WendigoDer Ursprung des Wendigo (Plural: die Wendigowak, die Wendigo) wird in der Kultur der Ureinwohner Nordamerikas vermutet, jedoch schließen diese Geschichten über die Natur- und Totengeister nicht aus, dass die Wendigowak an sich schon sehr viel älter sind. AllgemeinDie wahre Natur des Wendigo ist ein Lufthauch, einem Geist gleich. Bekommt er den Zugang zu einer passenden Hülle, so entsteht jenes Wesen, das von den Stämmen der Ojibwa und Cree als Wendigo bezeichnet wird. Der Wendigo geht aufrecht wie ein Mensch, verfügt aber über viel längere, schmalere Gliedmaßen. Sie wirken hager und drahtig, sind jedoch muskulös. Die wahre Form des Wendigo kann bis zu 2,5 m groß werden. Ihre Haut ist meist grau bis schwarz und fühlt sich ledrig an. Sie bildet einen stabilen Panzer, der sie sogar vor aufgesetzten Schüssen, die eigentlich tödlich sein müssten, schützt. Den Mythen der Ureinwohner nach gibt es verschiedene Arten der Wesen. Es gibt jene, die im Verhalten der Tiere ähneln und leicht vornübergebeugt laufen. Sie besitzen ein dichtes, größtenteils dunkles Fell um Hals, Schultern und einen Teil ihres Oberkörpers. Jene Form hat einen blanken Hirsch- oder Wolfsschädel, aus dem ein Geweih herausragt. Die andere Form kann als humanoid bezeichnet werden, auch wenn sie größtenteils bizarr verzerrte menschliche Gesichtszüge besitzen. Sie verlieren in ihrer Monstergestalt alle Haare, bleiben dem ursprünglichen Aussehen ihres Wirtes aber teilweise treu. Jeder Wendigo besitzt ein scharfes, raubtierartiges Gebiss mit ausgeprägten Fangzähnen und spitzen Reiß- und Schneidezähnen. An den Armen haben sie lange, dünne Finger mit rasierscharfen Krallen. Während die animalische Form oft Pfoten oder Hufe besitzt, hat ihre humane Form dünne, knochige Zehen und geht optisch wie ein Zombie. Sie sind sehr gefährliche Jäger, auch wenn sie tagsüber etwas träge sind und grelles Licht in ihren Augen schmerzt. Erst in der Nacht erreicht der Wendigo seine Höchstleistung. Sie können senkrecht an Wänden und Decken entlang kriegen, sich beinahe lautlos bewegen und Menschen problemlos an ihrer Körperwärme erkennen (selbst wenn sie sich verstecken). Ihre Beute sind Menschen und menschenähnliche Wesen. Hat der Geist des Wendigo einmal einen Körper gefunden, so können sie leicht zwischen der ursprünglichen Menschengestalt und ihrer animalischen Form hin und her wechseln. Dies ist wichtig, da die menschliche Form sich perfekt in die Gesellschaft einfügen kann und sie so unentdeckt bleiben. EntstehungEin Wendigo kann niemals geboren werden, sondern muss einen Wirt besetzen. Somit kann jeder ein Wendigo sein, wenn er von einem bösen Geist übernommen wird. Für die Wandlung gibt es einige, nicht ganz einfache, Grundvoraussetzungen. Wendigogeister fühlen sich überall dort wohl, wo es die meisten Menschen gruselt oder ihnen ein Schauer über den Rücken läuft. Dunkle Wälder, verlassene Friedhöfe, ehemalige Schlachtfelder und Katastrophenorte (beispielsweise durch einen Flugzeugabsturz) sind somit ideale Plätze für sie. Je mehr Leben dort verloren wurden, umso größer kann die Zahl der Wendigogeister sein, die sich dort tummeln. Nur eine als Mensch geborene Person oder größtenteils menschliche Rasse (keine Gestaltwandler, da diese schon ein Tier in sich beherbergen) wie beispielsweise Hexen können einen Wendigogeist in sich aufnehmen. Wichtig ist, dass der Wirt dem Hungertod entkommt, indem er Menschenfleisch isst, denn nur so wird er zugänglich für einen Wendigogeist. Hexen, Elben und ähnliche Rassen können sich durch Magie schützen, während Menschen dem Geist hilflos ausgeliefert sind. Gelingt es einem Geist dennoch eine Hexe, Elbe oder eine andere menschenähnliche Rasse zu übernehmen, so verliert der Wirt all seine vorherigen Kräfte und erhält stattdessen die des Wendigos. Zuerst wird der Wirt gar nicht bemerken, was geschehen ist, abgesehen davon, dass er sich seltsam vital und stark fühlt. Nach einer Woche kommt der Hunger (Gefühl, als würde man sich von innen heraus verzehren). Theoretisch kann der Wirt versuchen den