Blick in die Vergangenheit
Er wurde in der Joseon Dynasty 1722 geboren, damals noch als Han Junseo, dem vermeintlichen Sohn von Jieun und Ilseon. Sein richtiger Vater, der Dämon Adelais, hatte sich als Mensch ausgegeben, Jieun verführt und ihr anschließend die Erinnerungen an diese Nacht geraubt. Dennoch wussten die beiden Menschen sofort, dass mit dem Neugeborenen etwas nicht stimmte - nicht sehr schwer zu erraten bei einem so auffälligen Hexenmal. Natürlich besaßen sie kein Wissen über die Schattenwelt, nahmen an, dass ihr Kind besessen oder verflucht war. Eine Art Dämon. Ilseon wollte ihn aussetzen, wegschaffen, wenn nötig töten, damit kein Unheil über die Familie kommen konnte. Es war ganz allein Jieun zu verdanken, dass Jasan überlebte und eine Chance bekam aufzuwachsen. Ein normales Leben führte er allerdings nicht, musste den ganzen Tag im Haus verbringen, durfte wegen seines Stiefvaters nicht einmal mit seiner Halbschwester spielen. Einsame und langweilige Jahre vergingen, in denen er sich oft mit den Dingen beschäftigte, die seine Mutter ihm brachte: Papier, Tinte. Alles wurde spannender, als er das erste Mal versehentlich Magie wirkte - glücklicher Weise nicht im Beisein seiner Eltern. Er wollte nicht, dass sie davon erfuhren, deshalb behandelte er seine Kräfte wie ein gut zu hütendes Geheimnis. Aber letztendlich war er auch nur ein Kind, machte leichtsinnige Fehler. Ausgerechnet Ilseon erwischte ihn und seine Reaktion fiel natürlich sehr .. Unschön aus. Anfangs konfrontierte er den Jungen nicht, redete stattdessen mit seiner Frau und verlangte, dass sie das 'Monster' endlich loswurden. Natürlich stimmte sie nicht zu und damit besiegelte sie das Schicksal der Familie. Bereits am nächsten Tag verriet Ilseon sie, erzählte den Autoritäten von dem seltsamen Kind, das in ihrem Haus lebte. Sie kamen um ihn zu töten, das Dorf von dem 'Bösen' zu reinigen, Jieun schaffte es allerdings ihn zu verstecken und wurde daraufhin selbst getötet, weil man glaubte, dass sie von Dämonen besessen war. Junseo sah es nicht mit an, aber er entdeckte Stunden später ihre Leiche, die im angrenztenden See weggeschafft wurde.
Er verbrachte die nächsten Jahre damit irgendwie zu überleben - sein Hexenmal versteckt unter einem langen Mantel, den seine Mutter ihm gemacht hatte. Sein Leben wurde erst wieder besser, leichter, als er herausfand wie er seine Flügel mithilfe von einfacher Magie verstecken konnte. Daraufhin wurde er, weit weg von seinem Dorf, der Gehilfe eines Künstlers, der ihn auf einem alten, gebrauchten Stück Papier zeichnen sah - dafür dachte er sich einen neuen Namen aus, um nicht erkannt zu werden: Kim Jasan. Die Aufgaben, die er bekam, waren nicht unbedingt kreativ, der Helfers-Helfer eben, der Pinsel putzen durfte. Aber es war besser als durch die Gegend zu reisen und kaum genug zu Essen zu finden. Er verstand sich gut mit seinem Chef, der bald sein Lehrmeister werden würde, über die Jahre brachte er ihm viel bei und Jasan durfte interessantere Aufgaben übernehmen.
Irgendwann - er muss um die zwanzig gewesen sein -, traf er jemanden, dem seine Bilder sehr gut gefielen. Zu seiner Überraschung war es kein Mensch, sondern jemand, der genauso war wie er. Es war das erste Mal, dass er ein anderes Hexenwesen traf, in den letzten Jahren hatte er sich kaum damit beschäftigt, so gut wie keine Magie benutzt und auch nicht versucht Leute zu finden, die ihn verstanden oder sich gar in der gleichen Position befanden wie er. Eigentlich war ihm nie der Gedanke gekommen, dass es noch Andere geben könnte. Naiv, vielleicht, aber er hatte sich nun einmal um sein eigenes Überleben sorgen müssen. Der Fremde schlug ihm vor sein Talent nicht in einem solch 'abgeschotteten' Land zu verschwenden, er bat ihm an ihn ins 'Zentrum der Kunst' zu bringen, wie er es nannte. Dort, so sagte er, würde Jasan auch mehr über sich und die Schattenwelt erfahren - Unwissenheit sei gefährlich. Auch wenn es ihm schwer fiel seinen Meister zurückzulassen, nahm er das Angebot aus reiner Neugier an. So landete er in Paris, in einem völlig anderen Kontinent, von dem er noch nie auch nur gehört hatte, mit Leuten, die er nicht verstand.
