Versteckt in den Wäldern, versteckt vor den Augen der Menschen gab es vor vielen Jahren ein kleines Dorf. Ein Dorf in dem es vor Satyren und ihren Nymphen nur so wimmelte und alle friedlich miteinander lebten. Gesang, Musik und fröhliche Feste waren an der Tagesordnung und doch trog der Schein.
Gab es einen Satyren dem es ein Dorn im Auge war das keine der Nymphen bei ihm sein wollte. Galt er doch als jähzornig und unberechenbar. Eigentlich nichts ungewöhnliches für einen Satyren, hatten sie doch von Natur aus einen recht impulsiven Charakter und doch stach er hervor und die Nymphen fürchteten sich vor ihm und suchten lieber Schutz bei den anderen.
Erbost und wutentbrannt entführte er eines Nachts die schönste der Nymphen die nicht ohne Grund den Namen Aurora trug, da selbst die Morgenröte neben ihr verblasste.
Was in den folgenden Wochen geschah erfuhr niemand, redete sie nach ihrer Rückkehr nicht darüber, redete seitdem eigentlich nie wieder und war vollkommen in sich gekehrt bis sichtbar wurde das sie ein Kind unter dem Herzen trug. Somit wurde jedem klar welch schändliches Treiben Melanion mit ihr getrieben hatte und darauf hin für immer aus der Gemeinschaft verbannt wurde. Viele Wochen und Monde später gebar sie einen kleinen Saytren, den sie Zaccheus nannte, was grob übersetzt unschuldig hiess, denn unschuldig an dem Leid das seine Mutter erduldet hatte war er definitiv.
So wuchs er behütet in dem kleinen Dorf auf, auch wenn ihm auffiel das die Erwachsenen ihn immer wieder beobachteten und heimlich tuschelten wenn sie seine Mutter sahen.
Doch unschuldig wie er war begriff er erst sehr viele Jahre später warum er und seine Mutter ein ständiges Klatschthema waren.
Kaum das er 20 war und somit als Erwachsener galt der von nun an seinen eigenen Weg finden musste verschwand seine Mutter des Nachts im Wald. Wieder begab sich das ganze Dorf auf die Suche nach ihr.
Zaccheus der wusste wie gerne sie den See mochte und wie oft sie sich dahin zurück zog suchte natürlich an diesem nach ihr, nur um die reglose Leiche seiner Mutter schwimmend auf dem See zu finden. Hatte sie all den Klatsch und die Schmach scheinbar so lange ertragen bis ihr Sohn auf eigenen Beinen stehen konnte eh sie ihrem Leben ein Ende machte.
Ungläubig und ausser sich vor Trauer erfuhr er erst nun die Tragödie die seine Mutter all die Jahre schier zu ersticken drohte und die ebenso seine Geschichte war.
Unfähig länger in diesem Wald und dem Dorf zu leben in dem das Verbrechen geschah ging er von nun an seine eigenen Wege.
Blieb selten an einen Ort oder band sich für längere Zeit an eine der zahlreichen Nymphen die seinen Weg kreuzten.