch ein kleines verräterisches Lächeln auf seine Lippen schlich, oder gar ein amüsiertes Aufflackern in den Augen. Doch nichts dergleichen kam, schien es doch so, als wäre dies die volle Wahrheit.
Meerjungfrauen ?!?
Irgendwie kam er sich wie auf den Arm genommen vor und doch kannte er den Engel gut genug um zu wissen das er ihn mit solchen Dingen eigentlich nicht auf den Arm nahm. So schaute er auch neugierig in die Richtung in die er deutete, nur um tatsächlich ein Rohr zu entdecken. Neugierig trat er näher an den Rand des Beckens, sich selbst davon überzeugend, das es tatsächlich da war und nicht nur eine Einbildung, eh er schliesslich die kleine Treppe hinunter kletterte und sich näher heran wagte. Hin und her gerissen zwischen seiner Neugierde und der Verwunderung das es solche Wesen tatsächlich geben sollte. "Wäre es nicht höflich ihnen zu sagen das wir da sind und das wir ihnen für ihre Gastfreundschaft danken ?" harkte er nach. Noch unentschieden ob er dem Ganzen glauben sollte und wie er darauf reagieren sollte wenn dem wirklich so war und sie vor ihm standen. Hatten sie wirklich Fischschwänze so wie die Figuren in den Märchen ? Nutzten sie tatsächlich Muscheln und dergleichen um sich zu bedecken ? Konnte man sie überhaupt als Menschen bezeichnen ? Rochen sie nach Fisch oder doch eindeutig wie Menschen ? Fragen über Fragen die immer mehr und mehr zunahmen, je mehr er auf das Rohr blickte.

Ayato

Ayato hatte für sich den Entschluss gefasst Kal den anderen Wesen ein wenig näher zu bringen. Jedoch in kontrollierten bahnen, denn ihn vor eine Horde Dämonen auszusetzen, war ebenso undenkbar, als ihm Geister zu zeigen, die darauf bedacht waren, die Lebensenergie zu trinken. Kal war, was das anging mehr nur als eine lebende Fackel. Sie würden sich in Scharen über ihn her machen, das selbst Ayo kaum noch etwas ausrichten konnte. Ihn zu isolieren, war jedoch auch nicht Sinn der Sache, daher Nixen, irgendwann Elfen oder anderes Volk, welches man als gut bezeichnen konnte. Schritt für Schritt würde er ihn dieser Welt näher bringen, warum also das Vorhaben nicht mit ihrer Weltreise kombinieren? Zwei Fliegen mit einer Klappe und Kal würde einiges zum verarbeiten bekommen.
„Ich hab dir ein Buch gekauft, das du mit deinem erlebten füllen kannst.“, sagte er, während sich sein Menschlein umsah. Viel würde auf ihn einprasseln, vielleicht zu viel, das es sich mit einer Art Tagebuch sicher besser verarbeiten ließ. Abgesehen davon wäre es sicher eine nette Erinnerung. Ob es nun mit Bildern, Worten oder Erinnerungsstücken verziert wurde, lag an ihm. Es war einzig für ihn allein bestimmt und er konnte es mit der Freiheit füllen, die er nie besessen hatte. Ein Stückchen Freiheit zum anfassen, wenn man es denn so nennen wollte.
„Es sind Freunde von mir, aber ja. Ich dachte, wir laden sie heute zum essen ein. Doch du solltest erst mal ankommen. Zudem wollte sich dich darauf vorbereiten, das sie, wenn sie in der menschlichen Gestalt sind, nackt herum laufen.“ Informationen, die er gern anders vermittelt hätte, aber nun hatte es sich anders ergeben. Wie sooft zwischen ihnen. Ayato wollte etwas planen, um es schonend beizubringen und dann ergab es sich aus einer Situation heraus, die er nicht bedacht hatte. Der Wille, sein Menschlein zu schützen, fruchtete eben nicht immer, oder viel zu selten. Er war so jung.... stellte er mal wieder fest, holte die Taschen rein und stellte sie erst mal neben der Tür ab.
Mit in die Hüften gestemmten Händen, sah er sich um, lachte dann aber leise, als er die Gedanken bemerkte, die er kurz streifte.
„Obenrum sind sie Menschen, ja, unten herum haben sie Fischschwänze, können sich aber in Menschen wandeln.“, erklärte er. „Sie nutzen keine Muscheln, wie du es kennst. Sie sind nackt, wo sie keine Schuppen haben. Sie riechen nach Meer, nach salziger Meerluft, nach Wasser und Algen, aber nicht nach Fisch.“ Grinsend kam er zu ihm hinüber, versucht, ihn ins Wasser zu stoßen, entschied sich aber dagegen. „Tut mir leid, deine Gedanken waren zu laut... du bist u neugierig.“, schmunzelte er und streckte sich nach allen Seiten, was nach dem Flug sehr gut tat, dann aber fiel ihm was ein.
„Kannst du eigentlich schwimmen?“ Keine all zu unberechtigte frage, wenn man bedachte, wo sie waren. Ein Problem, es ihm zu zeigen, hatte er nicht, auch wenn es nicht sein liebstes Element war, machte es die Flügel doch immer so schwer.

