Als letzter Sprössling der Ravenscar Dynastie hatte Ryan bisher eigentlich ein vollkommen sorgenfreies Leben mit seinen Eltern in Idris verbracht. Jeder Wunsch wurde ihm von den Augen abgelesen und selbst in der Schattenjäger-Akademie zählte er zu den beliebtesten Schülern da er nicht nur wusste wie man mit anderen umging sondern auch scheinbar eine natürliche Begabung für den Kampf und das Lernen hatte. Doch selbst wenn er viel zu tun hatte und gerne freiwillig Aufträge annahm war ihm selbst dies nicht genug und um sich weiter fort zu bilden und um später ein nützliches Mitglied in einem Institut zu werden, fand er nach vielen Versuchen noch etwas anderes das ihm viel Spass bereitete und in dem er brillieren konnte.
Wirklich begeistert waren seine Eltern nicht von seinem Wunsch Medizin zu studieren mit der Spezialisierung auf die Pathologie, doch nach endlosen Diskussionen und gezielt eingesetzten Wutausbrüchen bekam er doch seinen Willen durchgesetzt und durfte sich diesen Traum erfüllen. Das seine Eltern an diesen Wunsch eine Bedingung geheftet hatten war für ihn bald in Vergessenheit geraten.So waren seine Tage also mehr als nur gut ausgefüllt und wie auch in der Akademie bestand er auch hier mit Bravour iseine Prüfungen und war mehr als nur stolz auf sich.
Das der Tag nach seinem Abschluss sein Leben jedoch komplett verändern würde konnte er nicht ahnen.
Immer noch happy über seinen Abschluss und auf der Suche nach neuen Herausforderungen wurde er am nächsten Tag in das Büro seines Vaters zitiert der ihm doch glatt ohne mit der Wimper zu zucken erklärte das für ihn nun der Ernst des Lebens beginnen würde und es Zeit wurde das er seine Taschen packte und in die Welt hinaus zog um sich zu beweisen. Ein wenig verdutzt war er schon über die Haltung seines Vaters, immerhin hatte er bis jetzt immer seinen Willen bekommen und auch wenn er mittlerweile 18 war, so hatte er eigentlich noch gar nicht den Drang ihr Elternhaus zu verlassen. Doch dummerweise war dies noch nicht das schlimmste, denn als wäre dieser indirekte Rauswurf nicht schon schlimm genug erklärte er ihm auch noch Freudestrahlend das er in das Institut nach New York umsiedeln sollte und dort zusammen mit seiner Verlobten die Vorbereitungen für die Hochzeit aufnehmen sollte.
Moment mal Hochzeit ???
Erst dachte er das er sich verhört hatte, dann kam die Wut und doch brachten sämtliche Wutausbrüche nichts. Schon am nächsten Tag sass er samt gepackten Koffern im Flieger nach New York, auf den Weg in eine Zukunft die er sich so nicht wirklich vorgestellt hatte, das dies aber noch nicht das schlimmste war was ihm bevorstand ahnte er noch nicht.
In New York angekommen fand er relativ schnell seinen Platz, auch wenn er noch immer nicht wirklich wusste wie er mit Eva reden und ihr erzählen sollte was ihre Eltern da ohne sein Wissen beschlossen hatten. Ein gemeinsamer Einsatz, der dummerweise in einem verschlossenen Bunker endete wäre eigentlich die perfekte Möglichkeit gewesen und doch kam es anders als erwartet. Nicht nur das sie sich scheinbar nicht wirklich verstanden und sich eine Kluft bildete wo sie eigentlich hätten zusammen halten sollen.
Nein, plötzlich tauchten längst vergessene Erinnerungen auf die ihm den Aufenthalt im Bunker nur noch sehr viel mehr erschwerten, ohne das er jedoch wirklich schlau daraus wurde. Trug er die Narben auf seinem Rücken doch schon seit Jahren und doch schien es, als würde der Bunker die Erinnerungen langsam wieder hervor holen, welche er so lange geleugnet hatte. Glücklicherweise ging der Einsatz im Bunker doch noch glimpflich für die beiden aus, auch wenn Eva danach spurlos verschwand und kurz danach tot aufgefunden wurde.
Wäre man gemein könnte man meinen das er jetzt glücklich sein sollte, war er doch nur knapp einem unliebsamen Schicksal entgangen. Und doch dem war nicht so, denn auch wenn er weder von ihr, noch von der Zwangsehe viel gehalten hatte, so hatte er ihr doch definitiv nicht den Tod gewünscht. Doch damit nicht genug. Die Wunschkandidatin seiner Eltern war fort, doch statt endlich ein zu lenken blieben sie bei ihrer irrsinnigen Forderung. Innerhalb eines Jahres sollte er heiraten, ansonsten würden sie ihn ohne Rücksicht auf seine Wünsche verheiraten.
Was würde er also machen ?
Würde er den Forderungen nachkommen ?
Würde er zum Altar geschleift werden ?
War doch noch die Rettung in Sicht ?
Würde er sich endlich selbst die Wahrheit eingestehen die er schon so lange verborgen hatte?
Wusste er doch schon lange das er gar nicht auf Frauen stand. War er schon seit Ewigkeiten in seinen Kumpel Noel verliebt und doch hatte er nie auch nur eine Andeutung gemacht. Wusste er nur all zu genau was von ihm erwartet wurde und wollte diesen Erwartungen auch gerecht werden.
Welchen Weg würde er also einschlagen ?