Er lebte dort für einige Jahre, mit der Hilfe seines neu gewonnenen 'Freundes', des in Wirklichkeit nur ein Künstler war, der Jasans Bilder in seinem Namen verkaufen wollte - er konnte schlecht nein sagen, bat der Ältere Magier ihm doch eine Bleibe an. Mehr über Magie, die Schattenwelt und alles drumherum erfuhr Jasan allerdings erst, als er ein zweites Hexenwesen kennenlernte. Magnus Bane. Eigentlich war er gekommen, um ein Bild von Jean-Charles, also dem, bei dem Jasan lebte, zu kaufen. Da er unangekündigt in die Wohnung platzte, traf er aber nur auf Jasan, der gerade dabei war eines von besagten Bildern zu malen. Vermutlich war es nicht schwer für den Älteren zu erraten, dass sein Gegenüber noch jung war, keine Ahnung vom Leben oder von irgendetwas Magischem hatte. Ob das der Grund war oder ob Magnus lediglich nicht wollte, dass der Junge ausgebeutet wurde, wusste er nicht, doch seit dem nahm er sich ihm an, brachte ihm viel bei und steht ihm noch heute zur Seite.
Jasan lebte in den nächsten Jahrzehnten, Jahrhunderten in vielen verschiedenen Ländern, wurde mehr als einmal durch seine Kunst berühmt, allerdings immer unter einem anderen Namen und ohne sein Gesicht zu zeigen. Seinen wirklichen Nachnamen legte er irgendwann in dieser Zeit ebenfalls ab, nannte sich stattdessen Prince - vielleicht aus einem Hauch Überheblichkeit heraus.
Charaktertext
Er wirkt wie ein junger Mann, der irgendwo zwischen den Epochen stehengeblieben ist, geradezu belastet von seinem Reichtum und seinem Genie. Seinem Talent ist er sich etwas zu bewusst, scheint sich irgendwo zwischen Selbstverliebtheit, Überschätzung, Arroganz und Realität aufzuhalten. Bis zu einem gewissen Grad hochnäsig und geradezu nobel, allerdings stets in der Lage Selbstironie auszuüben. Seinen charakteristischen Fehlern ist er sich also durchaus bewusst, er hat lediglich kein Interesse daran sie zu ändern. Über das Meiste können die Leute mit dem Gedanken 'so sind komische Künstler eben' sowieso hinwegsehen und falls das doch nicht helfen sollte, kann man sich wenigstens auf die positiven Aspekte konzentrieren: Jasan ist nämlich auch in der Lage sehr charmant zu sein, hilfsbereit und ehrlich, beinahe zu ehrlich, findet er so etwas wie Notlügen und Ausreden doch äußerst sinnlos.
Oft bewegt er sich zwischen kreativen Selbstfindungsphasen, in denen er kaum genug Lust aufbringen kann, um das Bett zu verlassen und euphorischen Highs, in denen er nicht still sitzen kann, hin und her. Ein Zyklus, nach dem man die Uhr stellen kann und der sogar Auswirkungen auf seine Magie hat. Eigentlich ist er recht talentiert darin, wirklich, doch wenn er sich ideenlos und erschöpft vom Leben fühlt, wird er von einem eigentlichen Talent gerne im Stich gelassen.
Lebensmotto
Die Kunst ist eine Metapher für das Unsterbliche.
Familie
Vater Sein Vater ist ein höherer Dämon mit dem Namen Adelais, den er nur sehr flüchtig kennengelernt hat. Er interessiert sich nicht wirklich für Jasan - wer hätte es gedacht? - und andersherum sieht es nicht viel anders aus.
Mutter Natürlich ist seine Mutter Han Jieun längst verstorben. Sie war eine Schneiderin in der Joseon Dynasty, die letztendlich getötet wurde, weil sie einen 'Dämon' beherbergte. Die Beziehung zu ihr war damals sehr kompliziert gewesen... Er macht sie aber nicht dafür verantwortlich.
Geschwister Er hatte eine Halbschwester namens Junhee, die vier Jahre vor ihm geboren wurde. Sie wurden von Junhees Vater und Jieuns Ehemann Han Ilseon davon abgehalten viel Zeit miteinander zu verbringen. Auch sie ist inzwischen natürlich verstorben.
Beziehungen
Dafür, dass er schon seit fast 300 Jahren auf dieser Erde wandelt, war er in ziemlich wenigen Beziehungen. Liegt vermutlich daran, dass er eher auf sich bezogen ist und im Allgemeinen nicht viel von Beziehungen hält. Heißt natürlich nicht, dass sich diese Meinung nicht ändern könnte, aber bisher hat er dafür keinen Grund gesehen.