ReligionIn Japan bestanden immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander. Die wichtigsten sind der Shintō, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Heute gehören über 80 % der Japaner beiden Hauptreligionen gleichzeitig an, daher wird die religiöse Grundeinstellung in Japan als synkretistisch bezeichnet. Shintō (dt. Weg der Kami) – oft auch als Shintoismus bezeichnet – es ist der Glaube an die einheimischen Götter Japans, die Naturkräfte, die aber auch vergöttlichte Ahnen verkörpern können. Shintō ist eine polytheistische Religion ohne Gründer und ohne festgelegte Lehren und beruht auf einem anderen Religionskonzept als die monotheistischen Schriftreligionen. Auch Jenseits- und Moralvorstellungen sind nicht deutlich herausgearbeitet und stark vom Buddhismus oder von chinesischen Konzepten beeinflusst. Viele Richtungen des Shintō berufen sich allerdings auf die Mythen des Altertums. Im Mittelpunkt steht die Sonnengöttin Amaterasu, von der sich die Familiendynastie der japanischen Tennō herleitet. Der japanische Buddhismus ist in viele verschiedene Sekten (Schulen, Richtungen) aufgeteilt, die fast alle dem Mahayana-Buddhismus angehören. Zu den bekanntesten buddhistischen Richtungen in Japan zählen der Zen-Buddhismus, der Amitabha-Buddhismus und der Nichiren-Buddhismus. In der Religion Japans gibt es darüber hinaus chinesische Einflüsse durch Daoismus und Konfuzianismus, die von Shintō und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden. Das Christentum spielte in der Geschichte Japans vor allem im 16. und 17. Jahrhundert eine gewisse Rolle, nimmt aber heute nur noch eine Randstellung ein. |