Kaleb Vasquez

Wahrscheinlich würde er ihm hellauf begeistert in die Arme hüpfen, wenn er von seinem Plan wüsste. War es doch damals seine Idee gewesen andere Wesen kennen zu lernen und heraus zu finden wie man sie erkennen kann, falls er mal wieder in der Lage wäre allein zu sein. Zudem war er neugierig. Nicht das er ihm alles ab kaufte, aber konnte der Engel doch noch so viel reden, wirklich greifbar wäre es doch erst wenn er sie wirklich vor der Nase hatte, bestenfalls auch gleich noch ausquetschen konnte, wenn er denn dann wieder seine Stimme wieder gefunden hatte. War es doch die eine Sache zu wissen das viele von den Wesen aus den Märchen und Sagen tatsächlich existieren und eine vollkommen andere, wenn man ihnen tatsächlich gegenüber stand und man erkennen musste das alles erzählte doch wirklich stimmte. Trotzdem war es ein Teil der Welt des Engels und ob er damit klar kam, oder nicht, so musste er sich doch daran gewöhnen und war lieber vor gewarnt, statt weiterhin blind und nichtsahnend durchs Leben zu gehen.
Bei seiner Idee mit dem Buch runzelte er aber doch verwirrt mit der Stirn. Kam es ihm doch irgendwie zuerst unsinnig vor das er ein Buch geschenkt bekommen sollte in dem er seine Gedanken fest halten konnte. Nicht wirklich logisch oder gar produktiv und dennoch kam er gegen seine Logik mal wieder nicht an. Deutete es doch viel mehr an das noch so einiges vor ihnen lag, was solch ein Buch rechtfertigte. Ob und wie er es nutzen würde stand hierbei noch in den Sternen und doch war es aufmerksam und süss an solche kleinen Belanglosigkeiten zu denken, denn dies war es wahrscheinlich für den Engel. War dieser doch wer weiss wie alt und könnte sicherlich ganze Bibliotheken mit seinen Erlebnissen füllen. Von den Geschichten die er erlebt hatte einmal ganz zu schweigen. Dinge die sicherlich interessant wären und die er wohl verschlingen würde, falls es solche Bücher geben würde.
Das ihr Besuch tatsächlich nackt erscheinen würde liess ihn doch leicht rot werden, ok, mehr als nur ein klein wenig. War es für ihn doch irgendwie etwas intimes zwischen zwei Menschen, die nicht unbedingt mit jedem geteilt werden sollte. Dennoch war er für die Vorwarnung dankbar. Würde es an der Situation zwar nichts ändern, aber immerhin würde er nicht wie ein Volltrottel mit offenen Mund da stehen wenn er sie sah. Vollkommen peinlich und respektlos und dies wollte er beides nicht sein, allein schon nicht weil sie ihre Gastgeber waren und erst recht nicht weil sie Ayos Freunde waren und bei denen wollte er einen guten Eindruck hinterlassen. Eigentlich vollkommen irrelevant, musste er doch ausschliesslich mit Ayo klar kommen und doch wollte er nicht das sie ihn ab lehnten, oder gar dafür sorgten das der Engel sich gegen ihn entschied und dementsprechend war der erste Eindruck wichtig und den wollte er nicht vermasseln. Gedanken, die ihm neben vielem anderen durch den Kopf gingen und doch Gott sei Dank verborgen war, so das der Engel nur die unwichtigen, wenn auch interessanten mit bekamen. "Ich will nur vorbereitet sein" rechtfertigte er sich, breit grinsend weil der Engel doch glatt mal wieder seine Gedanken gelesen hatte. Nichts schlimmes, ganz im Gegenteil, hatte er nichts dagegen, da er nichts wirklich vor ihm zu verbergen hatte, von dem kleinen Brand einmal abgesehen. War es doch nur wieder ein kleiner Schritt zu einer noch engeren Verbindung zwischen ihnen, als es eh schon der Fall war. Davon das sie irgendwann nur noch so kommunizieren würden ging er nicht aus, auch wenn es vielleicht manche Situation einfacher machen würde, wenn er mal wieder nicht die richtigen Worte fand, doch Stück für Stück würde auch der Engel es vielleicht zu schätzen wissen.
"Schwimmen ist ein irrelevanter Zeitvertreib der nicht zur Produktivität bei trägt und daher unnütz ist" verfiel er wieder kurz in sein altes Muster, unbewusst seinen Lehrer aus der Kindheit zitierend der ihm die gleiche Antwort gegeben hatte als er ihn damals danach gefragt hatte. "Vielleicht kannst du es mir bei bringen" schlug er vor, nicht unbedingt begeistert, da er noch nie im Meer oder gar einem Pool gewesen war und doch bereit einen Schritt auf ihn zu zu geben und sich wieder einer Situation zu stellen die ihm nicht ganz geheuer war. Das ihm der Engel dabei auf die pelle rücken musste erleichterte ihm den Vorschlag ein wenig. Mochte er doch dessen Berührungen mittlerweile mehr als nur ein klein wenig und dementsprechend könnte es doch ein durchaus interessantes Erlebnis werden. "Was essen sie eigentlich " harkte er nach, versucht sich von dem aufkommenden Gedanken ab zu lenken, der ihn nur wieder erröten lassen würde. Zudem konnten sie wohl kaum Gäste ein laden und ihnen schlussendlich nichts auf tischen.