Geist auszutreiben, indem er dem Hunger lange genug (mindestens 1 Woche) widersteht. Sollte aber der Geist gewinnen und der Wirt isst erneut Menschenfleisch, so ist die Wandlung in einen Wendigo vollständig abgeschlossen. Nur sehr wenige Wirte widerstehen dem Hunger, da ein Widerstand extrem unangenehm ist, sodass eine Besetzung fast immer von Erfolg gekrönt ist. Widersteht der Wirt wider Erwarten, so bleiben gravierende Schäden an den Verdauungsorganen (Geschwüre oder Verätzungen) zurück. Wesen, welche von der Existenz der Wendigo wissen, nehmen daher meistens die Wandlung an. Nach der ersten Mahlzeit verwandelt sich der Wendigo zum ersten Mal in seine wahre (animalische) Form. Von nun an muss wenigstens einmal alle 4 Wochen eine Verwandlung, sowie Jagd erfolgen. Natürlich kann das Verlangen hinausgezögert werden, doch je öfter dies geschieht, umso mehr Menschlichkeit wird eingebüßt, bis nur noch eine ungehaltene Bestie übrig bleibt. Moderne (zivilisierte) Wendigo fahren in den Wald und jagen Tiere. So stillen sie ihren Jagdinstinkt, auch wenn das Fleisch von Tieren keinen Nutzen für Wendigos hat, da ihre natürliche Beute der Mensch ist. Ein Wendigo, der Menschen jagt, ist ausgeglichener und satter, als wenn er Jagd und Mahlzeit strikt voneinander trennt. Nur fallen solche Wendigos sehr viel schneller auf und werden zum Ziel verschiedenster Jäger, welche sie zur Strecke bringen wollen. Somit lebt der moderne Wendigo lieber mit einem ständigen (leichten) Hunger, was sie nicht gerade zu angenehmen und geduldigen Gesellen macht. Hierbei sollte noch angemerkt werden, dass Wendigos in ihrer animalischen Form durchaus die Möglichkeit besitzen, ihre Jagden und Mahlzeiten zu kontrollieren. Im Gegenzug können sie auch in ihrer humanoiden Form die Kontrolle über sich verlieren und zur Bestie werden. AustreibungVor langer Zeit gelang es Schamanen der Cree den Wendigogeist aus einem Wirt zu vertreiben und den Wirt zu rehabilitieren. Noch heute wird das Ritual das „Creeritual“ genannt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die rituelle Vorgehensweise verändert, essentielle Zutaten blieben allerdings gleich. Zuerst muss man einen Seher/eine Seherin mit dem Wendigo konfrontieren, damit dieser hoffentlich erkennt, woher der Wendigogeist stammt. Nun muss von diesem Ort Erde besorgt und Blut vom Wirt abgenommen werden (keine leichte Aufgabe bei der lederartigen Wendigohaut). Am besten gewinnt man das Blut an den Augen, im Maulbereich und zwischen den Fingern. Je nach Stärke der Familie/des Zirkels oder des Covens wird nun eine weitere magiebegabte Person (Hexe/Hexenmeister) benötigt und der Geist ausgetrieben. Mit etwas Glück überlebt der Wirt, obwohl dies eher selten der Fall ist. Stärken und SchwächenStärken - sehen und hören sehr gut im Dunklen - erkennen Menschen/menschenähnliche Wesen selbst in tiefster Dunkelheit dank ihrer Körperwärme - können Wände und Decken entlang kriechen - nicht durch normale Waffen verwundbar - hervorragende Jäger - sehr stark in ihrer animalischen Form - können bis zu 1000 Jahre alt werden (sofern sie nicht vorher abgefackelt oder ausgetrieben werden) - Geist bleibt erhalten, falls ihr Wirt stirbt - ihre menschliche Form kommt bis zu 4 Wochen ohne Jagd aus (max. 4 Wochen) - können nicht betrunken werden - können menschliche Nahrung essen, hat aber keinen Nutzen für sie - sie können totes Fleisch essen (werden davon jedoch nicht vollkommen satt) - sie bilden gerne Rudel und jagen zusammen Schwächen - sehr lichtempfindlich - Zwangsverwandlung in ihre animalische Form, wenn sie zu lange nicht gegessen haben (sind dann sehr unkontrolliert) - fangen schnell Feuer - können durch das "Creeritual" ausgetrieben werden (töten beim Verlassen aber fast immer den Wirt) - können ihren Jagdtrieb nicht ausschalten - sie besetzen ihren Wirt, können diesen aber nicht vollkommen dominieren (der besessene Wirt bleibt also er selbst mit Wendigoeigenschaften) - können nur durch die Menschenjagd vollkommen satt werden - ihr Nahrungsbedarf steigt, sobald sie verletzt sind |