Alle Schwierigkeiten können mit Mord beseitigt werden.

Haru ist ein gefühlskalter, abgestumpfter Mensch, bei dem die Pflicht über allem steht. Zu viel hatte er in seinem Leben gesehen und auch selbst getan, denn als geborener, waschechter Yakuza, der einst auf dem Thron folgen soll, gibt es keine Kompromisse. Er würde jeden über die Klinge springen lassen, daher sollte man es sich drei Mal überlegen, ob man sich in dessen Anwesenheit aufhalten will.

Ihn als Pragmatisch zu bezeichnen, wäre wirklich untertrieben. Aus ihm ein Gefühl zu kitzeln, ist faktisch unmöglich. Einerseits ist es Vorsicht, die ihn handeln lässt, oder schlichtes Desinteresse. Es gibt nur sehr wenige Dinge, bei denen er entspannt.

Anderen gegenüber, zeigt er kein Interesse und doch beobachtet und studiert er diese, ohne, dass sie es bemerken.

Sein Vertrauen zu gewinnen ist so gut, wie unmöglich, da er ein typischer Einzelgänger ist, der sich allenfalls auf sich selbst verlässt. Umso seltsamer ist es, das er sich auf einen Mann eingelassen hat. Haru ist durchdacht und brechenden und macht nichts ohne Hintergedanken, daher ist diese verbotene Liebschaft vollkommen untypisch für ihn. Nicht zuletzt, da der Tod auf dieses Vergehen steht und doch... diese Ader schlummerte schon in ihm, ehe er auch nur wagte, daran zu denken. Sich selbst kann er nicht erklären, wie es dazu gekommen war.

Die arrangierte Ehe bietet daher das perfekte Alibi, wäre da nicht dieses eine verdammte Problem, welches ihm zu schaffen macht. Ohne Hilfsmittel ist es ihm nicht möglich, mit einer Frau zu schlafen, daher vermeidet er es, wo er es nur kann.

Er hasst es einfach, mit ihnen intim zu werden, da er seine Zeit lieber bei der Arbeit oder viel mehr seinem verbotenen Geliebten verbringt, ist daher kein Wunder.

Ein goldener Käfig war das, worin du aufgewachsen bist. Viel Mitspracherecht, was dein Leben anging, hattest du nicht. Du entstammst einer alten Yakuza-Familie, so war von Kindesbeinen an klar, dass du einen hochrangigen Yakuza, mich, heiraten würdest.


Als Kind faszinierte dich die Vorstellung noch, doch nun offenbarte sich der liebevoll ausgeschmückte Traum, als Albtraum. Nicht, das ich nicht nett zu dir wäre, im Gegenteil, nur habe ich nicht viel für dich übrig, was dich sehr enttäuscht. Statt Liebe gibt es Distanz, Klischees und Dinge, die man eben so macht, weil sie erwartet werden. Dass es dir in meinen Augen sehr viel Freiheiten gibt, auf die du immer verzichten musstest, kümmert dich schon lang nicht mehr. Wo ist all das, was du dir einst erhofft hast? Vom Regen in die Traufe bist du geraten, doch nun ist Schluss! All das, was du hast, oder vielmehr nicht hast, kann doch nicht alles gewesen sein!

Dein rebellisches Wesen, welches du stets unterdrückt hast, bricht immer mehr aus dir heraus, und doch weißt du, wo dein Platz ist. Der Zwiespalt zwischen Freiheit und Gehorsam scheint dich schier zu zerreißen, doch dein Mann scheint es kaum zu kümmern. Nicht einmal die beiden Zwillingssäuglinge meines Geschäftspartners schaffen es, dich ausreichend abzulenken. Zwar kümmerst du dich gern um die beiden seiner verstorbenen Frau, doch der Gedanke, was sein könnte, lässt dich nicht los...

Wohin gehört dein Herz? Reicht deine Rebellion und dein Mut aus, vielleicht eine Affäre zu beginnen?