Ayato

Allein, das er mit ihm zu tun hatte, würde wohl vermeiden, das Kal nicht mehr leben konnte, wie zuvor. Er würde auf Andere treffen und da diese nicht immer gut waren, sollte er es nicht schutzlos tun. So lang es der Engel also beeinflussen konnte, würde er ihn langsam dran führen, bekannt machen, damit er lernen konnte, wem er sein vertrauen schenken und wovon er besser die Finger ließ, oder er zumindest soweit gewarnt war, das er eine gewisse Vorsicht walten ließ, wenn er denn seine eigenen Erfahrungen machen wollte. Und die würde er machen.
Ayato hatte hier und da mal was notiert, aber nie weiter geführt, da es zu Bruchstückhaft war. Für Kal wünschte er es nicht. Dieser sollte alles festhalten, was er erlebte, wenn es nach dem Engel ging, doch am Ende musste dieser es selbst entscheiden. Er würde ihm dafür auch die zeit lassen, die er brauchte, um es zu füllen. Vielleicht sollte er ja den ersten schritt machen? Eine Muschel oder ein Farn suchen, welches er einklebte? Was auch immer. Irgendwann würde wieder eine zeit kommen, in der der Engel seiner Arbeit nachgehen und Kal vielleicht für einige zeit allein lassen musste. Dann sollte er etwas haben, was ihn an den Engel erinnerte. Etwas, das ihn daran erinnerte, was sie gemeinsam erlebt hatten, was Hoffnung gab, die zeit überbrückte... auch kam ihm da ein Windspiel aus Muscheln in den Sinn, welches sie zusammen basteln würden, dies würde dann in die Küche der ins Wohnzimmer kommen.... Wie kitschig ich doch sein kann..., fand er und hätte fast selbst den Kopf über sich geschüttelt. Peinlich berührt, natürlich. Aber alles in allem fand er, das sein – ihr – Haus zu wenig Dinge beinhaltete, das ihnen beiden gehörte, aber das konnten sie nun ändern.
„Deswegen rufen wir sie erst, wenn wir richtig angekommen sind, du dich gefangen und wir ausgepackt haben.“, was die frage wohl beantwortete, warum er sie nicht gleich rief. Sie machten hier Urlaub, sie konnten sich also zeit nehmen, ohne irgendwas zu überstürzen. So was stand ihm nicht im Sinn. Alles mit Geduld und Weile. Zudem die beiden nun mal Artenfremd waren, wie viele andere, die er irgendwann kennen lernen sollte, da zu überrumpeln, half keinem.
„Schwimmen ist produktiv, da es deine Muskeln beschäftigt, entspannt und wir machen es trotzdem.“, grinsend beharrte, um ihn den Wind aus den segeln zu nehmen. So was gehörte einfach dazu. Wenn er also dachte, er könnte allein irgendwo hocken, dann irrte er aber gewaltig. „oder willst du etwas nicht mit Nixen schwimmen?“ Nun, das war jetzt ein Lockmittel, welches er später einsetzen wollte, aber nun war es nun mal raus. Ayato würde es sich nicht nehmen lassen. „Es gibt einen Zauber, den sie wirken, er ist wie eine Qualle, die bekommst du wie eine Maske auf Mund und Nase und kannst unter Wasser atmen und tauchen und Dinge sehen, die sonst niemand sieht. Aber wenn es dir zu unproduktiv ist....“ Er zuckte die Schultern und machte sich dran, die Taschen und ihre Habseligkeiten auszupacken, leise vor sich her grinsend, wartend, wie lang er sich sträuben konnte.
Als er aber eine Anwort bekam, war er dich erfreut und nickte ihm zu. „Gern, dann nutzen wir den Urlaub auch, damit du es lernst.“, stimmte er zu und erinnerte sich, das er schon mal danach gefragt hatte, damals, als alles sehr frisch war und er erfahren hatte, wo er lebte, ohne See oder dergleichen, wo man hätte schwimmen können. Noch immer unvorstellbar, auch wenn er dieses Nest einige Male überflogen hatte.
„Fleisch, am liebsten roh, aber auch alles, was das Meer hergibt. Früchte. Algen....“, sagte und selbst nicht so recht wusste. Sooft nun auch kein Urlaub Unterwasser gemacht hatte, um es zu wissen. „Es gibt ein Hotel, da fährst du mit einem Fahrstuhl runter und kannst in einer Kuppel unter Wasser Urlaub machen.“
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